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Boss MT-2W Metal Zone Test

Praxis

Für den Praxisteil wird der MT-2W vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50H gespannt, der Amp läuft über eine The Valve 4×12 Box (Celestion Vintage 30), die mit einem Beyer Dynamic M160 Bändchenmikrofon abgenommen wird. Wir beginnen auch gleich mit der direkten Gegenüberstellung eines traditionellen MT-2 und des MT-2W. Beide Pedale haben die identische Einstellung, nämlich alle Regler auf 12 Uhr. Es geht los mit einer Single-Note-Line auf der tiefen E-Saite mit leichtem Palm-Mute.

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Bypass Signal – der clean eingestellte Amp (Les Paul) Boss MT-2 (Standard): Alle Regler auf 12 Uhr (Les Paul) Boss MT-2w (Waza Craft): Alle Regler auf 12 Uhr (Les Paul)

Das MT-2W im Standard-Modus klingt im Vergleich zum “echten” MT-2 etwas “enhanced” und eine Ecke moderner, die Bässe und Höhen kommen kräftiger aus den Speakern und es hat einen Hauch mehr Pegel, das Ganze klingt in der Einstellung etwas druckvoller.
Jetzt wird bei den Höhen und Bässen eine Schippe draufgelegt und bei beiden Pedalen stehen Low und High auf 14 Uhr. Hier ist das Ergebnis mit Powerchords.

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Boss MT-2 (Standard): Low und High auf 14 Uhr (Les Paul)

Hier trennt sich der Sound schon etwas stärker. Während der MT-2W durch die angehobenen oberen Frequenzen schon recht giftig klingt, hat der MT-2 einen eher abgerundeten Sound und beißt nicht so stark. Über besser oder schlechter kann man hier nicht entscheiden, denn beide Sounds haben ihre Daseinsberechtigung. Der MT-2W klingt zwar etwas bissiger, setzt sich dadurch aber auch besser im Mix durch. Auf jeden Fall arbeitet der Equalizer recht effektiv und man kann mit den vier Regelmöglichkeiten den Sound sehr gut an Gitarre und Amp anpassen. Dabei sollte man sich aber immer bewusst sein, dass schon eine kleine Drehung am Regler recht viel bewirken kann, wie man bereits hören konnte.
Nun bleiben wir bei unserem eigentlichen Testkandidaten, dem MT-2W und widmen uns dem EQ und seinen Möglichkeiten in den beiden Modi Standard und Custom etwas detaillierter. Ihr hört gleich in beiden die minimale und maximale Reglerposition des High- und Low-Potis. Dabei zeig sich der Wirkungsgrad sehr hoch, eine Anhebung der beiden Frequenzbereiche bis 15 Uhr ist noch in Ordnung, danach wird es schon sehr krass.

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Minimale und Maximale Position des High-Reglers – zuerst Standard, dann Custom Mode (Les Paul) Minimale und Maximale Position des Low-Reglers – zuerst Standard, dann Custom Mode (Les Paul)

Wenn man die parametrische Mittenregelung noch mit ins Spiel bringt, dann wird es richtig bunt. Man sollte sich schon etwas mit der Klangregelung beschäftigen, denn sogar bei einer kleinen Bewegung am Poti kann sich viel verändern. Ihr hört nun Mid Boost und Mid Scoop in beiden Modes. Dabei habe ich den Mid-Regler lediglich auf 13 (Boost) bzw. 11 Uhr (Scoop) stehen.

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Standard Mode Mid Boost: Mid Freq auf 7, 9, 11, 13, 15, 17 Uhr (Les Paul) Custom Mode Mid Boost: Mid Freq auf 7, 9, 11, 13, 15, 17 Uhr (Les Paul) Standard Mode Mid Scoop: Mid Freq auf 7, 9, 11, 13, 15, 17 Uhr (Les Paul) Custom Mode Mid Scoop: Mid Freq auf 7, 9, 11, 13, 15, 17 Uhr (Les Paul)
Das MT-2W Pedal ist mit der extrem effektiven Klangregelung in der Lage, eine große Bandbreite an High-Gain-Sounds zu erzeugen.
Das MT-2W Pedal ist mit der extrem effektiven Klangregelung in der Lage, eine große Bandbreite an High-Gain-Sounds zu erzeugen.

Bei der minimalen Dist-Einstellung spuckt unser Testkandidat einen leicht angezerrten Sound aus. Den hört ihr im nächsten Beispiel mit einer Duesenberg Starplayer TV.

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Custom Mode mit minimalem Zerrgrad (Starplayer P90)

Wenn man Dist auf 9 Uhr stellt, ist bereits ein kerniges Zerrbrett am Start. Hier können auch Singlecoil-Gitarren mit der entsprechenden Zerrkeule ausgestattet werden. Im nächsten Beispiel ist eine Strat im Einsatz. Der Dist-Regler steht auf 10 Uhr und ich habe einen leichten Mid-Boost im Custom-Mode eingestellt. Am Ende wurde der Volume-Regler der Gitarre zurückgenommen, was das Signal recht gut entzerrt. Das funktioniert im Custom-Mode sehr gut, die vom Hersteller beschriebene bessere dynamische Ansprache kann hier bescheinigt werden.

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Custom Mode – Volume Aktion an der Gitarre (Strat)

Auch bei tiefen Frequenzen gibt es wenig zu beanstanden. Hier hört ihr ein Beispiel mit einer Bariton-Gitarre bei recht hohem Zerrgrad, ebenfalls im Custom-Mode. Die Anschläge auf den einzelnen Saiten sind klar hörbar, trotz hoher Zerrdichte wird der Sound nicht matschig.

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Custom Mode – Baritone Les Paul

Noch einmal zwei dezente Mid-Scoop-Sounds im Standard-Mode. Die Einstellungen der anderen Regler sind bei beiden Sounds nicht sehr unterschiedlich, aber durch die Verschiebung der Centerfrequenz der Mitten kommen doch recht verschiedene Sounds aus den Speakern. Der erste ist eher Old-School-Metal, der zweite hat einen moderneren Charakter.

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Standard Mode – Mid Scoop Variation 1 (SG) Standard Mode – Mid Scoop Variation 2 (SG)
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