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Expressive E Osmose Test

Der Osmose der kleinen französischen Firma Expressive E ist ein polyphoner Synthesizer mit einer neuartigen Tastatur in drei Dimensionen. Konkret heißt das, dass Expressive E etwas geschafft hat, was sich Keyboarder seit Jahrhunderten wünschen: eine Tastatur, bei der man die Tasten nicht nur vertikal sondern auch horizontal bewegen kann. Auf diese Weise ist es möglich, wie ein Streicher oder eine Gitarristin Vibrato zu spielen – einfach mit dem Finger.

Expressive E Osmose Test

Damit ist auch schon klar, dass der Osmose ein MPE Gerät ist. Wir erinnern uns: bei einem MPE Controller wird bei Anschlag nicht einfach ein Envelope abgefeuert, der dann stur durchläuft, sondern man hat es viel mehr mit einem Drucksensor zu tun. Auf diese Art kann die Lautstärke durchgehend kontrolliert werden, und vor allem auch ganz sanft angeschlagen werden. Dazu kommt dann polyphoner Aftertouch und beim Osmose jetzt eben auch noch die verschiebbaren Tasten. Wir haben uns das inzwischen ausgereifte Instrument in der Version 2.1 angesehen und auf Herz, Nieren und Anschlag getestet. 

Expressive E Osmose – das Wichtigste in Kürze

  • polyphoner Synthesizer & MPE Controller
  • EaganMatrix als Syntheseengine
  • Tastatur: 49 Tasten, semi-gewichtet
  • Ideal für Sounddesigner, Film-Composer, aber auch für Musiker, die ein maximal expressiv spielbares Instrument suchen
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Expressive E Osmose
Expressive E Osmose
Kundenbewertung:
(40)

Expressive É Osmose: Design & Verarbeitung

Der Expressive E Osmose, das muss man jetzt einfach mal so direkt sagen, sieht absolut klasse, edel und elegant aus. Das Gerät ruht in einem ausgesprochen soliden Metallchassis aus leicht angerautem, schwarzen Metall. In dieses Chassis sind die Verbindungen eingelassen: vorne links der Kopfhörerausgang mit eigenem, versenkbarem Lautstärkeregler, hinten links der Ein-/Ausschalter, das mit einem Dreh verriegelbare Stromkabel, die beiden Audioausgänge, zwei Pedaleingänge, USB-B Anschluss und MIDI In und Out. Auf der Vorderseite wurde hauchdünn “Osmose” eingefräst, auf der Rückseite prangt dann in weiß “Expressive E”. Der USB-B Anschluss hätte dabei auch gerne ein USB-C Anschluss sein können, außerdem gibt es recht viel Spiel bei der USB Buchse. 

Die Anschlüsse des Osmose. Der Stromanschluss kann verriegelt werden
Die Anschlüsse des Osmose. Der Stromanschluss kann verriegelt werden

Auf dem Chassis befindet sich die Tastatur, die richtiggehend präsentiert wird. Das besondere hierbei: die Tastatur steckt nicht wie sonst zur Hälfte in einem Gehäuse sondern ist hier samt Hinterhebel – das ist der Teil der Taste, die normalerweise im Klavier steckt – offen zu sehen. Die Tasten bestehen aus Plastik, sehen aber aus wie Holz und fühlen sich auch gut an. Die Tastatur selber ist eine komplett neu entwickelte, halbgewichtete Synthesizertastatur, bei der man den Übergang zum Aftertouch gut bemerkt. Und wie schon erwähnt, es geht nicht nur nach oben und unten sondern auch seitwärts, aber darüber später mehr.

Das Farbdisplay ist gestochen scharf

Links von der Tastatur gibt es ein hervorragendes, gestochen scharfes Farbdisplay. Über Taster und Drehregler kommt man durch die Presets, an die Effekte oder auch in die Tiefen der MIDI Einstellungen. Die Presets lassen sich im NKS Stil nach Quelle (Factory, Add-ons, User), Typ (z. B. Bass, Keys) und Charakter (z. B. digital, dark) filtern, allerdings ist der Osmose nicht NKS fähig.

Das Ganze ist grafisch toll designt: so taucht zum Beispiel der Preset Name zweimal auf, einmal im Vordergrund in Grün und dann noch einmal als grafisches Element im Hintergrund in Hellgrau. Und die Piktogramme der Makros sind auch sehr nett: Der Mix wird mit einem Küchenmixer gekennzeichnet, bei Distribution ist es ein Funkturm, bei Balance ist es eine Waage. 

Erst auf den zweiten Blick ersichtlich: der Presetname erscheint zweimal.
Erst auf den zweiten Blick ersichtlich: der Presetname erscheint zweimal.

Knapp 2 Sekunden Wartezeit, bis das neue Preset geladen ist

Weiter geht es mit je zwei separaten Schaltern für die Oktavlage und für Preset Up und Down. Leider muss man mit dem neuen Update knapp zwei Sekunden warten, bis das neue Preset lädt, so richtig schnell kommt man da also nicht voran. Das kennt man zwar zum Beispiel auch vom Arturia Matrixbrute oder vielen digitalen Synthesizern, die erstmal das neue Patch berechnen müssen. Aber einen Ticken kürzer könnte es schon gehen. 

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Der Osmose will ein edles Designstück sein und er ist ein edles Designstück geworden. Und mehr Regler gibt es nicht, denn die Musik soll nicht über den Screen und Regler gemacht werden wie bei anderen Synthesizern, sondern über die Tastatur. Der Osmose zwingt einem dieses Denken auf, und das ist gut so, weil der Paradigmenwechsel sonst vielleicht nicht wirklich ankommt.

Die markante Tastatur des Osmose liegt frei auf.
Fotostrecke: 3 Bilder Die markante Tastatur des Osmose liegt frei auf.

Damit das Ganze jetzt auch ein richtiger Synthesizer wird, gibt es die eingebaute Soundmaschine. Damit ist der Osmose nach dem längst vergangenen Roli Seaboard das einzige MPE Gerät, das nicht nur ein Controller sondern ein waschechter Standalone Synthesizer ist. Die Soundengine ist die gleiche wie bei den Haken Fingerboards von Lippold Haken, nämlich die Eagan Matrix von Edmund Eagan.

Wer oder was ist also die Eagan Matrix?

Die Eagan Matrix kombiniert additive, spektrale, modale und physikalische Modelle mit digitalen Algorithmen wie FM und Feedback-Pfaden. Aber es ist vieles anders, als man das von landläufigen VSTs oder AUs kennt. Hier gibt es keine analogen Wellenformen und auch keine Wavetables sondern DSF Synthese, was für Discrete Summation Formula steht. Die wird zum Beispiel beim Kyma, in SuperCollider und CSound eingesetzt. Mit diesen Oszillatoren kann man dann sehr gezielt Obertöne gestalten, die dann zum Beispiel in Modalresonatoren geleitet werden. Ein typischer Signalverlauf in der Eagan Matrix könnte zum Beispiel Noise → Modalresonator → Feedbackpfade → Z-gesteuerte Spektralverschiebung lauten. An dieser Stelle muss man sich also ganz schön einarbeiten. 

Programmiert wird die Eagan Matrix über einen Maxpatch, und der schaut doch eher trocken aus. Zentral ist – wer hätte das gedacht? – eine Matrix wie man sie zum Beispiel von einem EMS Synthi-100 oder einem Arp 2500 kennt. Die virtuellen Verbindungen sind hier aber nicht bunte Plastikpins sondern durchaus mal mathematische Funktionen. Also auch hier ist Einarbeitungszeit gefragt, wenn man grundständig arbeiten will.

Der Editor der EaganMatrix ist ein Maxpatch.
Der Editor der EaganMatrix ist ein Maxpatch.

Expressive E öffnet sich auch für Software von Drittanbietern

Sowohl Haken als auch Expressive E haben aber erkannt, dass die meisten Leute sich wohl nicht so intensiv mit so einem Spezialfall auseinandersetzen möchten. Von Haken gibt es deshalb jetzt ganz neu und noch als pre-release Versionen sogenannte “Overlays”, die der Eagan Matrix quasi ein anderes Aussehen überstülpen und sie als einfachere Synthesizer mit bekannteren Synthesearten erscheinen lassen. Bislang veröffentlich wurden zum Beispiel 

  • Ratio, ein FM Synthesizer
  • Ishango Bone, inspiriert ein steinzeitliches Artefakt, mit dem man wohl Rechnen als auch Musik machen konnte
  • oder auch Loris Synth, den man käuflich erwerben kann und Resynthese Möglichkeiten bietet.

Expressive E geht einen anderen Weg und bietet zum eigenen eigene Software wie Soliste für realistische Streicherklänge oder Noisy mit modalen Resonatoren an. Außerdem gibt es in Zusammenarbeit mit bekannten Softwareschmieden wie u-he, Dawesome oder Synapseaudio Presetbundles mit MPE Sounds käuflich zu erwerben. Mit Presets für Dune 3, Myth, The Legend, Hive 2, Phase Plant und Hive 2 gibt es da eine wirklich vielfältige Auswahl von ganz unterschiedlichen Synthesizern von Physical Modeling über Popproduktion bis zu experimentelleren Sachen.

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So verhält sich der Expressive E Osmose in der Praxis

Das Spielgefühl auf dem Osmose ist ähnlich wie auf einer Synthesizertastatur und man kann als Keyboarder sofort loslegen. Aber jetzt kommt’s: die MPE Funktionen sind so gut integriert, dass man sofort und unmittelbar anfängt, die Sachen in das eigene Spiel zu integrieren und auf einmal ganz andere Möglichkeiten hat. Wo viele beim Haken Continuum mit der festen Stoffunterlage der beim Roli Rise mit der weichen Gummioberfläche fremdeln, ist man beim Osmose sofort dabei. Und auf einmal wird die Tastatur gestreichelt, wir auf den Tasten hoch und runter gewippt, gezogen, geschoben und manchmal sogar gezerrt. Man hat ganz unmittelbar eine viel direktere Verbindung zum Instrument und das noch viel intensiver als sogar auf einer Klavier- oder Flügeltastatur. Man ist so nah und haptisch am Klang und kann ihn über die Fingerbewegungen so formen wie es vielleicht Streicher oder Gitarristen empfinden.

An dieser Stelle muss man sagen, dass Expressive E mit dem Osmose eine ganz neue Klasse von Gerät entwickelt hat. Und über die auch seitlich verschiebbaren Tasten lässt dich Vibrato ganz intuitiv umsetzen, wobei der Finger nicht auf der Taste hin- und herrutscht, sondern auf der Taste fixiert bleibt und die Bewegung aus dem Handgelenk kommt. Genauso wie bei einem Streichinstrument.

MPE Sounds

Bei den MPE Sounds des Osmose ist beim Großteil der Patches die Verteilung folgendermaßen: der Anschlag (der – nochmal – keine Hüllkurve auslöst sondern ein Drucksensor ist) regelt die Anfangslautstärke und oft auch schon das Timbre. Das polyphone Aftertouch ändert das Timbre noch weiter oder ändert die Geschwindigkeit von einem LFO. Und die Seitwärtsbewegung der Taste wirkt sich auf die Tonhöhe aus. Dabei kann man entweder die Taste greifen und ein wirklich langgezogenes Pitchbend machen, oder man wackelt wie bei einem Streichinstrument mit dem Handgelenk ein Vibrato auf die Taste. Beides funktioniert sowohl auf den weißen und schwarzen Tasten hervorragend. Damit das funktioniert, musste eine komplett neue Tastaturmechanik erfunden werden und was soll man sagen, sie funktioniert hervorragend. Der Anschlag ist auf allen Tasten gleichmäßig und es gibt auch keinen Unterschied zwischen den weißen und den schwarzen Tasten. Das ist eine Sache, die Tastaturen günstiger Hersteller oft nicht hinbekommen.

Die hauseigenen Klänge der EaganMatrix sind natürlich prädestiniert für den Osmose, denn sie kommen vom Haken Fingerboard. Die Klänge können nicht direkt am Instrument gepatcht werden, aber es gibt bis zu sechs vordefinierte Makros. Die Makros können den Klang durchaus kräftig verändern, aber man muss sich eben bewusst sein, dass dem Grenzen gesetzt sind. Auch sind die Klänge der EaganMatrix vornehmlich auf klassisch-eleganten und wohlgefälligen Seite. Der ein oder andere wird nach der zehnten Panflöte oder Marimba die Augen verdrehen, andere finden sicher gerade das toll. Und dann gibt es natürlich PanMarimbas und Marimbaflöten, und man kann sie alle herrlich verbiegen und von Dur nach Moll gleiten und wieder zurück, aber es bleibt immer edel und vielleicht auch ein bisschen clean und auch immer faszinierend.

Deutlich sichtbar: die Hinterhebel
Deutlich sichtbar: die Hinterhebel

Für weitere Soundoptionen gibt es die MPE Bundles von Expressive E

Wer aber auch noch andere Sounds mag, der kann sich dann die MPE Bundles von Expressive E holen. Denn noch realistischere Nachbildungen akustischer Instrumente gibt es eher mit anderer Software, und genauso ist es mit popaffineren oder experimentelleren Klängen. Die EaganMatrix ist eben nicht der 1000ste virtuell analoge Synth, der ein Minimoog sein will. Es gibt zwar auch Videos, wo auf dem Osmose mit den eingebauten Klängen geshreddet wird, aber das ist doch eher die Ausnahme. 

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Expressive E Soliste Suite Download
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Von der Bedienung gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Osmose und anderen MPE Instrumenten, und das liegt daran, dass die Y-Achse anders verbaut ist. Zur Erinnerung: bei MPE Geräten gibt es fünf Parameter:

  • die X-Achse (horizontal links und rechts) für Pitchbend/Vibrato
  • die Y-Achse (horizontal vorne und hinten)
  • die Z-Achse (vertikal, also oben und unten)
  • Velocity (bei Haken Inital Z genannt), der initiale Anschlag
  • Release Velocity, das Loslassen

Beim Osmose wird die Y-Achse auch auf der Z-Achse verbaut, und zwar dort, wo normalerweise das Aftertouch ist. Das hat zur Folge, dass man erstmal ganz durch die Z-Achse hindurch muss (der Wert für den Parameter Z also auf Maximum steht), bevor man den Bereich für Y überhaupt erreicht. Wenn Z also für die Lautstärke steht, kann man Y nur verändern, wenn man maximal laut spielt.

Außerdem hat das auch zur Folge, dass Y – wie Aftertouch auch – nur positive Werte ausgibt. Bei MPE Controllern, die eine „echte“ Y-Achse haben, kann man den Finger auch zum Körper ziehen und bekommt dann negative Y-Werte.

So richtig 3D ist das also nicht, aber beim Spielen auf dem Instrument ist das so gut wie nicht bemerkbar. Will man aber eigene Klänge programmieren ist es gut zu wissen, dass es zum Beispiel keine Y-Werte unter 0 gibt. Möglichkeiten zum kreativen Programmieren gibt es trotzdem genug. Man kann die horizontale Bewegung der Tasten ja auch dazu verwenden, durch ein Sample zu scrubben und dabei die Abspielgeschwindigkeit kontrollieren, mit dem Aftertouch die Grainposition ändern und mit dem Anschlag den Formant Shift. Da gibt es noch viele unentdeckte und kreative Möglichkeiten abseits der EaganMatrix.

Integration & Setup

Als MPE-Controller lässt sich der Osmose natürlich unabhängig von der internen Klangerzeugung nutzen. Die Einbindung in DAWs wie Ableton Live, Bitwig oder Logic ist absolut möglich, setzt aber eine genaue Konfiguration der MPE-Kanäle voraus. Expressive E bietet für die marktgängigen DAWs Videos an, die das besprechen. 

In der Praxis empfiehlt sich die Zuweisung auf Ein-Kanal-Modus bei älteren Plugins oder klassischer MIDI-Hardware, um Konflikte zu vermeiden. Mit modernen Software-Synths, die MPE unterstützen, funktioniert das Setup problemlos. Besonders gut funktionieren aktuelle Plug-ins von u-he (z. B. Zebra2 oder Hive), Dawesome oder Arturia.

In Bitwig lassen sich MPE-Modulationen pro Note routen und live einzeichnen. Logic erlaubt pro-Note-Automation mit Osmose-Daten direkt aus der Aufnahme. Templates für Multichannel-Routing sind für beide Plattformen empfehlenswert, besonders bei komplexen Layer-Szenarien. Nutzer sollten ihre bevorzugten Presets als Templates mit festen Kanalzuweisungen speichern, um beim Umschalten keine MPE-Daten zu verlieren.

Das hört sich aber alles viel komplizierter an, als es ist. MainStage starten, den Osmose als MPE Instrument einbinden, einen Synth auf einen Channel Strip und dann ein MPE Preset geladen und es funktioniert. MPE hat sich in den letzten Jahren doch sehr gemausert und wird breit unterstützt. Und das merkt man auch in der leichten Bedienung.

Klangbeispiele

Alle Klangbeispiele bis auf „Magic Flute“ wurden ausschließlich mit dem Osmose über Tastatur und Mod Wheel gespielt. Dabei wurde natürlich besonderen Wert darauf gelegt, was man mit der Tastatur so alles anstellen kann. Deshalb gibt es oft Akkorde, bei denen nur ein einzelner Ton hervorgehoben wird, zum Beispiel durch Vibrato, Slides wie bei einer Slideguitar oder über Druck und Aftertouch (Y-Achse). Die Beispiele sollen dabei die enormen Möglichkeiten der Klanggestaltung allein durch die Finger zeigen und sind deshalb nicht mit Percussion unterlegt oder in Hall getaucht. 

Die Klangbeispiele kommen von der eingebauten EagenMatrix aber auch von anderer Software: dem Roli Equator, Synapse Audio Dune 3 Expressive Suite (Stellar Drift, Nuit und Lumen) und Expressive E Soliste, das vier Streichinstrumente durch physical modeling vorstellt. Wer auf einem Keyboard allerdings Geigenklänge so virtuos spielen will wie auf einer Geige, muss auch so lange üben wie auf einer Geige!

Bei „Arpeggiator mit horizontaler Bewegung“ wird die Fähigkeit des Osmose Arpeggiators gezeigt, durch Seitwärtsbewegung Ratcheting und Verzögerungen einzubauen. Und die „Magic Flute“ wurde einfach in einen großen Hallraum gesetzt.

Audio Samples
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Bass & Dune Violine Soliste Cinematic Equator Evil Church – Eagan Arpeggiator mit horizontaler Bewegung – Eagan Kontrabass Soliste Magic Flute – Eagan Blipkrieg – Eagan Night Keys – Dune 3 Marimba Reeds – Eagan Arpeggio – erst ohne dann mit – Dune Bratsche Soliste Hallo Zymbal – Eagan Repetitions – Dune 3 Space Guitrumpet – Dune 3 Violoncello Soliste Vogelpfeife – Eagan
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Expressive É Osmose Test – FAZIT

Der Osmose spielt in einer Klasse für sich – sowohl was das Konzept, das Aussehen als auch die Klangerzeugung angeht. Expressive E hat es geschafft, ein Instrument zu bauen, mit dem man ohne Eingewöhnungszeit die immensen Vorteile von MPE genießen kann. Jawohl: genießen! Mit dem Osmose spielt man die Klänge ganz anders als zuvor – intensiver, näher am Klang, im Instrument drin. Das war bei vielen anderen MPE-Controllern vorher anders. Dort hat man die Möglichkeiten zwar auch erkannt, doch es war für viele vielleicht doch etwas zu fremd, um die Investition zu wagen.

Wer selber programmieren möchte, muss wissen, dass beim Osmose die Y-Achse nur als Erweiterung der Z-Achse zu haben ist und nur positive Werte senden kann. An dieser Stelle muss man den Expressive E Osmose als das nehmen, was er ist: ein Synthesizer, der ausgesprochen wertig daherkommt, äußerst flexibel zu spielen ist und eine eigene, hochinteressante Klangerzeugung bietet. Dass er ein klein wenig weniger flexibel ist als andere MPE-Geräte, wird dadurch wettgemacht, dass er ganz ohne Eingewöhnung sofort neue Möglichkeiten der Expressivität eröffnet – und ich wage zu sagen, dass jede Person mit einem Osmose sofort musikalischer spielen wird als mit einem herkömmlichen Keyboard.

Für den Osmose musste eine völlig neue Tastatur entwickelt werden – und die funktioniert ganz hervorragend und öffnet neue Welten. Dafür ist der Preis für das Gerät mit integrierter Soundmaschine absolut angemessen. Und so kann man sagen: Die lange Wartezeit hat sich gelohnt. Der Osmose ist ein großer Wurf, und Expressive E verdient großen Respekt für den langen Atem, das Projekt über mehrere Jahre und eine Pandemie hinweg am Leben zu erhalten.

Kein Synthesizer von der grünen Wiese: der Expressive E Osmose
Kein Synthesizer von der grünen Wiese: der Expressive E Osmose
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Ein MPE Synthesizer ohne Eingewöhnungszeit
  • EaganMatrix als Syntheseengine
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Gute DAW-Integration und Presetstruktur
  • Hochauflösendes Display mit tollem Design
  • Drittanbieter-Support (u-he, Dawesome, Synape Audio etc.)
Contra
  • MPE Y-Achse nur als Erweiterung der Z-Achse
  • Soundprogrammierung nur auf dem Computer
  • Graphisch wenig ansprechender Editor für die Soundprogrammierung
Artikelbild
Expressive E Osmose Test
Für 1.769,00€ bei
  • Bezeichnung: Expressive E Osmose 
  • Tastatur: 49 Tasten, semi-gewichtet, polyphoner Aftertouch, 3D-Sensing (X/Z-Achse)
  • Klangerzeugung: EaganMatrix (Additiv, PM, FM, Modal, Spektral, Subtraktiv)
  • Effekte: Delay, Reverb, Compressor, Drive, EQ, Bitcrusher
  • Display: Farbig, Layer-Darstellung, Encoder-Zuweisung mit Icons
  • Anschlüsse: USB, MIDI In/Out, Kopfhörerausgang vorne, Netzteil mit Schraubsicherung, CV/Gate via Breakout Box (optional)
  • Maße: ca. 85 cm Breite, 5,5 kg
  • Firmware: Version 2.1 (Stand: August 2025)
  • Preis: 1.589 € (Verkaufspreis August 2025)

Herstellerseite: https://www.expressivee.com

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