Gehirnforscher predigen es schon lange: An neue Dinge gewöhnen sich Mensch und Tier am besten in vertrauter Umgebung. Was liegt also näher, als dem gemeinen Gitarrero die neue unbekannte Welt der Digitaltechnik und des Ampmodelings per Software und mit einem Pedal schmackhaft zu machen, das fast jeder benutzt.
Als Ergebnis dieses Ansatzes präsentiert IK Multimedia jetzt ein Audiointerface in Form eines Wah-Pedals, das den Brückenschlag zwischen realer und virtueller Wirklichkeit schaffen soll. Welche Kunststücke damit zu bewältigen sind und ob sich der testende Gitarrist mit dem Pedal aus der neuen Welt anfreunden konnte, erfahrt ihr im folgenden bonedo Test.
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Details
Gehäuse/Optik Um dem Gitarristen das Gefühl zu geben, dass er ein vertrautes Gerät unter dem Fuße hat, kommt „der Wolf quasi im Schafspelz“ daher. Das Stealth Pedal ist in Sachen Optik und Abmessungen absolut identisch mit einem klassischen Cry Baby Wah. Das Gehäuse wurde aus grau lackiertem Stahlblech gefertigt und steht rutschfest auf vier Gummifüßen. Damit auch der Gitarrist festen Halt bei der Arbeit hat, ist auf der Oberseite ein geriffelter Gummistreifen aufgebracht. Ebenso wie das optische Vorbild besitzt auch das Stealth Pedal einen Schalter, dessen Schaltfunktion bei durchgetretenem Pedal aktiviert wird und mit dem beispielsweise der Wah-Effekt ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Selbstverständlich gibt es auch noch andere Funktionen, die sich diesem Schalter zuordnen lassen. Auch der Regelweg entspricht dem eines Cry Baby. Das Stealth ist aber etwas schwergängiger, was ich persönlich sogar besser finde.
Anschlüsse Das Pedal benötigt keine weitere Stromzufuhr, denn die Speisung erfolgt über USB. Die Anschlüsse und Regler befinden sich getreu der Tradition auf den beiden Flanken. Von oben gesehen auf der rechten Seite warten der Input für Gitarre oder Line-Signal (2x Klinke) sowie ein Anschluss für ein zusätzliches Expressionpedal (Klinke stereo). Außerdem gibt es hier noch einen Regler für die Ausgangslautstärke auf der linken Seite.
Dort befinden sich zwei Line Out-Buchsen zum Anschluss an ein Mischpult oder an einen Gitarrenamp. Wer lieber ganz leise rocken möchte, der bekommt links noch einen Kopfhöreranschluss in Form einer Stereo-Miniklinken-Buchse angeboten. Weiterhin hat man die Möglichkeit, über eine Stereo-Klinken-Buchse zwei zusätzliche Fußschalter anzuschließen, die dann weitere Funktionen übernehmen können. Zur Verbindung mit dem Computer finden wir den üblichen USB-Anschluss, und am unteren Ende der linken Seite leuchten noch drei LEDs um die Wette und zeigen damit Verbindungsstatus und Pegel an. Das Ganze ist sehr praktisch und übersichtlich angeordnet – der Betrieb sollte also keine Probleme bereiten.
Software & Bedienung So wie in den Sixties mit dem Wah Pedal (plug in and play loud) läuft es heutzutage natürlich nicht. Erst einmal ist der bürokratische Weg einzuhalten: Software von CD installieren, registrieren und Aktivierungs-Code abholen. Aber der Installationsvorgang ist nicht kompliziert. Wichtig ist nur, dass der Computer, auf dem die Software installiert wird, einen Internet-Zugang hat, dann ist alles in ca. 15 Minuten erledigt. Das Paket hat einiges an Software zu bieten. Auf zwei CDs werden verschiedene Programme und Plug-ins mitgeliefert:
Das Herzstück der ganzen Geschichte ist die Amplitube Software. Bei Ampeg SVX, Hendrix und Metal handelt es sich um Add Ons, die zusätzliche Amp-Modelle und Sounds beinhalten. So liefert die Hendrix Edition zum Beispiel die Sounds aller Songs der drei Hendrix Studioalben (!!!) inklusive Lead- & Rhythmparts. Bei RiffWorks handelt es sich um eine Recording-Software, mit der man seine Songideen zu vorgefertigten Drumbeats aufnehmen kann. Bis zu vier Spuren können hier abgespielt werden. RiffWork eignet sich hervorragend als Notizbuch für Songideen oder zum Üben: einfach eine Rhythmusspur aufnehmen, im Loop abspielen und dann endlos solieren.
AMPLITUBE Werfen wir jetzt mal einen intensiveren Blick auf die Amplitube Software. Zu diesem Zweck habe ich das Programm X-Gear geöffnet, in dem auch alle installierten Add On Sounds abrufbar sind. Das Hauptdisplay mit dem Amp Panel sieht so aus:
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Oben findet sich der Speed Trainer – hier können MP3-Dateien zum Jammen eingeladen werden. Mit den Funktionen „Pitch“ und „Tempo“ hat man anschließend die Möglichkeit, die Stimmung und das Tempo individuell zu verändern. Das ist dann von Vorteil, wenn z.B. die Gitarre im Wunschsong einen Halbton tiefer gestimmt wurde oder sich eine alte Aufnahme irgendwo zwischen zwei Tonarten befindet. Insgesamt kann man bis zu einer Oktave nach unten und oben pitchen.
Mit der Tempo-Funktion lässt sich das Audiofile um bis zu 50% langsamer oder schneller abspielen. Zum Raushören von kniffligen Passagen ist das natürlich Gold wert, vor allem weil die Klangqualität selbst bei halber Geschwindigkeit immer noch recht gut ist. Dazu gibt es noch den Cycle Modus, mit dem sich die entsprechende Passage beliebig lange wiederholen lässt. Ein Metronom ist darüber hinaus auch noch vorhanden.
In der nächsten Reihe findet sich das Informationsfeld mit der jeweiligen Bezeichnung des Sounds sowie eine Darstellung der Signalkette. Diese ist wie folgt aufgebaut: Tuner – Stomp (Pedale – bis zu sechs virtuelle Tretminen können angeschlossen werden) – Cab (die Lautsprecherbox mit Mikrofonierung) und Rack (weitere Effekte). Nach dem Stimmgerät wird das Signal auf zwei Wege aufgesplittet, d.h. auch zwei verschiedene virtuelle Amps können gleichzeitig benutzt werden. Mit den Nummern aus dem Zahlenblock links neben dem Schaltdiagramm lassen sich die verschiedenen Verkabelungen anwählen. Es gibt insgesamt acht Schaltmöglichkeiten – von einem Amp in mono bis zu zwei komplett getrennte Signalwegen ist einiges machbar. Da die beiden „Pedalcases“ (Stomp A und B) auch hintereinander geschaltet werden können, stehen unterm Strich satte zwölf virtuelle Pedale zur Kombination bereit. Das ist mehr als genug!
In der Mitte des Screens wird das jeweils aktive Amp-Topteil grafisch dargestellt. Das Design der Darstellung orientiert sich am Erscheinungsbild des Originals. Das Besondere an der Software ist, dass man nicht nur komplette Amps auswählen kann. Man hat sogar die Möglichkeit, sich als Hobby-Amp-Tuner zu verdingen, denn Preamp, EQ und die Master Sektion mit den Endstufenröhren lassen sich auch getrennt auswählen und verknüpfen. So kann man beispielsweise die Zerrung des Marshall JCM 800 mit der Klangregelung eines Boogie Rectifiers und der Endstufenbestückung des AC30 kombinieren.
Als nächstes sehen wir uns die einzelnen Displays etwas genauer an, zuerst den Tuner, der mit einer großen Anzeige und sehr hoher Genauigkeit punkten kann. Wenn man mal kurz stimmen, aber nicht auf das andere Display wechseln möchte, findet man den Tuner auch in der kleinen Anzeige in der unteren Reihe des Hauptdisplays. Äußerst praktisch!
Tuner – Click to enlarge
Kommen wir zum virtuellen Pedalboard. Hier können bis zu sechs Pedale „aufgeschraubt“ und in alt bewährter Manier an den großen Drehknöpfen justiert werden.
Pedalboard – Click to enlarge
Ihr seht hier das Setup für den Song „All Along The Watchtower“ aus der Hendrix Edition – Solo mit Fuzz und Wah Wah. Hier kommt dann auch gleich das Stealth Pedal zum Einsatz, denn das Wah kann selbstverständlich über das Pedal gesteuert und ein- bzw. ausgeschaltet werden, ganz so, wie man es gewohnt ist. Klasse!
Jetzt geht es an die Lautsprecher, die sich unter der Abkürzung CAB aufrufen lassen. Im linken Feld kann man zwischen unzähligen Lautsprecherboxen auswählen, und im rechten Feld wird das Mikrofon bestimmt, das zur Abnahme des Gitarrensounds zur Verfügung steht. Auch hier wartet eine große Anzahl der in der Realität am häufigsten benutzten Mikrofontypen auf Kundschaft. Sogar eine Simulation eines Bändchenmikrofons ist bei der Hendrix Edition im Einsatz. Hier wurde wirklich mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Ein weiterer Klangfaktor am Ende der Signalkette ist die Position des Mikrofons und der Anteil des Raums, in dem die Box steht. Das alles lässt sich einstellen, und die klanglichen Unterschiede sind auch tatsächlich wahrzunehmen. Mehr dazu im Praxisteil.
Speaker und Mikros – Click to enlarge
Am Ende der Signalkette wartet noch die Abteilung „Rack“. Hier können Reverb, Modulation, Delay oder auch simulierte Studioeffekte wie z.B. Kompressoren oder parametrische Equalizer zugeschaltet werden.
Rackeffekte – Click to enlarge
Von der Optik und der übersichtlichen Darstellung macht das Ganze einen sehr guten Eindruck. Ich bin nun gespannt, wie die Sound Qualität ist …
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Praxis
Das Stealth Pedal ist mit dem Rechner verbunden und steuert die Amplitube Software an. Es kann also losgehen. Zur optimalen Performance sind noch ein paar kleine Feinabstimmungen nötig, die sich unter dem Menüpunkt „Settings“ in der Amplitube Software erledigen lassen. Hier muss zunächst noch das Stealth Pedal als Eingabequelle ausgewählt werden. Viel wichtiger aber ist die Einstellung der Buffer-Größe. Ist der Wert zu hoch gewählt, wird der Ton verzögert ausgegeben, und das Spielgefühl ist dementsprechend beeinträchtigt. Bei dem Wert von 128 ist dann alles optimal, und es kann los gehen.
Wie immer werden zuerst die Amp-Sounds ohne Effekt unter die Lupe genommen. Wir hören die Simulation eines Fender Amps mit 4×10 Boxen Bestückung, bei Amplitube American Tube Clean 1 genannt. Der typische Clean Sound.
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Fender 4×10″
Da ist nichts auszusetzen. Was den Direkt-Sounds (direkt ins Pult ohne Lautsprecher) allerdings i.d.R. fehlt, ist die räumliche Dimension, d.h. die Luftbewegung zwischen Lautsprecher und Mikrofon und der daraus resultierende Raumanteil. Hier kann aber die Ambience-Funktion Abhilfe schaffen, denn diese regelt den Nachhall des simulierten Aufnahmeraums. Und schon klingt das Ganze wesentlich plastischer. Im folgenden Beispiel habe ich den Ambience-Regler von Null an kontinuierlich immer weiter bis zum Vollausschlag aufgezogen. Da ist einiges an Raum-Sound im Angebot. Mein persönlicher Favorit liegt im Bereich des „zweiten Strichs“. Hier erhält man einen kleinen Raum, der sich sehr gut in den Mix mit anderen Instrumenten einfügt.
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Ambience
Wir wechseln zur nächsten Disziplin, den Crunch-Sounds und sind mit einer Vox AC30 Simulation und einer Tele am Start. Guter Sound, gute Dynamik, und es klingt keineswegs künstlich.
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Vox Crunch
Bei den Fender Amps gibt es natürlich auch etwas für die Blues-Freunde. Unter der Bezeichnung „American Tube Vintage“ erhalten wir die Simulation eines Tweed Amps mit dem warmen Klang eines Federhalls. Das passt perfekt zur ES-335.
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Tweed
Wie bereits bei der Beschreibung der„Software/Bedienung“ erwähnt ist es möglich, die Endstufen der virtuellen Amps auszutauschen und selbst ein wenig Amp-Customizing zu betreiben. Es stehen verschiedene Nachbildung von Röhren und Leistungsvariationen zur Verfügung. Und genau wie in der realen Welt beginnt der Amp bei den 50 W-Versionen früher an zu zerren als bei den 100ern. Aber auch die unterschiedlichen Röhrentypen sorgen hörbar für Abwechslung. Ihr solltet allerdings die iPod Kopfhörer zur Seite zu legen und das Ganze über ein paar gute Lautsprechern abhören, da der Unterschied eher marginal, jedoch durchaus feststellbar ist. Folgende Bestückungen hört ihr im nächsten Beispiel:
50W 6L6 100W EL34 50W EL34 Class A EL84 100W 6L6 Single Ended Class A Solid State
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Power-Amp
Es geht schmutzig weiter mit einem SLP 100 aus der Hendrix Serie. Diese Amps sind bekanntlich sehr dynamisch und reagieren sensibel auf jeden Anschlag. Und auch dieses Verhalten wird durch die Amplitube Software nachgebildet. Die dynamische Ansprache ist ausgezeichnet, und ihr hört das Riff gleich drei mal hintereinander mit kurzen Unterbrechungen, in denen ich die Mikrofone getauscht habe. Die erste Sequenz arbeitet mit dem simulierten Bändchenmikro, dann kommt ein Kondensator und als drittes das klassische SM 57. Auch hier ist es wieder wichtig, dass ihr eine entsprechende Abhöranlage zur Verfügung habt, denn die Unterschiede sind sehr fein, aber hörbar – und zwar recht nah an der Realität.
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SLP100
Der Hi-Gain-Sound mit der Boogie Rectifier Simulation klingt okay, aber hier wird dann doch der Digitalsound offenbar, denn die Höhen klingen bei höheren Einstellwerten schon mal hart und spitz.
Beim nächsten Beispiel hört ihr diese Amp-Simulation mit einem Mid Scoop Sound und viel Sustain, aber auch erhöhten Nebengeräuschen, Zeit also, das Noise Gate ins Spiel zu bringen. Das kann mit zwei Reglern eingestellt werden: Tjreshold und Release. Leider wird die Ausklingphase durch das Noise Gate sehr schnell unterbrochen, ein weicher Fade Out ist nicht vorgesehen. Für einen harten Noise Cut wie bei Metal Riffs ist es jedoch die richtige Wahl.
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Modern Tube Lead
Zum Abschluss der puren Amps gibt es noch die volle Breitseite aus der Amplitube Metal Serie, das Model Metal Lead mit grafischem EQ zum zielgerichteten Filtern der Mittenfrequenz für den amtlichen Mid Scoop Sound.
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Metal Lead
Auf der nächsten Seite widmen wir uns den Effekten.
Jetzt kommen wir zu den Effekten – und selbstverständlich nehmen wir sofort das Wah-Pedal unter die Lupe. Der Effekt wird mit dem Stealth Pedal gesteuert, das Ganze funktioniert wie beim echten Wah. Sowohl der Pedalweg als auch die Bedienung sind sehr authentisch, und es ist auch praxisgerecht, dass sich der Effekt mit dem im Pedal integrierten Schalter deaktivieren lässt. Gerade bei Aufnahmesessions, bei denen man in einem Rutsch durchspielen möchte, aber nur an manchen Stellen das Wah benutzt, ist das ein sehr hilfreiches Feature.
Man kann aus verschiedenen Wah Modellen auswählen. Mein persönlicher Favorit ist das „Wah 46“ aus der Hendrix Edition. Sound und Ansprache sind richtig gut, und auch die Steuerung in Echtzeit bereitet softwareseitig keine Probleme. Die Pedalbewegung und die dadurch erzeugte Soundveränderung ist geradlinig. Es gibt keine Ecken oder Sprünge im Klang, wie man das von so manchen Software-gesteuerten Pedaleffekten her kennt.
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Beim Uni Vibe Sound wird die Geschwindigkeit mit dem Pedal bestimmt. Das funktioniert ausgezeichnet, vor allem sind hierfür keine weiteren Voreinstellungen für das Pedal nötig – einfach den Sound aus der Bibliothek aufrufen, und alles ist bereit.
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Uni-Vibe
Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, gerade wenn man das Stealth Pedal im Bühnenbetrieb nutzen möchte. Ich sehe schon die entsetzten Gesichter einiger Gitarristen, wenn sie diese Zeilen lesen. Es mag vielleicht etwas uncool aussehen, wenn man mit Notebook statt Fullstack auf der Bühne steht, aber möglich ist es. Und es funktioniert auch. Man kann zum Umschalten der Patches noch zwei Fußschalter anschließen, und schon hat man ein voll funktionstüchtiges Multieffektgerät mit Fußbedienung im Notebook. Mit dem MIDI-Control Programm werden alle Steuereinstellungen vorgenommen und können entsprechend gespeichert werden.
Weiter geht es mit einem großen Resourcen-Räuber, dem Harmonizer. Und auch dieser macht hier eine gute Figur. Bendings und Vibratos werden anstandslos übertragen. Lediglich beim Abschluss, dem Ausklingen des Tons, gibt es prinzipbedingt ab und zu ein paar Nebengeräusche oder Aussetzer.
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Harmonizer
Im nächsten Audiobeispiel fahren wir heftig Equipment auf. Ich habe die Schaltung „2“ angewählt, bei der das Signal nach dem Tuner gesplittet wird, anschließend durchläuft es dann komplett zwei Wege:
Signal 1: Effektboard A (leer) – Amp A (Marshall Simulation) – Speaker A (Marshall Cab) – Rack A (Chorus & Reverb)
Signal 2: Effektboard B (Compressor) – Amp B (Fender Clean mit Reverb) – (Small Combo) – Rack B (Tube Compressor)
Hier habe ich jetzt auch mit den Rack-Effekten gearbeitet. Es gibt die Möglichkeit, pro Signalweg maximal vier Rack-Effekte zu benutzen. Dazu zählen Modulationseffekte (Chorus, Flanger etc.), Pitch Shifter, Harmonizer, Delay, Reverb und Studioeffekte wie der Tube Compressor, Enhancer oder ein parametrischer Equalizer für den Feinschliff bei Aufnahmen.
In diesem Set-Up lässt sich der geniale David Gilmour (Pink Floyd) Sound annähernd nachstellen. Zu diesem Zweck wird ein clean eingestellter Amp mit einem Compressor vor dem Amp mit einem verzerrten Verstärker kombiniert. Dazu gibt es noch etwas Hall und ein wenig Kompression, die im Original aus dem Recording-Mischpult kam und hier mit einem Rack-Compressor simuliert wird. Die Ausstattung und Kombinationsmöglichkeiten sind bei diesem Programm wirklich erstklassig: zwei unterschiedliche Amps und dann noch eine ganze Menge an Effektpedalen. Da bleiben wirklich keine Wünsche offen.
Saubere Arbeit! Das Projekt „Wolf im Schafspelz“ kann man als gelungen bezeichnen. Die Hardware (Pedal) funktioniert tadellos, ist bestens verarbeitet und absolut bühnentauglich. Das Audiointerface funktioniert ohne große Latenzprobleme, das Spielgefühl ist sehr gut, und die Software bietet eine Fülle von Sounds und Kombinationsmöglichkeiten. Mit Amplitube können zwei komplette Signalwege mit Amps und Effekten bestückt werden, das Ganze sogar mit unterschiedlichen Schaltungen. Weiterhin wurden viele Details im Ampmodeling berücksichtigt, so z.B. der Ambience Sound bei der Abnahme der Lautsprecherbox oder auch die klanglichen Unterschiede verschiedener Mikrofontypen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Zeiten der Röhrenamps bald vorbei sind. Obwohl die Ansprache und Nachbildung der unterschiedlichen Klangfaktoren sehr gut getroffen wurden, ist das Amplitube Programm mit dem Stealth Pedal kein 1:1 Ersatz für den Sound eines voll aufgerissenen Röhrenverstärkers mit entsprechender Mikrofonierung. Wenn man das als 100% ansieht, dann liegt die Amplitube Software jedoch bei stattlichen 85%. Und dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich ausgezeichnet. Denn wenn man mal die Kosten für Amps, Boxen und vor allem einem schallisolierten Aufnahmeraum zusammenrechnet, dann ist man gleich bei einem Vielfachen des Preises eines Stealth Pedals. Im Vergleich mit anderen Amp-Simulations-Programmen und Audiointerfaces ist das Stealth Pedal Paket sehr weit vorne einzuordnen. Die einzigen Kritikpunkte sind zum einen die in einigen Punkten verbesserungswürdige grafische Darstellung, so sind beim Tube Comp die Reglereinstellungen nicht gut sichtbar. Zum anderen fällt bei diversen Amp-Simulationen (z.B. Modern Tube Lead) eine leichte digitale Soundfärbung auf.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Sehr detaillierte Nachbildungen der einzelnen Klang-Komponenten (Amp, Box, Mikrofon etc.)
Speed Trainer
Schaltungsmöglichkeiten
Steuerung der Effektparameter in Echtzeit (Wah Pedal, Uni-Vibe)
Vorgefertigte Sounds (Hendrix Edition)
Contra
Grafische Darstellung von manchen Effekteinstellungen (Tube Compressor) undeutlich
Einige Amp-Simulationen klingen im Höhenbereich (Modern Tube Lead) hart
IK Multimedia Stealth Pedal mit Amplitube Software Test
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