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Dexibell Vivo S7 Test

Die Welt der Digital- und Stagepianos hat erneut Zuwachs bekommen: Der italienische Newcomer Dexibell wagt mit gleich sechs neuen Modellen den Einstieg in den Markt für Heim-, Portable- und Stagepianos. „Made Made Made in Italy“ lautet das Credo des Herstellers, unter dessen Namen sich nach eigenen Angaben erfahrene italienische Entwickler zusammengetan und ihre Erfahrung im Keyboardbereich vereint haben. Herausgekommen sind drei Serien mit jeweils zwei Modellen, die sich in die Bereiche Heim-, Portable- sowie Stagepiano unterteilen. Wir haben mit dem Dexibell Vivo S7 das größere der beiden Stagepiano-Modelle auf Herz und Nieren geprüft.

Das Vivo S7 ist das größere der beiden neuen Stagepianos von Dexibell.
Mit dem Vivo S7 legt Dexibell ein insgesamt gelungenes Erstlingswerk vor.


Das Dexibell Vivo S7 ist ein klassisches Stagepiano für den fahrenden Pianisten: Hammermechanik, Schwerpunkt auf Piano- und E-Piano-Sounds, keine Lautsprecher. Laut der Werbung auf der mit bedeutungsschwangeren Zitaten gespickten Website soll es mit der T2L-Klangerzeugung („True to Life“) über eine intelligente Klangtechnologie verfügen, die für eine besonders präzise und authentische Ansprache sorgen soll. Hinter T2L verbirgt sich eine Kombination aus Sampling- und Modeling-Technologien. Die sogenannten „holophonen“ Samples sollen einen dreidimensionalen bzw. räumlichen Klang erzeugen. Darüber hinaus verspricht Dexibell besonders lange Samples mit einer Länge von bis zu 15 Sekunden in den unteren Oktaven sowie eine nahezu unendliche Polyphonie von 320 Stimmen. Ob sich das rund 1700 Euro teure Vivo S7 damit gegen seine vielen Konkurrenten durchsetzen kann, werden wir im Verlauf dieses Test herausfinden. 

Details

Gehäuse

Das Dexibell Vivo S7 präsentiert sich in einem grauen Metallgehäuse und macht einen sehr soliden Eindruck. Nichts wackelt oder knarrt – selbst die in schwarzem Plastik gehaltenen Seitenteile mindern den hochwertigen Eindruck des Stagepianos nicht. Dabei ist das Vivo S7 trotz allem noch recht transportabel und bringt mit seinen 17,5 kg ein moderates Gewicht auf die Waage. Seitlich betrachtet fällt zudem auf, dass das Vivo S7 angenehm flach bleibt – gerade Stagepianos mit Hammermechanik sind sonst ja gern etwas „klobiger“.
Im Lieferumfang befinden sich ein externes Netzteil und ein – zugegebenermaßen etwas billig wirkender – aufsteckbarer Notenhalter. Auch eine Bedienungsanleitung ist dabei – momentan noch ausschließlich auf Englisch, aber nach Aussage des Vertriebs Mega Audio wird es ab Juni 2016 auch eine deutsche Anleitung geben. Ein Haltepedal hingegen wird derzeit nicht mitgeliefert, was aus meiner Sicht etwas schade ist, zumal das Vivo S7 stufenlose Haltepedale unterstützt. Der Vertrieb stellte allerdings in Aussicht, dass zukünftig auch ein Pedal im Lieferumfang enthalten sein könnte.
Zum Thema Neuerungen gibt es übrigens noch eine erfreuliche Nachricht: für das brandneue Vivo S7 existiert bereits ein Software-Update, mit welchem nicht nur das Betriebssystem, sondern auch einige Sounds erneuert bzw. erweitert wurden. Software-Updates werden übrigens ganz einfach über einen USB-Stick in das Piano geladen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Dexibell Vivo S7 ist ein schnörkelloses Bühnenklavier.

Bedienfeld

Auf der Oberseite zeigt sich das Vivo S7 sehr aufgeräumt. Das Bedienfeld verschafft durch seine drei leicht abgesenkten Bereiche eine klare und übersichtliche Struktur. Einzig die Pitchbend- und Modwheels sowie der Volume-Regler und der On/Off-Schalter liegen außerhalb dieser drei Felder. Schön ist, dass links und rechts zum Rand hin jeweils noch etwas Platz übrig bleibt, etwa zur Ablage eines Tablets, Smartphones oder auch mal zum Aufkleben eines Akkord-Spickzettels. Das schlichte, unaufgeregte Design gefällt mir wirklich gut und bringt fast eine Art Entspannungs-Faktor mit sich.
Passend zum farblichen Rahmen sind auch die 47 Taster und acht Drehregler, von denen sieben gerasterte Encoder sind, in grauer oder schwarzer Farbe gehalten. Etwa mittig befindet sich im mittleren der drei Felder ein schwarz-weißes LC-Display mit 128×64 Punkten. Die Anzeige ist nicht gerade luxuriös, reicht aber zur Anzeige der Sounds und Einstellmenüs aus.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld ist klar strukturiert und geradlinig gestaltet.

Anschlüsse

Bevor wir uns den Anschlüssen auf der Rückseite widmen, muss ich direkt die drei Buchsen auf der Vorderseite links unterhalb der Tastatur erwähnen. Hier gibt es zwei Kopfhöreranschlüsse (je eine kleine und eine große Klinkenbuchse) und dazu noch einen Audio-In im Miniklinkenformat zum Einspielen eines externen Signals. Endlich mal ein Piano, bei dem man nie einen Kopfhörer-Adapter benötigt!
Werfen wir nun einen Blick auf die Rückseite, wo sich alle weiteren Anschlussmöglichkeiten des Vivo S7 befinden. Neben einem Anschluss für das Netzteil gibt es hier einen Stereo Output (2x Klinke), drei Pedalanschlüsse (Hold, Foot und Expression), drei MIDI-Buchsen für Thru/Out/In und zwei USB-Buchsen für einen USB-Stick und die Verbindung mit einem Computer. Mit dem Vivo S7 empfiehlt es sich übrigens, ein kompatibles stufenloses Sustainpedal zu benutzen. So können, je nachdem wie stark das Pedal gedrückt wird, verschiedene Dämpfungsgrade erzeugt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Dexibell Vivo S7 macht auch auf der Rückseite eine gute Figur.

Tastatur

TP/40M heißt die im Vivo S7 verbaute Tastatur und stammt – wie könnte es auch anders sein – aus dem Hause Fatar. Fatar kommt natürlich auch aus Italien und ist seit vielen Jahren für die Herstellung ausgezeichneter Tastaturen bekannt, die von zahlreichen namhaften Herstellern wie Nord, Kurzweil und Studiologic eingesetzt werden. Die TP/40 ist Fatars „bessere“ Hammermechanik im Vergleich zur ultraleichten TP/100 und wird im Vivo S7 in der Version „M“ (für mittelschwere Gewichtung) verbaut.  Neben einem Dreipunktsensor verfügt die Tastatur über eine Ivory-Touch-Beschichtung mit einer leicht angerauten Oberfläche, die ein Elfenbein-ähnliches Spielgefühl vermittelt.
(Tipp: Wer wissen möchte, wie eine Fatar TP/40 von innen aussieht, sollte einen Blick in unser Special zum Thema Tastaturen werfen!)

Fotostrecke: 2 Bilder Die Tastatur stammt bei einem italienischen Stagepiano natürlich von Fatar (TP/40M).

Klangerzeugung

Hinter der T2L- bzw. „True To Life“-Technologie verbirgt sich eine aufwändige Mischung aus Sampling und Modeling. Sampleseitig wurden für das Vivo S7 holophone Samples mit besonderer Länge aufgenommen. Holophon steht hier übrigens für einen räumlichen Klang. Ebenfalls haben sich die Ingenieure von Dexibell nicht lumpen lassen und die Samples in 24bit und 48kHz aufgenommen. Intern werden die Signale offenbar sogar mit einer Bittiefe von 32bit verarbeitet, was eine extreme Dynamik mit einem Signal-Rausch-Verhältnis von etwa 106dB ermöglicht.
Insgesamt verfügt das Vivo S7 über 72 Klänge, die in neun Kategorien untergebracht sind und mit neun weiteren Tastern oder dem Tastenkreuz neben dem Display ausgewählt werden können. Mit dem jüngsten Software-Update wurden sieben weitere Sounds ergänzt. Die Klänge können einzeln oder im Layer bzw. Splitmodus gespielt werden. Im Splitmodus ist es möglich, im oberen Part zwei Klänge zu schichten, das nennt sich dann „coupled“.

Weitere Features

Über ein USB-Medium kann man das Vivo S7 auch als Audio-Abspiel- sowie Aufnahmemedium benutzen. Audioaufnahmen auf dem USB-Medium werden im „Luxus-Format“ von 48kHz und 32bit gespeichert. Abgespielt werden können hingegen auch MP3, WAV und AIFF-Formate in verschiedenen Samplingraten und Bittiefen.
Darüber hinaus verfügt das Vivo S7 über eine Bluetooth-Schnittstelle, über die man Musik vom Smartphone oder Tablet drahtlos streamen kann. So kann man beispielsweise zu seinem Lieblingssong jammen oder aber ein vorgefertigtes Playback ohne separates Mischpult direkt über das Vivo S7 abspielen.

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Praxis

Nach dem Betätigen des Netzschalters hat man fast Zeit für eine kleine Kaffeepause, denn tatsächlich braucht das Vivo S7 etwa 42 Sekunden (!) bis es spielbereit ist. Nach Aussage des Vertriebs liegt das am offenen Konzept des Systems, das unter anderem für die Erweiterbarkeit mit neuen Sounds sorgt. Gewöhnungsbedürftig ist die Wartezeit aber auf jeden Fall, und im Falle eines kurzzeitigen Stromausfalls auf der Bühne könnte sie zu einem echten Problem werden. Gerade bei einem Stagepiano wäre ein schnelleres Hochfahren wünschenswert.
Wenn es startklar ist, lässt sich das Vivo S7 wirklich hervorragend spielen, und das liegt vor allem an der wirklich guten Tastatur. Die bewährte TP/40 von Fatar fühlt sich wegen der „Ivory“-Beschichtung sehr griffig an. Sie ist für meinen Geschmack nicht zu schwer gewichtet und lässt sich sehr gut kontrollieren. Auf den Luxus von Holztasten muss man hier verzichten, aber die damit verbundene Gewichtsersparnis ist bei einem Stagepiano natürlich von Vorteil.

Klang

Hören wir uns zunächst einige verschiedene Pianos an:

Audio Samples
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VIVO Grand Pop Grand Classic Grand Upright Piano Honky Tonk

Alle Pianos klingen wirklich gut und haben durchaus unterschiedlichen Charaktere. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie sich sehr dynamisch spielen lassen, einen ausgewogenen Grundsound haben und bei härterem Anschlag ein wenig „Biss“ bekommen, was mir persönlich gut gefällt. Auch der Klang des Upright Pianos kann überzeugen; der hölzerne, leicht wummerige Klang kommt einem typischen Upright wirklich sehr nahe. Die berüchtigten Loop- oder Sample-Artefakte kann ich beim Vivo S7 nicht erkennen – die Mischung aus Sampling und Modeling scheint sich hier bewährt zu haben.
Auch in Punkto Dynamik hat mich das Vivo S7 überzeugt. Ganz besonders wird das beim Spielen über Kopfhörer deutlich. Ein weiteres schönes Detail: In den Bässen entstehen, je nach schnellem oder langem Halten der Noten, krasse Dämpfergeräusche. Auch die ungedämpften Saiten im Diskant bleiben erfreulich lange zu hören.

Audio Samples
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Dynamik, Polyphonie, Release-Geräusche

Einzig die Frage, ob man den eingangs erwähnten „holophonen“, d.h. dreidimensionalen Charakter erkennt, kann ich für mich nicht komplett klären. Der Klang ist insgesamt einfach sehr authentisch und vielleicht reicht das an dieser Stelle auch vollkommen aus. Mit dreidimensionalen Sound, der dann schließlich über Stereo wiedergegeben wird, verbinde ich nämlich auch eher lästige Chorus- oder Surroundeffekte, und genau das findet man hier glücklicherweise nicht wieder.  

In punkto Pianosound kann das Dexibell Vivo S7 überzeugen.
In punkto Pianosound kann das Dexibell Vivo S7 überzeugen.

Weitere Klänge

Hören wir uns noch ein paar weitere Klänge aus dem Vivo S7 an. Vor allem die E-Piano-Abteilung dürfte hier von Interesse sein, denn da gibt es bei vielen Digitalpianos noch Nachholbedarf und gerade ein Stagepiano sollte hier nicht patzen. In den folgenden Beispielen kommen übrigens auch diverse Effekte zum Einsatz.

Audio Samples
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Rhodes Rhodes Drive Wurli Chorus Wurli Tremolo DX Piano Clavinet Strings, Pads, Brass

Insgesamt finde ich die E-Pianos zwar nicht ganz so realistisch wie die akustischen Pianos, jedoch ist auch hier die Qualität insgesamt recht hochwertig. Vor allem die Effekte klingen gut, sogar der Verzerrer, der dem Rhodes im Beispiel „Rhodes distorted“ einen typischen Zerrer-Sound à la Chick Coreas „500 Miles High“ gibt.

True To Life Editor

Wer den Pianosound an den persönlichen Geschmack anpassen möchte, darf beherzt im T2L-Editor des Vivo S7 „herumtweaken“. Diverse Parameter, welche im Normalfall auf 0 stehen, lassen sich hier im Wertebereich von -64 bis +63 anheben oder absenken. Mit dem links neben dem Display befindlichen Drehencoder geht das zum Glück sehr schnell! Im folgenden Beispiel habe ich alle der folgenden Parameter auf +63 angehoben: Hammer-, Key Off- und Damper-Noise sowie String- und Damper-Resonance.

Audio Samples
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einstellbare Resonanzen und Nebengeräusche

Auch bei den E-Pianos können im T2L-Edit-Menü typische Nebengeräusche angehoben oder abgesenkt werden, wie beispielsweise eine „Cabinet Resonance“, „Damper Noise“, „Growl“ beim E-Piano, oder „Percussion“ für verschiedene Orgelklänge. Zwar klingen einige dieser Effekte bei übertriebenen Einstellungen etwas unnatürlich, trotzdem finde ich das Ergebnis immer noch recht brauchbar. Mir persönlich könnten gerade die Hammer-Geräusche im Normalfall noch etwas lauter sein, denn ein Quäntchen mehr Attack-Geräusch verhilft Piano-Sounds gerade auf der Bühne zu etwas mehr Durchsetzungsvermögen. Auch der „Growl“-Parameter beim E-Piano gefällt mir sehr gut!

Audio Samples
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Cabinet Resonance, Damper, Growl, Keyclick
Fotostrecke: 3 Bilder Im T2L-Editor lassen sich die Sounds individuell anpassen.

Chord Enhancer / Chord Freeze

Hinter der „Chord Enhancer“-Funktion versteckt sich ein nützliches Feature. Spielt man einen Sound aus der Strings/Choir/Pad-Kategorie und aktiviert die Chord Enhancer-Funktion, dann generiert das Vivo bei gedrückten Akkorden einen tiefen Basston. Spielt man Dreiklänge in Grundstellung, dann wird der Grundton typischerweise zwei Oktaven tiefer gedoppelt. Dieses Feature erinnert ein wenig an eine Harmonizer-Funktion und verhilft zu einem volleren Klang.
Mit der „Chord Freeze“-Funktion hingegen haben die Entwickler eine etwas verspieltes Feature im Vivo S7 untergebracht: Spielt man einen Akkord, so kann er durch Betätigen des „Chord Freeze“-Tasters „eingefroren“ und anschließend mit nur noch einer Taste wieder aufgerufen und transponiert werden. Ein Moll-Dreiklang kann mittels „Chord Freeze“ beispielsweise in allen zwölf Tonarten mit nur noch einer Taste reproduziert werden. Aus meiner Sicht ist diese Funktion schlichtweg unnötig.

Interner Speicher

Zum Abspeichern eigener Setups dienen die 81 internen Speicherplätze des Vivo S7. Über den Memory/Write-Taster können spontane Soundkreationen intern abgespeichert werden. Ebenfalls können die Soundbänke auch als eigenständiges Memory-Set auf einem USB-Stick gespeichert und geladen werden.

X Mure App

Wer ein iPhone oder iPad besitzt, der kann sich die App „X Mure“ herunterladen und die Pianos der Dexibell Vivo-Reihe um eine Arranger-Funktion erweitern. Voraussetzung für den Betrieb mit einem iPhone oder iPad ist ein Apple iPad Camera Connection Kit bzw. Lightning USB Adapter, um die Geräte miteinander zu verbinden. Schade, dass das nicht auch über Bluetooth geht wie das Audio Streaming!
Die App X Mure besteht aus den drei Modi „Touch“, „Vivo“ und „Instrument“, in denen audiobasierte Begleitrhythmen abgespielt und in Echtzeit gesteuert werden können. Leider ist nur der Vivo-Modus kostenlos, die anderen Modi müssen erst kostenpflichtig freigeschaltet werden. In der App kann man über den Splitmodus des Vivo S7 die Arranger-Funktion mit der linken Hand steuern. X Mure erkennt dann die gespielten Akkorde und reagiert entsprechend „live“ darauf, indem die Akkorde des Backing-Tracks angepasst werden. Die audio-basierten Rhythmen bieten wie bei einem Arrangerkeyboard vier verschiedenen Variationen und typische Fill-Ins. Für Vivo-Anwender sind alle Rhythmen frei nutzbar, andernfalls müssen sie teilweise kostenpflichtig freigeschaltet werden.
Die App ist eine Bereicherung für den Spieler und schon alleine der Vivo-Modus bringt einige interessante Features mit sich. Wer beispielsweise über die Realbook-App „IReal Pro“ verfügt, der kann die Akkordfolge eines ausgewählten Jazz-Titels von der IReal Pro App im XML-Format exportieren und in X Mure importieren. Jeder Begleitrhythmus aus der VIVO-App folgt dann dem Akkordschema des importierten Titels. So kann man auch ein Experiment wagen und sich beispielsweise überzeugen, ob ein Standard à la „How High The Moon“ auch im Pop-Gewand klingt!
Im nächsten Beispiel habe ich einen Salsa-Rhythmus per App geladen, eine Akkordfolge aus dem IRealBook in die X Mure App geladen und dann zwischen den vier verschiedenen Rhythmus-Variationen hin- und her gewechselt. So hört sich eine Begleitung aus der X Mure App an:

Audio Samples
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X Mure Salsa Pattern
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Fazit

Das Dexibell Vivo S7 Stagepiano überzeugt vor allem durch eine klare, aufgeräumte Struktur und eine erstaunliche Klangqualität. Die „True to Life“-Klangerzeugung stellt sich als gelungene Mischung aus Sampling und Modeling-Technologie heraus und bietet neben mehreren tollen Flügelklängen auch einen guten Upright-Piano-Sound. Bei der Polyphonie lässt das Vivo S7 mit seinen 320 Stimmen die Konkurrenz weit hinter sich. Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten und gezielt regelbaren Nebengeräusche der Klänge runden den positiven Eindruck ab. Auch die weiteren Sounds und Effekte des Vivo S7 können sich sehen bzw. hören lassen und mit der Fatar TP/40 wird eine bewährte und beliebte Hammermechanik-Klaviatur verbaut.
Gravierende Kritikpunkte gibt es kaum, aber die lange Einschaltzeit von über 40 Sekunden muss unbedingt erwähnt werden und kostet das Vivo S7 einen Punkt. Sie kann auf der Bühne im schlimmsten Fall zu einem echten Problem werden. Dagegen sind das nicht mitgelieferte Sustainpedal und das externe Netzteil eher Kleinigkeiten. Ein bisschen Luft nach oben ist also noch, aber insgesamt ist das Dexibell Vivo S7 ein sehr interessantes Stagepiano für alle, die Wert auf einen authentischen Klang legen.

Pro 
  • aufgeräumtes Design
  • toller, sehr realistischer Klang
  • 320 Stimmen Polyphonie
  • Einstellmöglichkeiten der Klänge
  • gute Tastatur
  • Bluetooth Audio Streaming
  • Audio-Recorder und -Player
Contra
  • braucht sehr lange zum Hochfahren
  • kein Haltepedal im Lieferumfang
  • externes Netzteil
Mit dem Vivo S7 legt Dexibell ein insgesamt gelungenes Erstlingswerk vor.
Mit dem Vivo S7 legt Dexibell ein insgesamt gelungenes Erstlingswerk vor.
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Profilbild von Walter Trapp

Walter Trapp sagt:

#1 - 31.10.2016 um 21:25 Uhr

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......für mich ein wichtiges Argument ( kam im Artikel etwas zu kurz ), die Erweiterbarkeit mit Soundfonts, die auf diversen Seiten im Netz zum Download angeboten werden. Damit kann man fehlende Sounds, wie z.B. Akkordeon o.ä. nachrüsten. Ich hab die Lautsprecherversion p7 und hab das interne Pop Grand mit dem Stereopiano ( externer Soundfont ) gelayert. Dies passen außerordentlich gut zusammen ohne den bekannten Choruseffekt und ist von der Dynamik her ein guter Flügelsound. Dem internen Pop Grand habe ich einen "Overdrive" - Effekt nachgeschaltet ( Overdrive auf Null abgesenkt ).
Dieser wirkt dann als Enhancer und verstärkt nochmals die Dynamik im Bass- und Höhenbereich.

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