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CrashIt! Mannheim, die sechste – Messereport

Draußen lachte die goldene Oktobersonne, drinnen schepperte es zuweilen ordentlich und an allen Ecken wurde gefachsimpelt. Neben alten Bekannten gab es in der sechsten Ausgabe der Mannheimer Custom & Vintage Messe CrashIt! eine Menge neuer Aussteller zu erleben. Hier kommt unser Report mit vielen Fotos.

Alle Bilder: Christoph Behm
Alle Bilder: Christoph Behm

Direkt im Foyer des Jugendkulturzentrums konnte man die Zebra Drums des Niederländers Sjoerd van den Beuken erleben. Seine Trommeln mit recht dünner Wandstärke fertigt er in Fassbauweise, der Clou ist das selbst entwickelte Free-Floating-System an Toms und Bassdrums. Das Kit sorgte für voluminöse und fette Sounds und für beeindruckte Gesichter beim anwesenden Publikum. Auch Standnachbar Alex Zachow von Troyan Drums zeigte eine Auswahl seiner teilweise sehr exklusiv aussehenden Trommelkreationen. Newcomer Gerber Design Art hatte selbstgebaute Lifestyle-Accessoires am Start, die sich an Musiker richten. Für die CrashIt! waren es – im Hinblick auf das Drummer-Publikum – vor allem Drumstick-Halterungen.

Moore Erten vom deutschen Pergamon Cymbals Vertrieb hatte eine breite Auswahl aus dem umfangreichen Beckensortiment des türkischen Herstellers dabei. In seinem Ulmer Testraum ermöglicht er es Interessierten, sich alle Modelle ganz in Ruhe zu Gemüte zu führen und zu vergleichen. Auch Custom-Anfertigungen sind für „normalsterbliche“ Drummer möglich. 

Fotostrecke: 8 Bilder Los ging’s im Foyer mit Zebra Drums.

W.J.E. Drums und Alto Beat Drums

Wicki Stefan (W.J.E. Drums) hielt dieses Jahr die Schweizer Fahne hoch. Neben seinen exquisiten, dampfgebogenen Snaredrums aus diversen Klanghölzern zeigte er auch verschiedene Fertigungsstufen von aktuellen Kesseln, die sich gerade in der Produktion befinden. Wer es noch nicht gesehen hat: Hier geht es zu unserem Video-Beitrag über W.J.E. Drums. Georg Skrenek war mit seinen Alto Beat Drums aus Wien angereist. Er zeigt ein sehr schönes naturfarbenes Eschenholzset und eine Auswahl aus seinem Snaredrum-Sortiment aus Holz- und Metallkesseln. Außerdem hatte er neue Drumhocker in verschiedenen Designs dabei. 

HM Handmade Drums

Holger Reith aus Hammelburg ist CrashIt!-Pionier der ersten Stunde. Dieses Mal hatte er ein Stave Set mit sehr kurzen Kesseln und versetzten Böckchen dabei. Außerdem konnte man jede Menge Stave Snares und dampfgebogene Solid Snares aus unterschiedlichen Hölzern verkosten.

BearCustom Drums &  Bibin Snare Wires

Der aus München angereiste René Türckheim zeigte Custom Drums seiner Marke BearCustom Drums, außerdem hatte er zahlreiche Bibin-Snareteppiche am Start, für die er in Deutschland den Vertrieb innehat. Speziell für das Vintage-Publikum gibt es – neben den qualitativ sehr hochwertigen Standardmodellen für zeitgenössische Trommeln – mittlerweile zahlreiche Replikas im Sortiment von Zoran Bibin. Diese sind zum Beispiel für Parallelabhebungen oder andere Vintage-Modelle mit speziellen Teppichanforderungen gemacht, wie sie auf der CrashIt! auch in großer Anzahl zu sehen waren. Auch das Drumset von BearCustom aus Kastanienholz, das mit einer fünflagigen Fichtensnare mit Verstärkungsringen komplettiert war, klang sehr gut.

Fotostrecke: 7 Bilder Stefan Wicki, hier mit Organisator Daniel Schwarz zu sehen …

Piroth Drums

Einer der für mich spannendsten Newcomer war Martin Piroth aus dem Sauerland, der gemeinsam mit Drummer Max Sonntag zwei Sets und diverse Snaredrums aus massivem Edelstahl und Glockenbronze vorstellte. Vor einigen Jahren hatte ich die Firma schon mal auf der Musikmesse gesehen. Eine Neuerung sind u.a. die Spannböckchen am Bronze-Set, die – wie die Kessel auch – in der hauseigenen Fabrik in Eigenregie gefertigt werden. Martin betonte, dass alle Oberflächen in höchstem Maße witterungsbeständig und sogar unempfindlich gegen Säure sind. Alle Teile sind von so hoher Qualität, dass ein Piroth Kit quasi für die Ewigkeit gebaut ist. Allerdings hat so ein Set natürlich seinen Preis, hinzu kommt das nicht gerade geringe Gewicht, das man erst einmal bewegen muss. Die 40kg schwere Bassdrum beispielsweise wird in einem eigenen Flightcase transportiert. Vom Sound her klang das Bronze-Set beeindruckend fett und druckvoll, das Edelstahl-Kit eine Spur dynamischer. 

Mister Muff & Klangmacherei

Thorsten Reeß alias Mr. Muff war mit seiner – inzwischen beim Stockhersteller Rohema produzierten – Produktpalette aus innovativen Dämpfungsmaterialien vertreten. Die kuschelige Wohnzimmerkulisse durfte natürlich nicht fehlen. Der schwäbische Kollege und Standnachbar Mic Scharf von der Klangmacherei zeigte dieses Jahr unter anderem seine flachen Gig Toms, außerdem konnte man eine Auswahl an Holzsnares aus der Exklusiv- und Klassik-Serie bewundern und anspielen, deren Kessel er in Eigenregie in seiner Kesselpresse fertigt. 

Eule Drums

Ein weiterer Publikumsmagnet war erneut der Stand von Jens Reyer und Johannes Zeiß alias Eule Drums. Sie zeigten dieses Jahr neue True Solid Snaredrums, die aus einem Stück Erlenholz gefräst sind. Diese Trommeln klangen sehr durchsetzungsstark und fett, aber in den Höhen auch kontrolliert und trocken genug, um auf Dämpfung ganz verzichten zu können. Außerdem zu sehen waren Stave Snares aus Walnuss und Bubinga. 

Fotostrecke: 9 Bilder Firmenchef Martin Piroth hinter dem beeindruckenden Bronze-Set.

Cube Drums & Samsun Cymbals & Sound Hoops

Am Stand von Dirk Törppe von Cube Drums aus Plauen gab es eine ganze Auswahl an Snares zum Anspielen, besonders ins Auge (und Ohr) stach mir ein türkisfarbenes Modell mit Buchenkessel. Außerdem hatte Dirk auch jede Menge Samsun Cymbals aus der Türkei dabei. Direkt nebenan war der Stand von Apostolos Zaios von der Firma Sound Hoops. Für die integrierte Mikrofon-in-Spannreifen-Lösung waren alle Größen zu haben, außerdem möchte Sound Hoops im nächsten Jahr die Palette um ein eigenes Bassdrum-Mikrofon erweitern. 

Vintage Drums & Flohmarkt

Für Schnäppchenjäger und Vintage Freaks wurde auf der CrashIt auch wieder einiges geboten. Im Saal und im Gang drumherum konnte man zahllose Becken anspielen, es gab Einzeltrommeln und ganze Vintage Sets. Martin Schneider und Ingo Winterberg vom Vintage Drum Meeting waren ebenfalls zugegen. Es gab Hochpreisiges, aber auch jede Menge Hardware und Kleinteile zu sehr günstigen Kursen. Hier griffen viele beherzt zu. Klaus Ruple, Autor des Buches „Sonor in Weißenfels“, hatte ebenfalls einen kleinen, aber feinen Stand. Neben einem interessanten Sonor Vintage Doppelpedal konnte man auch einige rare US-Trommeln von Rogers und Leedy bestaunen, für die sich Klaus in letzter Zeit zunehmend begeistert.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein echter Blickfang: das Eschenset von Alto Beat aus Wien.

Uwe Okunick und die „Sonor Signature Bibel“

Das Bühnenprogramm im Club war dieses Jahr etwas überschaubar. Einziger Programmpunkt war der Vortrag von Uwe „DJ“ Okunick, der aber sehr kurzweilig und interessant ausfiel. Er stellte sein im vergangenen Jahr erschienenes Buch „Die Sonor Signature Bibel“ vor. Uwe ist in der Szene nicht nur als Sonor-Geek mit einer unfassbaren Sammlung bekannt. Bereits mit 17 Jahren hatte er ein Sonor-Endorsement und war zu dieser Zeit vor allem in der Heavy Metal Szene aktiv. Bei zahlreichen Besuchen in Bad Berleburg konnte er die Produktion live erleben und seine Wissbegierde für alle Details rund um diese einzigartigen Trommeln stillen. Auch pflegte er einen intensiven und herzlichen Kontakt zum Firmenpatriarchen Horst Link. Gespickt mit zahlreichen Anekdoten, schilderte Uwe Okunick, wie es zur Entstehung der Signature-Serie kam. Ein Instrument, dass zuvorderst mit der größtmöglichen Qualität geplant wurde, ohne den finalen Preis einzukalkulieren. Wo gäbe es so etwas heute noch? Und das dann bei der Präsentation auf der damaligen Musikmesse einschlug wie eine Bombe. Weitere Infos zu Uwes Buch und seiner Sammlung finden sich hier: http://www.sonor-signature.de

Kurzweilig war der Vortrag von Uwe Okunick zu seinem Buch über Sonor Signature Drums.
Kurzweilig war der Vortrag von Uwe Okunick zu seinem Buch über Sonor Signature Drums.

FAZIT

Auch die sechste Ausgabe der CrashIt! wurde wieder mit viel Herzblut und Engagement auf die Beine gestellt. Toll fand ich, mal ein paar neue Gesichter in der Aussteller-Riege zu sehen. Für meine Begriffe hätten es ruhig noch ein paar mehr Besucher sein können, gerade in den späteren Stunden war deutlich weniger los. Was schade ist, denn wo sonst bekommt man mal solch einen Einblick „über den Tellerrand“ hinaus, was sich abseits der großen Hersteller und Marken noch so an Kreationen rund um das Thema Schlagzeug in Deutschland abspielt?! Das Essen war wieder sehr lecker, mit der Kombüse Mannheim hat man einen echten Glückstreffer gelandet. Mein Wunsch für die Zukunft ist allerdings, dass das Workshop- und Rahmenprogramm wieder etwas an Umfang gewinnt. Die nächste Messe findet übrigens am 26.10.2024 statt.

Das obligatorische Gruppenbild darf natürlich nicht fehlen.
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