Death By Audio Bass War Fuzz Test

Bereits die Gitarren-Version Fuzz War der US-amerikanischen Company Death By Audio war ein Geheimtipp unter Bassleuten, die auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Fuzz waren. Dies blieb dem Team von Death By Audio nicht verborgen, und so entwickelte man kurzerhand mit dem Bass War eine speziell auf tiefe Frequenzen abgestimmte Version. Diese soll sogar Fünfsaiter und Drop Tunings mühelos wegstecken und ist nun seit September 2024 auch bei uns im Handel erhältlich. Der Hype um das Pedal aus dem Big Apple – Death By Audio haben ihren Sitz direkt in New York – hat mich natürlich neugierig gemacht. Heute brachte der Postbote endlich das sehnlichst erwartete Bass War, welches mir nun für einen Kurztest zur Verfügung steht.

Death By Audio Bass War
Das Death By Audio Bass War Fuzz im ausgiebigen Test.

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Erster Eindruck

Schon beim Auspacken schindet das Bass War Eindruck, denn es ist ungefähr so groß wie zwei reguläre Pedale im Querformat (L x B x H: 150 x 120 x 57 mm). Das rohe Metallgehäuse, die wie selbst aufgesprüht wirkende Beschriftung und die Vintage-Knöpfe lassen das Fuzz ein wenig wie Militär-Equipment aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts erscheinen. Alles wirkt irgendwie roh und handgemacht – und das passt für diese Art von Effekt sowie zu seinem Namen natürlich wie die Faust aufs Auge.

Death By Audio Bass War
Fotostrecke: 2 Bilder Das Äußere des Bass War sieht …

Handmade in New York

Mit „nur“ 439 Gramm ist das in New York handgefertigte Bass War für seine Größe relativ leicht. Auf der Stirnseite befinden sich die zwei Klinkenbuchsen für den Ein- und Ausgang des Signals sowie der Anschluss für das optionale 9V-Netzteil. Mit nur 33 mA Strombedarf ist das Bass War sehr genügsam; im Betrieb mit einer 9V-Batterie bereitet es wohl lange Vergnügen, bevor man den Saftspender wird wechseln müssen.

Death By Audio Bass War
Fotostrecke: 3 Bilder Blick auf das Cockpit, …

Regler

Auf der Frontseite finden wir die vier Regler Fuzz, Tone, Mix und Volume. Fuzz ist natürlich für den Grad der Verzerrung zuständig. Laut Hersteller reicht diese von leichtem Drive zu Distortion bis hin zur totalen Zerstörung. Mit dem Tone-Regler kann man eine engbandige Frequenzanhebung (Notch Filter) von 98 Hz bis 3,3 Kilo Hertz verschieben, wodurch sich großer Einfluss auf den klanglichen Charakter nehmen lässt.

Der Mix-Regler hingegen ist natürlich für das Verhältnis von cleanen und verzerrten Signal zuständig, und mit dem Volume-Regler bestimmt man die gewünschte Gesamtlautstärke. Mit dem Fußschalter aktiviert oder deaktiviert man das Pedal – die Status-LED gibt einem dabei mittels eines roten Lämpchens Rückmeldung über den Betriebszustand.

Death By Audio Bass War
Die übersichtliche Front suggeriert eine intuitive Bedienbarkeit.

Wenig Nebengeräusche

Beim ersten Einschalten mit dem Fuzz-Regler auf 12:00 Uhr fällt gleich auf, dass das Bass War erfreulich arm an Nebengeräuschen ist. Wie bei jedem Pedal dieser Art ändert sich dies mit zunehmenden Anheben der Verzerrung. Doch selbst in Extremstellung bleibt das Bass War hier absolut im Rahmen – immerhin haben wir es mit einer Anhebung des Gain von bis zu +64 dB zu tun!

Hohe klangliche Bandbreite

Dann wollen wir dem Bass War mal auf den Zahn fühlen! Ich bin tatsächlich sehr erstaunt, wie schnell ich dem Bass War die unterschiedlichsten Sounds entlocken kann, die mich sofort zum Jammen inspirieren. Mit dem Zusammenspiel der beiden großen Regler Fuzz und Tone lassen sich im Bereich bis in die 11h-Position klassische Rocksounds realisieren: Black Sabbath & Co. lassen grüßen.

Zwischen 11 und 15:00 Uhr findet man zahlreiche moderne Fuzz-Sounds im Stile eines Chris Wholstenholme (Muse), und auch Fans von Synthie-Bässen (zu denen auch ich mich zähle!) werden hier üppig bedient.

Dreht man die Regler dann noch weiter, wird es im positiven Sinne brutal, krank und abgefahren. Manchmal erinnert das Bass War in diesen extremen Einstellungen schon etwas an einen Bit-Crusher. Etwas Fingerspitzengefühl sollte man bei alledem aber schon mitbringen, sowohl Fuzz wie auch Tone reagieren auf kleinste Veränderungen bereits mit deutlich hörbaren Auswirkungen.

Death By Audio Bass War
Fotostrecke: 2 Bilder Einfaches Handling und wenig Nebengeräusche – das …

Cleaner Soundanteil stufenlos regelbar

Für sämtliche Sounds bestimme ich mit dem Mix-Regler das Verhältnis zwischen Effekt- und cleanem Signal. Auch bei extremen Einstellungen lässt sich auf diese Weise bei Bedarf das Low End wunderbar erhalten, wodurch auch sehr subtile Klänge möglich werden. Für authentische Synthie-Sounds hingegen kann und sollte man das cleane Signal hingegen ruhigen Gewissens komplett eliminieren.

Death By Audio Bass War
Death By Audio Bass War

Vorsicht vor Lautstärkesprüngen!

Ganz wichtig: Jede Art von Verzerrung geht zwangsläufig mit einem Anstieg der Lautstärke einher. Damit beim Einschalten des Bass War die übrigen Bandmitglieder und/oder der Mischer keinen Herzinfarkt erleiden, sollte die Lautstärke des Fuzz dem cleanen Originalsignal mit dem Volume-Regler angleichen. Dieses Feature ist wirklich ein Segen und leider nicht bei jedem Verzerrer zu finden!

Ja, und wie klingt das Teilchen nun? „Groß“, „fett“, „brutal“ etc. sind Attribute, die mir bezüglich des Sounds dieser kleinen Wunderkiste in den Kopf schießen. Aber klar, Soundbeispiele sagen da mehr als 1000 Worte. Die jeweiligen Einstellungen der Regler sind im Video zu sehen.

Audio Samples
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Bass War 1 Bass War 2 Bass War 3 Bass War 4 Bass War 5 Bass War 6 Bass War 7
Death By Audio Bass War
Bitterböse Basssounds – wer hätte gedacht, dass man aus dieser kleinen Kiste derart viele unterschiedliche Klänge herauskitzeln kann?

Fazit

Death By Audio setzen mit dem Bass War ein echtes Statement in Sachen Größe, Look und Sound. Leider betrifft das auch den Preis, aber die skandinavischen Mitbewerber dieses Genres bewegen sich ja bekanntlich ebenfalls in vergleichbaren Regionen.

Die Ausstattung des Bass War Pedals ist ausgesprochen praxisorientiert, vor allem aufgrund des Mix- und des Volume-Reglers. Die zwei großen Knöpfe Fuzz und Tone laden geradezu zum Herumspielen ein. „Intuitive Bedienung“ ist hier das Stichwort.

Das Bass War liefert eine enorme Bandbreite an Sounds „von klassisch bis totaler Zerstörung“ (Zitat Webseite). Diese kommen allesamt in hervorragender Qualität und mit vorbildlich wenig Nebengeräuschen. Brutal-fette Sounds bis hin zu ganz abgefahrenen Klängen sind dabei die große Stärke dieses Fuzz-Pedals. Wer gerne mit Sounds experimentiert und hin und wieder mit Synthie-Klängen liebäugelt, wird das Bass War schnell ins Herz schließen. Wer ausschließlich konservative Sounds sucht, wird ebenfalls bestens bedient, unterfordert das Pedal aber im Grunde ganz klar. Für mich persönlich ist ein gutes Fuzz eines, vor dem ich Angst habe, wenn ich es einschalte. Und das trifft auf das Bass War von Death By Audio in jedem Fall zu – hearing is believing!

Death By Audio Bass War
Death By Audio Bass War
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Top-Ausstattung
  • Qualität und Quantität der Sounds
  • geringe Nebengeräusche
  • cooler Look
  • intuitive Bedienung
  • geringe Stromaufnahme
Contra
  • recht hoher Preis
Artikelbild
Death By Audio Bass War Fuzz Test
Für 233,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Death By Audio
  • Herstellungsland: USA
  • Modell: Bass War Fuzz
  • Regler: Fuzz, Volume, Mix, Tone
  • Sonstiges: Fußschalter, Status LED
  • Ein- und Ausgang: 6,3 mm Mono-Klinke
  • Stromaufnahme: 33 mA
  • Stromversorgung: 9V Batterie oder 9V DC Netzteil
  • Gehäuse: Metall
  • Maße (L x B x H): 150 x 120 x 57 mm
  • Gewicht: ca. 439 g
  • Ladenpreis im Januar 2025: 233,- Euro
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