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Fender Mustang LT40S Test

Der Fender Mustang LT40S in der Praxis

Für die Soundfiles verbinde ich zunächst den Kopfhörerausgang des Mustang LT40S über ein Stereokabel mit meinem Audiointerface, einer RME Fireface UFX. Die verwendeten Gitarren sind eine Maybach Les Paul und eine Fender Stratocaster.

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Zuerst steppe ich durch ein paar Werkspresets, um mich vom grundlegenden Ampsound, den Effekten und der Programmierung zu überzeugen. Die 30 Werkspresets sind zum überwiegenden Teil überraschend trocken gehalten und decken stilistisch ein sehr breites Klangspektrum ab. Hier findet sich von relativ praxisnahen “record-ready”-Sounds bis hin zu wenigen effektbeladenen Voreinstellungen eigentlich alles und Grundsound und Spielgefühl sind so, wie man sie von einem Modeler dieser Preisklasse erwarten darf. Beim Mustang LT40S klingt alles solide, aber im Unterschied zu hochwertigen Ampsimulationen insgesamt etwas flacher, weniger durchsetzungsfähig und auch etwas undynamischer. Aber bei einem Preis von knapp über 200 Euro hat das keine negativen Auswirkungen auf das Testergebnis, zumal der Sound zum Üben allemal ausreicht und auch beim Recorden der Kreativität nicht im Wege steht.

Audio Samples
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01 Fender Clean 09 Jazz Amp 10 Brit 64 Rhythm 11 Metal Lead 26 Blues Lead 30 Acoustic Sim

Der LT40S bietet überzeugende Performance von Clean bis High-Gain

Nun geht es an die Programmierung der eigenen Sounds, denn hier lässt sich meiner Erfahrung nach noch so einiges aus Modelern der niedrigeren Preisklasse herausholen. Zunächst konzentriere ich mich auf die reine Ampsektion und ignoriere die Effekte, von etwas Reverb abgesehen. Die vorgegebenen Amptypen sind überwiegend gut getroffen, wobei vor allem die Clean- und High-Gain-Sounds überzeugen. Im Crunch-Bereich fehlt dem Mustang LT40S naturgemäß etwas Dynamik und auch die AC30 Emulation, genannt 60s UK Clean, kommt deutlich härter in den Hochmitten als beim Original, aber am Verwendungszweck gemessen gibt es hier alles in allem nichts zu meckern. Für Cleansounds empfiehlt es sich gerade in Kombination mit digitalen Amps, einen milden Kompressor vorzuschalten, was ich hier auch tue. Der liefert zwar nur vier Settings, die jedoch vollkommen ausreichend sind, um von einem leichten Andicken bis zu „squashing”-Kompressionen alles abzudecken.

Audio Samples
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DLX Reverb 60s UK Clean 70s Rock Alt Metal Metal 2000
Fender Mustang LT40S - Frontseite mit Logo
Die Sounds entsprechen der Modeling-Qualität der Preisklasse, wobei einige Cleansounds und stellenweise die Effektsektion positiv überrascht haben.

Die Effekte des LT40S mit überraschenden Qualitäten

Kommen wir nun zu den Effekten. Hier bin ich äußerst angenehm überrascht, denn die Qualität kann sich gemessen am Preis durchaus sehen lassen. Der Reverb des LT40S klingt relativ natürlich und auch die Delays bereiten Freude, wobei ich vor allem von der Echoplex-Simulation angetan bin. Die Zerrfraktion tut, was sie soll, und das Tube-Screamer-Modell liefert die typische Mittennase mit Basscut, während der Klon Zentaur einen sehr guten “veredelnden” Effekt auf jeden Amp  hat. Das Fuzz klingt in Ordnung, hat für mich aber nicht die Natürlichkeit eines analogen Modells, wohingegen die Modulationseffekte wie das Tremolo oder auch der Chorus mit einem recht natürlichen und musikalischen “Wabern” durchaus überzeugen können. Der Mustang wird aufgrund der beiden Speaker zwar als “Stereo” bezeichnet, liefert allerdings keine Effekte, die einen Stereosound explizit featuren würden, wie z. B. Stereochorus oder Ping Pong Delays.

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Spring 65 (Reverb) Blues Drive (Tube Screamer Overdrive) Tremolo + Echo (Echoplex) Fuzz + Vibratone

40 Watt nicht nur fürs Wohnzimmer

Nun wird das Kabel aus dem Kopfhörerausgang gezogen und ich höre mir die beiden 4″ Lautsprecher an. Die Lautstärke des Amps ist ordentlich und dürfte für moderate Proben oder nicht allzu laute Gigs ausreichen, aber hier liegt nicht der primäre Einsatzbereich des LT40S. Die beiden Speaker erledigen ihren Job mit Bravour, aber verglichen mit größeren Membranen klingt es doch etwa “topfiger” und im Low End schlanker. Zum Üben und Proben ist das aber allemal ausreichend und schließlich liegt ja in den kompakten Maßen genau der unschlagbare Vorteil des Mustang LT40S. Obwohl das Abmiken eines FRFR-Cabs, das mit einer Cabsimulation versehen ist, nur begrenzt Sinn ergibt, möchte ich euch trotzdem einen Klangeindruck vermitteln. Und auch wenn man im Mix die Bässe etwas reduziert und Höhen minimal anhebt, kann sich das Ergebnis immer noch hören lassen. Es kommt ein Lewitt LCT 440 Pure über den Preamp meiner RME Fireface UFX zum Einsatz.

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Mikrofoniertes Cab – Clean – DLX Reverb Mikrofoniertes Cab – Crunch – 70s Rock
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