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Mapex Tornado Studio FJ Schlagzeug Test

Mit dem Mapex Tornado Studio haben wir heute ein Einsteiger-Drumset im Test, das es in der Grundversion als Kesselsatz inklusive Hardwarepaket gibt, zusätzlich kann es im Bundle mit einem Paiste 201 Beckenset und einem zusätzlichen Galgenbeckenstativ zu einem Komplettset aufgerüstet werden

Millenium_B20_Becken
Millenium_B20_Becken

. Das Basisset kostet gerade einmal 321 Euro, da kommt der eine oder andere Einsteiger sicherlich ins Grübeln. Wie viel Schlagzeug ihr in beiden Konfigurationen bekommt, erfahrt ihr jetzt.

Details

Das Basisset

Mit dem Begriff „Studio“ wird im Musikalienhandel ein Schlagzeug mit einer 20“ Bassdrum sowie drei Toms in den Größen 10“, 12“ und 14“ bezeichnet. Beim Tornado ist außerdem eine 14“ x 5“ Snare enthalten. Aber damit noch nicht genug, in den zwei Kartons befindet sich noch ein nahezu kompletter Hardwaresatz, bestehend aus Bassdrumpedal, Hi-Hat-Maschine, Snarestativ, einem geraden Beckenständer und einem einfachen Drummersitz. Für die beiden Hängetoms in 10“ x 8“ und 12“ x 9“ gibt es zwei Tomhalter, die mit Kugelgelenken ausgestattet sind, die Tomhalter werden dabei ganz klassisch auf der Bassdrum angebracht. Für das 14“ x 14“ Floortom sind drei Beine vorgesehen. Ein paar Drumsticks in der Größe 7A und ein Stimmschlüssel runden das Paket ab. 
Die Kessel bestehen aus Lindenholz und sind in der vorliegenden Thomann Exklusiv Variante mit der Folie Brown Wood Grain beklebt. Lindenholz ist bekanntlich relativ weich, trotzdem sind die Kessel, bis auf eine klitzelkleine Eindruckstelle auf der Gratung des Floortoms, ansprechend verarbeitet. Auch die Folie ist an sämtlichen Kesseln stramm und an einer Stelle überlappend verklebt.

Fotostrecke: 5 Bilder Erst einmal wird gebastelt: Hier seht ihr den Inhalt des ersten Kartons.

Die 14“ x 5“ Snare hat eine einfache, seitlich abklappbare Teppichabhebung. Die Fellspannung verteilt sich auf acht Doppelspannböckchen. Auf der Unterseite der Snare raschelt ein einfacher Spiralteppich aus Stahl, der mit Bändern gehalten wird. Für die Spannung der Tomfelle sind jeweils sechs Stimmschrauben pro Seite zuständig, für die Bassdrum sind es acht Schrauben pro Seite.
Schauen wir uns die Kesselhardware etwas genauer an. Die verchromten Spannböckchen bestehen aus einfachem Druckguss und haben bewegliche Inlays zur Aufnahme der Stimmschrauben. Die Schrauben sind mit Metallscheiben einfach unterlegt. Sämtliche Gewinde sind ordentlich gefettet, trotzdem wird beim ersten Aufziehen der Felle von Standtom und Bassdrum schnell klar, dass es zuweilen etwas schwergängig zur Sache geht. Alle anderen Trommeln sind bereits fertig befellt. Zum Stimmvorgang später mehr im Praxisteil.  
Die Spannreifen von Snare und Toms sind dünne 1,6 Millimeter Varianten, diese haben die in der Preisklasse üblichen minimalen Rundungstoleranzen, alle Reifen und Felle gehen aber problemlos über die leicht unterdimensionierten Kessel. Die Bassdrum hat zwei dünne Teleskopbeine, aus denen bei Bedarf Dornen für besseren Halt auf dem Schlagzeugteppich herausgedreht werden können. Bekanntlich haben die Felle einen entscheidenen Anteil daran, ob und wie ein Schlagzeug hinterher klingt. Beim Mapex Tornado wird hier aber deutlich der Rotstift angesetzt, was bedeutet, dass sämtliche Felle auf Snare und Toms sowie dem Bassdrum-Resonanzfell sehr dünn ausfallen. Die einzige Ausnahme bildet das robuster wirkende, vorgedämpfte Schlagfell der Bassdrum. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Snare misst 14“ x 5“, hier seht ihr die Abhebung zur Spannung des Snareteppichs, …

Der Hardwaresatz

Wie eingangs beschrieben, gibt es zum Tornado einiges an Gestänge dazu. Sämtliche Stative fallen eher dünn und leicht aus. Die optisch etwas antiquiert wirkende Fußmaschine wird mit einer breiten Einzelkette angetrieben, auffällig ist direkt, dass die verbaute Feder selbst im Grad der höchstmöglichen Federkraft eine vergleichsweise geringe Eigenspannung hat. Passend zum Bassdrumpedal ist die Trittplatte der Hi-Hat-Maschine gestaltet. Auf Features wie eine Aussparung im Gewinde der Hi-Hat-Clutch oder eine anpassbare Federspannung zur Regulierung des Pedalwiderstandes muss verzichtet werden. Trotzdem hat die Hi-Hat-Maschine im Vergleich zur Fußmaschine einen ausreichenden Widerstand beim Niedertreten des Pedals.
Der gerade Einzelbeckenständer und der Snarekorb können mittels Rasterung im Gewinde auf den passenden Winkel eingestellt werden. Dabei verrichten die doppelstrebigen, aber insgesamt eher zarten Stative unauffällig ihren Dienst. Da die Snare des Tornado Sets eher leichtgewichtig ausfällt, muss man sich über Belastungsgrenzen des Stativs keine Sorgen machen. Der runde, einstrebige Drumhocker mit schwarzem Kunstlederbezug richtet sich eher an Kinder, mit Hilfe einer gelochten Skala kann er mittels einer Schraube im Rohr in der Höhe verstellt werden. Da die Sitzfläche zum Knarzen neigt, habe ich für die Aufnahme der Hörbeispiele auf einen Einsatz verzichtet. 

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Mehr Informationen

Das Bundle mit Beckenset und einem zweiten Beckenständer

Um das Set komplett zu machen, gibt es das Mapex Studio FJ auch in der Bundle-Version mit einem Beckensatz sowie einem passenden Mapex Tornado Beckenstativ. Für einen Aufpreis von 167 Euro soll das Set somit zum Rundum-Sorglos-Paket werden. Das B200 Beckenstativ hat einen einfach ausziehbaren Galgenarm, es entspricht ansonsten von der Machart den anderen Stativen des Sets. Einzeln ist es zum Preis von 44 Euro erhältlich. 
Die drei Beckenmodelle des Paiste 201 Sets bestehen aus B8-Bronze und werden in Deutschland gefertigt. Enthalten sind eine 14“ Hi-Hat, ein 16“ Crash und ein 20“ Ride. Die Becken sind sehr gut verarbeitet und gehen in eine klare, eher rockige Klangrichtung. Wenn ihr mehr Infos zum Beckensatz möchtet, verweise ich auf den separaten Test. Wie sich das Set im Praxistest macht, lest ihr jetzt.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Bundle mit dem FJ ist ein dreiteiliges Paiste 201 Bronze Set enthalten. Hier seht ihr das 20“ Ride.
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Praxis

Los geht’s im Testlauf mit dem reinen Shellset. Es dauert eine kleine Weile, bis ich alle Trommeln und Stative aus den einzelnen Kartons befreit und zusammengesteckt habe. Zum Glück gibt es eine bebilderte Aufbauanleitung auf englisch, gerade für die Montage des verkehrt herum montierten Bassdrumpedals könnte sie hilfreich sein. Ansonsten kann ich absoluten Einsteigern unseren Video-Workshop zum Thema Setaufbau ans Herz legen. 
Die Inlays der Spannböckchen neigen bei einigen Trommeln dazu, sich in den Böckchen zu verkanten, sofern man mit dem Stimmschlüssel etwas mehr Druck beim Hereindrehen der Schrauben ausübt. Mit etwas Geschick ploppen sie anschließend wieder hervor. Auf jeden Fall sollte man alle Stimmschrauben immer vorsichtig und vor allem gleichmäßig anziehen.

Die Felle an Snare und Toms fallen recht dünn aus, entsprechend pappig (Snare) und etwas glasig klingen die Toms. Bereits nach kurzer Zeit finden sich eine ganze Menge kleiner Dellen in den Tomfellen. In die Bassdrum lege ich beim Zusammenbau direkt eine kleine Decke zwischen die Felle, das konkretisiert den Anschlag und dämpft den Nachklang. So klingt die Bassdrum deutlich präziser. Die Tomhalter neigen sich nach einer Weile gern etwas herunter, hier hilft festeres Anziehen. Ansonsten steht das Set gut da, klingt auch erstaunlich ansprechend, letzteres gilt vor allem für die Sounds von Bassdrum und den drei Toms. Die Snare kann aufgrund des rappeligen Teppichs und vor allem wegen des dünnen Schlagfells nicht wirklich mithalten. Etwas schade finde ich, dass die Feder des Bassdrumpedals so wenig Eigenspannung hat. Komplexere Figuren und präzises Timing werden so zur Herausforderung. 

Klangliche Schwachstelle des Tornados sind die dünnen Remo UC Felle auf Snare und Toms.
Klangliche Schwachstelle des Tornados sind die dünnen Remo UC Felle auf Snare und Toms.
Audio Samples
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Tiefe Stimmung, Einzelsounds Tiefe Stimmung, Groove

Im zweiten Durchlauf ergänze ich das Set um den Paiste 201 Beckensatz und das zweite Beckenstativ aus dem Bundle, somit wird es zum kompletten Schlagzeug. Das klingt dann so:

Audio Samples
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Paiste 201 Becken, solo Groove mit 201 Becken

Für den dritten Testlauf erlaube ich mir, sämtliche Schlagfelle von Snare und Toms durch Markenfelle zu ersetzen. Auf der Snare ist ein Aquarian Modern Vintage Medium aufgezogen, die Toms bekommen die klassischen weißen Ambassador Coated spendiert. Die Bassdrum hat jetzt ein vorgedämpftes Resonanzfell (Remo Fiberskyn) mit einem kleinen Loch. Mit den Fellen profitiert das Set ungemein, die Snare wird wesentlich artikulierter und präsenter, auch die Toms klingen satter und griffiger. Die kleine Bassdrum ist kein Bassmonster, sie klingt aber stimmig und rund. Hieran lässt sich aber auch gut erkennen, dass man mit einem Aufpreis von etwa 60 Euro für ein Set Remo Ambassasor Markenfelle die drei Toms und die Snare klanglich auf ein wesentlich höheres Level hieven kann. Die Bassdrum würde auch geschlossen – oder mit einem kleinen Loch im Reso –, aber in jedem Fall mit etwas Dämpfung zwischen den Fellen funktionieren. Als Beckensatz habe ich für die folgenden Sounds ein paar professionelle Modelle aus meinem Fundus ausgewählt. 

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Soundcheck mit Markenfellen und professionellen Becken Groove mit Markenfellen und professionellen Becken

Wie ihr hören könnt, klingt das Set jetzt um Längen besser. Letzten Endes bleiben aber die kleinen Wehwehchen an der Hardware, die auf lange Sicht auf Verschleiß hindeuten und bei regelmäßiger Beanspruchung einen kostspieligen Austausch einzelner Komponenten nach sich ziehen können. Solche Probleme gibt es zum Beispiel mit der von Haus aus besseren Hardware und dem Bassdrumpedal eines Pearl Export nicht. 

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Fazit

321 Euro klingt nicht nach so viel Geld – umso erstaunlicher erscheint es, wie viel Material in diesem Anschaffungspreis für das Mapex Tornado Studio FJ enthalten ist. Gerade Eltern von Schlagzeug-Einsteigern, die noch unsicher sind, wie lange Ihr Nachwuchs dabei bleibt, könnten sich hiervon angesprochen fühlen. Allerdings zählt – besonders bei intensiverer Beanspruchung eines Schlagzeugs – auf Dauer nicht mehr die Masse der Komponenten, sondern vor allem die Qualität der Felle und die Langlebigkeit der beweglichen Teile der Hardware. Hier kann das Mapex Tornado nur bedingt überzeugen, besonders die weiche Feder des Bassdrumpedals, die mitgelieferten, wenig haltbaren Felle von Snare und Toms und das eine oder andere hakelig laufende Gewinde deuten auf Verschleiß hin. Zumindest bei den Fellen müsste recht schnell nachgebessert werden, was den reizvollen Anschaffungspreis etwas mindert. Die drei Toms und die Bassdrum lassen sich gut stimmen und klingen (um Markenfelle ergänzt) voll und rund. An die Snare sollte man, wie üblich in der Preisklasse, keine allzu hohen Erwartungen stellen. Für die ersten Schritte reicht sie aber aus, besonders wenn wiederum das Schlagfell ersetzt wird. Noch besser stet das Mapex FJ Studio im Bundle mit dem für die Preisklasse ansprechend klingenden 201 Bronze Beckensatz von Paiste und dem weiteren Beckenstativ da, was allerdings die vorher angesprochen kleinen technischen Mankos nicht mindert. 

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • komplette Ausstattung (Bundle)
  • guter Beckensatz dabei (Bundle)
  • gute Verarbeitung von Kesseln und Folie
  • Klangpotential von Bassdrum und Toms
Contra
  • Feder der Fußmaschine zu lasch
  • wenig haltbare Schlagfelle (Snare und Toms)
  • zum Teil hakelig laufende Gewinde
Artikelbild
Mapex Tornado Studio FJ Schlagzeug Test
Für 579,00€ bei
Günstiger Preis und je nach Bundle auch eine komplette Ausstattung. Gerade für ambitionierte Einsteiger stellt sich aber die Frage, ob man bezüglich der Hardware und der Felle nicht direkt etwas mehr Geld in die Hand nimmt.
Günstiger Preis und je nach Bundle auch eine komplette Ausstattung. Gerade für ambitionierte Einsteiger stellt sich aber die Frage, ob man bezüglich der Hardware und der Felle nicht direkt etwas mehr Geld in die Hand nimmt.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Mapex
  • Herkunftsland: China
  • Bezeichnung: Tornado Studio FJ
  • Kesselmaterial: Lindenholz
  • Folie: FJ Brown Wood Grain (Thomann Exklusiv)
  • Hardware:
  • gerades Beckenstativ, Snarestativ, Hi-Hat-Maschine, Fußmaschine, Drummersitz, zwei Tomhalter, drei Floortom-Beine
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Aufbauanleitung, 7A Drumsticks
  • Bundle: wie beschrieben plus Paiste 201 Bronze Beckenset, Mapex Tornado Galgenbeckenstativ
  • Weitere Farbe: FI White Wood Grain
  • Preise: (Verkaufspreise Juli 2020)
  • Shellset plus Hardware EUR 321,-
  • Full Set (Bundle) EUR 488,-

Seite des Herstellers: http://mapexdrums.com/international

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Günstiger Preis und je nach Bundle auch eine komplette Ausstattung. Gerade für ambitionierte Einsteiger stellt sich aber die Frage, ob man bezüglich der Hardware und der Felle nicht direkt etwas mehr Geld in die Hand nimmt.

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