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Video Workshop-Interview Dennis Chambers

Riesen Aufregung in der Redaktion! Im Rahmen von Santanas Universal Tone Tour ist Dennis Chambers „In Town“ und bereit sich unseren Fragen zu stellen. Termin: schon übermorgen. Den anstehenden Organisationsstress könnt ihr euch sicher vorstellen, denn neben dem Equipment für den Endorser Dennis C., müssen Kameras, Licht, Studio, Technik und dergleichen mehr besorgt werden. Und zwar subito…sofort!

Dennis_Chambers_Bo2_Teaser


Doch natürlich überwiegt die Freude über den unverhofften Dreh, denn schließlich hat man nicht alle Tage die Chance, eine echte Drummer-Legende zu interviewen. Dennis Chambers genießt den Ruf, einer der musikalischsten und groovigsten Schlagzeuger dieses Planeten zu sein, und das, ohne jemals eine musikalische Ausbildung durchlaufen zu haben. Er ist ein echtes Naturtalent und es heißt, er habe schon mit 6 Jahren in Nachtclubs rund um Baltimore gespielt . Dort holte er sich das Rüstzeug für seine spätere Profi-Karriere. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit seinem Einstieg in George Clintons  Bands Paliament und Funkadelic im Jahr 1978 – und seinem wirklich kongenialen Drumming.
Im weiteren Verlauf seiner Karriere trommelte er dann für Stil-Ikonen wie John Scofield, Steely Dan, John McLaughlin, Stanley Clarke, Georg Duke und die fantastischen Brecker Brothers, um nur einige zu nennen. Im Augenblick ist er- wie eben schon erwähnt- mit Altmeister Santana unterwegs.
TIPP: Auf der ersten Seite dieses Workshops führt uns Dennis durch “seine” Schlagzeug-Welt. Auf Seite zwei gibt es dann noch ein paar Anekdötchen vom Drehtag. Vorhang auf!

Videoclip 1

Im ersten Clip philosophiert Dennis über den persönlichen Stil, der jeden Drummer ausmacht. Dabei ist sich der sympathische Amerikaner nicht zu schade, seine Zuschauer davon zu überzeugen, dass selbst er den Stil anderer Drummer nicht so einfach nachahmen kann. Wichtig sei es, Rythmus und Musik im Allgemeinen zu verstehen und den eigenen “Pulse” zu finden.

Videoclip 2

“Keine Fremdsprache ohne Grammatik, keine angewandte Mathematik ohne Grundrechenarten, kein gutes Drumming ohne Rudiments!” So könnte man Dennis Botschaft aus diesem Clip zusammenfassen. Parallel dazu benutzt er ganz nonchalant umstehende Personen als menschliche Metronome und zeigt auf erstaunliche Art und Weise, wie hilfreich Kenntnisse im Bereich der Polyrhythmik sein können. Und wolltet ihr nicht schon immer eine “so richtig” laid-back gespielte Snare hören? Bitte schön!

Videoclip 3

Um zu erklären, wie er zu dem Trommler wurde, der er heute ist, schlüpft Dennis im letzten Clip in die Rolle des vierjährigen Jungen, der mit großen Augen fremde Drummer bestaunt. Ein deutliches Plädoyer kontra Übungspad und pro Kopfkissen hat sicher nicht jeder erwartet, doch ist dies einer der Tipps, die der legendäre Buddy Rich dem kleinen Dennis mit auf den Weg gab. Und Ehrensache: Zum Schluss lässt es Meister Chambers noch einmal gehörig scheppern!

Auf der nächsten Seite warten die angekündigten Anekdoten des Autors. Viel Spaß dabei!

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Mein Tag mit Dennis C.

Mein erster Kontakt mit Mr. Chambers himself war telefonischer Natur. Jemand drückte mir ein Telefon in die Hand und sagte „…is‘ für dich.“ „Hello?!“ Nachdem Dennis sich vorgestellt hatte („Hi! This is Dennis… Dennis Chambers“), erklärte er mir, dass er auf dem Weg zum Drehort sei, aber leider seine Sticks vergessen hätte.
Glücklicherweise waren wir gut vorbereitet und so konnte ich ihm aushelfen. Dennoch konnte ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen – vor Erleichterung, dass selbst in der absoluten Oberliga noch die gleichen kleinen Missgeschicke passieren wie bei unsereins…

Als Dennis dann eintraf, verflog meine leichte Angespanntheit angesichts der Zusammenkunft mit einem der größten Schlagzeuger-Idole überhaupt, fast vollends – denn er entpuppte sich als äußerst entspannter Zeitgenosse. Wir hatten uns im Vorfeld einige Sorgen gemacht, da wir für ihn nur ein Standard-Set mit drei Toms (statt seiner gewohnten sechs) und sage und schreibe zwei Beckenstativen bereitstellen konnten. Geschuldet war dieser Umstand Dennis’ Endorsement-Gebundenheit und der geringen Vorlaufzeit von nur knapp zwei Tagen.
Dennis aber winkte mit einem „That´s alright man. I´m easy!“ ab und nahm sich erstmal einen Kaffee. Nach einer kurzen Kennenlern-Phase in der Küche, gespickt mit Witzen und Geschichten aus dem Nähkästchen eines Drummer-Superstars, machten wir uns langsam an die Arbeit.
Obwohl ich mir fast sicher war, dass Dennis noch einmal persönlichen Hand anlegen würde, hatten wir das Set vorgestimmt. Nach seiner Bearbeitung klang es dann so hoch und knallig, wie wir es von ihm gewohnt sind, und so verließ er den Raum mit einem „That should work!“ wieder und ich durfte mit dem Ton-Mann den Soundckeck machen. Puh – jetzt aber auf jeden Fall eine gute Figur abgeben! Vielleicht kann man ja draußen was hören…

Als wir dann soweit waren und Dennis wieder herein baten, drückte er mir zunächst einmal seinen iPod in die Hand und sagte: “Check that out man!“ Er hatte mittlerweile Spitz gekriegt, dass ich selber auch Schlagzeuger bin und wollte sein Interessengebiet mit mir teilen. Dennis ist eben ein echter Musikfan, der die Gesellschaft von Musikern schätzt und sich dabei ganz normal und natürlich verhält. Star-Allüren Fehlanzeige. Als der 9,5 Minuten lange Track dann vorbei war und unser Kameramann schon mit den Hufen scharrte, konnte es also losgehen.

Die Antwort auf meine erste Frage “Was würdest du einem jungen Schlagzeuger raten, der zu dir kommt und dich fragt: Was muss ich üben, um eines Tages so spielen zu können wie du?“ machte mir klar: Hier sitzt ein echter Künstler vor mir und kein einfacher Stock-Artist. Seine Antwort: „Zuerst einmal würde ich die Gegenfrage stellen: Warum willst du spielen wie jemand anderes?“

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Der ganze Workshop kam mir nicht wie ein Interview vor, sondern vielmehr wie ein respektvolles Gespräch unter Musikern mit einem sehr unterschiedlichen Erfahrungsschatz. Unglaublich, was dieser Mensch in seiner über 40-jährigen Karriere so alles erlebt hat und woran er sich noch erinnert. Das für mich (nach diesem Workshop noch mehr als vorher) Erstaunlichste an Dennis Chambers ist aber, dass er kein studierter Musiker ist, sondern sich all sein Können aus reiner Wissbegierde und Leidenschaft für die Musik angeeignet hat. Wenn man über Jahrzehnte beim Musizieren ohne Noten auskommt, entwickelt man offensichtlich ein erstaunliches Erinnerungsvermögen. So spielte mir Dennis im Laufe des Workshops Grooves in den originalen Arrangements der Aufnahmen des Buddy Rich Memorials aus dem Jahr 1989 vor (ohne ahnen zu können, dass er im Rahmen des Interviews damit konfrontiert werden würde). Es war immer der gleiche Vorgang: ein kurzer Blick an die Decke, ein Fill-In und man hatte das Gefühl, dass in seinem Kopf ein Playback ansprang, zu dem er dann mitspielte. Wahnsinn!

Ganz am Ende, als die Kameras schon aus waren, fragte ich ihn noch: “Hattest du jemals einen Plan B jenseits der Musik?“ Und er antwortete ohne nachzudenken: „Ja! Automechaniker.“

Und schon hatte ich wieder einen Kopfhörer auf den Ohren und war mitten in einem Schlagzeugsolo live im Central Park: „Is that amazing or what?!“

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Dennis_Chambers_Bo2_Teaser Bild

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Kommentieren
Profilbild von juro

juro sagt:

#1 - 28.05.2011 um 13:29 Uhr

0

Genialer Workshop! Mr. Chambers scheint echt ein unglaubliches Erinnerungsvermögen zu haben. Ganz zu schweigen von seinen genialen Grooves.
Tausend Dank für´s online stellen!Habt ihr das zufällig im Gaga Studio in Hamburg gefilmt?

Profilbild von BonedoAlex

BonedoAlex sagt:

#2 - 27.06.2011 um 13:40 Uhr

0

Hi Juro,
Das hast du genau richtig erkannt, den Workshop haben wir in den Gag-Studios gedreht! und danke für deine lobenden Worte!

Profilbild von candas

candas sagt:

#3 - 16.11.2011 um 05:36 Uhr

0

wow, dah hab ich ja einen schatz gefunden. Vielen Dank!

Profilbild von sully

sully sagt:

#4 - 04.01.2012 um 03:55 Uhr

0

i went to one of dennis' clinics in 07 and at the end they raffled of his signature series snare drum that he was playing that night. I ended up winning it so i got him to actually autograph it on the inside shell and outside aswell as the case that it came in (Protetchtor cases). I was just wondering if anyone would have a clue on what both the case and drum itself would be worth

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