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EarthQuaker Devices Hizumitas Test

Mit dem EarthQuaker Devices Hizumitas Fuzz Sustainar schmiedet der amerikanische Pedalhersteller der japanischen Gitarristin Wata ein Fuzzpedal auf den Leib, das mit einigen interessanten Sounds um die Ecke kommt. Wata ist Gitarristin der 1992 von ihr in Tokio gegründeten Avantgarde Rock Band „Boris“, die ihren internationalen Durchbruch mit dem 2005 releasten Album “Pink” feiern durfte.

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Auf der Oberseite warten drei Potis mit typischen Marshall-Potiknöpfen auf ihren Einsatz.


Watas „Go-to-Distortion“ ist schon seit vielen Jahren der Elk BM Sustainar, der wiederum ein Nachbau des 1972 erschienenen Triangle Big Muffs ist. Damit dürfte klar sein, dass es hier wohl in die dichte und fuzzige Zerrstruktur der „Muffoiden“ gehen wird, jener Zerrpedale, die auf unzähligen Alben anzutreffen sind und den Sound vieler Bands wie den Smashing Pumpkins nachhaltig geprägt haben. EarthQuaker Devices, im folgenden EQD genannt, hat sich hier allerdings nicht einfach nur für einen Klon des Triangle Muffs erschienen, sondern kommt mit einigen Modifikationen wie einem deutlich höheren Output und einem aktiven Tone-Regler. Wie das Ganze klingt, gibt es hier zu hören!

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Details

Der Hizumitas präsentiert sich in einem Hammondgehäuse aus Metall mit den Maßen 125 x 66 x 57 mm. Wie der Triangle Big Muff ist das Pedal gänzlich in Grau gehalten, wobei lediglich eine lilafarbene Grafik und das Firmenlogo die Oberseite zieren. Im vorderen Pedaldrittel sind drei Kunststoffpotis anzutreffen, die den identischen Look der typischen Marshall-Potiknöpfe besitzen und sehr gut ablesbar sind. Im hinteren Pedaldrittel befindet sich der Fußschalter, der das Pedal anwirft, was durch eine blau leuchtende LED links daneben angezeigt wird. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das EarthQuaker Devices Hizumitas ist ein Signature-Fuzz der japanischen Gitarristin Wata und soll den Sound ordentlich verbiegen und verdrehen.

Sämtliche Anschlüsse wurden an die Steinseite verfrachtet. Hier zeigen sich ein In- und Output jeweils im 6,3-mm-Klinkenformat sowie der Eingang für das optional erhältliche Netzteil, mit dem das Pedal mit 9 V und 10 mA gespeist werden soll. Das Manual spricht sich dringend gegen den Betrieb über der 9-V-Grenze aus, da hier wohl eine geringere Toleranz als bei vielen anderen Drives besteht. Der Boden ist mit vier Schrauben arretiert und führt zum Pedalinneren, das allerdings kein Batteriefach bietet. Hier ist ausschließlich der Netzbetrieb vorgesehen. Insgesamt wirkt das Pedal tadellos verarbeitet, robust und entspricht den haptischen Erwartungen an einen Boutique-Treter.
Zum Lieferumfang gehören ein Dustbag, das Manual und zwei Sticker, wovon einer mit dem Boris- und der andere mit dem EQD-Logo versehen ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlussseitig werden keine Experimente gemacht und es ist vorhanden, was zur Grundausstattung gehört,…

Bedienung

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Hizumitas um ein Fuzzpedal in der Big-Muff-Tradition. Daher überrascht es auch nicht, dass der Testkandidat mit den identischen drei Reglern wie das berühmte Vorbild um die Ecke kommt.
Diese ist das V(olume)-Poti, das die Ausgangslautstärke bestimmt und bereits zwischen 9 und 10 Uhr Unity Gain abgibt. Das ist natürlich eine Kampfansage, denn alles darüber gibt einen ordentlichen Volume-Boost ab, der jede Röhrenvorstufe mehr als nur ankitzeln kann. Dazu jedoch mehr im Praxisteil. S steht für Sustain, was hier, wie beim Muff, dem Gain-Regler entspricht; sprich, rechts gibts mehr Distortion und links eben weniger. T steht nun für Tone und unterscheidet sich durch seine Wirkungsweise klar von anderen Artgenossen wie dem Big Muff, da es sich in diesem Fall um eine aktive Potiauslegung und nicht um eine reine Höhenblende handelt. Bassfrequenzen werden im Uhrzeigersinn geboostet und der Höhen-Boost wird durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn realisiert. Das Pedal kommt mit einem Relay-basierten True Bypass.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite warten drei Potis mit typischen Marshall-Potiknöpfen auf ihren Einsatz.
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Praxis

Auch wenn Wata live häufig mit Orange-Amps gesichtet wird, setze ich das Pedal für die Soundfiles direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Am Anfang wähle ich ein mittiges Setting und benutze eine Les Paul mit Humbuckern. Beim ersten Anspielen ist die Verwandtschaft der Zerrstruktur zum Big Muff ganz klar zu erkennen. Die Textur ist dicht und hat trotz der „Fuzzyness“ mehr Wärme und harmonische Ausgewogenheit als die manchmal etwas „kaputten“ Sounds anderer Fuzz-Pedale. Hier gibts über den Sustainregler bereits viel Gain und wenn das Volume erhöht wird, gesellt sich noch die Ampzerre hinzu, wodurch allerdings auch mehr Bassanteile transportiert werden. Diesen lässt sich durch den Tone-Regler jedoch herrlich effektiv entgegenwirken. Die Potis sind sehr feinfühlig und erlauben nuancierte Settings. Sowohl Low- als auch Highgain-Sounds klingen hervorragend und besitzen ihren ganz eigenen, Muff-typischen Charme.

Audio Samples
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Pedal Off/On – Mid Setting Low Gain Medium Gain High Gain
VolumeSustainTone
Pedal Off/On – Mid Setting9:0012:0012:00
Low Gain10:007:0011:00
Medium Gain11:0014:0010.00
High Gain10:0015:0013.00

Auch mit Singlecoils macht das Hizumitas eine tolle Figur und ermöglicht tadellose Classic Rock Riffs. Man muss wirklich sagen, dass der Sound richtig Spaß macht und absolut inspirierend ist, wenn man auf diese spezielle Zerrkategorie steht. Singende Leads mit langem Sustain gehen superleicht von der Hand und obwohl im zweiten Beispiel der Gain-Regler weit aufgerissen ist, halten sich die Nebengeräusche erfreulich in Grenzen.

Audio Samples
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Mid Gain – Stratocaster Lead Stratocaster – Bridge & Neck
VolumeSustainTone
Mid Gain – Stratocaster11:009:009:00
Lead Stratocaster – Bridge & Neck10:0015:0012:00
Das EarthQuaker Devices Hizumitas weist eine gelungene Muff-Charakteristik auf und der Tone-Regler greift tief ins Klanggeschehen ein.
Das EarthQuaker Devices Hizumitas weist eine gelungene Muff-Charakteristik auf und der Tone-Regler greift tief ins Klanggeschehen ein.

Nun gehts an die Potis. Der Tone-Regler erlaubt extrem großzügige Veränderungen des Grundsounds und kann diesen noch mal ordentlich verbiegen. Tatsächlich hat man nicht nur das Gefühl von mehr Bässen oder mehr Höhen, sondern eher, dass eine grundlegende Variation des Charakters möglich ist. Damit dürfte die Anpassung an verschieden Pickup- oder Amptypen ein Kinderspiel sein.
Der Sustainregler klingt im niedrigen Setting schon fast “overdrive-ig” wie ein aufgerissener Tweed und hat nach oben Reserven bis ins Gain-Nirvana.
Bis zu einem gewissen Grad kann das Pedal auch sehr dynamisch mit dem Volume-Regler der Gitarre arbeiten, allerdings erhält man hier nicht nur, wie bei einem Overdrive, mehr Verzerrung sondern auch starke klangliche Veränderungen, wenn der Huzimitas mit verschieden Outputs angefeuert wird.

Audio Samples
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Tone Knob Sustain Knob Dynamic Check
VolumeSustainTone
Tone Knob9:0012:00Min-9:00-12:00-15:00-Max
Sustain Knob10:00Min-9:00-12:00-15:00-Max12:00
Dynamic Check10:0011.0011:00

Das Volume-Poti liefert wie erwähnt gehörige Ausgangsreserven. Um das abzuchecken, macht es natürlich am meisten Sinn, wenn die Amps bereits etwas in die Zerre gefahren sind. Daher nehme ich meinen Marshall JTM45 zur Hand und stelle ihn an den Rand des Breakups. Das erste Beispiel zeigt beim Anfangsriff den Amp mit deaktiviertem Huzimitas, anschließend drehe ich den Volume-Regler auf. Es macht wirklich Spaß, beim Spielen die Symbiose zwischen Pedal- und Ampzerre zu spüren, die nochmal komplett andere Klangwelten aufzeichnet und damit eine musikalische Mischung aus Fuzz und Overdrive liefert. Im letzten Beispiel hört ihr ein Solo-Lick, für das ich den Sustainregler niedrig setze, mir dafür aber durch Erhöhung des Volume-Reglers mehr Ampdrive herausziehe.

Audio Samples
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Crunched Amp – JTM45 Crunched Amp – JTM45 – Lead
VolumeSustainTone
Crunched Amp – JTM45Pedal Off-9:00-12:00-15:00-Max9:009:00
Crunched Amp – JTM45 Lead15:0010:0010:00
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Fazit

Der EarthQuaker Devices Hizumitas ist eine überaus gelungene Weiterführung des Big Muff Gedankens: Was man am Muff mag, wurde beibehalten, und was man verbessern oder flexibilisieren konnte, wurde umgesetzt. Das Volume-Poti ermöglicht tolle Boost-Sounds und der Tone-Regler flexibilisiert das Pedal extrem. Die Zerrtextur ist natürlich fuzzig, kann aber sowohl im Low- als auch High-Gain-Bereich eine sehr breite Platte bedienen. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen und der Preis ist für ein derart gut durchdachtes und flexibles Pedal absolut angemessen!

Mit flexiblen Low- bis High-Gain-Sounds präsentiert sich das EarthQuaker Devices Hizumitas im Test als gelungene Weiterführung des Big Muff Gedankens.
Mit flexiblen Low- bis High-Gain-Sounds präsentiert sich das EarthQuaker Devices Hizumitas im Test als gelungene Weiterführung des Big Muff Gedankens.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: EarthQuaker Devices
  • Name: Hizumitas
  • Typ: Fuzz
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: In- & Output (6,3 mm Klinke) Netzteileingang (9 V)
  • Regler: Volume, Tone, Sustain
  • Schalter: On/Off
  • True Bypass: ja (Relay-basiert)
  • Stromverbrauch: 10 mA
  • Batteriebetrieb: nein
  • Abmessungen (L x B x H): 125 x 66 x 57 mm
  • Gewicht: 266 g
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (Januar 2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • flexible Sounds von Low- bis Highgain
  • gelungene Muff-Charakteristik
  • tadellose Verarbeitung
  • effektiver Tone-Regler
  • viele Outputreserven
Contra
  • keins
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EarthQuaker Devices Hizumitas Test
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Shane McGill sagt:

#1 - 18.01.2022 um 18:58 Uhr

0

Ein pedal mit der Warnung nur ja keine höhere Spannung als 9V anzulegen ist schlichtweg fehlerhaft konstruiert. Es sollte keinen Grund geben fuer Pedale nicht eine Spannungsweite von 8 - 14V (wenn nicht gar 18V) zu akzeptieren.

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