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DW Performance 2up 2down Schlagzeug Test

Mit der Performance-Serie hat der kalifornische Hersteller DW seinerzeit ein Drumset für professionelle Ansprüche auf den Markt gebracht. Die Serie setzt auf 100% Ahornkessel in HVX-Konstruktion. Das heißt, die Lagen sind horizontal, vertikal und über Kreuz verleimt und haben keine Verstärkungsringe eingeklebt. Wir haben heute einen Fünfteiler im Test, den es in der vorliegenden Konfiguration und Farbe exklusiv bei Thomann zu kaufen gibt. Was das Performance 2up 2down kann und für wen es sich lohnt, lest ihr hier.

Das DW Performance 2up 2down in Deep Navi.
Das DW Performance 2up 2down in Deep Navi.

DW Performance 2up 2down – das Wichtigste in Kürze

  • HVX Kessel ohne Verstärkungsringe
  • Kesselsatz mit 4 Toms
  • 22“ x 18“ Bassdrum mit zwei Dämpfungskissen
  • Folierte Kessel in der Farbe Deep Navi
  • Thomann-exklusives Set in dieser Farbe und Konfiguration

Im Gegensatz zu den umfangreichen Optionen, welche die Collector’s-Serie bietet – zum Beispiel was mögliche Holzarten, Kesselkonstruktionen und natürlich die zahllosen Oberflächen betrifft –, ist die Performance-Serie ganz klar pragmatischer ausgerichtet. Bei den Kesseloberflächen steht allerdings einiges an Lackierungen und Folien zur Auswahl, das Set ist 100% USA-made, das heißt, es wird im Stammwerk in Kalifornien gefertigt. 

DETAILS

Klassische 2000er-Jahre-Größen

Das Set besteht aus den Kesselgrößen 22“ x 18“ Bassdrum, zwei Hängetoms in 10“ x 8“ und 12“ x 9“ sowie zwei Standtoms in den Größen 14“ x 12“ und 16“ x 14“. „Die 2000er haben angerufen …“ ist mein erster Gedanke. Bei vielen Herstellern sind momentan kürzere Bassdrums und Hängetoms sowie Floortoms mit „quadratischen“ Maßen in Mode. DW bleibt hier aber seinem lang bewährten Soundkonzept treu. Alle Trommeln sind doppelt kartoniert und kommen – bis auf ein paar Styropor-Einlagen im Bassdrumkarton – ganz ohne Kunststoff aus. Auch die Kartons bestehen aus Recyclingpapier, sehr vorbildlich! Während die drei Standard-Toms (10“, 12“, 16“) sich einen Karton teilen, sind das 14er Standtom und die Bassdrum separat verpackt.

Auf den Teppich gestellt: die fünf Einzeltrommeln.
Auf den Teppich gestellt: die fünf Einzeltrommeln. 

An Zubehör gibt es zum Performance-Set sechs Beine für die zwei Standtoms, die an den Fußenden in einem recht auffälligen 90-Grad-Winkel gebogen sind. Außerdem befinden sich noch ein Stimmschlüssel, ein Vierkant-Drillbit für einen Akkuschrauber sowie vier Stimmschrauben im Zubehörkarton. Für den Bassdrum-Spannreifen gibt es einen Sticker, außerdem sind für Halterungen der beiden Hängetoms noch Memory Clamps beigelegt. Die eigentlichen Tomarme müsst ihr allerdings zusätzlich erwerben – eine etwas ärgerliche Entwicklung, die den Lieferumfang vieler Premium-Schlagzeuge in den letzten Jahren betrifft.

Das Performance hat achtlagige Maplekessel

Schauen wir uns jetzt mal die Kessel an, diese bestehen – wie schon erwähnt – aus acht Lagen nordamerikanischem Ahornholz, die in horizontaler (H), vertikaler (V) und in überkreuzter X-Form zu einem Medium-Shell miteinander verleimt sind. Die Fellauflagekante sitzt fast ohne Gegenschnitt sehr weit außen, die Gratung verläuft dann in einem standardmäßigen 45-Grad-Winkel nach innen – was für mein Empfinden erst einmal für einen eher offenen und attackbetonten Klang steht. Die DW Perfomance-Kessel sind allerdings nicht so stark untermaßig wie bei Sonor, die ja eine recht ähnliche Gratungsform bei ihrer Prolite-Serie verwenden.

Durch die leicht vorgedämpfen Schlagfelle klingen die Toms beim ersten Antippen aber eher rund und mit recht viel Bassanteil. Ich bin gespannt, wie sich das mit anderen Fellen verhält, dazu mehr im Praxisteil. Die Kessel sind bis an den oberen Rand mit der Delmar-Folie „Deep Navi“ foliert. Lediglich das „Schnittmuster“ an der Überlappunkskante sieht etwas ungewöhnlich aus. Auf einem Foto kann man das gut erkennen, das fällt allerdings mit montierten Fellen nicht auf. Innen sind die Kessel versiegelt. 

DW Quarter Turret Lug
Fotostrecke: 4 Bilder Quarter Turret Lug: die etwas kleinere Version des bekannten DW-Spannböckchens.

Bei der Ausstattung setzt DW an einigen Stellen besondere Akzente

DW war seinerzeit der erste große Hersteller, der sich den Begriff „Custom Drums“ auf die Fahne geschrieben hat. Auch wenn die Optionen bei der Performance-Serie ganz klar limitiert sind, guckt hier und da eine kleine Besonderheit durch. Los geht’s mit der Bassdrum. Diese hat ein nicht vorgedämpftes Resonanzfell montiert, das mit sechs kleinen Luftausgleichslöchern versehen ist. Das soll trotz geschlossenem Resonanzfell ein direkteres Spielgefühl am Pedal gewährleisten und dafür sorgen, dass der Tiefbass erhalten bleibt. Schaut man in den Bassdrumkessel, stechen die zwei kleinen, mit Klett befestigten Kissen ins Auge, die beidseitig vor den Fellen platziert sind. Auch bei den Spannreifen geht DW hier einen Sonderweg, so hat das 10“ Tom 1,6 Millimeter starke, zweifach geflanschte Reifen, während die anderen Trommeln 2,3-Millimeter-Versionen montiert haben.

DW Tom Mount
Fotostrecke: 5 Bilder Wie beim großen Collector’s: DW’s eigenes Aufhängesystem an den Hängetoms.

Ein weiterer Hingucker sind die an den Enden stark gebogenen Füße der beiden Floortoms, was laut DW für mehr Resonanz sorgen soll. Die Trommeln sind mit den Quarter Turret Lugs und flexiblen Gewindehülsen ausgestattet, dabei handelt es sich im Prinzip um verkleinerte Versionen der altbekannten, runden DW Lugs. Auch die Hardware zeichnet sich – wie auch die Kessel – durch eine makellose Verarbeitungsqualität aus. Eine weitere Besonderheit sind die Stimmschrauben, welche allesamt mit Feingewinden ausgerüstet sind. Daher auch die Ersatz-Stimmschrauben im Lieferumfang, die man bei einem Set in dieser Preisklasse erst einmal nicht erwarten würde. Hier macht es durchaus Sinn, denn falls mal eine Stimmschraube verloren geht, lässt sie sich nicht durch ein Exemplar von Trommelfirma XY einfach so austauschen.

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