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Native Instruments Abbey Road 60s Drums Test

Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich die Sample-Spezialisten diverser Firmen dem Thema Schlagzeug etwas detaillierter widmeten, als es früher der Fall war. Zu Zeiten von Hardware- Samplern musste man sich damit zufrieden geben, dass die einzelnen Drum-Komponenten zumindest in mehreren Anschlagstärken aufgenommen waren. Auf einmal ging es auch um Raummikrofone, deutlich mehr HiHat-Varianten wie Closed, Pedal und Open.

NI_Abbey_Road_60s-Drums

Wie der Name des Native Instruments Kontakt-4-Instruments schon vermuten lässt, sind die Drums dieses Sample-Sets in den legendären Abbey Road-Studios in London aufgenommen worden. Das ist aber noch längst nicht alles.

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Details:

Zwei verschiedene Kits haben die Studio-Crew der Abbey Road-Studios und Experten von Native Instruments aufgenommen. Zum einen ein Gretsch Round Badge White Marine Pearl, das in den frühen Sechzigern hergestellt wurde und mit einer 24-Zoll Kickdrum sowie einem 13er und einem 16er Tom ausgestattet ist. Zum anderen ein Ludwig Hollywood aus dem Jahr 1967 mit 22-Zoll Kick und Toms in den Größen 12, 13 und 16 Zoll. Dazu kommen je Set zwei Snare-Drums, drei von Ludwig sowie eine Slingerland Radio King, die ihrem Namen in den sechziger Jahren alle Ehre machte. Außerdem wurden Vintage-Zildjian-Becken aus dieser Zeit gesampelt, sogar eines der damals sehr beliebten Nieten-Becken ist dabei.

Fotostrecke: 2 Bilder Early 60s Kit

Aufgenommen wurden diese Preziosen mit originalem Vintage-Recording-Equipment der Abbey Road-Studios. Dazu gehören alte Mischpulte wie das bekannte REDD.17, die Vierspurmaschine J37 von Studer und die klassischen Neumann-, AKG-, Sony- und STC-Mikrofone.

Insgesamt ist dabei ein Sample-Content mit einer Größe von ungefähr 14 Gigabyte herausgekommen, der keine Detailwünsche offen lässt. Selbst die Toms wurden in sechs verschiedenen Anschlagsarten und diversen Anschlagsstärken aufgenommen. Diese Detailgenauigkeit hört man auch – so viel sei vorweggenommen.

Im Kontakt-Player steht jedes der beiden Kits dem Nutzer in drei Varianten zur Verfügung: Als Full-Kit, bei dem es Direktmikrofone für jede Trommel, Mono- und Stereo-Overheads sowie einen Stereo-Room gibt, als Arbeitsspeicher-schonende Light-Variante und als Vintage-Kit, bei dem – je nach Kit – weniger einzelne Mikrofone im Mixer zur Verfügung stehen.

Auf der Drums-Page des Plug-In-Fensters gibt es darüber hinaus für jede Drum-Komponente eine Lautstärke-Hüllkurve mit den Parametern Attack, Hold und Decay, einen Tune- und zwei Send-Regler für die Overhead- und Room-Anteile. Snare- und Kickdrum sind jeweils mit zwei Mikrofonen aufgenommen (oben und unten beziehungsweise vorne und hinten), deren Balance lässt sich ebenfalls einstellen. In der Options-Ansicht des Plug-In-Fensters gibt es unter anderem die Möglichkeit einzustellen, ob und wie stark die Signale der anderen Komponenten in das Bottom-Snare-Mikrofon übersprechen.

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Praxis:

Die Detailtreue der aufgenommenen Drums ist sehr gut und deshalb macht das Spielen der 60s Drums richtig Spaß. Die Ladezeiten für ein Kit sind erträglich und mit denen anderer umfangreicher Drum-Bibliotheken vergleichbar.

Nicht so gut gefallen haben mir die Mixing-Möglichkeiten im Kontakt-Player. Das Mischpult bietet zwar die wichtigsten Parameter, aber das Einstellen der einzelnen Drum-Komponenten in der Drums-Page des Plug-Ins empfand ich als zu umständlich. Da wird viel Raum für ein großes Foto des Drumkits spendiert, die einstellbaren Parameter sind aber immer nur für eine Drum-Komponente zu sehen. Bei der Feinabstimmung des Schlagzeugklangs fehlt mir so leider der Überblick, und das ständige Geklicke auf die Komponenten nervt mit der Zeit.
Klanglich bin ich aber voll auf meine Kosten gekommen. Während die direkt mikrofonierten Drums zunächst zwar solide, aber wenig spektakulär klingen, machen die Raummikrofone (Overheads und Room) den Sound richtig dick und Abbey-Road-typisch.
Während einige andere Drum-Instrumente mit eigenen Kompressoren, EQs und anderen Effekten geliefert werden, gefällt mir die Reduktion auf das Wesentliche bei den Abbey Road Drums sehr gut.

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Fazit:

Wer Komplete 7 kauft, hat sie ohnehin im Gepäck: die Abbey Road 60s Drums. Im Einzelverkauf werden sie für EUR 49,- angeboten – ein fairer Preis, schließlich handelt es sich ja „nur“ um zwei Drum-Kits. Wer den Abbey-Road-Sound mag und auf Vintage-Drums steht, wird das Geld sicher gern ausgeben, da die Qualität in jedem Fall stimmt. Die Mixer-Einstellung sind mir jedoch zu verspielt und beschränken mich ein weing in der Bedienung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Detailgenauigkeit
  • Qualität der Overhead- und Raummikrofon-Aufnahmen
Contra
  • Etwas umständliches Editieren der einzelnen Drum-Komponenten
Artikelbild
Native Instruments Abbey Road 60s Drums Test
Features:
  • Minimale Systemvoraussetzungen
  • Windows:
  • 1,4-GHz-Prozessor , 1 GB Arbeitsspeicher, Windows XP Home oder Professional (SP2 ), Windows Vista (32 und 64 Bit) oder Windows 7 (32 und 64 Bit), 1 GB Festplattenplatz,
  • Mac OS:
  • Mac mit Intel Core Duo Prozessor, 1 GB Arbeitsspeicher, Mac OS X 10.5 (oder neuer) 1 GB Festplattenplatz
  • Preis: EUR 49,50 (UVP)
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