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Electro Harmonix Soul POG Test

Der Electro Harmonix Soul POG gehört in eine Reihe von Mehrfach-Effektpedalen, bei denen der New Yorker Hersteller bewährte Einzelpedale zu in der Regel sinnvollen und cleveren Kombinationen zusammenfasst. Damit wertet er nicht nur sein inzwischen ohnehin nahezu grenzenloses Angebot auf, sondern erspart uns Gitarristen den Aufwand, zwei oder mehr Einzelpedale ins Board schrauben zu müssen. Und weil außerdem weitestgehend die Schaltung der Originale verbaut wird, gibt es auch keinen Grund, in dieser Hinsicht Abstriche zu machen.

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Welche beiden Pedale unser Testkandidat, der Soul POG, in sich vereint, liegt für jeden EHX-Kenner auf der Hand. Natürlich handelt es sich dabei um den Soul Food Overdrive und die Nano-Ausgabe des POG. Die POG-Pedale, bei denen es sich um polyphone Oktavgenerator handelt, gehört zum festen Bestandteil in den Effektboards vieler Profis. Aber auch Produzenten und Toningenieure greifen weltweit immer wieder gerne auf den charakteristischen Octaver-Sound des Pedals zurück.

Details

Optik/Verarbeitung

Das 146 mm x 64 mm x 121 mm große und 528 Gramm schwere Pedal wird in einem Karton geliefert, in dem sich neben einem Aufkleber und einem Bedienungsfaltblatt auch ein Netzteil befindet. Jawohl, richtig gelesen: Electro Harmonix legt ein Standard 9-Volt-Saftspender dazu, was sich punktemäßig auf jeden Fall auf der Habenseite niederschlägt.
Das Pedal selbst besteht wie gewohnt aus Metall, ist bis auf die rot-schwarze Bedienoberfläche weiß lackiert und macht den überaus robusten und roadtauglichen Eindruck, den man gemeinhin von den Pedalen des US-Herstellers kennt. Sechs cremig laufende Potis mit Kunststoffknöpfen warten darauf, in die Klanggestaltung eingreifen zu dürfen. Nicht nur fein säuberlich getrennt präsentieren die beiden Effekteinheiten ihre jeweiligen Regelmöglichkeiten, auch farblich gibt es kein Vertun. Während die Octaverabteilung mit drei weißen Potis ausgestattet ist, besitzen die Regler der Drive Sektion schwarze Knöpfe. Was die Übersichtlichkeit angeht, herrschen also optimale Verhältnisse.

Fotostrecke: 3 Bilder Die beiden Effekte finden in einem 146 mm x 64 mm x 121 mm großen Metallgehäuse ein stabiles Dach über dem Kopf

Beginnend auf der linken Seite lässt sich mit dem Dry-Regler das Mischungsverhältnis zwischen Effekt- und Direktsignal bestimmen, Sub Oktave regelt die Lautstärke der Oktave unterhalb des Grundtons, dementsprechend bestimmt Octave Up die Lautstärke des Signals darüber. Auch die Ausstattung der Overdrive-Sektion lässt keine Missverständnisse aufkommen. Hier warten Volume, Treble und Drive darauf, den Zerrsounds anzupassen, wobei Volume für die Gesamtlautstärke zuständig ist. Aber schon fast traditionell hat Electro Harmonix bei seinen kombinierten Geräten immer noch wenigstens ein sinnvolles Extra im Gepäck. In unserem Fall wäre das beispielsweise der SF – POG Schalter, der die Reihenfolge der beiden Effekte umkehrt. Wie sich das auf den Sound auswirkt, werde ich im Praxisteil näher beleuchten. Und letztlich sorgt ein Taster mit der Aufschrift MODE dafür, dass sich das Verhalten der oberen Oktave verändert und und je nach Stellung auch die Latenz verringert. Auch darauf bin ich sehr gespannt!

Fotostrecke: 3 Bilder Die Zuständigkeit der Regler ist farblich gekennzeichnet

Das Soul POG Pedal verfügt über einen True Bypass und lässt sich außer mit dem beiliegenden Netzteil auch mit einem 9-Volt-Block betreiben, dazu müssen jedoch vier Schrauben an der Unterseite gelöst werden. Ein Blick auf das Gehäuse zeigt außer den Ein- und Ausgangsbuchsen rechts und links an den Gehäuseseiten außerdem Send und Return, was auf einen Einschleifweg für weitere Effektpedale hinweist. Fehlen noch die Effect Out und Dry Out Buchsen. Die bedeuten nichts mehr und nichts weniger, als dass beide Signale auch getrennt voneinander herausgeleitet und an unterschiedliche Amps oder die Studiokonsole weitergereiht werden können – eine Option, die bei den Allermeisten von uns wahrscheinlich eher ungenutzt bleiben wird. Aktiviert werden Overdrive und Oktaver getrennt mit zwei satt einrastenden Fußschaltern, wobei jeweils eine orange LED pro Einheit den aktivierten Zustand anzeigt.
Die Verarbeitung des in den USA hergestellten Pedals ist hochwertig, was man bei einem Ladenpreis von über 300 Euro aber auch erwarten darf.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite liegen…
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Praxis

Ich habe den Soul POG vor meinen clean eingestellten Marshall JVM 410 geparkt und erzeuge sämtliche Klänge ausschließlich mit dem Pedal. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex zum Einsatz.
Zuerst bringe ich alle Regler in die Mittelstellung und aktiviere im zweiten Beispiel den Mode-Schalter.

Audio Samples
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Alle Regler in Mittelstellung – POG (Octaver), Mode OFF Alle Regler in Mittelstellung – POG (Octaver), Mode ON

Es ist in der Tat sehr interessant, wie sehr sich der Grundsound mit der Bearbeitungen der oberen Oktave verändert. Bei deaktiviertem Mode-Schalter wird der Klang im Vergleich direkter und vordergründiger.
Ich schalte den POG aus und aktivere den Verzerrer. Dabei drehe ich den Drive-Regler von ganz links über die Mittelstellung nach ganz rechts.

Audio Samples
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Soul Food Verzerrer: Drive-Regler, von Minimum auf Maximum
Die Wohngemeinschaft aus Octaver und Overdrive konnte im Test überzeugen
Die Wohngemeinschaft aus Octaver und Overdrive konnte im Test überzeugen

Heraus kommt ein cremiger, warmer Zerrsound, der in der Maximalposition des Reglers einen satten Overdrive liefert.
Nun sind beide Effekte zu hören, auch hier aktiviere ich den Mode-Taster im zweiten Beispiel.

Audio Samples
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POG (Octaver) + SF Overdrive, Mode OFF POG (Octaver) + SF Overdrive, Mode ON

Wie im zweiten Beispiel ist auch hier der Ton mit dem Mode-Schalter in der OFF-Position direkter und griffiger. Laut Bedienungshandbuch soll sich auch die Latenz ändern, was ich allerdings so deutlich nicht bestätigen kann. Die kurze Verzögerung, die in beiden Beispielen spürbar ist, stellt für mich absolut kein Problem dar. In dieser Hinsicht muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er damit klarkommt.
Abschließend ändere ich die Reihenfolge der Effekte. Im ersten Beispiel ist der Soul Food vor dem POG, im zweiten dahinter.

Audio Samples
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Effektreihenfolge: Soul Food Verzerrer vor POG Octaver Effektreihenfolge: POG Octaver vor Soul Food Verzerrer

Deutlich zu hören ist, wie sich jeweils die Lautstärke der höheren und tieferen Oktave durch das Verändern der Position des Verzerrers ändert.

Der Soul POG auf den Brettern, die die Welt bedeuten
Der Soul POG auf den Brettern, die die Welt bedeuten
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Fazit

Der Electro Harmonix Soul POG kombiniert mit dem Soul Food Overdrive und dem Nano POG Oktaver zwei überaus beliebte Effektpedale des Herstellers in einem Gehäuse. Beide Effekte bieten dieselben Einstellmöglichkeiten wie die Originalpedale und sind auch einzeln schalt- und einsetzbar. Die Kombination in einem Gehäuse erhöht nicht nur die Flexibilität, sondern ermöglicht auch mühelos jede Menge interessanter verzerrter und/oder oktavierter Sounds, zumal mit einem Schalter die Effektreihenfolge umkehrbar ist und ein Einschleifweg für weitere Effekte vorhanden ist. Trotz seines Funktionsumfangs ist das Pedal kinderleicht zu bedienen und liefert überzeugende Resultate. Bei mir hat das Electro Harmonix Soul POG Pedal jedenfalls einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, der Preis entspricht in etwa dem der beiden Einzelpedale und ist für das Gesamtpaket angemessen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • EHX Soul Food Overdrive und Nano POG Oktaver in einem Gehäuse
  • einzeln schalt- und regelbar
  • Effektreihenfolge umkehrbar
  • Kombination mit überzeugenden Sounds
  • zusätzlicher Effekt-Einschleifweg
  • Netzteil im Lieferumfang
Contra
  • keins
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Electro Harmonix Soul POG Test
Für 299,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Typ: Soul POG
  • Hersteller: Electro Harmonix
  • Effekttyp: Overdrive plus Octaver
  • Herstellungsland: USA
  • Abmessungen: 146 mm x 64 mm x 121 mm
  • Gewicht: 528 Gramm
  • True Bypass: Ja
  • Besonderheiten: Effekt-Einschleifweg
  • Preis: 309,00 Euro
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Alex sagt:

#1 - 07.04.2016 um 16:14 Uhr

0

"Ich schalte den Soul Food aus und aktivere den Verzerrer." Da war vermutlich "POG" ausschalten gemeint?

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