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DiMarzio DP103 36th Ann. Pickup Test

DiMarzio hat mit dem DP103 ebenfalls einen PAF-Style Humbucker-Pickup im Angebot. Aus der 36th Anniversary-Reihe kommt der in vielen optischen Varianten (u.a. Black, Creme, Nickel Cover) erhältliche Tonabnehmer.

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Mit dem recht preisgünstigen Pickup, der für 79 Euro über den Ladentisch wandert, soll der legendäre, warme Vintage-Ton aus der goldenen Gibson-Ära erzeugt werden. Ob sich die Investition lohnt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

DiMarzio geht mit dem DP103 nicht so puristisch zu Werke wie Gibson oder manche Mitstreiter, die ebenfalls PAF-Style-Pickups im Angebot haben. Vorlage und Referenz für diesen Tonabnehmer war die 1959er Les Paul von Larry DiMarzio mit originalen PAF-Humbuckern, die laut Hersteller ein eher schwaches magnetisches Feld haben, aber einen sehr definierten Ton liefern, ähnlich einem Singlecoil. Der DP103 wird maschinell mit einem 42er Kupferdraht gewickelt, daher sind hohe Toleranzen nicht an der Tagesordnung, und anschließend gegen mikrofonisches Verhalten ins Wachsbad getaucht. Der Pickup ist in vielen optischen Variationen erhältlich, mit oder ohne Cover. “Nackt” sind eine Menge Farben im Angebot, die Versionen mit Cover gehen von Standard Nickel oder Gold bis zu Vintage Style Worn Nickel. Auf der DiMarzio-Website sind sämtliche Möglichkeiten aufgelistet. Auch bei den Montagewinkel sind zwei Größen erhältlich und was die Verkabelung anbelangt, kann zwischen Standard einadrig mit Abschirmung oder auch vieradrig mit Abschirmung gewählt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die original PAF-Humbucker aus Larry DiMarzios 1959er Les Paul standen Pate bei der Entwicklung des DP103.

Unser Testmodell kommt ohne Cover in schwarzem Gewand und ist mit einem vieradrigen Kabel mit Abschirmung ausgestattet. Hiermit können natürlich einige Schaltungs-Schweinereien veranstaltet werden und man ist klanglich etwas flexibler aufgestellt als mit der traditionellen einadrigen Variante. Im Beipackzettel sind sämtliche Schaltungsmöglichkeiten dargestellt. Allerdings sind die Anschlusslitzen recht dünn, der Einbau gestaltet sich mitunter etwas fitzelig. Der DP103 ist mit Alnico 5 Magneten ausgestattet und kommt mit 49 mm Pole Piece Spacing. Der gemessene Widerstand beträgt beim Hals-Pickup und beim Steg-Pickup 7,56 kΩ. Im Testeinsatz ist die Version mit den kürzeren Montagewinkeln, Schrauben und Federn zur optimalen Befestigung sind ebenfalls im Lieferumfang.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Tonabnehmer ist mit einem 340 mm langen, vieradrigen Anschlusskabel ausgestattet.
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Praxis

Der Klang des DP 103 liefert den typischen Charakter alter PAF-Sounds, er hat eine mittlere Ausgangsleistung, ist recht ausgewogen in Bass- und Höhenbereich, aber bei den tiefen Mitten fehlt es ein wenig, vergleicht man ihn mit dem P57 Classic von Gibson. Der Raw Vintage PAF hat ebenfalls einen ähnlichen Charakter, aber der DP103 klingt noch etwas drahtiger und hat nicht so viel klangliche Fülle und Wärme wie die anderen beiden PAF Style-Kollegen aus unserem Vergleichstest. Bei den Cleansounds fällt es zuerst auf – er klingt etwas flacher als die anderen beiden, was sich natürlich auch durch die anderen Disziplinen fortsetzt. Die Übertragung der Anschlagsdynamik ist in Ordnung, man kann selbstverständlich den Zerrgrad über den Anschlag steuern, aber die Pickups geben nicht alle kleinen detaillierten Informationen zum Amp weiter, hier ist eher ein etwas gröberes Raster angesagt. Bei härterem Anschlag neigt der Pickup auch zu einem eher giftigen Sound im Höhenbereich.

Der DP 103 liefert den typischen PAF-Charakter, aber etwas drahtiger mit weniger Fülle und Wärme im Sound.
Der DP 103 liefert den typischen PAF-Charakter, aber etwas drahtiger mit weniger Fülle und Wärme im Sound.

Natürlich muss man das Ergebnis immer im Verhältnis zum Preis sehen, der Tonabnehmer geht für lockere 79 Euro über den Ladentisch. Andererseits sind mit der vieradrigen Anschlussmöglichkeit einige Variationen in punkto Schaltung möglich. Aber für den Gitarristen, der den puristischen PAF-Sound mit allen Nuancen des Anschlags sucht, würde ich den DiMarzio DP103 nicht unbedingt empfehlen. Vor allem bei härteren Attacken klingt der Pickup in der Stegposition leicht giftig, statt satt zu röhren. Auch bei der Saitentrennung macht der DP103 nicht den besten Eindruck, im Bassbereich wird es recht schwammig, die einzelnen Anschläge der tiefen Saiten im Beispiel 7 sind etwas schwächer zu hören. Da konnten die Mitbewerber doch etwas mehr überzeugen.

Audio Samples
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1. Clean: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) 2. Crunch: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) mit unterschiedlich hartem Anschlag 3. Mid Gain: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 5), dann Steg-Pickup (Vol.10) 4. Mid Gain: Steg-Pickup Volume von 10 auf 2 5. Mid Gain: Steg-Pickup Tone-Regler Aktion (0-5-10) 6. High Gain: Lead Sound (Hals-Pickup, Steg-Pickup) 7. High Gain: Stoner Riff (Hals-Pickup) 8. High Gain: Heavy Riff (Steg-Pickup)
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Fazit

Der DiMarzio DP103 trifft den Grundcharakter des PAF-Sounds, hat aber leichte Defizite in der feinen Übertragung des Tons. Im Gegensatz zu anderen Modellen aus unserem Test überträgt er die Feinheiten der Anschlagsdynamik nicht so hochauflösend an den Amp. Aber bei der Preisgestaltung kann man natürlich auch keine klanglichen Wunderwerke oder Boutique-Sounds erwarten. Wem sehr feinfühlige dynamische Spielereien nicht so wichtig sind, der bekommt für recht schmales Geld einen Pickup mit PAF-Charakter und flexiblen Schaltungsmöglichkeiten durch die vieradrigen Anschlusskabel.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Schaltungsmöglichkeiten durch vieradrige Anschlüsse
  • erhältlich in vielen Varianten
  • Blues und Rock Sounds
Contra
  • Saitentrennung
  • dünne Anschlusslitze
  • Übertragung der Anschlagsdynamik, Klangtransparenz
  • High Gain Sounds
Artikelbild
DiMarzio DP103 36th Ann. Pickup Test
Für 119,00€ bei
Der PAF-Charakter ist da, es fehlt dem DP103 aber an Dynamik. Dafür punktet er mit flexiblen Schaltungsmöglichkeiten.
Der PAF-Charakter ist da, es fehlt dem DP103 aber an Dynamik. Dafür punktet er mit flexiblen Schaltungsmöglichkeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: DiMarzio
  • Modell: DP103
  • Typ: Humbucker Pickup
  • Widerstand Neck: 7,56 kΩ
  • Widerstand Bridge: 7,56 kΩ
  • Magnet: Alnico 5
  • Kabel: vieradrig mit Abschirmung
  • Polepiece-Spacing: 49 mm (beide Pickups)
  • Farbe: Black
  • Abmessungen: 68 x 37 x 14 mm (B x T x H)
  • Länge Montagewinkel: 7,9 mm (zur Grundplatte)
  • Länge Anschlusskabel: 340 mm (beide)
  • Lieferumfang: Schrauben, Federn
  • Preis: 79,00 Euro (Verkaufspreis Juni 2017)
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