Crazy Tube Circuits Time Mk3 Test

Das Crazy Tube Circuits Time Mk3 Delay-Pedal der griechischen Pedalschmiede hat den Sound der frühen Digitaldelays der 70er-Jahre wie dem MXR M-113 zum Vorbild. Die ersten Vertreter dieser Zunft arbeiteten noch mit geringeren Auflösungen und boten demzufolge nicht die glasklaren Wiederholungen, die man heute mit Digitaldelays assoziiert. Gefärbte Delay-Sounds, die laut Hersteller auch Erinnerungen ein abgenutztes Tape-Echo wecken sollen, sind also der Schwerpunkt dieses Delay-Pedals.

Crazy_Tube_Circuits_Time_MK3_003_FIN


Um diesen Eindruck noch zu verstärken, haben die Griechen dem Pedal eine zusätzliche Modulationseinheit spendiert, mit der die Echowiederholungen angereichert werden können. Ob das Crazy Tube Circuits Time in seiner dritten Auflage für atmosphärische Sounds sorgen kann, werden wir im folgenden Test ergründen.

Details

Das in Kupferfarbe handlackierte Time-Pedal macht optisch bei der ersten Begutachtung einiges daher. Im Lieferumfang befinden sich außerdem ein Stoffsäckchen, Gummifüßchen zum Ankleben und eine übersichtliche Bedienungsanleitung. Das Pedal bringt 324 g auf die Waage und misst 125 x 65 x 55 mm (B x T x H). Damit ist es in etwa so lang und breit wie die typischen Standardpedale von Boss, allerdings inklusive Potis ein klein wenig höher. Genau wie das kürzlich getestete Crazy Tube Circuits Splash Reverb-Pedal wurde auch die neueste Ausgabe des Time Delays für den klassischen Pedalboard-Alltag konzipiert und kommt demzufolge mit einem einfachen Mono-Signalweg aus

Fotostrecke: 3 Bilder Im Crazy Tube Circuits Time Mk3 Delay-Pedal steckt der nach 70er Jahre Digital-Delay-Sound nach Vorbild des MXR M-113.

Eingang und Ausgang sowie der Anschluss für das Netzteil befinden sich an der Stirnseite. Das Pedal kann ausschließlich mit einem Netzteil mit einer Spannung von 9 – 12 V betrieben werden, das nicht Teil des Lieferumfangs ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verbindung zur Aussenwelt zeigt sich puristisch und auf das Nötigste beschränkt.

Zwei Fußschalter, fünf Potis und ein kleiner Kippschalter sorgen auf der Oberseite für die Bedienung des Delays. Auch wenn das Pedal insgesamt tadellos verarbeitet ist, wirkt der kleine Kippschalter in der Mitte auf mich etwas fragil. Das Gitarrensignal bleibt auf seinem Weg durchs Pedal analog und durchläuft separat eine digitale Delay-Einheit, die dem analogen Signal per Mix-Poti hinzugemischt wird. Die Funktionen Feed und M/Sec kümmern sich um die Anzahl und die Geschwindigkeit der Wiederholungen. Das M/Sec-Poti umfasst dabei Verzögerungszeiten von 130 ms bis 720 ms. Per Tap-Tempo können außerdem Verzögerungen bis zu 1 Sekunde realisiert werden. Der bereits genannte Kippschalter ist für die rhythmischen Subdivisionen zuständig und unterteilt praktischerweise damit das Delay-Tempo (bei bequemer Eingabe des Tempos in Viertelnoten per Fußbefehl) auch in punktierte Achtel oder Triolen. Eine analoge Tonkontrolle dient außerdem als globaler EQ, um das Signal brillanter und schlanker oder dunkler erscheinen zu lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Gegensatz zu den Anschlüssen sind auf Bedienerseite mit fünf Potis, einem Mini-Switch und zwei Fußschaltern mehr Möglichkeiten vorhanden.

Wie schon einleitend erwähnt, hat das Pedal außerdem eine zusätzliche Modulation zu bieten, die ebenfalls ganz einfach über ein Poti gesteuert wird. Zwei Fußschalter stehen für die Aktivierung und die Tap-Tempo-Funktion bereit. Das Pedal arbeitet wahlweise mit einem True-Bypass oder einem Buffered-Bypass, der auch beim Deaktivieren einen Ausklang des Delays ermöglicht. Möchte man die Bypass-Konfiguration ändern, muss das Pedal aufgeschraubt und ein kleiner Schalter umgelegt werden. Hält man den Tap-Fußschalter gedrückt, steigert sich das Delay übrigens in die Selbstoszillation – ein Feature, das bei atmosphärischen Spielereien in jedem Fall willkommen ist.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.