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Beat Bars FS2M und EX2M Test

Mit den FS2M und EX2M bezeichneten MIDI-Adaptern bietet der junge Hersteller Beat Bars Wege, Pedale mit Klinkensteckern in die digitale Welt zu integrieren. Es ist ein altes Problem: Man spielt E-Gitarre, hat eine Wah-Wah-Simulation auf dem iPad und ein Schweller-Pedal, aber man bekommt die beiden Dinge einfach nicht miteinander verbunden. Oder, man möchte als Keyboarder mit einem zusätzlichen Pedal die Geschwindigkeit des Leslies kontrollieren, es sind aber bereits alle Pedal-Eingänge belegt.

Beat Bars FS2M und EX2M Test (Foto: Sebastian Berweck)
Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M sind optimale Helfer, wenn es darum geht, Pedale und Switches in die digitale Welt einzubinden. (Foto: Sebastian Berweck)


Mit den FS2M (lies: FootSwitch to MIDI) und EX2M (lies: Expression to MIDI) Adaptern bieten Beat Bars eine kostengünstige Möglichkeit, herkömmliche Pedale direkt an den Computer oder das iPad anzuschließen.
Wir haben uns die Geräte einmal genau angeschaut.

Details

Erster Eindruck

Die kleinen Beat Bars sind so groß wie eine Handinnenfläche und bestehen aus stabilem, leicht angerautem schwarzen Kunststoff mit abgerundeten Ecken. An der einen Seite findet man den 6,3 mm Klinken-Anschluss für das Pedal, an der anderen eine Micro-USB-Buchse, mit dem der Adapter über ein USB-Kabel an den Computer angeschlossen werden kann. Den Adaptern liegt ein recht kurzes USB-Kabel bei, das in einem herkömmlichen USB-A-Anschluss endet. Eine weitere Stromversorgung, etwa durch Batterien, ist nicht nötig.

Fertigungsqualität

Die beiden Adapter machen einen recht stabilen Eindruck, aber den 160 kg schweren Roadie will man da doch nicht darauf treten sehen. Aber es muss ja auch nicht alles gleich aus Metall sein. Die Klinkenstecker sitzen fest im Gerät und die USB Verbindungen müssen auf der Bühne ohnehin mit Gaffa fixiert werden.

Die Beat Bars FS2M und EX2M Adapter bieten flexible Einsatzmöglichkeiten. (Foto: Sebastian Berweck)
Die Beat Bars FS2M und EX2M Adapter bieten flexible Einsatzmöglichkeiten. (Foto: Sebastian Berweck)

Anschlüsse

Die FS2M Adapter für Footswitches funktionieren mit jedem einfachen Switch- oder Sustain-Pedal mit Monoklinke. Aber auch für den Anschluss von Doppel-Fußschaltern mit „Stereokabel“, wie sie gerne bei Gitarrenverstärkern benutzt werden, wird gesorgt. Der EX2M Adapter für Expression-Pedale erwartet natürlich ein TRS-Kabel.

Editorsoftware

Zusätzlich zu den Adaptern selbst, ist auf der Beat Bars Webseite auch noch ein Editor für Windows und Mac erhältlich, der mit beiden Adaptern funktioniert und für die eigentliche Programmierung der beiden Beat Bars Adapter zuständig ist.

Die Editorsoftware für das Einrichten der beiden Beat Bars Adapter. (Foto: Sebastian Berweck)
Die Editorsoftware für das Einrichten der beiden Beat Bars Adapter. (Foto: Sebastian Berweck)
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Praxis

Bei solch einfachen Geräten wie Fußschaltern und Expression Pedalen sollte man ja meinen, alles funktioniert auf Anhieb. Aber wie immer liegt der Teufel im Detail und nicht jedes Pedal funktioniert mit jedem Anschluss. Klassiker sind eine vertauschte Polarisierung bei den Schaltern und ein seltsames oder auch unvollständiges Regelverhalten bei Expression-Pedalen. Außerdem gibt es ja auch noch zwei Sorten Fußschalter: Die einen funktionieren wie ein Sustain-Pedal am Klavier (on/off), während die anderen wie die Tretminen von Gitarristen arbeiten (on/on). Damit müssen sich die beiden Beat Bars Adapter auseinandersetzen, wenn sie zuverlässig mit allen Pedalen zusammenarbeiten wollen, und das ist gar nicht so leicht.

Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M bringen analoge Pedale in die digitale Welt (Foto: Sebastian Berweck)
Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M bringen analoge Pedale in die digitale Welt (Foto: Sebastian Berweck)

FS2M-Adapter

Schauen wir uns zunächst den FS2M Adapter an. Im Editor kann man hier zunächst einmal den MIDI Kanal auswählen und ob MIDI-CC oder Program Change Daten gesendet werden soll. Wer MIDI-CC Befehle senden will – zum Beispiel, um das Pedal als Sustain-Pedal zu verwenden – der wählt zunächst einmal die entsprechende CC Nummer und dann aus vier Verhaltensweisen aus: On/Off Value, Impulse, Toggle Controller und Up/Down Controller.
Nicht jede dieser Verhaltensweisen funktionieren mit jedem angeschlossenen Pedal, und man merkt schnell, dass Beat Bars öfter Funktionen eingebaut haben, die nur mit Doppelschaltern Sinn machen. Aus diesem Grund öffnet der Editor auch gleich mit zwei Reitern für zwei Pedale, was auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend sein mag. Die Beat Bars wollen eben keine Adapter speziell für Keyboarder sein, sondern sind für alle Sänger/innen und Instrumentalisten gedacht, die mit Pedalen ihre digitalen Apps steuern möchten.
Einen Fußschalter als On/Off-Pedal für ein beliebiges MIDI-Ziel anzuschließen funktioniert auf jeden Fall problemlos: Man gibt im Editor den MIDI-Kanal, die MIDI-CC und den gewünschten Umfang ein, klickt auf „Set“ und die Daten werden an den Adapter geschickt und dort auch gespeichert. Das nächste Mal muss der Editor nicht mehr verwendet werden, das Pedal erfüllt ab jetzt die Funktion, die ihm über Beat Bars beigebracht worden ist.
Wenn die Polarität nicht stimmt, vertauscht man einfach die Minimal- und Maximalwerte im Editor und fertig ist die Laube. Auch ein angehängter Doppelswitch hat zuverlässig funktioniert. So ein Doppelswitch ist sehr praktisch, wenn man zum Beispiel mit dem einen Schalter durch die Programme nach oben, mit dem anderen nach unten scrollen will. So kann man zum Beispiel durch seine abgespeicherten Programme scrollen und beim Üben aber auch schnell mal zurückspringen. Das funktioniert im Augenblick aber nur mit einem Gitarrenfußschalter (on/on), lässt sich aber sicher leicht mit einem Software-Update beheben.

EX2M Adapter

Der EX2M Adapter bietet andere Möglichkeiten als der Footswitch. Zusätzlich zu den normalen MIDI-CC Befehlen von 0-127 kann das EX2M auch Pitchbend- und Aftertouch-Informationen senden. Weil Expression-Pedale oft sehr unterschiedlich funktionieren, bieten Beat Bars zum einen ein Zusatzkabel an, mit dem die Polarität vertauscht werden kann. Weiterhin gibt es eine Kalibrierungsfunktion im Editor, die sich automatisch an die Minimal- und Maximalwerte des Pedals anpasst. Schade, dass man hier nicht auch gleich Transferkurven einstellen kann, denn oft sind Pedale, die für stehende Gitarristen entwickelt worden sind, für sitzende Keyboarder schlecht zu bedienen.

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Fazit

Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M für Fußschalter und Expression-Pedale lösen das alte Problem, dass Hardware mit analogen Klinkenkabeln oft nur durch den Umweg über ein weiteres Keyboard in die digitale Welt eingebunden werden können. Hervorstechend ist dabei zum einen der Preis, denn die Beat Bars Adapter sind weitaus günstiger als andere Geräte dieser Art.
Zum anderen ist die konsequente Ausrichtung auf die bei Gitarristen beliebten Doppelswitches lobenswert. Manchmal ist die Umsetzung vielleicht etwas verwirrend, aber alles in allem ist es wunderbar, dass der Preis für Pedal-zu-MIDI Adapter jetzt doch in Regionen angelangt ist, wo man sich nicht zweimal fragt, ob man das wirklich braucht.
Wer eine Amp-Simulation auf dem iPad oder Rechner sein Eigen nennt, oder wer als Keyboarder schnell noch ein weiteres Pedal benötigt, der kann getrost zu den Beat Bars greifen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Preisgünstig
  • Editorsoftware mit vielen Möglichkeiten
  • Einstellungen bleiben auch ohne Strom erhalten
  • Auch für Doppelswitches geeignet
  • Klein und handlich
  • MIDI-Class Compliant
Contra
  • Kunststoffgehäuse sicher nicht stabil genug für Tour-Betrieb
  • Editor noch ein bisschen unübersichtlich und nicht ganz ausgereift
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Beat Bars FS2M und EX2M Test
Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M sind optimale Helfer, wenn es darum geht, Pedale und Switches in die digitale Welt einzubinden. (Foto: Sebastian Berweck)
Die Beat Bars Adapter FS2M und EX2M sind optimale Helfer, wenn es darum geht, Pedale und Switches in die digitale Welt einzubinden. (Foto: Sebastian Berweck)

Weitere Informationen zu diesen Produkten gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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