Arturia SQ 80V Test

Praxis

Wie zugänglich ist der Arturia SQ80 V?

Die Bedienung ist sehr angenehm, was an der überschaubaren Architektur des Synthesizers und an dem vorbildlichen, sehr großzügig skalierbaren GUI selbst liegt. In quasi allen Bereichen (Oszillator, Hüllkurven, LFOs, Effekte) findet sich eine Kopierfunktion, mit denen sich beliebige Einstellungen schnell übertragen lassen. Das erspart beim Sounddesigner durchaus viel Zeit. Vertippt? Per Undo History lassen sich die letzten Aktionen verfolgen. Keine Lust aufs Experimentieren? Vier Macros dienen zur Klangsteuerung. Wie bei anderen Arturia-Produkten fällt auch der praktische Browser positiv auf – Presets lassen sich bestens verwalten.

Wie bei Arturia üblich gibt es ein komfortables Browser-System für die zahlreichen Presets, die mit dem SQ80 V möglich sind.
Wie bei Arturia üblich gibt es ein komfortables Browser-System für die zahlreichen Presets, die mit dem SQ80 V möglich sind.

Wo liegen die klanglichen Stärken des virtuellen SQ-80 von Arturia? 

Diese Frage klären zunächst die über 200 Factory Presets. Erster Eindruck: Der SQ80 V ist eine Mischung aus Analog- und einfachem Digitalsynthesizer. Er klingt ausgewogen und liefert bis auf Naturimitate ziemlich viel – Arpeggiator-Sounds, Bässe, Leads, Effekte und vor allem Polysounds und Pads. Der historisch geneigte Anwender freut sich über rund 40 der originalen SQ-80 Presets (Audio 01 + 02). Hauchende und andere Retro-Samples (Audio 05) sind natürlich ebenso vertreten. Die Sounds analoger Synthesizer liefert der SQ-80V (Audio 11 bis 13) auf seine Weise gut. Hervorzuheben ist das Tiefpassfilter, das bei einigen Factory Sounds (Audio 06 + 08) seine eigenen Spuren hinterlässt. Es kommen düstere und sehr expressive Klangfarben zustande. Per Clipping und Effekte (Overdrive und Bitcrusher) kann der emulierte Ensoniq-Synth (Audio 03 + 07) aggressiver und schmutziger klingen. Weil das Editieren beim SQ80 V Spaß macht und der Factory Content längst nicht alle klanglichen Facetten aufzeigt, habe ich während der Testphase einmal neue Sounds und davon zugleich Audio-Demos erstellt.

Audio Samples
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01 Arturia SQ80 V Preset „12Belpno“ 02 Arturia SQ80 V Preset „40SQ-Bel“ 03 Arturia SQ80 V Preset „Acid Rain“ 04 Arturia SQ80 V Preset „Bending Light“ 05 Arturia SQ80 V Preset „Cool Voices“ 06 Arturia SQ80 V Preset „En Montee“ 07 Arturia SQ80 V Preset „Finding Antonement“ 08 Arturia SQ80 V Preset „Harmonics“ 09 Arturia SQ80 V Preset „Ice Of Eneladus“ 10 Arturia SQ80 V Preset „Sleepish“ 11 Arturia SQ80 V Preset „So Sqeet“ 12 Arturia SQ80 V Preset “Strings Machine“ 13 Arturia SQ80 V Preset „Whistlin Pad“


Bonedo Patches

Zunächst einmal geht es um ein simples Wavetable-Pad (Audio Demo 14 „Bonedo Wavetable“), bei dem der Wellensatz sanft und langsam per LFO moduliert wird. Beim zweiten Beispiel (Audio Demo 15 „Bonedo Osc-Sync“) nutzen wir die Oszillator-Synchronisation und erstellen zusammen mit einem leicht rotzigen Resonanzfilter einen Acid-Sound. Zum Einsatz kommt der Arpeggiator und eine rhythmische Modulation der Reverb-Intensität per LFO. Dass man schöne rhythmische Begleitmuster per MSEG-Hüllkurve erstellen kann, zeigt das nächste Patch (Audio Demo 16 „Bonedo MSEG“). Auch luftige Wobble-Bässe lassen sich dem SQ80 V entlocken, bei Bonedo-Preset (Audio Demo 17 „Bonedo Wobble Bass“) modulieren wir die LFO-Geschwindigkeit per Modulationsrad. Das letzte Beispiel nutzt alle drei Oszillatoren, kombiniert Oszillator-Sync, LFO-Modulation und reichlich Effekte (Audio Demo 18 „Bonedo Soundscape“).

Fotostrecke: 3 Bilder Nicht nur die SQ-80-Wellenformen, sondern selbst die Wellensätze des Ensoniq VFX stehen bei allen drei Oszillatoren zur Auswahl bereit.
Audio Samples
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14 Arturia SQ80 V Preset „Bonedo Wavetable“ 15 Arturia SQ80 V Preset „Bonedo Osc-Sync“ 16 Arturia SQ80 V Preset „Bonedo MSEG“ 17 Arturia SQ80 V Preset „Bonedo Wobble Bass“ 18 Arturia SQ80 V Preset „Bonedo Soundscape“

Was könnte verbessert werden?

Eigentlich ist der virtuelle Ensoniq-Synth schon ziemlich gut. Falls man auf hohem Niveau jammern darf: Die Synth-Engine wäre mit einem Multimode-Filter noch flexibler. Der Arpeggiator könnte noch ein paar weitere Muster und einen Swing-Parameter vertragen, wobei ein zusätzlicher Step-Sequencer (der originale SQ-80 verfügt über einen internen Sequencer) auch nicht zu verachten ist. Doch bleiben wir völlig entspannt, Arturia wird sicherlich noch einige Updates bringen.

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Troublemaker sagt:

#1 - 01.04.2022 um 18:22 Uhr

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Eigentlich bleibt mein SQ80 aus Platzgründen meist im Case, und nachdem ich mir nun die Emulation zugelegt habe, wird er noch deutlich mehr Zeit dort verbringen. Die Emulation ist verd. nah am Original dran - und hat noch ein paar zusätzliche Wellenformen. Einzig die Tatsache, dass das Original halt über eine Tastatur mit Poly-Aftertouch verfügt -ich kenne seit Jahren keine Tastatur mehr, die dieses Feature bietet- lässt dann das Original doch noch gelegentlich aus der Kiste hervorkommen.

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