Nachdem das Guitar Rig von Native Instruments ein kräftiges Update erhalten hat und nun bereits in der Version 4 vorliegt, legt das Komplete 7 Update noch ein kleines Extra obendrauf, dem wir uns hier ein wenig detaillierter widmen wollen. Kein Geringerer als Richard Z. Kruspe von Rammstein hat sich mit den Entwicklern von NI zusammengetan, um seine Ästhetik brachialer Gitarrensounds in Software-Form zu gießen.
Herausgekommen ist dabei das Add-on Rammfire, das auch außerhalb des Bundles erhältlich ist. Für ganze 49,- Euro kann man sich Richards Boogie Rectifier in Software-Form mit dem Guitar Rig Player auf seinen Rechner ziehen.
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Details:
Installation/Funktion Das Rammfire-Paket ist ein Add On für die Guitar Rig Software, die auf dem Rechner installiert sein muss, denn nur hiermit kann man auch Rammfire benutzen. Entweder hat man bereits das „große“ Guitar Rig 4 Pro, dann muss man einfach nur noch Rammfire zusätzlich installieren. Wer sich für kleines Geld den Rammstein Sound kaufen möchte, kann das Einzelpaket aber auch mit dem auf der NI-Website kostenlos zum Download angebotenen Guitar Rig 4 Player Plug In benutzen. Das Ganze geht sehr schnell und schmerzfrei vonstatten, wenn der Rechner mit dem Internet verbunden ist.
Guitar Rig 4 Player Der Guitar Rig 4 Player ist identisch mit der normalen Software. Der Unterschied besteht darin, dass beim Player nur eine begrenzte Anzahl an Amps und Effekten am Start ist. Das Equipment-Lager ist etwas geringer bestückt als bei der Vollversion. Allerdings ist auch hier eine ausreichende Ausstattung vorhanden. Es gibt einen Amp (Jump), eine Marshall-Simulation, die dazugehörige Box und aus jeder Effektkategorie ein bis zwei Versionen.
Rammfire Hier wurde das Recording-Setup von Richard Z. Kruspe genauestens analysiert. Laut Hersteller war es nicht nur wichtig, den Sound von Rammstein einzufangen, sondern auch die Reaktion des Amps und das Spielgefühl mit der Software zu realisieren. Ein schwieriges Unterfangen. Die Software selbst besteht aus drei einzelnen Komponenten, dem Amp, der Box und dem Control Room Feature.
Amp Seit dem ersten Rammstein Album benutzt Richard Z. Kruspe einen Dual Rectifier von 1992. Dieser Amp ist für ihn nach wie vor der Heilige Gral für seinen Gitarrensound und wurde unter der Aufsicht des Meisters genausten analysiert und in Softwareform (“Faltung”) nachgebaut. Man hat beim Plug In vier verschiedene Grundsounds zur Verfügung: Clean, Vintage, Modern und RZK. Hinter RZK verbirgt sich Richards persönliches Setting. Bei seinem Amp gibt es den Vintage-Kanal (orange) und den Modern-Kanal (rot). Auf der Rückseite des Verstärkers steht aber noch ein “Channel style select”-Schalter für das “Channel Cloning” bereit. Beim RZK-Modus ist dieser Schalter in der “Org-to-Modern”-Position, was dem Vintage-Kanal ein modernes Voicing (ähnlich dem Modern-Kanal, aber nicht identisch) verpasst. Geregelt wird der Ampsound mit Gain, Master, Bass, Middle, Treble und Presence. Die grafische Darstellung des Amps ist im typischen Boogie/Rammstein Industrial Style gehalten, sieht gut und ansprechend aus, aber leider sind die Reglereinstellungen nicht sehr gut zu erkennen. Die hellen Punkte in der 12 Uhr Position sind zu dominant und man kann die tatsächliche Einstellung nur bei genauem Hinsehen ausmachen. Allerdings hat man das Problem beim Original auch. Hier wurde halt bis ins “feinste” Detail gearbeitet … Box Richard hat zwei Mesa Boogie 4×12 Boxen, eine „alte“ von 1992 und ein neueres Modell und beide wurden integriert. Wählt man das ´Matched Cabinet´, dann hat man nur eine Box zur Verfügung, im Control Room Feature sind beide am Start. Die ältere Box wird als ´Vintage´ bezeichnet, die andere Box als ´Modern´. Control Room Die Boxen werden mit zwei Mikrofonen abgenommen, einem Neumann M 149 und einem Telefunken U47. Für etwas Finetuning mit dem EQ geht das Ganze in zwei Neve 1081 Preamps. Das sind natürlich feinste Zutaten, die auch eine Stange Geld kosten, allein das Neumann Mikro schlägt im Moment mit über 4000 Euro zu Buche! Beim Control Room Feature wurden diese Faktoren berücksichtigt, die natürlich auch immens zum Gitarrensound beitragen. Man kann in Lautstärke und Panorama folgende acht Einstellungen über das Control Room Mixing Board mischen:
Setting
Speaker
Mic
Pre-Amp
47M
Modern Box
U47
k.A.
149M
Modern Box
M149
k.A.
47M+
Modern Box
U47
Neve
149M+
Modern Box
M149
Neve
47V
Vintage Box
U47
k.A.
149V
Vintage Box
M149
k.A.
47V+
Vintage Box
U47
Neve
149+
Vintage Box
M149
Neve
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Praxis:
Um euch das anstrengende Lesen am Bildschirm zu ersparen, könnt ihr euch jetzt entspannen und den Video-Clip zur Bedienung von Rammfire ansehen. Feuer frei!
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Fazit:
Klasse statt Masse! Für 49 Euro bekommt man einen amtlichen Metal-Sound in Software-Version. Das Ganze ist absolut überschaubar, denn es gibt nur einen Amp und eine Box. Die Bedienung ist einfach und praxisgerecht und für experimentierfaule Gitarristen gibt es sehr gute Voreinstellungen, an denen auch der Meister selbst Hand angelegt haben soll.
Man hat sich wirklich viel Mühe gegeben und das Ergebnis klingt nicht nur sehr gut, auch Ansprache und Spielgefühl sind ausgezeichnet, was natürlich zusätzlich zu einem guten Klangergebnis beiträgt. Die Sounds setzen sich bestens bei Aufnahmen und im Bandgefüge durch. Wer für sein Computer-Setup einen guten Metal-Amp sucht, dem kann ich das Rammfire-Paket nur wärmstens empfehlen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Sound
Durchsetzungsvermögen bei der Aufnahme
Control Room Feature
Ansprache, Dynamik
Preis
Contra
Reglereinstellungen am Amp schlecht erkennbar
Native Instruments Rammfire Test
Features:
Plug In Amp Simulation
Benötigte Software: Guitar Rig 4 Player (kostenlos) oder Guitar Rig 4 Pro/Essential
Systemanforderungen Windows:
Windows® XP (SP2, 32bit) / Vista® (32/64 Bit), Windows 7® (32/64 Bit), Pentium oder Athlon XP 1.4 GHz,
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kornow sagt:
#1 - 10.10.2011 um 14:41 Uhr
ich finde rammfire echt klasse