Wie du das Beste aus deinem Gesangsunterricht rausholst

Vielleicht kennst du das Gefühl: Du hast schon eine Weile Gesangsunterricht, aber irgendwann ist ein bisschen die Luft raus und so richtig geübt hast du auch schon länger nicht. Der Unterricht fühlt sich nach Pflicht an, obwohl du eigentlich gern singst. Dein Gesangscoach ist ganz cool, aber so eine wirkliche Entwicklung fühlst du nicht, die anfängliche Euphorie ist auch irgendwie verschwunden und du fragst dich, wie du das Beste aus deinem Gesangsunterricht herausholen kannst?

Gesangscoach tastet die Atmung ihres Schülers ab, um das Beste aus dem gesangsunterricht herauszuholen.
Shutterstock, Dmytro Vietrov

Das ist keine ungewöhnliche Entwicklung. Manche nehmen eine Zeitlang Gesangsunterricht und hören irgendwann sang- und klanglos wieder auf, weil es etwas langweilig geworden ist. Was zum einen nicht schlimm ist. Zum anderen tatsächlich aber auch ein Problem ist, über das ganze viele Musiklehrende ihr Leid klagen – der Unterricht ist etwas unterspannt und so macht es eigentlich beiden Seiten nicht mehr so richtig viel Spaß.

Ich wage jetzt einmal eine kontroverse These: Natürlich kann es an deinem Coach liegen, viel wahrscheinlicher ist es aber, dass es vor allem an dir liegt.

Du denkst jetzt vielleicht: Aber na hör mal!

Ich gebe dir ein paar Anregungen, wie du das bestmögliche aus deinem Gesangsunterricht herausholst und was es braucht, damit dein Gesangscoach dich bestmöglich unterstützen kann.

Wissen, was du üben willst

Wenn du dich für Gesangsunterricht interessierst, frag dich doch erstmal: Was interessiert dich denn genau? Was möchtest du singen und welchen Idolen vielleicht nacheifern? Welche Art von Musik singst du gerne? Und vor allem: Wie ambitioniert möchtest du es angehen? Geht es dir darum, neue Techniken zu lernen und dich gesanglich zu verbessern oder möchtest du vor allem regelmäßig mit etwas leitender Unterstützung singen? Alles ist erlaubt, aber je klarer du sagen kannst, was du gerne möchtest, desto besser kann dein Vocal Coach dich dabei unterstützen.

Der passende Gesangscoach

Daran anknüpfend und fast selbstverständlich: Du solltest dir für das, was du machen möchtest, den passenden Unterricht suchen! Aus eigener Erfahrung gesprochen: Ich hatte früher vor allem klassischen Klavierunterricht (auch, weil meine Eltern es nicht besser wussten), ich wäre aber im Bereich Poppiano/Jazz sehr viel besser aufgehoben gewesen. Rückblickend voll schade, weil ich bestimmt heute viel besser spielen könnte und mich das Material viel mehr angesprochen hätte!

Deswegen: Such dir unbedingt einen Gesangscoach, der das, was du machen möchtest, anbieten kann. Wenn du Metal singen möchtest, ist ein klassischer Gesangscoach vielleicht nicht die richtige Wahl. Und wenn du komplizierte Riffs and Runs üben möchtest, solltest du bei der Wahl deines Coaches auf dessen Referenzen achten. Je klarer du weißt, wofür du dich interessierst, desto eher wirst du jemanden zielgerichtet finden können, der genau in diesem Metier auf dich inspirierend wirkt.

Kommunikation

Nehmen wir an, du bist auf der Suche nach etwas, das dich gesanglich interessiert, aber irgendwie kannst du es gerade nicht benennen. Vielleicht fehlt dir auch ein wenig die Inspiration und du weißt gar nicht, was du als nächstes singen möchtest? Alles kein Drama, solange du mit deinem Coach sprichst, damit man dich dabei unterstützen kann.

Wir sind es als Coaches gewohnt, zu helfen oder Anregungen zu geben. Was aber tatsächlich ermüdend sein kann, ist, wenn wir Gesangschüler*innen mögliche Richtungen aus der Nase ziehen müssen oder im Trüben fischen, worauf du Lust haben könntest.

Im Optimalfall aber bringst du eine Reihe an Themen in deinen Unterricht mit, die dich musikalisch begeistern, damit dein Coach bestmöglich auf deine Wünsche eingehen kann.

Musikunterricht als positive Auszeit begreifen

Dein Gesangscoach hat Spaß, wenn du auch Spaß hast. Kennst du das bestärkende Gefühl, wenn du in einen Raum kommst und die andere Person vermittelt direkt einen positiven Vibe? So ist es auch mit dem Unterricht: Wenn du positiv in eine Unterrichtsstunde gehst, hat dein Gesangscoach viel mehr das Gefühl, mit dir arbeiten zu können und gemeinsam Spaß an Musik zu haben, als wenn die Lehrkraft dein Eindruck bekommt, dich erstmal aus dem monotonen Alltagstrott holen zu müssen. Denn Unterrichtende sind auch nur Menschen und fragen sich im Zweifel natürlich, ob du keine Lust aufs Musikmachen hast. Deswegen nimm den Musikunterricht als exklusive positive Zeit für dich wahr. Singen ist eine wunderbare Sache, die auch emotional tief gehen kann und für unsere Seele bereichernd ist. Das ist ein Geschenk!

Ziele vereinbaren und dokumentieren

Viele Leute haben auf der Arbeit regelmäßige Feedbackgespräche, um Entwicklungen nachvollziehen zu können, zu reflektieren, wo sie stehen und auch langfristige Ziele verfolgen zu können. Wenn man unstrukturiert und ohne Ziel „herumeiert“, macht das die wenigsten wirklich happy (es sei denn, genau DAS ist das erklärte Ziel). Hingegen macht es uns stolz, zufrieden und glücklich, wenn wir nach einer Zeit realisieren, was wir alles geschafft haben. Ich hatte neulich selbst einen Aha-Moment, als ich bemerkt habe, dass ich plötzlich einen gar nicht so einfachen Lauf an der Gitarre auf einmal ohne wochenlanges Üben einfach mit meiner Band mitspielen konnte und habe so realisiert: „Krass, wie weit ich in den letzten Jahren gekommen bin!“

Damit du dir solche Momente selbst schenkst, kann es helfen, mit deinem Coach Ziele und Zwischenstände festzuhalten. Du möchtest deine Range erweitern? Notiere regelmäßig deine erreichte Top-Note. Du möchtest Vibrato lernen? Nimm dich regelmäßig auf und dokumentiere deinen Fortschritt. Du willst einen Song auswendig und mit dem nötigen Gefühl singen können? Leg den Text Stück für Stück weg. Solche Meilensteine halten deinen Unterricht frisch und in deinem persönlichen Rahmen ambitioniert.

Du siehst, du hast an vielen Punkten selbst in der Hand, wie du deinen Unterricht gestalten kannst und dein Coach individuell auf dich eingehen kann. Viel Spaß beim Singen!

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von nina.graf

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