ANZEIGE

Focal Shape 40, 50 und 65 Test

Vom französischen Hersteller Focal gibt es neue Aktivmonitore in drei unterschiedlichen Größen und Preislagen.

Focal_Shape_Serie_43

Es handelt sich dabei um Abhören im schönen Holz-Look, die für kleine Räume gemacht sein sollen. Wie sie klingen und für wen sie geeignet sein könnten möchte ich im bonedo-Test herausfinden, für den ich alle drei Varianten der Shape-Serie zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Seit den 80er-Jahren existiert das Unternehmen Focal und beliefert seitdem den HiFi-Lautsprechermarkt, baut Autolautsprecher, Kopfhörer und Studiomonitore. Die komplette Produktion findet in Frankreich statt. Im Gegensatz zu anderen Boxenherstellern – wie beispielsweise dem Riesen aus Nordeuropa – stellt Focal seit jeher auch die Lautsprecherchassis und Treiber selber her. Diese fallen bei der Shape-Serie optisch sofort auf, da man Membrane dieser Art außer bei Focal sonst nicht zu sehen bekommt.

Details

Drei unterschiedliche Größen

Shape 40, 50 und 60 unterscheiden sich technisch gesehen lediglich in ihrer Größe, Leistung, Frequenzgang und Hochpassfilter. Der Aufbau der drei Modelle lässt sich trotz ein paar weniger Unterschiede grundsätzlich gemeinsam beschreiben.
Das Boxengehäuse besteht aus MDF-Holzfaserplatten und wurde vorne und oben durchgehend mit Walnussfurnier beklebt. Front und Oberseite des Gehäuses wurde wie aus einem Guss wirkend mit einer Rundung versehen, wodurch die Focal-Shape-Serie eine besonders schöne optische Wirkung hat. Die Boxen wirken dadurch auf mich wie kleine, schicke Designmöbelstücke.

Fotostrecke: 5 Bilder “Welche Größe hätten’s denn gern?”

Die Front

An der Vorderseite sitzen selbstverständlich die beiden Lautsprecher. Passend zur noblem Walnussoptik wurde hier keine Stangen-OEM-Ware verbaut, sondern die eigens im Werk in Frankreich gefertigten Entwicklungen. Bei allen Modellen sitzt oben der gleiche 1-Zoll-Hochtöner, eine eigene Neuentwicklung namens M-Shape. Seine Membran besteht aus Aluminium und Magnesium und erhielt beim Pressen die Form eines M, was dem Tweeter eine höhere Stabilität gibt und für ein präziseres Klangbild sorgen soll. Wie bei allen Focal-Studioboxen besitzen auch hier bei der Shape-Serie die Hochtöner eine invertierte – also eine nach hinten gestülpte – Kuppel, einen sogenannten “Inverted Tweeter”. Der Mitten-/Tieftöner, der bereits bei einigen Hifi-Boxen aus dem Hause Focal verbaut wurde, ist besonders auffällig durch seine beigefarbene Oberfläche und der fast schon pflanzlich-organisch wirkenden Struktur. Seine Membran wurde aus Flachsschichten gefertigt und könnte als steifes Leinen bezeichnet werden. Der Woofer hat dadurch nicht nur einen leicht organischen Look, sondern soll dank dieses Leinengewebes zwar besonders stabil sein, aber dennoch viel Bewegung zulassen. Der Durchmesser des Lautsprecher-Chassis ist maßgeblich für die Modellbezeichnungen. Die Shape 40 besitzt einen Durchmesser von 4,0 Zoll, Shape 50 hat 5,0 Zoll und die Shape 65 dementsprechend einen 6,5 Zoll großen Tiefen-/Mittentöner.

Fotostrecke: 4 Bilder HiFi-mäßig: Die Treiber können mit Lochblechen abgedeckt werden.

Außer dem obligatorischen Focal-Schriftzug, der sich mittig unter dem Tiefen-/Mittentöner befindet, ist rechts daneben eine Status-LED zu sehen. Leuchtet die LED grün ist die Abhöre eingeschaltet. Leuchtet sie rot, so befindet sich der Monitor im Stand-by.

Die Rückseite

Wie zu erwarten finden sich auf der Rückseite des Gehäuses die Anschlüsse der Box. Hier hat man der Shape-Serie einen XLR- und einen Cincheingang spendiert. Wer die Abhöre symmetrisch anschließen möchte muss die über einen XLR-Stecker tun. Hier wurde leider keine XLR-Klinke-Kombibuchse verbaut, so dass man adaptieren muss falls das anzuschließende Equipment lediglich einen Klinkenausgang zur Verfügung stellt. Rechts neben den Eingangsbuchsen befindet sich ein Hochpassfilter. Die Shape 50 und 65 besitzen einen vierstufigen Regler, mit dem man das Filter auf Fullrange (also keine Bassabsenkung), 45, 60 und 90 Hertz einstellen kann. Bei der kleinsten Abhöre, der Shape 40, kann man mit Hilfe eines einfachen Schalters zwischen Fullrange oder 80 Hertz wählen. Der Hersteller empfiehlt die Abhöre grundsätzlich auf Fullrange zu belassen und nur bei Tieftonproblemen im Raum oder bei Verwendung eines zusätzlichen Subwoofers das Hochpassfilter zu verwenden.

Fotostrecke: 4 Bilder Viel einzustellen gibt es bei allen Shape-Speakern, so auch beim Shape 65.

Was Filter anbelangt, so sind die drei Shape-Modelle von Focal gut ausgestattet. Neben dem Hochpass stehen drei weitere Filter zur Verfügung. Für den Tieftonbereich ist ein Bass-Shelving-Filter mit einer Grenzfrequenz von 250 Hertz vorhanden, das sich in einem Bereich von ±6 dB in 2-dB-Stufen einstellen lässt. Dies kann benutzt werden, um beispielsweise einer Bassanhebung entgegenzuwirken die eintritt, wenn die Box nahe an einer Wand oder gar in einer Ecke aufgestellt wird. Der mittlere der drei EQ-Regler erlaubt ein zwei Oktaven breites Mittenband rund um 160 Hertz um 1, 2 oder 3 Dezibel abzusenken oder anzuheben. Hier geht man davon aus, dass dieses Filter hilfreich sein kann, wenn die Boxen auf einem Tisch oder der Meterbridge eines Mischpultes aufgestellt wurden und dadurch ungünstige Reflexionen jenen Frequenzbereich überzeichnen könnten.

Ein Höhen-Shelving-Filter für Frequenzbereiche über 4,5 Kilohertz, das auch wieder einen Bereich von ±6 dB abdeckt, dient zum Justieren des Hochtonverhaltens der Abhöre. Focal empfiehlt für einen akustisch gedämmten Raum +2 dB einzustellen, in einem akustisch neutralen Raum 0 dB und in einem hochtonreichen Umfeld um 2 oder 3 dB abzusenken.
Unterhalb der EQ-Regler befinden sich zwei Befestigungslöcher, mit deren Hilfe man die Boxen mit den meisten K&M-Halterungen an Wänden befestigen kann.

Die Seiten

Das optisch auffälligste an den Boxen der Shape-Serie sind die Konstruktionen der Seitenwände. Wie bei den großen Studioboxen SM9 wurden federnde Passivmembrane, sogenannte Radiatoren, eingesetzt. Neu bei der Shape-Serie ist, dass hier nicht nur ein Radiator sondern gleich zwei verbaut wurden, und so sitzen sich in allen drei Shape-Modellen zwei dieser Passivmembrane links und rechts gegenüber. Wie schon bei den oben genannten Studiomonitoren hat man sich bei Focal zugunsten der Radiatoren gegen Bassreflex-Öffnungen entschieden. Die Vorteile dieser Technik sollen zum einen die genauere, detailgetreue Wiedergabe sein und zum anderen sollen die Boxen problemloser in direkter Nähe von Wänden aufgestellt werden können. Die Durchmesser der Radiatoren entsprechen jeweils den Durchmessern der je Modell verbauten Tief-/Mittentöner.

Fotostrecke: 3 Bilder In der Seitenansicht erkennt man die Passivmembran. Es sind aber zwei pro Box!

Die Unterseite

Praktischerweise befindet sich auf der Unterseite mittig ein Gewinde, um die Focal Shape 40 und 50 auf handelsüblichen Tisch- und Mikrofonstativen zu befestigen. Bei der Shape 65 hat man auf diese Gewindebuchse verzichtet, da die Box schlicht zu groß und zu schwer für diesen Zweck wäre. Allen Modellen gemeinsam wurden aber jeweils vier Spikes an der Unterseite verbaut, die sich einzeln ein gutes Stück aus dem Gehäuse drehen lassen, sodass man die Boxen in beide Richtungen um bis zu 5 Grad anwinkeln kann. Diese Spikes sind mit Gummi überzogen und wirken ein wenig entkoppelnd, sodass man die Boxen auch ohne die weit verbreiteten Isolationspads aufstellen kann. Die Shape 40 kommt mit einem Bügel zur Wandbefestigung.

Focal_Shape_Serie_28
Kommentieren
Profilbild von TommyMotor

TommyMotor sagt:

#1 - 24.11.2017 um 08:25 Uhr

0

Sehr schöne Monitore, die, meiner Meinung nach, in den Bässen etwas zu überzeichnet sind. Ich finde eine 4von5 Wertung bei den gegebenen Cons aber leider fragwürdig

    Profilbild von danam

    danam sagt:

    #1.1 - 25.11.2017 um 13:40 Uhr

    0

    Hmm, nicht nur die Wertung scheint fragwürdig, der ganze Test. Als Vergleich wird gerade mal ein einziges Paar Mackie Monitore genannt, die der Tester wohl schon länger kennt. Wurde die laut Focal benötigte "Burn-In"-Phase denn abgewartet? Gibt es Frequenzmessungen, die die empfundenen Abweichungen bestätigen? Warum wurde anscheinend nur Musik gehört, anstatt tatsächlich zu mischen? Ist dem Tester nicht aufgefallen, dass die Drehregler ein Einrasten in Mittelstellung vermissen lassen? Die automatische Abschaltung (love it or hate it) scheint auch nicht erwähnenswert zu sein....

    Antwort auf #1 von TommyMotor

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von sanjar free

sanjar free sagt:

#2 - 26.11.2017 um 14:15 Uhr

0

Das mit dem Burn-In wird vom Hersteller sogar empfohlen und in einem Test von einem anderen Magazin auch Berücksichtigt. Zitat: "Nach ein bis zwei Wochen des täglichen Gebrauchs sind die Hoch- und Tieftöner definitiv eingespielt und liefern einen souveränen Klang". Der andere Test ist sogar explizit darauf eingegangen, dass man zahlreiche monitore in letzter Zeit getestet hat. Dort haben die Monitore Zitat: "Vom Klang her bieten die Boxen eine schöne Transparenz und Tiefenstaffelung in der Preisklasse auf sehr hohem Niveau. Trotz gewisser Linearität ist der Sound angenehm und ermöglicht längeres Abhören/Arbeiten." Da diese Monitore doch schon zu den teureren gehören, wundert mich der Test hier und der Vergleich zu den Mackies. Ich selbst habe die Focal Alpha 65. Habe mir zahlreiche Monitore angehört und bin überglücklich mit meiner Entscheidung.

Profilbild von di

di sagt:

#3 - 26.08.2021 um 16:30 Uhr

0
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.