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Marshall Vintage Modern 2266 50 Watt Head Test

GEHÄUSE/OPTIK
Abmessungen und Aufbau des Vintage Modern Heads entsprechen den Marshall-typischen Parametern. Das gleiche gilt auch für die Optik. Eine Sache fällt jedoch sofort ins Auge: die Farbe. Der Vinyl-Bespannstoff, mit dem das Birke-Multiplex Gehäuse überzogen ist, kommt in einem dunklen Lila-Ton, der vom Hersteller „Black Purple“ genannt wird. Der Amp steht sehr stabil auf vier Kunststoff-Füßen. Alle Ecken sind zum Schutz vor den Unbilden des Alltags durch Kunststoff-Protektoren geschützt. Das goldene Frontpanel gibt acht nebeneinander aufgereihten Reglern einen Arbeitsplatz. Weiterhin finden wir dort die vier Schalter für Power, Standby, Dynamic Range und Mid-Boost, sowie die Input-Buchse und zwei blaue LEDs . Die größere LED leuchtet, wenn der Amp eingeschaltet ist, das kleine Lämpchen zeigt den Status der „Dynamic Range“ (Low/High) an. Das Panel ist etwas höher als bei anderen Marshalls, die auch mit einer Regler-Reihe ausgestattet sind. Über dem Bedienfeld befindet sich standesgemäß das Marshall-Logo in weiß. Auf der Gehäuse-Oberseite ist der Tragegriff angebracht. Die Gewichtsverteilung des Amps ist ausgewogen, so dass er sich problemlos mit einer Hand tragen lässt. Zur Realisation eines perfekten Vintage-Tons hat Marshall den Verstärker selbstverständlich in Vollröhrentechnik gebaut – dabei ist die Vorstufe mit  vier ECC83, die Endstufe mit zwei KT66 Röhren ausgerüstet.

BEDIENFELD
Die linke Hälfte des Panels widmet sich ganz und gar dem Vintage-Aspekt des Amps. Wir starten ganz links mit den eben schon erwähnten Power- und Standby-Schaltern, gefolgt von der Power-LED. Daneben haben die Regler für Reverb, Master-Volume, Presence, Bass, Middle und Treble Platz genommen. Die Techniker haben sich beim Hall des Vintage Modern übrigens für eine digitale Variante entschieden – dabei handelt es sich um eine hochwertige Simulation eines Studio-Plattenhalls. Wir nähern uns also dem „Modern-Aspekt“. Was jetzt auf dem Panel folgt, ist definitiv der Abteilung Modern zuzuordnen. Mit dem „Dynamic Range“-Taster und der dazugehörigen LED-Anzeige kann der Gitarrist zwischen zwei verschiedenen Gain-Modi auswählen. Dabei ist der Low-Modus am ehesten mit klassischen Vintage-Amps zu vergleichen. Hier sind cleane und angezerrte Sounds mit der entsprechenden Dynamik möglich. Beim High-Modus wird eine zusätzliche Röhren-Gainstufe aufgeschaltet. Das heißt mehr Overdrive und dynamischer Volume-Boost. Auch in diesem Modus sind Clean-Sounds möglich, allerdings nur, wenn der Volume-Regler an der Gitarre zurückgenommen wird – Vintage eben!
Neben dem Dynamic Range Taster ist der für den Mid Boost angebracht. Ist der aktiv, werden die Mitten erheblich angehoben. Der Schalter hat aber auch Einfluss auf das Gain-Verhalten des Amps: die Verzerrung wird intensiver, der Sound fetter. Sehr gut geeignet, um eine Gitarre mit Single Coil Pickups etwas satter klingen zu lassen.

Beim ersten Betrachten des Front-Panels suchte ich verzweifelt nach dem Gain-Regler. Was soll das denn? Ein Marshall-Amp ohne Gain??? Zerrt der nur, wenn er voll aufgedreht ist – komplett Vintage? Weit gefehlt, denn der Vintage Modern hat sogar zwei Gain-Regler!!! Allerdings hören die beiden auf die Bezeichnungen „Detail“ und „Body“ und kontrollieren gemeinsam den Gain-Bereich. Frau „Detail“ ist für den Mitten- und Höhenbereich zuständig, während sich Herr „Body“ ausschließlich den tiefen Frequenzen widmet. Damit stehen wortwörtlich zweidimensionale Sound-Möglichkeiten zur Verfügung. Durch den Body-Regler kann man z.B. Single Coil Pickups einen ordentlichen Schub „Bottom End“ verordnen, eine Les Paul klingt mit hoch eingestelltem Detail-Regler richtig spitz. Alles weitere dazu im Praxis-Teil. 

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RÜCKSEITE
Moderne Zeiten halten in Form eines seriellen Effektweges Einzug. Die Send- und Return-Buchsen sind auf der Rückseite des Verstärkers montiert, der Effekt-Loop wird mit einem Taster eingeschaltet und  im ausgeschalteten Zustand rückstandslos aus dem Signalweg entfernt. Möchte man doch einen Delay-, Chorus- oder sogar Multi-Effekt anschließen, so besteht  die Möglichkeit, den Pegel des Gerätes dem Effektweg anzupassen. Zuständiges Bedienelement ist ein Taster, der zwischen –10dBV und +4dBu umschaltet. Somit steht auch hier einer optimalen Klanganpassung nichts im Weg. Ganz links auf der Rückseite befindet sich die Buchse für den mitgelieferten Fußschalter, mit dem sich zwei Funktionen schalten lassen: Reverb ein/aus und Dynamic Range Low/High. Bei entsprechenden Einstellungen für Detail und Body kann man so also praktisch zwischen Clean- und Overdrive-Sounds wählen – sehr sinnvoll im Bühnenbetrieb, vor allem weil der Lautstärke-Unterschied zwischen den beiden Modi nicht so extrem ausfällt. Der Schalter funktioniert knackfrei, und Pegelaussetzer beim Umschalten sind auch nicht zu verzeichnen. Wenn kein Fußschalter angeschlossen ist, ist der Reverb-Effekt permanent aktiv und der Effektanteil entspricht der Einstellung des Reglers auf der Frontseite. Möchte man den Reverb ohne Einsatz des Fußschalters ausschalten, wird der Reverb-Regler einfach auf „0“ gedreht. Weiter im Text. Die Lautsprecher-Ausgänge (zwei 6,3mm Klinkenbuchsen) finden im Mittelbereich des Back-Panels Platz. Der Verstärker ist mit zwei parallelen Ausgängen ausgestattet, wobei die entsprechende Anpassung mit Hilfe eines separaten Impedanz-Wahlschalters vorgenommen wird – hier stehen die Einstellungen 8Ω und 16Ω zur Verfügung. Weiterhin befinden sich auf der Rückseite noch die Sicherung und die Anschlussbuchse für das Netzkabel.

Kommentieren
Profilbild von amagra

amagra sagt:

#1 - 15.11.2011 um 21:34 Uhr

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Halloder Bericht lässt in einem förmlich das GAS Fieber steigen. Schöne geschrieben.
Leider funktionieren nicht mehr alle Soundsamples. Könnt ihr die nochmals hochladen ?

Profilbild von Sigi

Sigi sagt:

#2 - 02.05.2012 um 09:45 Uhr

0

wirklich sehr schade, dass die interessantesten Soundsamples nicht funktionieren!

Profilbild von Guido Metzen (bonedo)

Guido Metzen (bonedo) sagt:

#3 - 02.05.2012 um 16:18 Uhr

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Hallo Sigi, danke, dass du uns auf den Fehler aufmerksam gemacht hast. Sollte jetzt behoben sein.
Viele Grüße,
Guido

Profilbild von Eric

Eric sagt:

#4 - 04.05.2012 um 14:18 Uhr

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Der Full Stack ist ja wohl eher ein JVM oder? Zudem funktionieren immer noch nicht alle Soundbeispiele - Sorry.Ansonsten ein toller Bericht. Macht Laune auf mehr - Kompliment & Gruss Eric

Profilbild von BonedoAlex

BonedoAlex sagt:

#5 - 04.05.2012 um 17:10 Uhr

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Hi Eric,
danke für dein Kompliment und für den Hinweis - jetzt sollte aber alles funktionieren!
Viele Grüße,
Alex

Profilbild von Sebastian

Sebastian sagt:

#6 - 30.06.2012 um 12:05 Uhr

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Der Amp ist wirklich klasse.
Ich kann ihn nur empfehlen. Ich spiele ihn selbst seit ca. 5 Monaten.
Es braucht zwar etwas Zeit um den "richtigen" Sound für sich selbst zu finden, wenn man diesen jedoch gefunden hat, macht er richtig Spaß!

Profilbild von hans-juergen

hans-juergen sagt:

#7 - 04.09.2013 um 12:03 Uhr

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Mit welcher Box wurde getestet, wie bestückt?

Profilbild von Thomas Dill

Thomas Dill sagt:

#8 - 04.09.2013 um 12:29 Uhr

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Hallo Hans-Jürgen,zu hören ist eine alte Marshall 4x12 Box mit Celestion Greenback Speakern.

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