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AKG K 240 Studio und K 240 MKII Test

Praxis

Verwendungszweck von AKG K 240 Studio und mkII

Als halboffener Kopfhörer mit mittleren Dämmeigenschaften könnte man den AKG K 240 als Allrounder im Studio bezeichnen. Doch auch wenn es historisch belegt ist, dass Kopfhörer dieser Bauart zum Monitoring im Aufnahmeraum eingesetzt werden/wurden, so sehe ich seinen Platz doch eher in der Regie, wo eventuelle Übersprechungen ins Mikrofon keinen „Schaden“ anrichten können. Eine mögliche Verwendung ist der unterstützende Einsatz in Mix und Mastering sowie als Abhörwerkzeug für preisbewusste „Bedroom Producer“.

Tragekomfort der AKG K 240

Der AKG K 240 ist aufgrund seiner genialen automatischen Größenanpassung, seines leichten Gewichts und der großzügig dimensionierten Ohrmuscheln ein insgesamt komfortabler Kopfhörer. Lediglich die nicht atmungsaktiven, körperaufliegenden Materialien sind bei längerem Gebrauch oder sommerlichen Temperaturen (wie während meines Tests) etwas schweißtreibend, wobei die zusätzlichen Velours-Ohrpolster des K 240 MKII den Komfort diesbezüglich spürbar verbessern.

Fotostrecke: 2 Bilder Das geringe Gewicht des K 240 erfordert keine dickere Polsterung des großflächigen Kopfbandes. Schade, dass das Material nicht atmungsaktiv ist.

AKG K 240 Studio und AKG K 240 mkII: Klang

Die AKG K 240 wurden für diesen Test an folgenden Kopfhörerausgängen bzw. Verstärkern betrieben:
iPad 4
UAD Apollo 8 S
PL 2Control
Lake People G93
Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus-Sweeps, übliche DAW-Tätigkeiten) habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen über den AKG K 240 angehört und analysiert.

Frequenzgang

Zunächst möchte ich zu Protokoll geben, dass die Verwendung der Ohrpolster aus Velours überraschenderweise keine nennenswerte Veränderung in der Wiedergabe bewirkt. Dies überrascht mich deshalb, weil bei anderen mir bekannten Kopfhörern der Wechsel der Ohrpolster von (Kunst-)Leder auf Velours teilweise dramatische Veränderungen in der Frequenzwiedergabe bewirkt. Das ist beim AKG K 240 nicht der Fall. Weiterhin bewirkt die technische Übereinstimmung der beiden Modelle des K 240 eine identische Wiedergabe in sämtlichen Parametern. Aber wie klingt den nun ein AKG K240? Der halboffene AKG-Klassiker spielt insgesamt gutmütig und hat einen natürlichen, plastischen Wiedergabecharakter ohne erwähnenswerte Überzeichnungen einzelner Frequenzbereiche. In den unteren Bässen sowie auch den oberen Höhen ist die Wiedergabe spürbar milder und erfordert zur korrekten Beurteilung ggf. etwas mehr Konzentration und Einhör-Erfahrung. Der mittlere Frequenzbereich wird natürlich und quantitativ zufriedenstellend abgebildet, sodass Gesangsstimmen gut separiert und nicht zu sehr eingebettet dargestellt werden, wobei die nuanciert angehobenen unteren Mitten eine leichte Tendenz zur Wärme aufweisen. Trotz der zuvor erwähnten dezenten (oberen!) Höhen werden dominante Zischlaute keinesfalls kaschiert, sodass man die Notwendigkeit einer weiteren Bearbeitung gut erkennen kann.

Impulsverhalten

Transienten werden nicht so kompromisslos wie von deutlich teureren Referenzkopfhörern, aber dennoch zweckdienlich wiedergegeben, sodass sich Rückschlüsse für weitere Maßnahmen zur Dynamikbearbeitung ziehen lassen. Tieffrequente Impulse neigen bei Bass-betonten Stilen zur Kompression, sodass der K 240 zur Beurteilung dieses Bereichs nur bedingt geeignet ist.

Räumliche Abbildung

Die Wiedergabe des halboffenen AKG-Kopfhörers ist ausgesprochen luftig und transparent, einzelne Schallquellen lassen sich auf der Stereobühne einwandfrei orten. Im unfairen Direktvergleich zu meinem deutlich teureren, offenen AKG K 812 schneidet der K 240 gar nicht mal so schlecht ab, obwohl die Auflösung spürbar geringer ist. Diese natürliche Räumlichkeit ist neben der homogenen Frequenzabbildung aus meiner Sicht das Erfolgsgeheimnis des AKG K 240.

Zurecht immer noch beliebt: AKG K 240!
Zurecht immer noch beliebt: AKG K 240!
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Profilbild von Martin Trischler

Martin Trischler sagt:

#1 - 13.10.2018 um 06:12 Uhr

0

Die studioversion kam 2002 auf den Markt und war eine überarbeitete Version des Klassikers. Abgesehen von einer neuen Kapsel wurde die Impedanz von 600 (!) auf 55 ohm reduziert und die steckbare Mini-XLR Buchse eingeführt.
Die alte Version heißt k240 Monitor.Hab das Studiomodell schon 13 Jahre aber es funktioniert noch immer tadellos. Hab mir extra das spiralkabel geholt, weil es oft praktisch ist.
Die automatische grösseneinstellung finde ich aber nicht so toll, weil das Gummiband nach einer Zeit ausleiert.
Gibt es irgendwo Ersatzbänder?

Profilbild von Peter Koenemann

Peter Koenemann sagt:

#2 - 13.10.2018 um 09:06 Uhr

0

Hallo Martin, die Gummibänder (Bestellnr. 2040M03030) sind in der online verfügbaren Serviceinfo aufgelistet. Ich vermute, wenn du AKG über die Webseite kontaktierst, solltest du an ein Paar Austauschgummis gelangen.

Profilbild von Paul

Paul sagt:

#3 - 12.03.2019 um 13:58 Uhr

0

Ich hatte ja gehofft, dass im Test etwas mehr auf die Unterschiede zwischen den beiden Hörern eingegangen wird, da ich gerade kurz davor bin, mir die mkII Version zu kaufen. Der Text erweckt allerdings den Anschein, als wären die beiden komplett identisch, bis auf die etwas dezentere Optik und die zusätzlichen Velourpolster beim mkII. Ist dem tatsächlich so?

    Profilbild von Peter Koenemann

    Peter Koenemann sagt:

    #3.1 - 12.03.2019 um 19:34 Uhr

    0

    Hallo Paul,so wie es im Testbericht geschrieben steht, konnte ich keine Unterschiede in der Wiedergabe beider Modell feststellen.Viele Grüße,
    Peter

    +1
Profilbild von Ruppert

Ruppert sagt:

#4 - 11.02.2024 um 01:02 Uhr

0

Entgegen dem Testbericht empfinde ich den Tragekomfort als nicht sonderlich angenehm. Die Ohrmuscheln drücken und sind eindeutig zu klein geraten. Auch ein Wechsel der Polster brachte keine Besserung. Klanglich kann allerdings nicht gemeckert werden.

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