Electro-Voice PL DK7 Test

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Mit Matt-Schwarz trifft man bei der Bühnengestaltung häufig voll ins Schwarze. Das Publikum soll sich ganz auf die Show konzentrieren und hat sich gefälligst nicht dafür zu interessieren, WIE alles passiert. Das fängt mit dem schwarz eingepackten Macbook an, das DJ-Pult wird komplett mit Mollton verhängt und auch die Elektro-Ohren PL-DK7 von Electro-Voice lenken in ihrem matten Finish nicht vom Sparkle-Drumset ab. Wofür das gemeine Publikum erst recht keinen Sinn hat, ist der meist immense Aufwand, der betrieben werden muss, damit der Auftritt gut funktioniert. Und der fängt in unserem Test schon beim Koffer für die Drum-Mikrofone und der Frage, wie das Mikrofon-Set zum Auftritt transportiert wird, an. Das Case ist aus 600 Denier Polyester gefertigt, also – so ist Polyester halt – sehr robust und gleichzeitig weich mit angenehmer Haptik – dafür steht das Maß „600 Denier“. Auch der Reißverschluss wirkt robust, das Innere des Koffers bietet Platz für acht Mikrofone, zwei Seitenfächer sind ideal für eine kleine Pizza oder, nicht ganz so zweckfremd, Kabel, Noten oder frische T-Shirts. Ein Tragegurt und Klett-Kabelbinder sind ebenfalls inklusive. Im Inneren stecken die sieben Mikrofone in passgenauen Aussparungen, eine der drei Formen für die OH-Condenser ist jedoch leer, sodass kein neuer Koffer gekauft werden muss, möchte man sein Set erweitern.

Wozu könnte man ein drittes Kondensator-Mikrofon gebrauchen? Ganz klar: für die Hi-Hat. Die beiden PL37 Kleinmembran-Kondensatormikrofone sollten auch live im Sinne eines kompakten Stereo-Bildes als Overheads benutzt werden, fehlt also noch ein Mikro (z.B. ein drittes PL37) für die Hi-Hat. Aufgehängt sind die Overheads in einer gummierten Stativhalterung, die eventuelle Schwingungen perfekt absorbiert. Genau wie alle anderen Mikrofone des DK7-Sets bestehen die Bodys des Condenser-Mics aus Metall, überzogen mit einer matt-schwarzen Schicht Strukturlack, die „Memraflex-Körbe“ bestehen aus einem soliden Drahtgeflecht und sind sauber verarbeitet. Schraubt man die Körbe ab (das geht nur bei den PL33 und PL35), präsentiert sich das feine Membrangehäuse in bestem Zustand – in Sachen Verarbeitung haben es die Konstrukteure haargenau genommen. Der Schallbrücke, dem natürlichen Feind des guten Klangs, ist schon mit einer gummierten Kapsel-Lagerung gut gekontert.

Nicht ganz so flexibel präsentieren sich hingegen die Mikro-Klemmen der dynamischen PL35-Mikros. Sie bestehen aus Hartplastik, sind aber top verarbeitet, besonders die Justierungs-Schrauben machen einen guten Eindruck: feine Rillen sorgen für einen guten Griff, die Gewinde laufen leicht, auch mit schwitzigen Händen sollte das kein Problem sein. Ansonsten sind die dynamischen PL35 sowohl für den Einsatz an den Toms als auch an der Snare konstruiert, es wurde offensichtlich ein Kompromiss gefunden, der für beide Klangquellen gleichermaßen geeignet ist. Die Kapsel des PL33 Bassdrum-Mikrofons ist hingegen nur für den Einsatz in der großen Trommel geeignet, auch wenn sie im Verhältnis zur Größe ihres Gehäuses erstaunlich klein ausfällt. Aber Form und Gewicht des Mikrofons ähneln denen anderer Bassdrum-Mikrofone, und so ist eine versehentliche Verwechslung zum Glück ausgeschlossen. Die Klemme ist genauso vertrauenserweckend konstruiert, hätte aber durchaus auch mit einer Stellschraube ausgestattet werden können. 
Die menschlichen Sinne Fühlen und Sehen sind schon von der Qualität der sieben Mikrofone überzeugt. Die entscheidende Frage ist aber: wie hört sich das an? Mal reinhör’n!

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