ESI Maya 22 USB Test

Unter der Marke ESI vertreibt der deutsche Hersteller ESI Audiotechnik GmbH bereits zahlreiche Audioprodukte für den kleinen Geldbeutel. Von Studiomonitoren, wie die bereits von uns getesteten ESI nEar 05, ESI uniK 05 oder ESI aktiv 05, über MIDI-Interfaces, wie das ESI Midimate, bis hin zu Audiointerfaces – fast alles ist im Angebot.


Heute widmen wir uns im Speziellen aber der letzteren Kategorie, und die hört bei ESI traditionell auf den Namen Maya. Im konkreten Fall bedeutet dies bei Maya mit dem Suffix „22“ also Stereo rein und Stereo raus. Und auf geht es!

Details

Das ESI Maya 22 USB ist ein Audiointerface mit USB-2.0-Anschluss und arbeitet mit bis zu 96 kHz und 24 Bit. Das ca. 0,25 kg schwere Gehäuse besteht überwiegend aus Aluminium und misst in etwa 102 x 36 x 90 mm – der Rest des Gehäuses besteht aus hochwertigem Kunststoff.
Das Interface verfügt über einen Stereo-Ausgang (D/A) gemeinsam für Monitor-Lautsprecher und Kopfhörer sowie auch über mehrere Eingänge, wobei diesen auch nur ein Stereo-Wandler zur Verfügung steht. Somit kann also immer nur einer von diesen Anschlüssen gleichzeitig digitalisiert werden (Stereo A/D), wobei es die Ausnahme gibt, Mic und Instrumenten-In gleichzeitig (Dual-Mono) zu verwenden.
Die Treiber verstehen sich sowohl mit PC Windows Systemen (ASIO 2.0, MME, WDM, DirectSound, DirectWIRE) als auch mit Mac OS X Systemen (Core Audio), wobei für Letztere Class Compliant Treiber vorgesehen sind. Für die Umschaltung der Line-Ins und anderer Funktionen ist aber dennoch ein obligatorisches Software-Panel zu installieren.

Auf der einen Seite befinden sich der USB-Anschluss, der Main-Out auf sym. Klinke und der RCA-Line-In.

Beginnen wir zunächst mit der Betrachtung der Anschlüsse auf der rechten Seite: Hier findet sich zunächst einmal der Micro-USB-Anschluss für die Verbindung mit dem Computer, welcher auch die gesamte Stromversorgung übernimmt. Daneben befindet sich der Hauptausgang mit zwei symmetrischen und vergoldeten Klinkenbuchsen (TRS). Dieser versteht sich natürlich auch mit unsymmetrischen Kabeln, sodass man bei der Wahl möglicher Anschlussadapter viel Freiraum genießt. Ein Stück weiter zur Rückseite hin gewandt befindet sich der übersteuerungsfeste, unsymmetrische Stereo-Line-In, welcher ebenfalls vergoldet ist. In seiner analogen Eingangsempfindlichkeit ist er auf etwas über -10dBV geeicht.
Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die restlichen Ein- und Ausgänge. Zunächst wäre rechts eine Combo-Buchse zu nennen, welche für den Anschluss eines Mikrofons gedacht ist und sich sowohl auf XLR als auch auf Klinke versteht. Der Mikrofonverstärker leistet dabei bis zu 52 dB Gain und verfügt außerdem über 48V Phantomspannung. In dem XLR-Anschluss selbst – weiter im Inneren des Gerätes –  verbirgt sich außerdem eine blaue Status-LED welche bei erfolgter USB-Verbindung aufleuchtet. Eine weitere, kleine  LED daneben – direkt neben dem XLR-Anschluss – zeigt die Signalaktivität dieses ersten Preamps von grün bis rot an, und der Taster daneben wiederum sorgt für die Aktivierung der +48V.

Fotostrecke: 2 Bilder Der XLR/TRS Combo-Eingang fu00fcr den Mic-Pre, die Signal-LED, der +48V Schalter, der High-Z Instrumenten-Eingang sowie der Kopfhu00f6rerausgang finden sich auf der gegenu00fcberliegenden Seite.

Die einzelne Klinkenbuchse rechts davon stellt einen hochohmigen Instrumenten-Eingang dar, welcher bestens für DI-Signale von Gitarre und Bass geeignet ist. Dieser ist entweder  zusammen mit dem Mic-In nutzbar oder aber anstelle des Line-Ins. Logisch, es handelt sich ja auch nur um ein 2 In / 2 Out Interface.
Der daneben befindliche Stereo-Klinkenausgang hingegen ist für Kopfhörer gedacht. Er erhält dasselbe Signal vom Wandler wie der Main-Out und lässt sich nur mit diesem gemeinsam in seiner Lautstärke regeln. Am Gerät selbst gibt es aber ohnehin keine weiteren Dreh- oder Lautstärkeregler, sodass sich diese wenn überhaupt auch nur mit der mitgelieferten Software verstellen lassen würden. Schade eigentlich.
Mit dem Software-Panel werden wir uns im Praxisteil beschäftigen, von daher nur soviel vorweg: eine Direct-Monitor-Funktion ist schon mal vorhanden. Somit bleibt nur noch zu erwähnen, dass sich der Verpackungsinhalt auf das Nötigste beschränkt und sich nur ein kurzer Quick-Start-Guide sowie ein USB-Kabel einfinden. Besondere Software-Dreingaben – abgesehen von ein paar älteren Freeware PlugIns –  finden sich also nicht.

Das passende USB-Kabel liegt bei.

Praxis

Das mitgelieferte Handbuch ist recht knapp gehalten, liefert allerdings alle notwendigen Informationen, sogar mehrsprachig. Eine PDF-Variante findet sich hier. An meinem Mac gestaltete sich die Installation des Gerätes übrigens besonders einfach. Anstecken und schon konnte es losgehen! Class Compliant ist das Zauberwort dafür, was die Installation zusätzlicher Software prinzipiell obsolet macht. An meinem iPhone oder dem iPad funktionierte das Gerät trotzdem nicht, weil es dafür leider zu viel Strom benötigt. 

Ein kleines, knappes und gedrucktes Handbuch liegt bei.

Man sollte sich trotzdem die Zeit nehmen, um das mitgelieferten Softwarepanel zu installieren, weil man nur so Zugriff auf die weiteren, wichtigen Einstellungen wie Direct-Monitoring am Gerät bekommt, denn Hardware-Regler oder Schalter gibt es am Gerät wie gesagt keine! Die essentielle Eingangswahl kann ebenfalls nur mit der Software vorgenommen werden, wobei zwischen Line-In, Mic, High-Z und Mic Hi-Z gewählt werden kann. Letzteres bedeutet dabei, dass das Mic Signal auf dem linken, das DI-Signal auf dem rechten Kanal übertragen wird. Die Software bietet außerdem je einen Mute-Schalter für die Inputs sowie die Outputs und die Verstellmöglichkeit der Samplerate. Und das war es!

Das Bedienpanel des ESI Maya 22 USB.

Wer also viel Lautstärke ändert, sollte eventuell darüber nachdenken, sich vielleicht gleich ein Audiointerface mit Monitorregler zu holen, da es auf Dauer schon ein wenig nervig ist, immer in der Software anpassen zu müssen. Wer das Gerät allerdings für Veranstaltungen oder Ähnliches nutzt und es eventuell somit an einen bestehenden Analog-Mixer anschließt, zahlt hier andererseits auch für nichts, was er nicht wirklich braucht. Und verstellsicher ist so eine Software auch allemal. Weiterhin wird man die anderen Software- Einstellungen als Anfänger auch nicht ständig verändern wollen, von daher und  in Anbetracht des kleinen Gesamtpreises geht auch das in Ordnung.
Der Kopfhörerausgang allerdings hätte schon einen eigenen, analogen Regler gebrauchen können oder sich zumindest vom Main-Out getrennt in seiner Lautstärke verändern lassen können. Das Wichtigste ist aber die Frage nach dem Klang und die beantwortet man am besten mit Audiobeispielen, die ihr euch bitte einmal selbst anhört. Die Analog/Digital Beispiele sollen den reinen Einfluss der Wandlung zeigen, weshalb ich bei den “analogen” Beispielen den Ausgang der Maya22 über zwei kurze Kabel mit dem Eingang verbunden hab. Die “digitalen” Files sind also die Originale bzw. Quelldatein.

Audio Samples
0:00
MicPre – Acoustic Brauner VM1 MicPre – Shaker Brauner VM1 High-Z – Bass DI Line-I/O – Bass ANALOG Line-I/O – Bass DIGITAL Line-I/O – Edrums ANALOG Line-I/O – Edrums DIGITAL Line-I/O – Ndrums ANALOG Line-I/O – Ndrums DIGITAL Line-I/O – Nylon ANALOG Line-I/O – Nylon DIGITAL Line-I/O – Vox ANALOG Line-I/O – Vox DIGITAL Line-I/O – Western ANALOG Line-I/O – Western DIGITAL

Im Großen und Ganzen sind die Ergebnisse doch recht gut, sprich ziemlich linear, ausreichend dynamisch und auch rauschfrei. Der Line-In machte dabei die beste Figur. Aber auch der Mic-Preamp ist okay, allerdings darf man von ihm keine audiophilen Wunder erwarten. Für Demos und Sprachaufnahmen ist die gebotene Qualität allerdings vollkommend ausreichend und dem Paketpreis absolut angemessen. Wenn man die Sache äußerst kritisch betrachten möchte, könnte man sagen, dass der Preamp eventuell etwas flach und „unsexy“ klingt.

Fazit

Das Maya22 USB Audiointerface von ESI ist eine günstige und unkomplizierte Lösung für die hochwertige Wiedergabe und auch Aufnahme von bis zu zwei Kanälen, sprich Stereo rein und raus. Der Funktionsumfang ist einfach und pragmatisch gehalten, sodass in Anbetracht des ziemlich kleinen Preises kaum Kritikpunkte zu finden sind. Auch der Micpreamp ist für die kleine Demo-Aufnahme bestens geeignet, wer jedoch öfters Aufnahmen erstellen möchte und sich für Höheres berufen fühlt, sollte doch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Pro
  • Gute Audioqualität
  • Kompaktes, robustes Design
  • Sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
Contra
  • kein Hardware-Lautstärkeregler
  • Kopfhörerausgang und Main-Out nur gemeinsam in Lautstärke regelbar
Features
  • USB 2.0 Audio-Interface
  • 2 Ein- und 2 Ausgangskanälen mit 24-Bit / 96 kHz
  • Eingänge für Line-Signale, Gitarre und Mikrofon, gleichzeitige Aufnahme von Mikrofon- und Gitarrensignalen
  • Mikrofonvorverstärker mit XLR-Eingang und +48V Phantomspeisung
  • Hi-Z Instrumenteneingang mit 6,3 mm Klinkenbuchse
  • Stereo Line-Eingänge mit Cinch-Anschlüssen
  • Stereo Line-Ausgänge mit symmetrischen 6,3 mm Klinkenbuchsen
  • Kopfhörerausgang mit 6,3 mm Klinkenbuchse
  • Aussteuerungsanzeige in Echtzeit über die MAYA22 USB Control Panel Software unter Windows
  • Stromversorgung über den USB-Anschluss
  • unterstützt Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 mit ASIO 2.0, MME, WDM und DirectSound sowie DirectWIRE
  • unterstützt Mac OS X (10.4 und höher) über die nativen CoreAudio USB-Audio Treiber von Apple (keine separate Treiberinstallation notwendig)
  • Maße: 102 x 36 x 90 mm
  • Gewicht: 228 g
Preis:
  • EUR 106,- (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Gute Audioqualität
  • Kompaktes, robustes Design
  • Sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
Contra
  • kein Hardware-Lautstärkeregler
  • Kopfhörerausgang und Main-Out nur gemeinsam in Lautstärke regelbar
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ESI Maya 22 USB Test
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