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Finhol Accutronics Spring Reverb Test

Ihr bekanntestes Produkt ist die Kick Box und jede Menge Peripherie rund um den Rhythmus-Fuß des Gitarristen, aber auch Instrumentenmikrofone, Verstärker und Effektgeräte stehen auf dem Programm. Südlich von Karlsruhe, im nordbadischen Ettlingen, ist die Firma Finhol zu Hause. Schon seit den frühen 90er Jahren ist das Unternehmen im Bereich technischer Entwicklungen und der Produktion von Musikinstrumenten tätig. Daher finden nicht nur Entwicklung und Vermarktung in heimischen Gefilden statt, auch die Produktion ist komplett Made in Germany.

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Unser Testkandidat, das Finhol Accutronics Spring Reverb, gehört ebenfalls in diese Reihe und glänzt nicht nur mit deutschem Know How, sondern auch mit einer exzellenten Fertigungsqualität. Ob sich die Herkunft und der tadellose erste Eindruck auch bei der Bedienbarkeit und dem Klang widerspiegelt, wird dieser Test zeigen.

Details

Konzept

Als Laurens Hammond im Jahr 1935 seine erste Orgel vorstellte, die Hammond Modell A, war es sein erklärtes Ziel, den Klang einer Kirchenorgel zu imitieren. Welche Töne später Musiker wie Jon Lord, Jimmy Smith oder Brian Auger dem legendären Tasteninstrument entlocken würden, konnte weder Hammond selbst noch seine Zielgruppe ahnen. Die damalige Hörgewohnheit allerdings orientierte sich an dem natürlichen Hall, der in der Regel zur Architektur einer Kirche gehört. Um einen ähnlichen räumlichen Effekt künstlich zu erzeugen, musste man sich also etwas für die damalige Zeit völlig Neues einfallen lassen. Nach einiger Zeit fand Laurens Hammond eine von Bell Labs entwickelte elektromechanische Vorrichtung, die mithilfe von Federn einen räumlichen Effekt simulieren konnte. Das Ganze funktionierte so gut, dass sich später auch Hersteller wie Leo Fender von diesem Sound inspirieren ließen und Hallspiralen in ihre Produkte einbauten.

Hohe Verarbeitungsqualität - einfacher Aufbau
Hohe Verarbeitungsqualität – einfacher Aufbau

Wie funktioniert ein Federhall?

Beim Federhall handelt es sich um einen mechanischen Halleffekt. Analoger gehts also kaum noch. Vereinfacht ausgedrückt werden beim klassischen Federhalleffekt mehrere Metallfedern in einem Gehäuse beidseitig an elektromagnetische Wandler gespannt. Diese Wandler bestehen aus einer stromdurchflossenen Spule und einem Dauermagneten. Das Prinzip kennt man auch von einem Lautsprecher, dessen Schwingspule in einem Magnetfeld schwebt und durch elektrischen Strom in Bewegung versetzt wird. Die Spulen sind mit dem Rahmen verbunden, während die Federn an den Magneten befestigt sind. Während die Geberseite die Feder in Schwingung versetzt, nimmt die Nehmerseite die Vibration der Feder ähnlich einem Mikrofon auf. Über eine Mischstufe wird der Halleffekt anschließend dem Originalsignal beigemischt. Das Ergebnis ist ein stark gefärbter und im Grunde genommen unnatürlicher Halleffekt, der allerdings Geschichte geschrieben hat.

Aufbau

Im Vergleich zu den immer kleiner werdenden Pedalen steckt unser Testkandidat in einem relativ großen Gehäuse. Dass es sich dabei tatsächlich um einen Federhall handelt, merkt man übrigens sehr schnell, wenn man leicht gegen das Gehäuse klopft. So kann man die Federn im Inneren deutlich scheppern hören, auch wenn das Pedal nicht angeschlossen ist. Trotzdem habe ich mich darüber gewundert, wie man in dieses Pedalgehäuse überhaupt eine Hallspirale hineinbekommt, denn ich kannte bisher aus meinen Fender- und Boogie-Amps nur wesentlich größere Exemplare von Accutronics. Also habe ich den Schraubendreher gezückt und kurzerhand den Boden abgeschraubt, um nachzusehen, wie es im Inneren aussieht. In dem für einen Federhall sehr kompakten Gehäuse sitzt eine Neuentwicklung von Accutronics, die sogenannte “Blue Reverb”-Hallspirale. Sie arbeitet mit zwei Federn, über denen sich auf einer länglichen Platine die Elektronik des Pedals befindet, die übrigens mit einem herkömmlichen 9Volt-DC-Netzteil klarkommt.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Regler – und der macht, was dran steht!

Die Einstellmöglichkeiten des Pedals beschränken sich auf den “Reverb Level”-Regler, der den Effekt dem Originalsignal beimischt. Einen An-Aus-Schalter sucht man vergebens, stattdessen findet man an der Frontseite eine Klinkenbuchse für einen externen Schalter, mit dem sich der Hall ein- und ausschalten lässt. Eigentlich schade, aber vermutlich geht der Hersteller davon aus, dass die meisten Benutzer das Pedal ohnehin in den Einschleifweg des Verstärkers hängen und den Effekt aus der Ferne schalten. Die weiteren Anschlüsse auf der Stirnseite sind der Ein- und Ausgang sowie eine Buchse für das mitgelieferte 9Volt-DC-Netzteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Einstellmöglichkeiten sind limitiert
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