Cort MBM-1 Manson Meta Black Test

Praxis

Die MBM-1 zieht mit ihren 3262 Gramm recht moderat am Gurt, wobei sie sich im Sitzen wie im Stehen als etwas kopflastig erweist und mit dem rechten Arm in Balance gehalten werden muss. Trocken angespielt kommt ein mittenbetonter, durchschnittlich lauter Klang zustande, der aber einiges an Höhen vermissen lässt. Ich bin gespannt, inwiefern die Pickups dies kompensieren, dazu aber gleich mehr.
Insgesamt wurde die Gitarre ab Werk sehr gut eingestellt, alle Saiten schwingen gleichmäßig lang aus, Schnarren oder ähnliches konnte ich nirgends auf dem Griffbrett ausmachen. Der Hals liegt mit seinem satinierten Finish satt in meiner Hand und fasst sich für meinen Geschmack dank des “Soft V” Shapes sehr gut an.
Für die folgenden Beispiele schließe ich die MBM-1 an meinen Marshall JVM 410 an und führe das Boxensignal in eine Universal Audio OX Box, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Nachträgliche Klangmanipulationen habe ich natürlich nicht vorgenommen.

Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps, wobei ich, wie auch bei den folgenden Beispielen, durch alle drei Positionen des Wahlschalters gehe, beginnend am Hals. Zuerst spiele ich ein Strumming-Pattern, anschließend einzeln angeschlagene Saiten.

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Clean Strumming Clean Picking

Die Gitarre zeigt sich auch am Amp eher mittig, dabei fällt der deutlich in den Höhen zurückgenommene Hals-Pickup auf. Die Zwischenstellung bringt dahingehend wesentlich mehr Licht ins Dunkel bzw. Höhen ins Spiel, während sich beim Doppelspuler am Steg wieder die Mitte verdichtet, die im Vergleich zum Hals Pickup aber etwas höher angesiedelt ist.
Ich würde die Gitarre in Sachen Anschlagsdynamik nicht unbedingt als spritzig bezeichnen, möchte aber an dieser Stelle kurz auf das Preisschild verweisen, was das Ganze wieder etwas relativiert.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Amps.

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Crunch 1 Crunch 2
Leider können die Sounds vor allem des Hals-Humbuckers am cleanen und auch am leicht zerrenden Amp nicht überzeugen.
Leider können die Sounds vor allem des Hals-Humbuckers am cleanen und auch am leicht zerrenden Amp nicht überzeugen.

Erwartungsgemäß kann hier der Humbucker am Steg auftrumpfen und liefert ein breites Rockbrett mit durchsetzungsstarken Mitten und deutlich abgebildeten Attacks. Die Mittelstellung des Wahlschalters erzeugt einen schlanken, an einen Singlecoil erinnernden Sound, der das Mittenbild aufräumt und für etwas mehr Luft zwischen den Noten sorgt.
Leider kann mich der Halstonabnehmer auch in dieser Disziplin nicht so recht überzeugen, er liefert aber, sagen wir es mal so, interessante Sounds, die sich durchaus hier und da gezielt einsetzen lassen. Da es sich ja um ein Signature-Instrument handelt, ist es durchaus möglich, dass dies auch gewollt ist. Leider habe ich keine Original Manson zum direkten Vergleich parat, um diese Aussage bekräftigen zu können.
Mit mehr Gain und dem nächsthöheren Kanal am Amp habe ich die weiteren Beispiele aufgenommen.

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More Gain 1 More Gain 2

Interessanterweise ändert sich der aus den vorherigen Beispielen gewonnene Klangeindruck am stark zerrenden Amp deutlich, denn hier blüht die MBM-1 förmlich auf. Selbst der an mangelnder Frische leidende Hals-Humbucker macht hier eine recht gute Figur. Es verwundert sicherlich niemanden, dass der Steg-Pickup in dieser Disziplin seine Karten ausspielt und einen fetten, durchsetzungsstarken Sound liefert. Auch die Zwischenstellung mit ihrer schlankeren Klangausbeute gefällt mir gut und erweitert das Spektrum mit einem sehr gut einzusetzenden, knackigen Sound.
Für die letzten beiden Beispiele schalte ich nun in den Lead-Kanal des Marshalls und spiele zuerst ein Single-Note-Riff auf den tiefen Saiten, im letzten Beispiel setze ich dann (endlich) auch mal den Killswitch ein.

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High Gain Single-Note-Riff High Gain Killswitch

Auch hier im Lead-Kanal liefert die Manson überzeugende Resultate und zeigt sich klanglich eher traditionell mittig als modern ausgehöhlt. Ich würde sie jetzt sicherlich nicht zu den spritzigsten Gitarren zählen, aber sie verrichtet ihren Job mehr als nur durchschnittlich gut. Der Hals-Pickup liefert einen breiten, fast schon Fuzz-artigen Zerrsound, die Mittelstellung verbucht klar gezeichnete Attacks und der Steg-Humbucker bietet das volle Brett mit einer gehörigen Portion Mitten-Punch.
Auch der Killswitch verrichtet seine Arbeit tadellos, dabei möchte ich die für meinen Geschmack sehr gut gewählte Positionierung nicht unerwähnt lassen.

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