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DOD Envelope Filter 440, Compressor 280 und Phasor 201 Test

Mit dem DOD Envelope Filter 440, dem Compressor 280, dem Phasor 201 und einer ganzen Reihe weiterer Pedale legt Digitech Pedalklassiker der legendären Marke als Reissues wieder auf. Die Anfang der 70er-Jahre von David Oreste Defrancesco mitgegründete amerikanische Firma galt als einer der ersten Pedalhersteller auf dem Markt. Einige DOD-Modelle genießen mittlerweile Kultstatus und so ist es umso erfreulicher, dass die Klassiker nach einem kurzen Wiedersehen im Jahre 2013 nun wieder erhältlich sind.

DOD Envelope Filter 440, Compressor 280 und Phasor 201 – das Wichtigste in Kürze

  • Neuauflage der Pedalklassiker aus den 70er-Jahren
  • Envelope Filter 440: Level- und Range-Poti, Envelope Up- und Down-Switch
  • Compressor 280: Poti für Kompression und Level
  • Phasor 201: Poti für Modulation-Speed
  • True-Bypass
  • Netz- und Batteriebetrieb
  • Made in China

Aufbau und Bedienung der DOD-Klassiker

Alle Pedale präsentieren sich in einem robusten Metallgehäuse mit den Maßen 116 x 74 x 54 mm. Der Envelope-Filter kommt in Grün, der Compressor Bronzefarben und der Phasor in einem dunklen Blauton. Ein- und Ausgang finden sich im 6,3-mm-Klinkenformat an den Seiten, der Eingang für das optional erhältliche 9V-Netzteil an der Stirnseite. Sämtliche Pedale können auch mit Batterie befeuert werden, wobei der Stromverbrauch für den Envelope Filter bei 4,3 mA, für den Compressor bei 6 mA und den Phasor bei 8,5 mA liegt. Die Bedienelemente liegen bei allen auf der Oberseite und bestehen beim Phasor ganz schlicht aus nur einem einzigen Speed-Poti für die Modulationsgeschwindigkeit. Der Compressor lässt sich in Comp und Level regeln und der Envelope Filter in Level und Range. Letztgenannter besitzt außerdem einen Voice-Schalter, über den man die Richtung des Envelopes invertieren kann. Eine besondere Erwähnung verdienen die Potiknöpfe, die schön groß dimensioniert sind, sodass man gegebenenfalls die Einstellungen auch im Stehen mit dem Fuß verändern könnte. Die Unterseite besteht ebenfalls aus Metall und ist mit vier Kreuzschrauben arretiert. Zum Lieferumfang gehören ein Sticker, ein Manual und anklebbare Gummifüße.

DOD Phasor 201 Effektpedal
Fotostrecke: 10 Bilder Der DOD Phasor 201 ist 116 x 74 x 54mm groß und bringt 230 Gramm auf die Waage.
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So werden die Soundfiles der DOD-Pedale aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Topteil oder einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

Der DOD Envelope Filter 440 in der Praxis

Der Envelope Filter kommt hinsichtlich seiner Potibestückung schlicht, aber effektiv. Den Level-Regler kennt man bei anderen Envelopes auch als Sensitivity. Dabei gilt: Je weiter dieser aufgedreht wird, desto empfindlicher reagiert das Pedal auf die Anschlagsdynamik. Range bearbeitet den Frequenzbereich, also quasi, wie weit das Wah aufgeht, und der Voice Switch wählt, ob der Filter auf- oder zumacht. Das Pedal bereitet richtig Freude und die Potiauslegung ist so gewählt, dass man in fast allen Settings brauchbare Ergebnisse erzielen kann. Range und Level sollten hier im Verbund eingestellt werden, da ein zu schneller Attack bei einem zu hoch gesetzten Filter unter Umständen etwas höhenreich werden kann. Der Voice Switch, der übrigens im Urmodell aus den 70ern fehlt, wird für die meisten Anwendungsbereiche in der „Up“-Position den bekannten klassischen „Quack“-Sound erzeugen. In der „Down“-Position bringt er speziellere Klänge hervor, die vor allem auch Bassisten ansprechen dürften. Verzerrt kommen Classic-Rocksounds, die ein Wah-Pedal imitieren, ziemlich überzeugend!

LevelRangeVoice
12:0014:00Up-Down
Audio Samples
0:00
Mid Setting – Up und Down Envelope – Stratocaster
LevelRangeVoice
11:0011:00Up
Audio Samples
0:00
Funky Wah – Stratocaster
LevelRangeVoice
12:00MaxDown
Audio Samples
0:00
Down Envelope – Stratocaster
LevelRangeVoice
11:0010:00Up
Audio Samples
0:00
Marshall Plexi verzerrt – Les Paul
Das bunte Trio zeigt sich schlicht, aber funktionell und kann mit praxisorientierten Sounds punkten.

Der DOD Compressor 280 in der Praxis

Der Kompressor ist schlicht, aber funktionell gehalten und erledigt seinen Job tadellos. Hier sind sowohl dezente Andickungen als auch sehr twangige Kompressionen möglich, wobei sich die Nebengeräusche erfreulicherweise im Rahmen halten. Insgesamt trumpft der DOD am stärksten bei einem subtilen Einsatz im 12 bis 14 Uhr Comp-Setting und kommt erfreulich neutral mit einem musikalischen Attack. Darüber hinaus ist der Level- bzw. Make-Up-Gain-Regler so ausgelegt, dass bei niedriger Comp-Stellung eine ordentliche Boostfunktion möglich ist, wie ihr im letzten Beispiel hören könnt. Besitzen mache Kompressoren wie beispielsweise der Wampler Mini Ego die Option, die kompressionsbedingte Verstärkung der Bassanteile etwas aufzuklaren, so liegt die DOD-Variante eher auf der transparenten Seite. Das Pedal greift wenig in den Originalsound ein. Daher erhält man hier einen astreinen „Brot-und-Butter“-Kompressor, der trotz oder vielleicht sogar gerade wegen seiner nur zwei Potis als unkomplizierter Allrounder für jeden Style geeignet ist.

CompLevel
12:0013.00
Audio Samples
0:00
Mid Setting Pedal Off/On- Stratocaster
CompLevel
14:0013:00
Audio Samples
0:00
Country Twang – Telecaster
CompLevel
13:0014:00
Audio Samples
0:00
Funky – Telecaster
CompLevel
MinMax
Audio Samples
0:00
Boost vor Wampler Tumnus – Les Paul

Der DOD Phasor 201 in der Praxis

Der Phasor 201 kommt mit einer sehr organischen und warmen Modulation und sein Effekt reicht vom subtilen Phasing, das viele Gitarristen in den 70ern zum Verdicken ihres Sounds verwendet haben, über Vibe-ige Sounds bis hin zu dezenten Rotary-Simulationen. Hier gibt es lediglich ein Speed-Poti, das die Modulationsgeschwindigkeit regelt. Das mag zwar etwas spartanisch wirken, aber unzählige Platten wurden z. B. mit dem MXR Phase 90 aufgenommen, der schließlich auch mit nur diesem einen Poti bestens klarkam. Der Vergleich drängt sich natürlich auf, aber tatsächlich muss man sagen, dass die beiden Phaser sich klanglich unterschieden, was jedoch nicht wertend gemeint ist. Der Phasor 201 ist eine Spur transparenter als das MXR-Pendant und liefert mehr Low-End, was ich für viele Anwendungsbereiche sogar noch ansprechender finde.

Speed
12:00
Audio Samples
0:00
Mid Setting Clean – Stratocaster
Speed
9:00
Audio Samples
0:00
Low Speed – Les Paul
Speed
Max
Audio Samples
0:00
Speed Max – Les Paul
Speed
8:00
Audio Samples
0:00
Marshall Plexi verzerrt – Les Paul
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Chapeau DOD! Ich muss sagen, dass mich alle hier getesteten Pedal überzeugen!

Das Design ist schlicht, aber effektiv und die Verarbeitung tadellos. Sicherlich wird manchen Usern das eine oder andere Poti zum Verändern von Parametern fehlen, dennoch sind die Regler so ausgelegt, dass man eine musikalisch sinnvolle Flexibilität erhält. Natürlich drängt sich der Vergleich zu MXR auf, aber es ist ganz klar, dass die DOD-Kandidaten klangliche Alleinstellungsmerkmale besitzen, die für Player interessant sind, die genau diese Sounds ohne Schnickschnack suchen. Der Phasor 201 und der Compressor 280 tun, was sie sollen, und bleiben dabei sehr transparent und linear im Klangverhalten. Krasse Extremsettings sind kaum an der Tagesordnung und alles bewegt sich in einem universell einsetzbaren Rahmen, was auch für Pedalneulinge interessant sein dürfte. Der Envelope Filter liefert die klassischen „Quacksounds“ und reproduziert authentisch 70er-Jahre Funklicks. Bedenkt man, dass die DOD-Pedale sogar noch eine Spur günstiger als die des Mitbewerbers MXR den Besitzer wechseln, kann man nur zum Antesten raten!

DOD hat mit dem Envelope Filter 440, dem Compressor 280 und dem Phasor 201 drei leicht bedienbare Effektpedale im Programm, die authentische Effektsounds der 70er Jahre mitbringen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • simples, aber effektives Design
  • sinnvolle Potiauslegung
  • tadellose Verarbeitung
  • authentische, klassische Effektsounds
  • günstiger Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
DOD Envelope Filter 440, Compressor 280 und Phasor 201 Test
Für 99,00€ bei
  • Hersteller: DOD
  • Bezeichnung: Envelope Filter 440, Compressor 280, Phasor 201
  • Typ: Effektpedale für Gitarre
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: ja
  • Abmessungen (L x B x H):116 x 74 x 54 mm
  • Herstellungsland: China
  • Name: Envelope Filter 440
  • Type: Envelope Filter
  • Regler: Level, Range
  • Schalter: On/Off, Voice
  • Stromverbrauch: 4,3 mA
  • Gewicht: 249 g
  • Ladenpreis: 109,00 Euro (Juni 2023)
  • Name: Compressor 280
  • Type: Kompressor
  • Regler: Comp, Level
  • Schalter: On/Off
  • Stromverbrauch: 6mA
  • Gewicht: 239g
  • Ladenpreis: 108,00 Euro (Juni 2023)
  • Name: Phasor 201
  • Type: Phaser
  • Regler: Speed
  • Schalter: On/Off
  • Stromverbrauch: 8,5mA
  • Gewicht: 230g
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Juni 2023)
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