iZotope Vinyl Test

iZotope Vinyl bietet Lösung für Vintage Sound
Man kann ohne Zweifel behaupten, dass der legendäre Vintage Sound der 60er und 70er Jahre seit geraumer Zeit ein beachtliches Revival feiert. Angefangen mit Bands wie The Hives und Mando Diao, über Künstler wie Amy Winehouse, hin zu gänzlichen neuen, aber irgendwie auch nostalgisch anmutenden Vintage/Elektronik-Verwebungen von Urban-Künstlern wie Burial.

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Ein wesentliches Stilmittel ist dabei vor allem das bewusste Vorhandensein von Fehlern, die vorrangig auf die begrenzten Mittel der Tonstudios bzw. die Technik dieser Zeit zurückzuführen sind. Nicht unwesentlich für diese Klangästhetik sind deshalb Rauschen, Knacksen, Kratzen und Knarzen.
Doch was tun, wenn die hauseigene Technik genau darauf getrimmt ist, diese Fehler tunlichst zu vermeiden? Richtig, einfach ein entsprechendes Plug-in benutzen, das diese Makel kontrolliert hinzufügt. Und um genau diese, zugegebenermaßen recht speziellen Menüwünsche zu bedienen, hat iZotope mit Vinyl eine maßgeschneiderte Lösung auf die Freeware-Speisekarte gesetzt!
Noch mehr kostenlose PlugIns findet ihr in unserem großen Freeware Software Synths und PlugIns Special.

DETAILS

Ganz im Gegensatz zu der eher modern anmutenden 90er Jahre Alu-Benutzeroberfläche des Plug-ins liefert iZotope Vinyl genau das, was man hinter diesem Namen auch vermutet: Vinyl-Schmutz und Artefakte. Basierend auf einer 64 Bit Architektur, diversen Filtern und Resampling beherbergt das Plug-in zahlreiche Arten von Klangschmutz, die jeder Aufnahme eine gehörige Portion LoFi-Touch verpassen können. Gesteuert wird das Ganze dabei durch insgesamt acht Parameter.

Mit „Mechanical Noise“ kann der Anteil von Motorgeräuschen und dem Kratzen eines Plattenspielers bestimmt werden. „Wear“ ist für den Alterungsgrad der virtuellen Schallplatte zuständig, während die beiden Parameter „Dust“ und „Scratch“ die Auswirkungen von Staub und Kratzern über die Nadel simulieren. Aber auch an das berüchtigte Netzbrummen wurde gedacht, das über den Regler „Electrical Noise“ gesteuert werden. Leicht experimentell ist der Parameter „Warp Depth“, der den Ungleichlauf einer Platte simuliert. Je höher der Parameter, desto eindeutiger sind Schwankungen in der Tonhöhe des Materials wahrnehmbar. Leider ist dieser Parameter nicht in allen Sequencern verfügbar, genau wie die Warpmodels. Witzig finde ich, dass in diesem Fall eine fehlenden Fader-Kappe visualisiert wird.
Wer auf Anhieb eine bestimmte Soundästhetik sucht, kann mit Hilfe des Parameters „Year“ sogar sofort und ohne Umschweife Epochen-spezifische Klangcharakteristiken abrufen. Den Abschluss macht der Parameter „RPM“, der die Umlaufsgeschwindigkeit des virtuellen Plattenspielers simuliert.

PRAXIS

Und auch hier gibt es wieder mal lieber etwas mehr zu sehen und zu hören als zu lesen!

Audio Samples
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Electronic Drums – DRY Electronic Drums – Classic LoFi Guitar – DRY Guitar – Classic 60s RadioSong – DRY Song – DRY Song – 70s Single

FAZIT

iZotope Vinyl darf gut und gerne als Geheimwaffe für authentischen Lo-Fi/Vinyl-Sound bezeichnet werden. Zahlreiche Variationsmöglichkeiten und der sehr organische Sound machen wildes Nerd-Gefrickel zur wahren Freude, sofern man solch eine spezielle Klangästhetik sucht. Einziger Wermutstropfen (wenn man von so einem überhaupt bei einer kostenlosen Software sprechen kann) ist, dass der Parameter „Warp Depth“ leider nicht in jeder Host-Software zur Verfügung steht. Vinyl bietet dennoch ein gutes Rundum-Sorglos-Paket für alle, die ihren Tracks eine gehörige Portion Schmutz und „Underground-Credibility“ zukommen lassen möchten.
PRO:
  • „Instant-Schmutz“
  • Leicht bedienbar
  • Kostenlos
Contra:
  • Registrierung nötig
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Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • "Instant-Schmutz"
  • Leicht bedienbar
  • Kostenlos
Contra
  • Registrierung nötig
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iZotope Vinyl Test
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Profilbild von watson knows

watson knows sagt:

#1 - 12.09.2013 um 18:05 Uhr

0

Nice! Danke für die Info.

Profilbild von alex

alex sagt:

#2 - 24.04.2015 um 22:22 Uhr

0

Laut Website leider nicht kompatibel mit Logic Pro X und anderen 64 Bit Prigrammen :-(

Profilbild von Christoph Bresch

Christoph Bresch sagt:

#3 - 07.09.2019 um 15:22 Uhr

0

wow, man kann nun also die negativen aspekte des vinyls, die man im hi-fi/high-end bereich versucht, möglichst gering zu halten, hinzufügen, ohne die positiven Eigenschaften der analogen Klangwiedergabe zu haben, für welche man dinge wie rauschen in kauf nimmt.
worst of both worlds, i'd say

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