Native Instruments Komplete Kontrol A25 (A-Series) Test

Praxis

Installation

Jedes Keyboard kommt mit einem Serial-Code, über den man auch die dazugehörige Software bezieht. Als erstes lädt man sich Native Access herunter, registriert sich und erhält Zugriff auf den durchaus ansehnlichen Software-Content an NI Plugin-Instrumenten und -Effekten, welcher zum Lieferumfang des Komplete Kontrola A25 gehört. Gegebenenfalls wird noch die Firmware aktualisiert. 
Dann startet man Komplete Kontrol Standalone Software, was auch eine Art DAW ist, und lässt diese alle andere Instrumente und Plugins sowie vorhanden Native Instruments Libraries scannen. Das kann recht lange dauern und durchaus auch mal crashen, was aber nicht zwangsweise an Native Instruments liegen muss und somit normal ist. Anschließend stehen alle „ge-wrappten“ Plugins auch in der DAW des Vertrauens über das Komplete Kontrol Plugin zur Verfügung. Falls ihr keine andere DAW euer Eigen nennt, wäre es jetzt an der Zeit die mitgelieferte Machine Essentials DAW zu nutzen.

A-Series Mini-Display vs. S-Series MK2 Riesen-Display

Die S- und A-Serie haben einen offensichtlichen Unterschied – und das sind die Displays. Während die S-Serie tolle Produktbildchen am Gerät bietet, muss man bei der A-Serie mit dem Klarnamen auf einem recht kleinen, aber dennoch sehr gut lesbaren Display vorliebnehmen. Möchte man am Gerät durch alle Plugins/Presets navigieren, wird das dennoch mühselig. Die Meisten haben aber sicherlich ihren Rechner im direkten Blick wenn sie am A25 rumdrehen – und dann vermisst man die fehlenden Displays am Gerät nicht! 
Auch die grundsätzliche Navigation mit dem 4D-Encoder ist wirklich gut gelöst. Drehen, klicken und schon ist der passende Sound da. Das Anpassen des Sounds geht mit den acht Encodern ebenfalls schnell von der Hand, da gerade bei NI- und NKS-Instrumenten wirklich Wert darauf gelegt wurde, die wichtigsten – je nach Sound also unterschiedlichen – Parameter auf die ersten acht Regler zu packen. Raussuchen, anpassen, fertig!
Etwas anders sieht die Sache aus, wenn man das MIDI-Keyboard etwas abseits vom Rechner oder Bildschirm stehen hat, denn dann ist es schon komfortabler Zugriff und Rückmeldung über die eingebauten Displays der S-Serie zu bekommen. Weiterhin kann man nur bei der S-Serie die attribuierte Vorauswahl auch mit den Encodern vornehmen. 
Konkret ist bei mir ein großes S88 Mk2 im Keyboard-Rack abseits vom Rechner untergebracht und ein A25 direkt am Rechner – beide verstehen sich gut, es ist nur zu beachten, dass das gerade nicht verwendete Keyboard in den MIDI-Mode geht, sobald man an dem anderen rumkurbelt. Ein Wechsel zwischen beiden – inklusive Aktivieren der Instanz – ist aber dennoch kein Problem.

Das Display ist klein, aber trotzdem gut zu lesen!
Das Display ist klein, aber trotzdem gut zu lesen!

Zwar ist man auch bei der A-Serie nicht im Blindflug unterwegs, dennoch sind die Encoder dankenswerterweise berührungsempfindlich. Berührt man sie also leicht, zeigt einem das kleine Display den entsprechenden Parameter und seinen aktuellen Wert an – ohne dass man etwas verstellen muss. Da gibt es nichts zu meckern. Kurzum: Die Displays sind „nice to have“, aber wenn man sich anschaut, wieviel günstiger die A-Series gegenüber den S-Series sind, wären sie mir den Aufpreis allein nicht wert. 

Klaviatur ohne Light Guides

Die Klaviatur der A-Series fühlt sich wirklich gut an und lässt sich präzise bedienen, keine Frage. Allerdings federn die Tasten der S-Serie etwas edler und erzeugen auch weniger Nebengeräusche, dennoch macht das bei der Bedienung von Synthesizern für mich keinen nennenswerten Unterschied. Anders sieht es bei den Light Guides aus, die mir gerade bei den „ganz großen“ Kontakt-Instrumenten eine gute Hilfestellung geben, um Key-Switches oder dergleichen zu finden, ohne dabei das Handbuch wälzen zu müssen. Wer ohnehin mit den großen und zwangsweise teuren Kontakt-Libraries arbeitet, wird sicherlich den Mehrpreis für ein Controller-Keyboard nicht scheuen. 

Smart Play

Trotz fehlender Light Guides kann auch die A-Series mit vielen Spielhilfen punkten, darunter fest definierte Skalen, Akkord-Unterstützung und Arpeggiator. Somit können auch musiktheoretisch weniger Bewanderte tolle Ideen festhalten und entwickeln. Ebenfalls schön in diesem Zusammenhang ist die interaktive Herstellerseite, auf der diese Funktionen auch fernab des schnöden Handbuchs erklärt wird.
Alles in allem bleibt festzustellen, dass die Abgrenzung der beiden Serien wirklich gelungen ist und gerade die A-Serie mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis aufwartet. Im Gegensatz zu anderen „Light“-Produkten, die meist zur „Anfütterung“ von Anfängern dient, fühlt sich die A-Serie absolut nicht beschnitten an. 

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