Crashkurs Blues Improvisation #6 – Die mixolydische Scale

Herzlich willkommen zur letzten Folge unserer Workshop-Serie zum Thema Blues-Improvisation. Eine Tonleiter gibt es noch, die wir in der Improvisation bis dato noch nicht genauer beleuchtet haben: die mixolydische Scale.

Foto: ©ysbrandcosijn, fotolia.de
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Bevor wir starten hier zunächst einmal die Fingersätze der Scale:

Der Einsatz der mixolydischen Tonleiter verleiht unserem Blues einen etwas fröhlicheren Durcharakter. Bei den alteingesessenen Bluesern ist die Scale grundsätzlich seltener anzutreffen als z.B. im Jazz, wo es auch den “Jazzblues” als eigenständige Akkordprogression gibt.
Dennoch wollen auch traditionelle Blueser auf den mixolydischen Sound nicht verzichten. In diesem Genre entsteht der spezielle Klang indem man Moll und Dur Pentatonik miteinander kombiniert. Vergleicht man alle drei Tonleitern miteinander stellt man nämlich fest, dass die beiden Pentatoniken in der Kombination prinzipiell bereits die mixolydische Scale beinhalten:

Dur-PentaABC#EF#
Moll-PentaACDEG
MixoABC#DEF#G

Die Mixo-Scale liefert uns zwar einen größeren Tonvorrat, doch leider auch ein paar Gefahren! Konnten wir mit der Bluesscale oder der Mollpentatonik noch relativ sorgenfrei über der kompletten Blues-Form verwenden und auf jedem Ton stehenbleiben, so müssen wir beim Spiel mit dem mixolydischen Mode auf einige Details achten, Zum einen gilt es aufzupassen, dass trotz des skalaren Spiels, der typische Bluescharakter erhalten bleibt, zum anderen ist es entscheidend, die Quarte des jeweiligen Akkordes nicht als Zielnote einer Phrase zu benutzen, da sie eine sogenannte “avoid note” darstellt, die zwar innerhalb einer Melodie super klingt, aber als Auflösungsnote mit der Harmonie ziemlich clasht.
(siehe auch: Workshop Kreatives Rhythmus Gitarrenspiel #3 – Undezime und Tredezime)
Probiert selbst mal, einen A7 Akkord aufzunehmen und die Note D darüber lange liegen zu lassen. Richtig gut, klingt das nicht!

Im Falle unseres Blues wären diese Avoid Notes:
A7: D
D7: G
E7: A
Aber wie gesagt, als Melodieton, der sich nach der Verwendung auflöst, klingt die Quarte sehr gut, wie wir noch sehen werden. Im folgenden Beispiel verwende ich ausschließlich die mixolydischen Tonleitern über den jeweiligen Akkorden (also A-mixo, D-mixo und E-mixo).

Audio Samples
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Blues-Solo – Einsatz der mixolydischen Tonleiter

Nun seid ihr an der Reihe – versucht nicht einfach nur die Skala rauf und runter zu spielen, sondern denkt in Melodien. Ich weiß, es ist wesentlich schwierigerer diese Scale zum klingen zu bringen als die Bluesscale, doch es steckt eine vollkommen neue Farbe in diesem Tonvorrat, die es wert ist, sie ausgiebig zu erkunden.

Audio Samples
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Audio – Playback zum Jammen

Abschließend hoffe ich, dass euch unser kleiner Sechsteiler viele neue Ideen und Inspirationen gebracht und die Begeisterung für das Bluesspiel geweckt hat !
In diesem Sinne viel Erfolg,
Haiko

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