Anzeige

Motion Sound SW-15 Test

Zu ihren Rotorkabinetten und Keyboardamps bietet die amerikanische Verstärkerschmiede Motion Sound optional den Subwoofer SW-15 an. Er soll Modelle wie das PRO-145, den KBR-3D, den KP-200S, aber auch jeden anderen Keyboardverstärker und kleine Gesangsanlagen um satte Bässe und stattliches Volumen im unteren Frequenzbereich bereichern.

MotionSound_Pro3X_SW15_029FIN

Da bei verschiedenen Motion-Sound-Produkten in den bisherigen bonedo-Tests kleine Bassschwächen zu Tage traten, waren wir neugierig, inwiefern der SW-15 hier Abhilfe schaffen kann.

DETAILS
Beim SW-15 handelt es sich um einen direkt abstrahlenden, aktiven Subwoofer mit 200 W Leistung. Das Rock’n’Roll-Design des MDF-Gehäuses mit der Polymer-Oberfläche erscheint mir verglichen mit Subwoofern anderer Hersteller etwas unelegant und nicht mehr ganz zeitgemäß. Ausgestattet ist der Verstärker mit einem 15–Zoll “Eminence Delta 15LF”-Speaker, der in einem Frequenzbereich von 40 bis 300 Hz. arbeitet. Zur Anpassung an die restliche Anlage und die räumlichen Frequenzverhältnisse ist es möglich, die Trennfrequenz des internen Hi-Cut-Filters stufenlos zwischen 100 und 300 Hz einzustellen.

Eingangsseitig bietet der SW-15 gleich zwei symmetrische Eingänge inklusive eigenen Volume-Reglern. Input 1 liegt als XLR-Buchse und Input 2 als Klinkenbuchse vor. Leider gibt es keine Ausgänge, die es erlauben, das Signal zu einem weiteren Subwoofer durchzuschleifen. Zur Anpassung des Geräts an die Phasenlage des verwendeten Topteils verfügt jeder Kanal über einen „Phase“-Schalter. Mittels eines Zweiband-Equalizers mit basstypischen Einsatzfrequenzen von 45 und 60 Hz lässt sich der Sound des SW-15 entsprechend den Räumlichkeiten noch einmal feinjustieren.

Anzeige

PRAXIS
Bei der Wiedergabe von Orgel- und Synthie-Bässen in Verbindung mit dem Keyboardamp KBR-3D aus gleichem Hause produziert der SW-15 einen sehr direkten Sound mit satten Bässen. Durch die sinnvoll gewählten Parameter lässt sich recht einfach ein deutlicher, klarer Bass-Sound herausholen, der sich problemlos an den Sound des Keyboardverstärkers anpasst und ihn vervollständigt. Die Motion-Sound-Rotorkabinette PRO-145, KDR-3D und auch das PRO-3X lassen sich damit zu vollwertigen Leslie-Monstern aufrüsten.

MotionSound_Pro3X_SW15_051FIN

Bei der Kombination aus SW-15 und PRO-3X ist zu beachten, dass das PRO-3X quasi nur der Hornrotor eines „abgesägten“ Lesliekabinetts ist. Die Frequenzen unter 800Hz müssen über einen externen Verstärker wiedergegeben werden. Da das Frequenzspektrum des SW-15 bei 300 Hz endet, ergibt sich im Zusammenspiel mit dem PRO-3X eine Lücke im Bereich zwischen 300 und 800 Hz. Dies wirkt sich natürlich auf den Sound aus. Er ist zwar dünner und schärfer als ein One-Piece-Kabinett, lässt aber auch Platz im überbevölkerten Mittenbereich des Bandsounds und produziert volle Bässe. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Lösung individuell am praktikabelsten ist.
Auch bei der Musikwiedergabe von CDs und MP3s verwischt das Klangbild nicht, sondern wird um breite und warme Bässe ergänzt. Allerdings produzieren die 200W-Endstufe und der direkt abstrahlende 15-Zoll Lautsprecher hierbei nicht genügend Druck, um die Wände wackeln zu lassen. Eine fette Club-Party kann man damit nicht schmeißen… Hier hätte ich mir etwas mehr Leistung gewünscht. Als Add-On für kleinere Gesangsanlagen bei Dinner- und Gala-Gigs ist der SW-15 aber durchaus ausreichend und macht auch bei Bassgitarren und Bassdrums nicht schlapp. Eine Angabe zum produzierten Schalldruck findet man übrigens nirgends.
Die vier steckbaren Rollen sind ein kleines, zusätzliches Gimmick, über das ich froh bin. Denn trotz der beiden seitlichen Schalengriffe ist das Handling des SW-15 aufgrund seiner Quaderform und der knapp 30 kg für eine Person doch etwas umständlich. Die Eingänge und Bedienelemente sind beschädigungssicher auf der Vorderseite platziert und erlauben eine schnelle und spontane Bedienung.

Anzeige

FAZIT
Der Motion Sound SW-15 Subwoofer ist für Keyboarder und Organisten interessant, die in ihrer Musik den ersten Bass spielen wollen oder müssen. Zu den hauseigenen Produkten von Motion Sound passt er wie angegossen, auch als Ergänzung zu Keyboardverstärkern anderer Hersteller und zu kleineren Gesangsanlagen leistet er seine Dienste. Etwas mehr Leistungsreserven kämen ihm hierbei jedoch zu Gute. Klanglich bereichert er das Frequenzspektrum im unteren Bereich, ohne es zu verwischen. Dabei ist er funktional äußerst praxistauglich.
Etwas problematisch finde ich das wortwörtliche Preis-Leistungsverhältnis. Gegenüber vergleichbaren Konkurrenzprodukten ist er im oberen Preissegment angesiedelt, liefert aber weniger Leistung als diese und sieht zudem noch ziemlich altbacken aus. Dafür ist er mit einem regelbaren Hi-Cut-Filter und einem Equalizer ausgestattet. Unterm Strich ist er deshalb dennoch eine runde Sache, bei der mal wieder der eigene Geschmack entscheiden muss.

MotionSound_Pro3X_SW15_032FIN
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.