MicW i-Serie Test

Fazit

Die geringen Abmessungen der Mikrofone aus der i-Serie von MicW sind Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite sind die i-Mikrofone aufgrund ihrer geringen Größe als “immer-dabei-Mikrofone” vielfach einsetzbar. Auf der anderen Seite bringt die geringe Größe der Kapseln klangliche Einschränkungen bei Richtwirkung und Grenzschalldruckpegel mit sich. Auch für das Eigenrauschen bedeuten die kleinen Kapseln keine Vorteile, was physikalisch bedingt ist.
Auch wenn das hohe Eigenrauschen der Mikrofone der i-Serie beim Einsatz als Messmikrofon noch nicht wirklich stört, so fällt es doch bei Sprach- und Musikaufnahmen negativ auf. Ich zitiere hier mal die Antwort eines großen deutschen Mikrofonherstellers auf die Frage: “Wie viel darf ein Studiomikrofon rauschen?”, welche auf der Homepage desselben zu finden ist: “Über 24 dB-A: Solche Rauschwerte sind einem Studiomikrofon unwürdig.”
Bei der i-Serie von MicW sprechen wir von Rauschwerten, welche vom Hersteller schon mit 32dB-A und mehr angegeben werden.
Selbst das interne Mikrofon meines iPads liegt rund 10dB unter dem bei exakt gleichen Bedingungen gemessenen Rauschwert des i436. Frequenzgänge hin oder her, aber bei jeder Aufnahme wird auch das Rauschen aufgenommen, welches dann im Mix oder in der Post-Production eventuell noch verstärkt wird.
Die Verarbeitung der Mikrofone selbst ist gut. Solange die Toleranzen der Stecker und Buchsen bei den Zubehörteilen eingehalten werden, sind diese eine empfehlenswerte Erweiterung.
Ich sehe die i-Serie von MicW hauptsächlich als Messmikrofone und erst in zweiter Linie für Sprach- und Musikaufnahmen geeignet. Da gibt es auch im Bereich bis 150 Euro rauschärmere und empfindlichere Alternativen. Die meisten fallen allerdings auch größer aus.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Gute Verarbeitung
  • Klein und leicht
  • Transportkapsel aus dem Kit ist auch Mikrofonhalter
  • Modelle mit 3,5mm Klinke auch am MacBook Pro einsetzbar
Contra
  • Hohes Eigenrauschen
  • Richtwirkung der Nierenmikrofone nicht sehr ausgeprägt
  • Fertigungstoleranzen der Stecker teilweise zu hoch
  • i436 wird ohne Windschutz ausgeliefert
  • i437L nicht kompatibel mit Camera Connection Kit
Artikelbild
MicW i-Serie Test
Für 92,00€ bei
18-MicW_i437L_live Bild
Technische Spezifikationen micW i266
  • Größe: Durchmesser: 12 mm, Länge: 55 mm
  • Gewicht: 17 g
  • Anschluss: 3,5 mm 4 Pol Klinke
  • Stromversorgung: Über Host (z.B. Apple-iOS-Gerät)
  • Wandlerprinzip: Elektret-Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 12 mm
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Übertragungsbereich: 20 Hz– 20 kHz
  • Empfindlichkeit: -37 dB (1 4mV/Pa)
  • Schalldruckpegel max.: 130dB
  • Rauschabstand: >55 dB-A (Referenz 1 Pa)
  • Eigenrauschen:
  • Ausgangsimpedanz:
  • Lieferumfang: Schaumgummi-Windschutz, Bedienungsanleitung
  • Preis (Straßenpreis): Mikrofon: 99 EUR (Stand 27.2.2018)
  • Kit: 119 EUR (Stand 27.2.2018)
Technische Spezifikationen micW i436:
  • Größe: Durchmesser: 9 mm, Länge: 50 mm mit Stecker
  • Gewicht: 8 g
  • Anschluss: 3,5 mm 4 Pol Klinke
  • Stromversorgung: Über Host (z.B. Apple-iOS-Gerät)
  • Wandlerprinzip: Elektret-Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 7 mm
  • Richtcharakteristik: Kugel
  • Übertragungsbereich: 20 Hz – 20 kHz
  • Empfindlichkeit: -44 dB (6,3 mV/Pa)
  • Schalldruckpegel max.: 130 dB
  • Rauschabstand: 62 dB-A (Referenz 1 Pa)
  • Eigenrauschen: 32 dB-A
  • Ausgangsimpedanz:
  • Lieferumfang: Bedienungsanleitung
  • Besonderheit: zertifiziert nach IEC 61672 Klasse 2
  • Preis (Straßenpreis): Mikrofon: 89 EUR (Stand 27.2.2018)
  • Kit: 119 EUR (Stand 27.2.2018)
Technische Spezifikationen micW i437L:
  • Größe: Durchmesser: 10 mm, Länge: 47 mm mit Stecker
  • Gewicht: 11 g
  • Anschluss: Apple-Lightning-Stecker
  • Stromversorgung: Über Apple-iOS-Gerät
  • Wandlerprinzip: Elektret-Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 7 mm
  • Richtcharakteristik: Kugel
  • Übertragungsbereich: 20 Hz – 20 kHz
  • Empfindlichkeit: -44 dB (6.3 mV/Pa)
  • Schalldruckpegel max.: 130 dB
  • Rauschabstand: 62 dB-A (Referenz 1 Pa)
  • Eigenrauschen: 32 dB-A
  • Ausgangsimpedanz:
  • Lieferumfang: Bedienungsanleitung
  • Besonderheit: zertifiziert nach IEC 61672 Klasse 2
  • Apple-Lightning-Stecker, dadurch nur kompatibel mit Apple-Geräten
  • Preis (Straßenpreis): Mikrofon: 159 EUR (Stand 27.2.2018)
  • wird nicht im Kit angeboten.
Technische Spezifikationen micW i456:
  • Größe: Durchmesser: 9 mm, Länge: 55 mm mit Stecker
  • Gewicht: 9 g
  • Anschluss: 3,5 mm 4 Pol Klinke
  • Stromversorgung: Über Host (z.B. Apple iOS-Gerät)
  • Wandlerprinzip: Elektret-Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 7 mm
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Übertragungsbereich: 100 Hz – 20 kHz
  • Empfindlichkeit: -50 dB (3,2 mV/Pa)
  • Schalldruckpegel max.: 130 dB
  • Rauschabstand: >55 dB-A (Referenz 1 Pa)
  • Eigenrauschen:
  • Ausgangsimpedanz:
  • Lieferumfang: Schaumgummi-Windschutz, Bedienungsanleitung
  • Preis (Strassenpreis): Mikrofon: 72 EUR (Stand 27.2.2018)
  • Kit: 111 EUR (Stand 27.2.2018)
Technische Spezifikationen Accessories Set-1:
  • Lieferumfang: stabile Kunststoffbox, Verlängerungskabel 2 m, Splitkabel, Halteklammer, Windschutz, multifunktionale Transportkapsel aus Aluminium
  • Preis (Strassenpreis): 42 EUR (Stand 27.2.2018)
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Profilbild von Chris

Chris sagt:

#1 - 05.06.2018 um 12:36 Uhr

0

???
mal zum Verständnis: Die i4er Serie von MicW sind Go To Messmikrofone mit denen man eben mal für eine kleine Session eine Messung machen kann. Das i266 ist n bissl was besseres für Musiker die kurz mal übers Handy was einspielen wollen. Die i Serie von MicW hat mit Studiomikrofonen im professionellen Bereich überhaupt nichts zu tun! Das weiß man, wenn man sich mal mit der MicW Website auseinander setzt. Man kann und darf die Dinger doch nicht mit professionellen Mikrofonen vergleichen! Sorry, aber hier kann ich leider nur (mal wieder) den Kopf schütteln. Das Rauschen dieser Mikrofone ist quasi unrelevant, da diese eben NICHT als Studiomikrofone eingesetzt werden.
Bitte nicht böse sein, aber so was brauchts nicht zu testen! Es gibt so viele andere Dinge, aber das beim besten Willen nicht.
Ach und...was Neumann so auf deren Website schreibt ist nur teilweise richtig, da DPA und auch Earthworks bspw. Druckempfänger bauen, die Bauart bedingt bis zu 28 dBA rauschen. Die Frage ist hier auch: Wie sieht das Frequenzspektrum des Rauschens aus? Das geht nur teilweise aus der dBA Messung hervor. Und die Frage bei sochen Mikrofonen, die eben etwas mehr rauschen ist auch der jeweilige Einsatzbereich.
Also bitte...solche Mikrofone mit Studiomikrofonen zu vergleichen, obwohl sie für diesen Zweck nie konzipiert wurden ist für mich einfach unverständlich.HughChris

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 05.06.2018 um 14:41 Uhr

    0

    Hallo Chris,ja, i436 und i437L sind Messmikrofone, das schreibt der Autor ja im Text auch. Und es ist richtig, dass bei Messmikrofonen andere Dinge im Fokus stehen als das Rauschen – das ist der altbekannte Konflikt mit der Membrangröße. Allerdings: Der dänische Hersteller DPA beispielsweise hat sein Dasein damit begonnen, dass Tontechniker begonnen haben, mit den Brüel&Kjær-Messmikros aufzunehmen. Soweit ich weiß, ist das DPA 4006 nichts weiter als ein Messmikrofon. Es geht also tatsächlich deutlich besser (wenn auch ganz deutlich teurer). MicW i266 und i456 allerdings werden aktiv zur Musikaufnahme beworben. Auf http://www.mic-w.com gibt es dazu Bilder mit einer Akustikgitarre und Texte wie "The i456 is a wide cardioid microphone for general purpose audio recording. Use it as a high quality, high performance alternative…" und "The i266 is a high sensitivity cardioid microphone recommended for dedicated, high quality sound recording.". Und natürlich überprüfen wir als Magazin für Musiker und Tontechniker die Produkte auf ihre Anwendungsfelder. Ein hohes Eigenrauschen spricht prinzipiell erst einmal gegen einen Kauf, auch wenn es bei tatsächlichen Messmikros, wie Du richtig darstellst, wirklich nicht Priorität hat. Es anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass dies bei Audioaufnahmen problematisch ist, halte ich für absolut legitim. Daher ist es auch gut, dass der Autor zur Verdeutlichung explizit "Studiomikrofone" zitiert hat – denn die i-Serie sind nun wirklich keine (wenn auch das " recommended for dedicated, high quality sound recording" aus dem MicW-Werbetext so etwas bei den beiden letztgenannten Mikros suggeriert…). Vollkommen Recht hast Du auf jeden Fall bei der Art des Rauschens, denn da wird es erst richtig interessant und das findet man nicht im Zahlenwerk… Insgesamt finde ich die Mikros aber durchaus interessant – gerade aufgrund der geringen Baugröße und des kleinen Preises. Für "in der Tasche dabeihaben" und um bessere Ergebnisse erzielen können als mit dem iPhone-Mikro lege ich mir vielleicht auch eines zu. Aber (Du errätst es sicherlich…) eher das i456 als eines der anderen 4er…Beste Grüße
    Nick

    +1
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