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Epiphone Dave Navarro Signature Jane Test

Details

Optik/Verarbeitung
Der Korpus der Gitarre orientiert sich an der Formgebung einer klassischen Dreadnought. Ein Cutaway erlaubt das problemlose Bespielen der hohen Lagen. Die Decke besteht aus massiver Sitka-Fichte, Boden und Zargen aus Mahagoni.

Im unteren Gurtpin wurde eine Klinkenbuchse verbaut, über die ein Pickup-System von Shadow Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt. Das gesamte Instrument ist schwarz hochglanzlackiert und mit einem weißen Binding an Decke und Boden versehen. Diese Arbeit ist sehr gut ausgeführt. Der Lack wurde so dünn aufgetragen, dass man die Maserung des Holzes unter den Fingern fühlen kann. Das verbaute Tonholz bekommt also alle Chancen, sich intensiv an der Klanggestaltung zu beteiligen. Soweit, so gut: Bei genauerem Hinschauen fallen jedoch ein paar Ungenauigkeiten auf. So ist der Steg aus Ebenholz nicht plan verleimt und erweckt bei mir den Eindruck, er könnte sich bei höherem Saitenzug (zum Beispiel durch einen stärkeren Saitensatz) vom Korpus lösen. Ich habe nicht versucht, es zu provozieren, aber solche Fehler sollten nicht vorkommen! Eine weitere Verarbeitungsschwäche offenbart das schwarze Schlagbrett, das, in Anlehnung an das Gibson Dove-Modell, mit einer weißen Grafik versehen wurde. Das Ganze sieht auch grundsätzlich nicht schlecht aus, allerdings ist das Pickguard nicht wirklich hundertprozentig rund ausgeschnitten, sodass die tollen Abalone-Einlagen teilweise verdeckt sind – zwar eine rein kosmetische Angelegenheit, aber wenn schon, denn schon…

Der Hals
Der schwarz lackierte Hals besteht aus Mahagoni und ist mit dem Body verleimt. Als Griffbrett dient nahezu tiefschwarzes Ebenholz, auf dem sich 20 Jumbo-Frets tummeln. Die D-Profil-Halsform der Jane spezifiziert Epiphone auf der hauseigenen Website als „Slim-Taper“ – man kann also davon ausgehen, dass es sich hier um ein Profil handelt, das auch auf den E-Gitarren der Gibson/Epiphone-Gruppe gerne zum Einsatz kommt. In Kombination mit der 648 mm Standard-Mensur und einer Sattelbreite von 42,7 mm werden sich Gitarristen im Allgemeinen und E-Gitarristen im Speziellen sofort zuhause fühlen – ideal also für Umsteiger. Auffälligstes Signature-Merkmal des Halses sind die Perlmutt-Inlays. Hierbei handelt es sich um stilisierte Hexagramme mit der Bezeichnung “Unicursal Hexagram“, eine Mischung aus Pentagramm und Davidstern. Man findet ähnliche Symbolik aber auch im Hinduismus und Buddhismus, wo sie ein zentrales Symbol der Tantras bilden. Bevor ich jetzt ausschweife, kurz noch ein Blick auf die Kopfplatte. Auch sie ist schwarz lackiert und mit einem weißen Binding versehen. Der Zugang zum Halsstab befindet sich ebenfalls hier oben, verschlossen von einer Abdeckplatte mit weißer Jane-Gravur. Die Rückseite der Kopfplatte beherbergt sechs vernickelte Grover-Mechaniken. Sie lassen sich sehr gut bedienen, und die Übersetzung von 16:1 bringt die Saiten butterweich in Stimmung.

Es ist schnell ersichtlich, worum es dem Namensgeber bei der Konzeption des Instrumentes ging: Er hat sich eine Bühnengitarre gewünscht! Als Indizien hierfür finden sich das oben schon erwähnte Shadow eSonic System, ein etwas flacherer Korpus und ein Gurtpin am Übergang zwischen Korpus und Hals (leider viel zu selten der Fall), der ein problemloses Umhängen der Gitarre unterstützt.

Apropos Preamp: Zu meiner Überraschung wird der eSonic Preamp nicht mit einem 9V-Block sondern zwei großen Lithium-Knopfzellen betrieben! Wenn’s klappt, wunderbar! Wie lange die Batterien ihren Dienst verrichten, war im Rahmen des Tests nicht herauszubekommen.

Kommen wir zu den Funktionen/Bedienelementen des Pickup-Systems: Hier sind Bass und Treble-Poti genauso im Angebot, wie der obligatorische Volumenregler. Ein Phasenschalter dreht selbige und kann so für eine effektive Feedback-Vermeidung sorgen. Zusätzlich dazu findet sich ein Dynamics-Schieberegler auf der schwarzen Kunststoffplatte, der die Arbeitsweise von Bass- und Treble-Poti verändert. Ganz nach links geschoben wird der Wirkungsbereich des EQs eingeschränkt, hart nach rechts erweitert. Somit lässt sich die Gitarre besser den unterschiedlichen Anforderungen anpassen.

Das integrierte Stimmgerät wird mithilfe des Tuner-Schalters aktiviert und funktioniert sehr gut. Durch seine Beleuchtung ist auch auf der dunkelsten Bühne ein zuverlässiges Stimmen möglich – und das nahezu lautlos, da das Signal gekappt wird.

Als Pickup dient das Shadow NanoFlex-System. Der flexible Sensor des Tonabnehmers besteht aus sieben Schichten speziell ausgewählter Materialien. Diese sind sowohl in der Lage, die Schwingungen der Saiten am Steg „zu spüren“, als auch die Bewegungen der Gitarrendecke abzunehmen, um so ein möglichst natürliches und dynamisches Klangbild zu erzeugen. Ob das tatsächlich so ist, werden wir im Praxis-Teil dieses Tests noch genauer in Augenschein nehmen.

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Profilbild von Odi Dust

Odi Dust sagt:

#1 - 09.01.2024 um 13:00 Uhr

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Ich besitze meine Jane seit nun vier Jahren, gebraucht gekauft. Klangmäßig ist sie der Hammer und entscheidet jede Challenge für sich. Am oberen Teil des Korpus zeigt der schwarze Lack erste Konditionsstörungen, weil der rechte Arm dort aufliegt. Zur Batterie : die beiden münzähnlichen Teile befinden sich jetzt seit zwei Jahren im Instrument. Sie funktionieren nach wie vor tadellos. Also möchte ich sagen : Batterielangzeittest bestanden! Ich habe meine Jane insgesamt sehr gern! Jahren

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