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Gretsch USA Custom Black Copper 14×5“ und 14×6,5“ Snaredrums Test

Praxis

Runder, fetter Ton, sehr gute Ansprache 

Kommen wir nun zum Praxisteil, auf den ich mich besonders freue, weil Snaredrums aus Kupfer doch relativ rar gesät sind. Zunächst fällt das gesunde Gewicht der beiden Snares auf, welches zum einen auf die dicken Spannreifen und zum anderen auf die Tatsache zurück zu führen ist, dass es bei Kupfer eben nicht um ein Leichtmetall handelt. Wer Gretsch Snares kennt, wird bei den Black Coppers keinerlei Überraschungen erleben. Die Aufteilung von Abwurf- und Teppicheinstellvorrichtung gefällt mir persönlich gut, beide Komponenten arbeiten weich und präzise. Zwei Details stören mich beim Hantieren mit den Snares jedoch. Da wären zunächst die Spannschrauben der 5er. Diese laufen bei höheren Stimmungen zunehmend schwergängig und hakelig, bei der 6,5er mit ihren zehn Stimmschrauben scheint sich der Druck hingegen etwas besser zu verteilen. In beiden Fällen hätte ich mir hier jedoch Kunststoffschreiben gewünscht. Das zweite Detail betrifft die Befestigungsstreifen der Teppiche. Diese sind sehr schwer in die Klemmungen der Abhebung einzufädeln und werden durch ihr starres Plastikmaterial stark vorgeformt. Justierungen – welche bei beiden Snares aus dem Karton notwendig waren – geraten so zu nervigem Gezerre. Schnüre wären die bessere Wahl gewesen. 
Hat man diese Widrigkeit hinter sich gelassen, begeistern beide Trommeln aber mit wirklich tollen Sounds. Insgesamt geht es in die warme, tonal offene Richtung mit tiefer Kesselresonanz. Gleichzeitig überzeugen beide Snares aber auch mit sehr guter Ansprache und  –  bei Bedarf – sehr fetten, lauten Backbeats. Rimshotflams machen schon deswegen Spaß, weil die Snares kaum dynamische Limits kennen. Erstaunlich bei so dünnen, doch eher weichen Kesseln. 

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Hohe Stimmung und mittelhohe Stimmungen

In hohen Stimmungen bieten beide Modelle eine sehr schöne Mischung aus Volumen, warmem Kesselton und toll integrierten Teppichanteilen. Dabei klingt die 5er naturgemäß etwas kompakter, bei der 6,5er kommt der Kesselklang stärker durch, sie besitzt auch etwas höhere Lautstärkereserven. Trotzdem finde ich die 5er in den oberen Registern für Recordingzwecke etwas besser, denn sie benötigt kaum zusätzliche Dämpfung und komprimiert nochmals später als die tiefere Schwester. Blind hätte ich beiden Snares einen dickeren Kessel attestiert, speziell bei hohen Lautstärken bleiben die Kandidaten sehr lange offen und voluminös, ohne „zusammen zu klappen“. 

Audio Samples
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14×5 – hoch – solo 14×5 – hoch – im Set 14×5 – mittelhoch – solo 14×5 – mittelhoch – im Set 14×6,5 – hoch – solo 14×6,5 – hoch – im Set 14×6,5 – mittelhoch – solo 14×6,5 – mittelhoch – im Set

Mittlere und tiefe Stimmungen 

Je weniger man die Kessel durch hohe Spannungen unter Druck setzt, desto mehr kommt der tendenziell tiefe, softe Kupferklang durch. Ich persönlich bin eigentlich kein großer Freund von viel „Geklingel“, bei unseren Testsnares macht dieser Ton aber wirklich Spaß, weil er sehr musikalisch und klar klingt. Gleichzeitig fühlen sich die Trommeln auch angenehm weich beim Spielen an. Ein großer Vorteil der breiten Teppiche macht sich zudem bei sehr tiefen Stimmungen und Dämpfung (wie im Video zu hören) bemerkbar. Hier addiert er zusätzliches, tonloses Rauschen und verbreitert damit den Attack. Geht es klanglich ordentlich in den Keller, spielt die tiefere der beiden Trommeln ihre Vorteile aus, fette Balladen-Backbeats sind hier eine wahre Freude, ebenso wie die nassen 80er Platsch-Sounds. 

Audio Samples
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14×5 – mittel – solo 14×5 – mittel – im Set 14×5 – tief – solo 14×5 – tief – im Set 14×6,5 – mittel – solo 14×6,5 – mittel – im Set 14×6,5 – tief – solo 14×6,5 – tief – im Set
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