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Alto Trouper und Spectrum PA Test

Der Hersteller Alto Professional bietet mit Trouper und der Spectrum PA zwei aktive Zweiwege-Lautsprecher, die mit hohem Mobilitätsfaktor, gut verarbeiteten und soliden Chassis und einem adäquaten Preis von sich reden machen wollen. Mit den beiden Lautsprechersystemen hat Alto Professional semiprofessionelle Alleinunterhalter, mobile DJs sowie budgetorientierte Solo-Künstler, die auf der Suche nach mobilem Beschallungsequipment für ihre Performance sind, fest im Visier.

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Die beiden Aktivlautsprecher sind nahezu identisch ausgestattet, einziges Unterscheidungsmerkmal sind die beiden vertikal arrangierten LED-Meter der Spectrum-PA, die mit fünf verschiedenen Lichtmodi, justierbarer Helligkeit und regelbarer Farbmischung einer Kleinveranstaltung ihren individuellen visuellen Flair verabreichen können. Darüber hinaus haben beide Modelle Bluetooth onboard, um mobile Devices ins Klanggeschehen einzubinden und zwei der Lautsprecher zu einem Stereopaar zu koppeln. Ob das Gesamtkonzept stimmig ist, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Lieferumfang

Der Lieferumfang der beiden Aktiv-Systeme ist identisch, vom eigentlichen Lautsprecher mal abgesehen. Aus der Kartonage befördere ich je ein Kaltgerätekabel, eine sechssprachige Bedienungsanleitung, die obligatorischen Sicherheits- und Garantiehinweise sowie die jeweilige Box selbst, die beim Herausziehen aus der eng gefassten Innenverpackung so erst mal „kein Rücken“ verursacht.

Fotostrecke: 2 Bilder 1x Trouper, 1x Kaltgerätekabel, Bedienungsanleitung und Sicherheits- und Garantiehinweise

Erstkontakt

Das geringe Gewicht der Trouper versetzt mich ins Staunen und tatsächlich kommt die Einwaage nicht über 10,3 kg hinaus. Mit 76,2 x 21,7 x 26 cm (H x B x T) fällt zudem das stabil wirkende MDF-Gehäuse nicht übermäßig groß aus. Der erste optische Eindruck ist durchweg gut, die verwendeten Ingredienzien sind von guter Qualität, die Weiterverarbeitung ist ebenfalls gut gelungen. Auch ein erstes Befingern der rückseitigen Controller offenbart keine Schwächen oder Verfehlungen.

Fotostrecke: 4 Bilder Altos Trouper kommt gut ohne Diskobeleuchtung aus

Transporthilfen

Eine in die Geräterückseite eingelassene Griffmulde sitzt exakt an der richtigen Stelle, so dass sich die Lautsprecher absolut problemlos tragen und auch alleine aufbauen lassen. Die Gehäuse von Trouper und Spectrum sind sorgfältig mit einer Vinylschicht überzogen und alle acht Gehäuseecken sind mit metallenen Eckschonern versehen, so dass sowohl die Boxen als auch potentiell empfindliche Böden vor Sturzschäden gut geschützt sind. Sämtliche Treiber liegen hinter einem fest verschraubten Metallschutzgitter, das die Membranen wirksam vor Stößen bewahrt. Je vier 13 mm hohe und 30 mm im Durchmesser betragende Vollgummifüße, die von unten fest mit dem trapezförmigen Gehäuseboden verschraubt sind, sorgen für einen absolut rutschfesten und sicheren Stand.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein 35-mm-Standardflansch dient zur Aufnahme von Lautsprecherstativen

Alles auf der Rückseite

Sämtliche Kontrolloptionen sowie visuelle Feedbackinstanzen sind ausschließlich auf dem Backpanel untergekommen. Wenigstens eine zweite Betriebs-LED auf der Front – das wäre cool gewesen. So könnte man sich mit einem einfachen Blick auf die Kiste vergewissern, ob sie auch wirklich angeschaltet ist und muss sich nicht hinter sie begeben, um das herauszufinden.
Auf der Rückseite ist eine grüne Betriebs-LED untergekommen, die dem Poti für die Master-Lautstärke anheimgestellt wurde. Drei Kanäle bietet Altos Box für die Verwaltung der analogen Signale. Channels 1 und 2 sind Monokanäle mit Kombi-Eingängen für XLR- oder 6,35-mm-Klinkenstecker. Über ein XLR-Male wird ein Link-Signal symmetrisch (und mono) ausgespielt, um eine weitere Box zu versorgen. Beide Kanäle können sowohl Mikrofon- als auch Line-Signale verarbeiten. Beiden Monokanäle zugehörig ist jeweils ein Zweiband-Equalizer mit Hi- und Low-Shelf. Der dritte Kanal ist im Gegensatz zu den beiden anderen als Stereoweg ausgeführt und wird von dem rückseitigen Stereo-Cinch-Eingang, der 3,5-mm-Stereoklinkenbuchse oder der Bluetooth-Schnittstelle gespeist.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Funktionen werden auf dem Backpanel ausgelöst

Ein paar technische Eckdaten …

In beiden Modellen werkeln jeweils drei konusförmige 6,5-Zoll-Treiber, die zusammen eine ganz ordentliche Abstrahlfläche bilden. Für den Hochtonnereich zeigt sich jeweils ein 1-Zoll-Neodymium-Kompressionstreiber verantwortlich, der vermutlich nicht so ganz billig ist. Die Class-D-Schaltung stellt mit maximal 200 Watt Peak und 100 Watt RMS genügend Leistung für den Antrieb der vier Membranen bereit. 130 Watt stehen für die Erzeugung von Mittel- und Tiefton bereit, während die übrigen 70 Watt für den Hochton reserviert sind. Der Übertragungsbereich wird seitens des Herstellers mit 65 Hz bis 20 kHz ohne konkrete Nennung von Messmethoden oder der maximal zulässigen Abweichungen angegeben.
Die integrierte Frequenzweiche teilt das Nutzband bei 1,8 kHz und versorgt die beiden Endstufen mit den kreierten Spektren. Die Einsatzfrequenzen und der maximale Cut/Boost der zwei EQ-Bänder finden weder in den Unterlagen Altos noch auf deren Homepage konkrete Erwähnung. Ich hätte mir an dieser Stelle auch ehrlich gesagt einen Dreibänder gewünscht, insbesondere wegen Kanal 1 und 2, die über die beiden XLR-Kombi-Buchsen die Einbindung dynamischer Mikrofone ermöglichen. Kondensatormikrofone können im Übrigen an Trouper und Spectrum PA nicht betrieben werden, da die Mixeinheit nicht über Phantomspeisung verfügt.
Der rückseitige Netzschalter trennt das System von der Stromversorgung. Eine LED quittiert die Betriebsbereitschaft von Trouper und Spectrum grün leuchtend. Laut Feature-Liste sollen Altos Zwei-Wege-Lautsprecher über einen Ausgangs-Limiter sowie einen Überhitzungsschutz verfügen. Nähere Details zu den gerade genannten Features zu finden, gestaltet sich aktuell (22.01.2018) schwierig und wenig erfolgversprechend. Fest steht, dass es keine offensichtliche Option gibt, den Limiter zu (de)aktivieren oder anders zu konfigurieren.
Anführen möchte ich noch, dass auf beiden Boxen im Bluetooth Betrieb nahezu durchgehend Störgeräusche auf der Summe zu hören sind, die schwer nach digitalem Störfeuer klingen. Die Einstreuungen zeigen sich unabhängig von Master oder Channel Gain. Wie vermutet ist der Verursacher dieser so typisch klingenden Busgeräusche die Bluetooth-Schnittstelle, die komplett deaktiviert werden muss, wenn die Geräusche ein störender Faktor werden sollten. Dann entfielen aber der Pair-Betrieb für jegliche Bluetooth-Zuspieler sowie auch der Stereokoppelmodus für den zweiten Trouper/Spectrum. Die beiden Lautsprecher müssten dann separat aus einem externen Mixer gespeist werden, der für ein etwas umfangreicheres Setup sowieso ins Case müsste. Die andere Alternative wäre, auf die Durchführung von Veranstaltungen wie Lesungen/Kongresse, sprich Events, auf denen gelegentlich auch mal absolute Ruhe herrschen muss, zu verzichten. Für alle anderen Verwendungs-Szenarien sind die vernehmbaren Störgeräusche unerheblich, erst recht für ein mobiles DJ-Setup.

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