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Cort GB54JJ Test

Praxis

Wer prinzipiell Jazz-Bass-Hälse mag, wird sich mit dem Cort54JJ auf Anhieb wohl fühlen – dafür sorgt das Standardmaß von 3,8cm am Sattel und ein sehr schlankes C-Profil, das sich augenblicklich vertraut anfühlt. Eine sehr angenehme Haptik kann ich außerdem dem dünnen Satin-Finish auf dem Halsrücken attestieren. Selbst mit zum Schwitzen neigenden Händen wird man beim Lagenwechsel nicht ausgebremst und hat beim Spielen fast dass Gefühl, einen unbehandelten, naturbelassenen Hals in der Hand zu halten.
Lediglich die etwas scharfen Bundenden bei meinem Testbass stören den Spielkomfort des Flitzhalses – vielleicht ist das Griffbrett im Laufe der Zeit etwas geschrumpft oder es wurde im indonesischen Cort-Werk schlicht nicht ganz sauber gearbeitet. Klar, eine Werkstatt kann das schnell beheben, damit sind aber leider auch weitere Kosten verbunden, die man als Käufer eines nagelneuen Basses sicherlich nicht tragen möchte.
Gewichtsmäßig liegt mein Testkandidat mit 3,9kg absolut im Rahmen und das Instrument hängt zudem bestens ausbalanciert am Körper. Es findet sich keine Spur von Kopflastigkeit, die den Spielkomfort beeinträchtigen könnte, und selbst der letzte Bund ist dank des weit ausgeschnittenen unteren Korpushorns mühelos zu erreichen. Das ist durchaus bemerkenswert für ein klassisch konstruiertes Instrument in dieser günstigen Preisklasse – und die Verbesserungs-Maßnahmen in Sachen Balance und Spielkomfort sind bei den neuen GB-Modellen zudem wirklich gut gelungen!

Der GB54JJ liefert einen modernen, gesunden Ton mit satten Bässen und klaren Höhen.
Der GB54JJ liefert einen modernen, gesunden Ton mit satten Bässen und klaren Höhen.

Neben der Holzkonstruktion wurden, wie bereits erwähnt, auch die Tonabnehmer für das Upgrade gründlich überarbeitet. Hören wir uns doch deshalb als nächstes einmal an, was der GB54JJ soundmäßig zu bieten hat:

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Beide Pickups, Blende offen

Im ersten Beispiel hört ihr den günstigen Cort-Jazz-Bass mit beiden Tonabnehmern und voll aufgedrehter Tonblende. Der GB54JJ produziert einen wirklich fetten Sound mit vollen Bässen und sehr präsenten, crispen Höhen. Die Reise geht hier also eher in die moderne Singlecoil-Richtung mit einem starken Fokus auf Transparenz und Klarheit. Für Fans von vintage-mäßigen warmen Jazz-Bass-Klängen wird der Cort deshalb wohl etwas zu kühl daher kommen, aber die Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden.
Satte Bässe und präsente Höhen sind allerdings die perfekte Grundzutaten für einen knackigen Slapsound! Kein Wunder also, dass der Cort54JJ mit seinem von Natur aus leicht gescoopten Mittenbereich in diesem Fach eine gute Figur macht. Er spricht wunderbar schnell an und liefert einen erstaunlich fetten und bissigen Slapsound!

Audio Samples
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Beide Pickups, Blende offen, Slapping

Wer es etwas deftiger mag, kann den neuen Cort GB65JJ mit dem Hals-Pickup im Solomodus spielen und die Höhen mit der Tonblende etwas ausfiltern. Der Sound ist sicherlich nicht so rund und warm wie bei einem Precision-Bass, doch mit seiner enormen Tragfähigkeit eignet er sich dennoch bestens für solide Groove-Arbeit in allerlei Musikstilen.
Als absoluten Jazz-Bass-Klassiker kann man den Stegtonabnehmer-Sound bezeichnen. Für den sogenannten “Jaco-Sound” habe ich am Bass die Höhen mit der Tonblende wieder leicht abgesenkt, ansonsten hört ihr den puren Bridge-Pickup-Sound. Der Cort54JJ knurrt herrlich und das Fundament bleibt beachtlich stabil – der Jaco-Sound braucht keinerlei Unterstützung seitens des Bass-EQs am Amp!

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Bridge-Pickup, Blende: 50%
Kommentieren
Profilbild von Leon Bode

Leon Bode sagt:

#1 - 03.08.2017 um 16:33 Uhr

0

Uiuiuiuiui.... 3,8mm am Sattel.. Da kriegt der "Streichholzhals" ja eine ganz neue Bedeutung! Das waren wohl eher 3,8cm. Naja, was solls, passiert ja mal jedem. Lustig wars trotzdem. Weiter so!

    Profilbild von lars.bonedo

    lars.bonedo sagt:

    #1.1 - 04.08.2017 um 11:46 Uhr

    0

    Hi Leon!Argh, da hat wohl der Fehlerteufel mal wieder gewütet ... danke für den Hinweis, ich verbessere es gleich!Schöne Grüße, Lars Lehmann

    Antwort auf #1 von Leon Bode

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