ANZEIGE

Eventide H9000 und H9000R Harmonizer Test

Fazit

Eventide betritt mit dem H9000 ein neues Zeitalter und lässt bei der Verbindung von DAW und Hardware kaum Wünsche offen. Alleine diese Integration gepaart mit der neuen Prozessorpower, flexibler Konnektivität und großartig klingenden Effektalgorithmen von fast einem halben Jahrhundert haben ihren Preis.
In der Entwicklung des H9000 stecken viel Arbeit und Erfahrung und allein die 32-Bit-Plattform hat sicher einiges an Programmierleistung erfordert. Allein deshalb wird in absehbarer Zeit erstmal kein neues Modell zu erwarten sein. Die Display-Version schlägt mit saftigen 6825 Euro zu Buche; wem das zu teuer ist, der kann auf die R-Version ohne Bedienelemente zurückgreifen, die bei “nur” 4866 Euro liegt. Beides sicherlich keine Schnäppchen und vielleicht nicht unbedingt notwendig, wenn man die Rechnerpower und die Qualität der Plugins heute in Betracht zieht. Allerdings wird hier wirklich hervorragende Qualität geboten und viele der Effekte sind nicht als Plugins verfügbar. Außerdem erhält man neben den Effekten auch hervorragende Wandler, die zur Erweiterung oder direkt als Audio-Interface genutzt werden können. 
Leider kann es aber nicht die volle Punktzahl geben, weil die Software während der Testphase zu häufig abstürzte. Dies geschah beim simplen Laden der Effekte oder auch beim Verbinden der physischen Einheit mit Emote. Das erforderte Neustarts bis hin zum kompletten Aus- und Anschalten – sehr nervig und bei einem so hohen Preis einfach inakzeptabel. Weiteres offensichtliches Manko: Der deutlich surrende Lüfter – nur Besitzer eines expliziten Maschinenraumes dürfte das nicht stören.

Pro
  • hervorragender Klang der Effekte
  • große Library aller Eventide-Klassiker, der H9 Effekte und eine Vielzahl an neuen Algorithmen
  • Emote-Software als Standalone-Version oder Plugin in der DAW via USB, LAN oder WiFi nutzbar
  • 16-Kanal-USB-Audio-Interface
  • Nutzung der Ein- und Ausgänge durch Direct I/O als digitale Patchbay
  • große Vielfalt an digitalen und analogen Schnittstellen mit optionalen Erweiterungsmöglichkeiten
CONTRA
  • lauter Lüfter
  • digitale Ausgänge nur einzeln nutzbar
  • nicht alle Algorithmen für alle Samplerates verfügbar
  • Software noch unstabil, verfrickeltes Strippenziehen bei den Direct I/O in der Emote Remote
  • kein Touchdisplay bei der Displayversion
Features
  • Multi-Effekt Prozessor mit oder ohne Bedienelemente und Display
  • komplett programmierbar über Eventide Remote-Software
  • vier Quad-Core ARM Prozessoren (16 DSPs)
  • 1600 Algorithmen
  • komplexe Effekt-Ketten erstellbar
  • 16-Kanal USB Audio
  • bis zu 96 kHz
  • 3 Einbauschächte für optionale MADI und Dante Erweiterungen
  • Abmessungen (B x H x T): 48,3 x 8,9 x 31,7 cm
  • Gewicht: 6.4 kg
  • Anschlüsse:
  • 8 Line-Eingänge Sub-D25
  • 2 Line-Eingänge XLR
  • 8 Line-Ausgänge Sub-D25
  • 2 Line-Ausgänge XLR
  • AES/EBU Ein- und Ausgang
  • 4 USB-Anschlüsse
  • S/PDIF coaxial und optisch / ADAT
  • Word Clock Ein- und Ausgang
  • MIDI In/Out/Thru
  • 2 Fußpedal-Eingänge Klinke 6.3 mm
  • Ethernet-Anschluss
Preis
  • H9000R – 4866,- EUR (Straßenpreis am 19.12.2020)
  • H9000 – 6825,- EUR (Straßenpreis am 19.12.2020)
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • hervorragender Klang aller Effekte
  • große Library aller Eventide-Klassiker, der H9 Effekte und eine Vielzahl an neuen Algorithmen
  • Emote-Software als Standalone-Version oder Plugin in der DAW via USB, LAN oder WiFi nutzbar
  • 16-Kanal-USB-Audio-Interface
  • Nutzung der Ein- und Ausgänge durch Direct I/O als digitale Patchbay
  • große Vielfalt an digitalen und analogen Schnittstellen mit optionalen Erweiterungsmöglichkeiten
Contra
  • lauter Lüfter
  • digitale Ausgänge nur einzeln nutzbar
  • nicht alle Algorithmen für alle Samplerates verfügbar
  • Software noch unstabil, verfrickeltes Strippenziehen bei den Direct I/O in der Emote Remote
  • kein Touchdisplay bei der Displayversion
Artikelbild
Eventide H9000 und H9000R Harmonizer Test
Für 7.999,00€ bei
Hot or Not
?
Eventide_H9000R_00_Test_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von MFASonic

MFASonic sagt:

#1 - 29.12.2020 um 21:23 Uhr

0

Ui, das ist aber eine sehr schlechte Gesamtbewertung für das beste (Multi-)Effektgerät der Welt.
Was in der Tat nicht zu verstehen ist, ist der Lüfter. Laut Eventide handelt es sich bereits um einen extrem leises Modell, aber nachdem ich ihn gegen einen Noctua NF-A8 ULN mit separater Temperaturregelung getauscht habe, weiß ich, dass es auch wirklich lautlos geht. Sehr bedauerlich für ein Weltklassegerät.
Aber "saftiger" Preis? Na ja. Ich habe den DSP 4000, den Orville und den H8000FW besessen, und wenn man die Inflation einrechnet, waren diese Geräte sogar teurer. Gut, man konnte auch noch nicht 50% der Effekte durch Plugins ersetzen, aber dafür kann Eventide am Ende nichts. Im Übrigen würde ich mal meinen, dass Käufer von Eventide eh Nettopreise zahlen.
Negativ verbuche ich da eher die von Euch nicht erwähnten wirklich saftigen Preise für die Karten (Dante, MADI oder ProTools). Das ist tatsächlich sehr ärgerlich.
Die Emote-Software ist bei mir nach rund 400 Tagen täglicher Nutzung noch NIE abgeschmiert. Einzuräumen ist die etwas seltsame interne Verkabelung, aber das war beim H8000FW noch schlimmer, auch mit dem über RS232 zu bedienenden Router, der nachgereicht wurde.
Dass einige Algorithmen nicht in höheren SR verfügbar sind, ist auch schade, zumal der H9000 im Gegensatz zu all seinen Vorgängern keine SRC mehr beherrscht.
Ihr seht, ich habe durchaus auch was zum Meckern. Müsste ich den H9000 aber bewerten, würde ich dennoch einfach 5 Sterne geben. Na gut, 4,5, aber den kleinen Abzug eigentlich nur, weil man heute eben auch mit Plugins schon weit kommt, auch wenn der Aufwand wesentlich größer ist und dann je nach Stundensatz am Ende für den Kunden evtl. sogar teurer wird. Denn eins ist beim ersten Einschalten klar: Das sind die Effekte, nach denen jeder schon immer gesucht hat. Edel, perfekt, unerreicht.
Danke für Euren Test!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Tracktion F.’em Test
Test

Freeware Plug-ins der Woche am Freeware Sonntag: der polyphone Synth Sawsage Lite, das Saturation-Monster DirtyPumper und der große Sampler Grace.

Tracktion F.’em Test Artikelbild

Es tut sich also was in der FM-Welt. Bei Hardware Synthesizern sorgte beispielsweise Opsix von Korg vergangenes Jahr für Furore. F.’em von Tracktion nimmt die etwas angestaubte Syntheseform mit ins 21. Jahrhundert mit gigantischen Layer-Instrumenten und Modulationsmöglichkeiten, dass einem schwindelig wird. Was F.’em kann, wie er klingt und sich bedienen lässt, lest ihr im Test.

Bonedo YouTube
  • T-Rex Binson Echorec Sound Demo with Roland S-1 Synthesizer (no talking)
  • Gamechanger Audio Motor Synth MKII Sound Demo (no talking)
  • Korg Pa5X Musikant Sound Demo (no talking)