Sire Marcus Miller V7 4-Saiter Bass Test

Hinter dem Sire Marcus Miller V7 E-Bass steht eine ganz besondere Philosophie, wenn man seinen Schöpfern glaubt. Hierzulande dürften bisher die wenigsten von einem Hersteller namens Sire gehört haben. Geht die Rechnung des Gitarrenbauers aus Korea auf, dann sollte sich das in nächster Zeit ändern, denn sein ehrgeiziges Ziel ist es, Instrumente mit professionellen Standards zu unglaublich günstigen Preisen anzubieten. Prinzipiell eine gute Idee, aber eine Marketingaussage, die so von nicht wenigen Herstellern zu hören ist. Aber laut Sire steckt dahinter ein völlig anderer Ansatz. Wie es heißt, möchte man den Profit, den die Instrumente bei einer Serienfertigung abwerfen, der Gesellschaft zurückgeben und sie besonders für Kinder und Jugendliche erschwinglich machen. In Kambodscha und Laos hat man laut Homepage bereits Schulen gegründet. Ob der Plan langfristig aufgeht, wird sich zeigen, denn es müssen genügend Bassisten die Bässe kaufen und so eine Produktion im großen Stil möglich machen. Sire hat für seine “Revolution” mittlerweile den Firmensitz nach USA verlagert und in Indonesien eine Fabrik gegründet, die ausschließlich die eigenen Instrumente baut. Der Grundstein ist also gelegt, jetzt muss die Welt nur noch auf die Marke aufmerksam werden.

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Aber auch dafür ist bereits gesorgt, denn kein Geringerer als Marcus Miller dient als Aushängeschild für die neue Basskollektion. Der Bass-Superstar arbeitete mit den Sire-Leuten im Vorfeld zwei Jahre lang im Detail an den Bässen, bis sie schließlich seinen Sound- und Qualitätsvorstellungen entsprachen und würdig waren, seinen Namenszug auf der Kopfplatte zu tragen. Sire bietet zwei grundsätzlich verschiedene Marcus Miller Modelle an – die M3 Serie, ein moderner viersaitiger Bass mit Mahagoni-Korpus und Humbucker-Tonabnehmern, und die V7 Serie, ein typischer Jazzbass, der als Vier- und Fünfsaiter in den klassischen Holzkombination Esche/Ahorn und Erle/Palisander erhältlich ist. Für unseren ersten Sire-Test haben wir uns den Marcus Miller typischen V7 4-Saiter mit Eschekorpus und Ahornhals und -griffbrett in Natur ausgesucht.

Details

Nachdem ich der Sire-Homepage einige Informationen entnehmen konnte und der deutsche Vertrieb, das Musikhaus Thomann, mir die Preise mitgeteilt hatte, war ich wirklich sehr gespannt auf meinen ersten Marcus Miller Testkandidaten. Die Bässe kosten nämlich, je nach Ausführung, lediglich zwischen 349,- Euro und 429,- Euro und rangieren damit in der oberen Budgetklasse, wie beispielsweise diverse Squier-Modelle. Allerdings sollen sie laut Sire qualitativ und soundmäßig mit Bässen konkurrieren, für die locker das Dreifache fällig werden. Rein optisch hält unser Testbass den vollmundigen Aussagen durchaus stand und ich bin wirklich beeindruckt von dem eleganten und durchaus hochwertig wirkenden Jazzbass, den ich aus dem Karton schäle. Sein Korpus hat eine Jazzbass-typische asymmetrische Form und ist aus relativ leichter Sumpfesche gefertigt. Unser Exemplar kommt in Natur und ist mit einem transparenten Polyesterlack überzogen. Erhältlich ist der V7 aber auch in Weiß, Schwarz und Sunburst, wobei die klassische Optik von einem schicken Pickguard in “Ivory Pearl” komplettiert wird, das wirklich hervorragend zu den weißen Pearl-Blockinlays des Griffbretts passt.

Fotostrecke: 5 Bilder Der V7 kommt mit Sumpfesche-Korpus im Natur-Finish

Apropos Griffbrett: Typisch für einen Esche-Jazzbass im Stil der 70er ist ein Griffbrett aus Ahorn, und so hat auch Sire für die V7-Modelle diese bewährte Kombination gewählt. Das Ahorngriffbrett ist auf den einteiligen, geschraubten Ahornhals geleimt und mitsamt dem Halsrücken transparent lackiert. Im Griffbrett sitzen 20 relativ schmale Bünde, wie man sie von Fender-Bässen mit Vintage-Bundierungen kennt. Bei der Kopfplatte haben die Sire-Designer ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und eine eigene Form entworfen, die aber durchaus zum klassischen Fender-Look des V7 passt und nach wie vor an den typischen Fender-Headstock erinnert. Sehr viel mehr Spielraum gibt es ohnehin nicht, wenn man nicht zu radikal sein will. Einzigartig ist allerdings der fette Schriftzug “Marcus Miller” auf der Kopfplatte, der deutlich macht, wer maßgeblich an der Entwicklung des Basses beteiligt war. Die Grundkonstruktion des V7 ist im Großen und Ganzen also nicht besonders spektakulär und orientiert sich, wie bei zahlreichen anderen Jazzbässen auch, am bewährten Vorbild.

Fotostrecke: 6 Bilder Klassische Kombination: ein Ahorn-Hals trifft auf ein Ahorn-Griffbrett

In Sachen Hardware unterscheidet sich der Marcus Miller Bass allerdings schon eher von den zahlreichen Jazzbass-Clones auf dem Markt. Es finden sich nämlich kaum Teile anderer Hersteller, weil ein Großteil der Komponenten im eigenen Haus entwickelt und gefertigt wird. An der Kopfplatte sitzen vier offene Mechaniken im Vintage-Stil und Saitenniederhalter für die D- und die G-Saite. Die Brücke am Korpusende ist deutlich solider als ein Fender-Blechwinkel, die Saitenreiter sind quadratisch und groß und haben ordentlich Masse. Beim meinem Test-V7 sind die Saiten ab Werk ganz normal am Ende der Brücke eingehängt, man kann sie aber auch wahlweise von hinten durch den Korpus aufziehen. Eine solche “String-Trough-Body” Konstruktion erhöht den Druck der Saiten auf die Reiter und sorgt in der Regel für mehr Sustain und einen ebenmäßigeren Ton. Ansonsten bietet die Brücke die normalen Einstellmöglichkeiten für Saitenlage und Intonation, der Saitenabstand kann allerdings nicht justiert werden, man ist auf 20mm festgelegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Vier offene Mechaniken im Vintage-Stil sorgen für perfekte Stimmung

Kommen wir nun aber zum Herzstück des brandneuen Sire Marcus Miller Basses, dem aufwändigen Preamp und den Tonabnehmern – beides ebenfalls von Sire in Eigenregie entwickelt und zusammen mit Marcus Miller angepasst. Bei günstigen Bässen bieten die Tonabnehmer und der eventuell vorhandene Preamp großes Sparpotential und dementsprechend trennt sich hier oft die Spreu vom Weizen. Man darf also gespannt sein, was der Marcus Miller Bass in dieser Sache zu bieten hat. Die Tonabnehmer heißen bei Sire “Marcus Super Jazz”, es handelt sich dabei logischerweise um Jazzbass-typische Singlecoils, die im Abstand von 9 cm zueinander montiert wurden. Bei Jazzbässen mit den Spezifikationen der 70er Jahre (Esche-Korpus/Ahorn-Griffbrett) sitzt der Bridge-Pickup normalerweise einen Zentimeter weiter hinten, die Tonabnehmer haben also 10cm Abstand zueinander. Sire hat sich beim Esche-V7 trotzdem für das typische 60er Spacing entschieden, vermutlich zugunsten eines runderen und wärmeren Klanges.

Fotostrecke: 3 Bilder Die speziell entwickelten Tonabnehmer hören bei Sire auf den Namen “Marcus Super Jazz”

Mit dem Preamp geht Sire in die Vollen, der Marcus Miller V7 kommt nämlich mit einem opulenten 18-Volt-Vorverstärker inklusive 3-Band-EQ und passiver Tonblende. Das Cockpit des Basses wirkt auf den ersten Blick ziemlich überfrachtet, denn auf der üblichen Poti-Platte sind fünf Regler und ein kleiner Schalter untergebracht. Der erste Regler ist ein Doppel-Poti, das für die Gesamtlautstärke zuständig ist und im unteren Teil als Tonblende fungiert. Die Tonblende arbeitet übrigens im aktiven wie auch im passiven Betrieb – ein tolles Feature, das längst nicht jeder Onboard-Preamp bietet. Darauf folgt ein Panoramaregler zum Überblenden der beiden Tonabnehmer und weitere drei Regler für den 3-Band-EQ. Den Regler für die Mitten gibt es wieder in Doppel-Poti-Ausführung. Mit dem unteren Teil wird die Einsatzfrequenz stufenlos zwischen 200Hz und 1kHz bestimmt, mit dem oberen die betreffende Frequenz schließlich um bis zu 14dB angehoben oder abgesenkt. Der Bassregler packt bei ultratiefen 20Hz zu und die Höhen werden bei 10kHz feinjustiert – der Equalizer bearbeitet damit ein super-breites Spektrum und bietet mit seinem variablen Mittenband eine sehr gezielte Kontrolle über den Sound. Aber es geht auch passiv: Der Preamp lässt sich auch ganz einfach ausschalten und der V7 spielt passiv, der Schalter hierfür parkt ebenfalls auf der Kontrollplatte zwischen Höhen- und Mittenregler. Die komplette Elektronik sitzt auf engstem Raum unter der Poti-Platte und macht einen aufgeräumten Eindruck, die Lötstellen sind ordentlich und alles ist stabil verschraubt. Für die zwei 9-Volt-Batterien ist hier logischerweise kein Platz, die sind in zwei getrennten Fächern mit Schnappverschluss auf der Rückseite des Basses untergebracht. So viel zuerst einmal zur Konstruktion und der Ausstattung des Jazzbasses aus der koreanischen Gitarrenschmiede, der vor allem im Hardwarebereich gemessen am Preis einiges zu bieten hat. Einen derart aufwändigen und flexiblen Preamp in einer 18-Volt-Ausführung für maximalen Headroom findet man ansonsten eher bei Boutique-Bässen mit dicken Preisschildern. Erwähnenswert ist auch die hohe Qualitätsanmutung und die gute Verarbeitung des kompletten Instruments. Angefangen bei der Holzkonstruktion über die Lackierung bis zu den Hardware-Komponenten kann ich beim Sire V7 keine Schlampereien finden und man hat durchaus das Gefühl, ein wesentlich kostspieligeres Instrument in den Händen zu halten.

Fotostrecke: 5 Bilder Fünf Regler und ein Schalter: diese Elektronik muss man erst einmal durchblicken!

Praxis

Bei Jazzbässen mit einem Korpus aus Esche lässt sich durchaus eine Tendenz zum Übergewicht beobachten, besonders die Fender-Originale aus den 70ern sind teilweise bleischwer. Mein Miller V7 ist zwar auch kein Federgewicht, mit einem mittelschweren Korpus aus Sumpfesche bringt er aber gut beherrschbare 4,2kg auf die Waage und liegt damit in einem vernünftigen Rahmen für einen viersaitigen Jazzbass, wie ich finde. Zudem ist die Balance des Instruments wirklich hervorragend. Er hängt in einer ergonomisch richtigen Position am Körper und lässt sich auch im Sitzen ohne Behinderung spielen – keine Spur von Kopflastigkeit, an der fenderartige Instrumente bekanntlich häufiger leiden. Ebenfalls ein wichtiger Punkt beim Thema Komfort und Bespielbarkeit ist die Bundierung und die Werkseinstellung. Gerade bei günstigen Instrumenten wird hier oft geschlampt, die Bünde sind schlecht abgerichtet und erlauben keine angenehme Saitenlage ohne Scheppern; oder der Sattel ist zu hoch und die tiefen Lagen dadurch schwer spielbar. Sire fährt in dieser Disziplin die volle Punktzahl ein, die Bundierung ist tadellos und der Knochensattel so tief gefeilt wie nur irgendwie möglich, ohne ein Scheppern bei den Leersaiten zu verursachen. Ich konnte die Saitenlage sogar noch eine Spur flacher schrauben und den Hals etwas gerader ziehen. Die Einstellschraube sitzt übrigens am Halsende und ist leicht zugänglich, das Pickguard hat dort eine Aussparung, damit man ungehindert operieren kann. So eingestellt spielt sich der Marcus Miller V7 in allen Lagen wie Butter, sämtliche Spieltechniken sind leicht umsetzbar und der Ton ist übers ganze Griffbrett nebengeräuschfrei.
Beeindruckend, aber wie sieht es mit dem Sound aus? Damit wir uns ein Urteil über die Tonabnehmer und den Marcus Miller Heritage Preamp bilden können, gibt es jetzt einige Soundsamples. Zu Anfang bietet sich ein Passiv-Aktiv-Vergleich an. Das heißt, ihr hört im ersten Beispiel den Bass mit ausgeschaltetem Preamp, im darauf folgenden mit eingeschaltetem Preamp in neutraler EQ-Einstellung, damit wir hören können, wie der Preamp den Klang beeinflusst.

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Bass mit ausgeschaltetem Preamp

Im passiven Modus klingt der Marcus Miller V7 durchaus wie ein typischer Jazzbass aus den 70ern. Die Tonabnehmer liefern allerdings ein sehr breites Klangbild mit einer Betonung im Tiefbass und im Höhenbereich, die Mitten geraten dabei etwas in den Hintergrund, sorgen aber dennoch für ausreichend Definition und Punch. Ich finde, dass die hauseigenen Sire-Tonabnehmer den Klang ziemlich detailgetreu abbilden, die glasigen Höhen sind gut zu hören und das fette Fundament kommt kompakt und knackig – ein amtlicher, leicht in die moderne Superjazz-Richtung aufpolierter Jazzbass-Ton.

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Bass mit eingeschaltetem Preamp bei neutraler EQ-Einstellung

Wen man den Preamp einschaltet, ändert sich der Sound zwar nicht grundlegend, es geht aber etwas Dynamik verloren und die Höhen klingen eine Spur gedämpfter. Eine leichte Kompression ist durchaus auch bei sehr teuren Preamps nicht ungewöhnlich und ich finde, dass der Klang mit dem Sire-Preamp erstaunlich natürlich und neutral wiedergegeben wird. Es sind auch keinerlei Nebengeräusche oder Rauschen zu hören, für einen Bass in dieser Preisklasse ist das Ergebnis beachtlich.
Als Nächstes befassen wir uns mit dem Equalizer des Sire V7 und knöpfen uns das variable Mittenband vor. Die Frequenz des Mittenreglers kann, wie oben bereits erwähnt, in einem Bereich zwischen 200Hz und 1kHz angewählt werden. Im folgenden Audiobeispiel hört ihr nacheinander einen Boost bei 200Hz, einen Boost in Mittelstellung bei ca 600Hz und schließlich bei 1kHz. Der Mittenregler war dabei in allen Beispielen zu ca. 75% aufgedreht.

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Sound mit variablen Mitten-Einstellungen

Alle drei Beispiele klingen klasse! Der Tiefmitten-Boost pumpt den Sound untenrum ordentlich auf ohne zu dröhnen, der Bass klingt fett, rund und warm. Beim Boost im mittleren und im Bereich der Hochmitten wird der Ton aggressiver und fokussierter, nervt aber nicht mit hupenden oder harschen Frequenzen.
Neben diesen drei Einstellungen gibt es natürlich noch zahlreiche Möglichkeiten, den Mittenbereich zu formen, der variable EQ ist wirklich ein mächtiges Klangwerkzeug und die Klangqualität überzeugt mich auf ganzer Linie.
Im nächsten Clip hören wir den Bass mit einem Bassboost von ca 30%, die Mitten habe ich zusätzlich bei 1kHz etwas mehr als zur Hälfte aufgedreht. Einen Bassregler mit einer derart tiefen Centerfrequenz von 20Hz habe ich bei einem Onboard-Preamp noch nie gesehen, die meisten bewegen sich um die 40Hz. Aber beim V7 funktioniert es, der Sound im Clip ist schön tief und fett, gerät aber trotz der ordentlichen Bassanhebung nicht aus der Spur, kein Dröhnen und kein Matschen. Ein weiteres Indiz für die sorgfältige Abstimmung des Preamps.

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Sound mit beiden Pickups
Nur vom Preis her im Budget-Bereich einzustufen - der Sound dieses Modells spielt definitiv in der 1. Liga!
Nur vom Preis her im Budget-Bereich einzustufen – der Sound dieses Modells spielt definitiv in der 1. Liga!

Jazzbass-Spieler blenden gerne auf den hinteren Tonabnehmer, wenn virtuosere Musik angesagt ist oder der Klang einfach prägnanter sein muss. Für folgendes Beispiel habe ich komplett auf den Bridge-Pickup geblendet, die Tonblende eine Spur zugedreht und die Tiefmitten bei 200Hz angehoben, um den Sound etwas runder zu bekommen. Ein klasse Sound, Jaco-mäßig durchsetzungsstark, kehlig und trotzdem tragfähig.

Audio Samples
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Bridge-PU mit Tiefmitten-Boost bei 200 Hz

Anschließend könnt ihr noch die gleiche Einstellung als Solostimme in einem Playback hören.

Audio Samples
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Solo mit Bridge-Pickup

Was darf bei dem Test eines Basses, auf dem der Name “Marcus Miller” groß und breit auf der Kopfplatte steht, auf gar keinen Fall fehlen? Richtig, der Slapsound. Also bemühe ich meine rudimentären Slap-Fähigkeiten und spiele meine Standard-Licks ein. Ihr hört beide Tonabnehmer mit einer kräftigen Anhebung der Bässe und Höhen mittels Preamp. Der V7 klingt unverkennbar nach Marcus Miller, mein Spiel leider nicht, aber das ist ein anderes Thema. Ich habe den Equalizer im Beispiel relativ vorsichtig angewendet, wenn man etwas beherzter an den Bass- und Höhenreglern dreht und die Hochmitten noch etwas dazunimmt, kann man einen erstklassigen Miller-Slapsound mit donnernden Bässen und einer glasklaren Definition aus dem V7 holen. Der Sire-Preamp deckt wirklich ein sehr breites Frequenzspektrum ab, ist superflexibel und liefert jede Menge praxisorientierter Klänge.

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Slapsound mit Bass- und Höhen-Boost

Zum Abschluss hört ihr den Sire Marcus Miller V7 noch in einem Playback mit beiden Tonabnehmer inklusive dezentem Bass- und Mittenboost bei 600 Hz.

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Beide Pickups mit leichtem Bass- und Mittenboost

Fazit

Der Sire Marcus Miller V7 ist kein Budget-Bass, bei dem einfach kostengünstige Komponenten zusammengeschraubt wurden, sondern ein in sich schlüssiges Instrument, dem man die Sorgfalt bei der Planung und Umsetzung genauso anmerkt wie den Einfluss von Marcus Miller. Er weiß sicherlich ganz genau, worauf es bei einem Bass ankommt und war augenscheinlich nicht zu allzu großen Kompromissen bezüglich Sound und Qualität bereit. Das Resultat der Zusammenbereit ist ein flexibel einsetzbares Instrument mit hervorragenden Klangeigenschaften und einer Qualität, die manchem dreimal so teuren Bass gut zu Gesicht stehen würde. Überraschend gut präsentieren sich auch Tonabnehmer und Preamp – der V7 klingt schon passiv klasse, der Preamp bietet aber eine zusätzliche Soundvielfalt, die ich, vor allem in dieser Qualität, noch bei keinem Budget-Bass gehört habe. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob ein relativ komplexer Preamp bei einem Instrument, das sich auch an Anfänger richtet, wirklich Sinn macht. Wer sich von den vielen Reglern überfordert fühlt, spielt den V7 einfach passiv, also wie einen normalen Jazzbass mit Tonblende, was sogar ohne Batterien funktioniert. Es bleibt abschließend lediglich zu hoffen, dass Sire die Qualität meines Testbasses auch in der Massenproduktion liefern kann. Sollte das so sein, kann ich den Marcus Miller V7 nicht nur Anfängern, sondern jedem Bassisten wärmstens empfehlen, der einen vielseitigen Jazzbass zu einem sensationellen Kurs sucht.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound, Qualität und Vielfalt
  • sehr gute Bespielbarkeit und Ergonomie
  • sehr guter Preamp mit flexiblem EQ
  • tadellose Verarbeitung
  • sensationelles Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Keins
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Sire Marcus Miller V7 4-Saiter Bass Test
Für 498,00€ bei
Ein Bass, der es definitiv wert ist, angetestet zu werden
Ein Bass, der es definitiv wert ist, angetestet zu werden
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sire Guitars
  • Land: Indonesien
  • Model: Marcus Miller V7, Jazz Bass aktiv
  • Korpus: Sumpfesche, klar lackiert, Offset-Form, Pickguard: Ivory Pearl
  • Hals: Vierpunkt-Verschraubung, Ahorn einstreifig, Ahorn-Griffbrett lackiert, 20 schmale Bünde, Knochensattel, schlanke C-Form, weiße Perloid Block Inlays
  • Mensur: 34”
  • Tonabnehmer: Marcus Super Jazz Singlecoils
  • Elektronik: Marcus Heritage -3, 19 Volt, 3-Band-Elektronik Bässe (20 Hz), Höhen (10 kHz), variable Mitten (200 Hz – 1 kHz), jeweils +/-14dB, passiv/aktiv-Schalter
  • Hardware: Marcus Big Mass Bridge, Premium Open-Gear Stimmmechaniken, verchromt
  • Zubehör: Werkzeug, Cover für Halspickup
  • Gewicht: ca. 4,2 kg
  • Preis: 429,- Euro
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Der V7 kommt mit Sumpfesche-Korpus im Natur-Finish

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Profilbild von CG

CG sagt:

#1 - 06.03.2015 um 18:42 Uhr

0

Schade, dass es so ein Teil nicht auch als Preci-Ausführung gibt. Dann wäre ich spätestens jetzt schwach geworden.

Profilbild von SteveFromBerlin

SteveFromBerlin sagt:

#2 - 11.03.2015 um 22:11 Uhr

0

Da sagst du was! Trotzdem toll, dass Marcus einen solchen Schritt wagt und einer für mich unbekannten Firma seinen Namen und Know how gibt!

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#3 - 15.03.2015 um 22:20 Uhr

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Mit welchem Amp und Box wurde der Test vollzogen?

Profilbild von Rainer

Rainer sagt:

#4 - 16.03.2015 um 17:55 Uhr

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Hallo Alex, falls du mit deiner Frage die Audiobeispiele meinst: Ich nehme die Bässe natürlich ohne Amp oder Boxen auf, damit der Klang nicht durch austauschbare Komponenten verändert wird. Innerhalb einer Testphase spiele ich die Bässe mit verschiedenen Amp/Boxenkombinationen, mein relativ neutrales Haupt-Test-Rig setzt sich momentan aus einem Tecamp Puma 900 und zwei Bergantino HD112 zusammen.VG-Rainer

Profilbild von Andy V

Andy V sagt:

#5 - 25.03.2015 um 17:28 Uhr

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Ich bin eigentlich Bass-Neuling und habe erst vor wenigen Wochen mit Knapp 50 angefangen Bass zu spiele. Vieeeel zu spät, aber es macht trotzdem Spass. Als absoluter Fan von Marcus Miller und diesem Bericht, werde ich wohl oder übel nicht der Versuchung widerstehen können. Danke für den Tollen Bericht!! Andy

Profilbild von Siggi

Siggi sagt:

#6 - 11.04.2015 um 02:13 Uhr

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Super & Danke für den tolle und ausführlichen Testbericht. Oh wenn ich diese Bilder von dem Bass sehe, da werde ich echt schwach. Das Teil sieht finde ich richtig klasse aus - ganz mein Geschmack ;-)

Profilbild von Soulmate

Soulmate sagt:

#7 - 15.05.2016 um 20:51 Uhr

1

Vielen dank für den hilfreichen Bericht, macht Lust es selber zu spielen..... ob die Qualität gleich bleiben wird bleibt abzuwarten... ich habe eine Frage bezüglich die Sound Beispiele.... Aus welchen Song ist der solo? Klingt sehr sehr schön :)

    Profilbild von Soulmate

    Soulmate sagt:

    #7.1 - 29.05.2016 um 11:27 Uhr

    0

    Ich habe übrigens den v7 gekauft und bin begeistert...das einzige ist: wenn ich die E-Seite Open String Spiele vibriert etwas an der Bridge so dass ein metallischen Geräusch erzeugt. ... werden die Kommentare überhaupt gelesen? Hatte mir gehofft dass jemanden sich auf meine Fragen meldet :)... siehe vorheriges Post.

    Antwort auf #7 von Soulmate

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    +1
Profilbild von J.B.

J.B. sagt:

#8 - 08.06.2016 um 10:14 Uhr

0

Hallo Soulmate,du solltest das Kabel abziehen, wenn du nicht spielst. Die Batterien
verbrauchen sich bei eingestecktem Kabel, auch wenn man nicht spielt. Ansonsten
sollten die Batterien sehr lange halten, je nach Häufigkeit der Nutzung sicher viele
Monate. Ob es die Batterien sind, die das Zerrgeräusch verursachen, kannst du
testen, indem du in den Passiv-Betrieb schaltest und prüfst, ob die
Störgeräusche dann verschwinden. Dann: neue Batterien rein und Kabel nach dem Spielen
raus! Was meinst du mit „Schrauben an der E-Saite“? Die beiden Madenschrauben,
mit denen man die Höhe des Saitenreiters einstellt? Der Reiter liegt übrigens
immer nur „lose“ auf der Brücke; er wird von der hinteren Einstellschraube (die
mit der Feder) in Position gehalten und von der Saite runter gedrückt. Es kann
sein, dass eine der Madenschrauben in den Saitenreitern keinen Kontakt zur Brücke
hat und deshalb vibriert. Das ist aber kein Problem, einfach etwas
reinschrauben. Wenn es etwas anderes ist, lohnt sich der Gang zum
Instrumentenbauer oder in ein vernünftiges Musikgeschäft. Da wird man dir
sicher schnell helfen. Lass den Bass dort am besten insgesamt vernünftig
einstellen, wenn du das selbst nicht kannst. Das lohnt sich meist.

    Profilbild von Soulmate

    Soulmate sagt:

    #8.1 - 15.06.2016 um 13:57 Uhr

    0

    Schrauben ein Bißchen fester gedreht und die Vibration ist weg.... Danke für den Tip.... auch mit den Kabel, das mnuss man erstmal wissen :)

Profilbild von P300pilot

P300pilot sagt:

#9 - 10.06.2017 um 07:43 Uhr

0

Moin,in vielen Tests sind die Soundbeispiele einfach Klasse - tolle Basslinien, wurde mir gerne einige davon zulegen bzw. anwenden und/or erweitern - gibt es diese Soundbeispiele auch in PDF (notation und tab)

    Profilbild von lars.bonedo

    lars.bonedo sagt:

    #9.1 - 10.06.2017 um 08:21 Uhr

    0

    Hallo!Herzlichen Dank für das nette Kompliment! Nein, zu den Soundfiles der Tests gibt es leider keine Tabs oder Noten. Die Klangbeispiele dienen ja "nur" dazu, um einen Überblick über die möglichen Sounds des getesteten Instrumentes zu vermitteln.Aber click dich auf jeden Fall mal durch unsere vielen Workshops hier im bonedo-Bassbereich - dort gibt es haufenweise Klangbeispiele, zu denen auch PDFs zum Download verfügbar sind.Viele Grüße, Lars Lehmann

    Antwort auf #9 von P300pilot

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    +1
Profilbild von Ben

Ben sagt:

#10 - 27.09.2020 um 09:34 Uhr

0

Moin, habe mir ein MM Bass V7 Swamp Ash4 Natur gekauft, nun klirren die Saiten
wie kriegt man das weg und wo muß ich stellen
Gruß Ben

Profilbild von Uwe Bendix

Uwe Bendix sagt:

#11 - 27.09.2020 um 09:38 Uhr

0

Morgen, habe mir einn MM zugelegt V7 Swamp Ash 4, jetzt klirren die Seiten, wo muß ich stellen um das abzustellen.
Wer kann mir da helfen

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