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Fostex RM-3DT Test

Praxis

Ich fange einfach an, und zwar mit einer Funktionsüberprüfung. Ich speise die analogen Eingänge aus einem DJ-Rack und erhöhe langsam die Lautstärke mit dem Volume-Poti des Fostex RM-3DT. Mit zunehmender Lautstärke verstärkt sich ebenfalls das Spektakel der LED-Meter. In diesem Default Setup eine denkbar einfache Bedienung. Das Gleiche gilt im Grunde für die DANTE-Schnittstelle, wenn man die üblichen Vorbereitungen getroffen, die das Format verlangt. Das bedeutet, die ersten Konfigurationen nehme ich über den DANTE-Controller vor. Dazu verbinde ich ein CAT5e-Kabel vom RM-3DT zu meinem Laptop. Die Audinate DANTE Controller Software erkennt die Fostex-Hardware auf Anhieb. Um jetzt ein Audiosignal in den RM-3DT einspeisen zu können, starte ich eine DAW und wähle als Audiotreiber die Audinate DANTE DVS (DANTE Virtual Soundcard). Jetzt lassen sich zwei Ein- und Ausgänge von der DAW in den RM-3DT einspeisen. Zudem kann ich über die Taster auf der Frontseite zwischen den DANTE-Signalen und den analogen Inputs hin- und herschalten. Damit sollte doch im Grunde alles Wichtige gescheckt sein, oder? Im Grunde schon, aber dank des Mäuseklaviers und nicht ganz offensichtlicher Tasterfunktionen, lassen sich zusätzlich „Easter Eggs“ einsammeln.
Beginnen wir mit dem Output-Taster. Drückt man diesen mehr als einmal schnell hintereinander, dann geben die beiden Lautsprecher unterschiedliche Signale wieder. In der Default- Einstellung wird das Eingangssignal in Stereo (L/R) wiedergegeben. Alternativ stehen aber noch die Varianten „Mono links (L/L)“, „Mono rechts (R/R)“ und „Mono-aural (L+R/L+R) zur Verfügung. Das Volume-Poti verfügt zudem über eine Mute-Funktion, einfach auf das Poti drücken und Ruhe ist. Der Input-Taster dient dazu, zwischen den analogen Eingängen und den DANTE-Signalen zu wechseln. Dabei gibt es die Option, ob der RM-3T als DANTE Master auftritt oder im Sync-Betrieb arbeitet. Nicht schlecht, und alles auf der Vorderseite abrufbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit einer DAW wie Studio One und der DANTE Virtual Soundcard kann der Fostex über Netzwerk mit einer Stereosumme beschickt werden

Noch mehr Funktionen stellt das Mäuseklavier auf der Rückseite bereit. Zum einen lässt sich die Helligkeit der LED-Meter einstellten, zum anderen die Ballistik der Meteranzeige. Zur Auswahl stehen: VU + Peak, VU + Peak Hold, Peak + Peak Hold und VU (Voltage Unit). Zudem lässt sich der Referenzpunkt des Metering von +0 dBu bei Bedarf auf +4 dBu umschalten. Aber es gibt noch mehr. Das Wiedergabeverhalten des RM-3DT kann dem Programm anpasst werden. Zur Auswahl stehen die Presets „Musik“ oder „Sprache“. Als letzte Funktion kann der Anwender über die DIP-Schalter die Mute-Funktion in eine Dim-Funktion umwandeln. Bei aktivierter Dim-Funktion wird das Eingangssignal nicht stummgeschaltet, sondern lediglich um 20 dB abgesenkt.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Helligkeit der LED-Ketten lässt sich einstellen

Kommen wir zum Sound. Den Frequenzgang gibt Fostex mit 200 Hz – 20 kHz an. Das klingt der Papierform nach schrecklich Bass-arm. Tatsächlich klingt die kompakte Abhöre erstaunlich homogen. Klar, fetter Tiefbass fehlt, aber die meisten Schlachten um einen guten Sound gewinnt oder verliert man in den Mitten. Ein Grund, warum nicht wenige Tonstudios kleine Breitband-Abhören wie Auratones im Portfolio aufweisen. Die typischen Problemfelder, wie das Verhältnis von Gitarren und Gesang, lassen sich darauf valide evaluieren. Das Gleiche gilt für den RM-3DT. Der Sound ist zwar nicht fett, aber sehr ehrlich und natürlich. Gefällt mir! Wer wissen muss, was im Bereich unter 200 Hz abgeht, greift zwischendurch zum Kopfhörer. Dieser schaltet die Lautsprecher automatisch stumm und gibt die Eingangssignale mit vollem Frequenzgang wieder. Dabei stelle ich fest, dass der Kopfhörerausgang nicht nur erstklassig klingt, sondern bei Bedarf auch richtig laut geht. Daher bieten sich Kopfhörer auch dann als Alternative an, falls die Lautstärkereserven des RM-3DT einmal nicht ausreichen. Diese liegen, was nicht weiter verwundern dürfte, ungefähr oberhalb eines Küchenradios. Für kleine Regieräume ausreichend, in lauter Umgebung vermutlich zu leise.

Der Fostex RM-3DT überzeugt im Test mit überraschendem Funktionsumfang
Der Fostex RM-3DT überzeugt im Test mit überraschendem Funktionsumfang
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