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Mapex Black Panther “Black Widow” Test

Mapex Black Panther Black Widow-Snare im bonedo-Test – Bei einem Paket, das sich mit gleich zwei potentiell tödlichen Erdbewohnern im Namen ankündigt, traue ich mich kaum, dem Postboten die Last abzunehmen und quittiere die Annahme mit gewisser Skepsis. Während ich noch überlege, vor wem ich mich wohl mehr fürchten muss, fällt mir auf, dass das Paket doch deutlich zu klein ist, um einer ausgewachsenen Raubkatze Platz zu bieten.

Die Mapex Black Panther Black Widow in ihrer vollen Pracht.


Bleibt allerdings noch die Gefahr vor den gefürchteten schwarzen Witwen. Mann oder Maus ist hier die Frage. Ich entscheide mich für Ersteres und öffne den Karton… und tatsächlich: Weder entdecke ich scharfe Krallen noch Spinnengewusel, sondern eine „Mapex Black Panther Black Widow“.

Details

In einem tiefschwarzen Case befindet sich die ebenso schwarz lackierte Snaredrum. Die dunkel schimmernde Hardware verbreitet eine schaurige Stimmung, die Temperatur fällt um gefühlte 5 Grad und mein Gedächtnis kramt plötzlich die Melodie von The Cure’s Lullaby ans Licht. Sehr schön! Eine Snaredrum, die schon bevor der erste Ton erklingt soviel Aufmerksamkeit erregen kann, macht mich neugierig auf mehr!

Das Ventilationsloch der Black Widow erinnert an ein keltisches Kreuz.

Die großen schwarzen Katzen von Mapex sind in der aktuellen Serie eine 14 Exemplare umfassende Snaredrum-Familie, die in sehr unterschiedlichen Designs, Kesselmaterialien und Größen auf dem Markt ist. Jede Snare ist laut Hersteller mit einem individuellen Charakter und unverwechselbarer Personalität ausgestattet. Die „Black Widow“ also ist einer dieser Mapex-Individualisten und kann diesen Anspruch optisch durchaus erfüllen, ohne protzen zu müssen. Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten die die Fantasie aufblühen lassen. Das Ventilationsloch erinnert an ein Keltisches Kreuz, die Spannböckchen kann man sich wahlweise als tragende Säulen einer Gruft oder als Kerzenständer in einem Spukschloss vorstellen. Das „Burst-Hardware-Finish“ entfaltet die Atmosphäre einer schummrigen Kellerglühbirne, und der „Transparent-Black“-Lack des Kessels bietet dem Ganzen eine prima Bühne.

Böckchen der Mapex-Snaredrum

Die Abmessungen der Snare betragen 14×5 Zoll, der Kessel besteht aus 5,1 Millimeter starkem Ahornholz. Damit ist der Kessel relativ dünnwandig und etwas flacher als der 14×5,5-Standard. Ein Hingucker sind die „Sonic Saver Hoops“, eine eigenwillige Konstruktion von Mapex, die sich in der Grauzone zwischen den Klassikern gegossener und geflanschter Spannreifen bewegen. Die Spielfläche ist nach innen zur Fellseite hin abgerundet, was das Spielgefühl bei Rimshots erheblich verbessern soll und eine höhere Lebensdauer der Sticks verspricht. Außerdem sind die „Sonic Saver Hoops“ leichter als gegossene Spannreifen, was laut Mapex im Vergleich zu einer besseren Resonanz des Kessels führt.

Fotostrecke: 4 Bilder Innenansicht des Black-Widow-Kessels

Sehr gelungen scheint mir die Snare-Abhebung. Bei Betätigung macht sie einen massiven und soliden Eindruck und erfreut mit einem gedämpften Anschlag, der für ein sattes Gefühl beim Einrasten des Hebels sorgt. Ebenso gut gefällt mir die gerasterte, an Strainer und Butt-Eend befindliche „Micro-Lock“-Stellschraube für die Teppichspannung. Durch die Rasterung ist der 20-spiralige Teppich zwar nicht mehr absolut stufenlos zu verstellen, dafür ist eine einmal gefundene Einstellung aber auch von Dauer, was ein echter Vorteil ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Throw-Off der Mapex Black Panther Black Widow

Die gleiche Stimmstabilität versprechen die mit Unterlegscheiben versehenen Spannschrauben, die mit tadellos gearbeiteten Gewinden in ebenso tadellosen Bohrungen für zuverlässigen Halt der „Sonic Saver Hoops“ sorgen. Die sauber gearbeitete Gratung, das sogenannte 5:5-Profil, verläuft mittig des Ahornkessels und soll für eine perfekte Balance zwischen dem Fellsound und der Kesselvibration sorgen. Soweit, so individuell. Also ab mit dem schwarzen Untier in die mitgelieferte Snaretasche und los geht’s in das Studio zum Praxis-Check.

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Praxis

Die ersten Spielereien auf der „Black Widow“ beweisen mir, dass auch Raubtiere sensible Wesen sind. Die Snare spricht schon bei leiser Spielart sehr gut an und hat einen offenen, vollen Ton. Hier zeigt die „Sonic-Saver“-Konstruktion ihre Wirkung. Als ich meine ersten Rimshots spiele, bin ich abermals hocherfreut. Die Rückmeldung der Snare an meine Hände ist deutlich weicher als beispielsweise bei Gussreifen. Zusätzlich verzeihen die „Sonic-Saver-Hoops“ auch unpräzise Schläge. Wo bei anderen Snaredrums schon ein unschönes “Klack!” statt einem satten” Peng!” ertönen würde, zeigt sich die „Black Panther Black Widow“ gutmütig und mutet dem Backbeat keine Aussetzer zu.

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mittlere Stimmung mittlere Stimmung im Set

Allerdings ist der Rimshot auch nicht ganz so laut, was meine Ohren aber mit Freude zur Kenntnis nehmen. Denn viel hilft nicht immer viel, wie der mittlerweile schwerhörige Queen-Drummer Roger Taylor wahrscheinlich bestätigen würde.

Um die Allroundfähigkeit der Snare zu testen, stimme ich sie erst einmal etwas weiter nach oben, mit dem Ergebnis, dass der Sound weiterhin so schön ausgewogen ist wie gehabt.

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hohe Stimmung hohe Stimmung im Set

Also geht es noch ein gutes Stück weiter Richtung funky Drums. Auch dieser Bereich steht der „Black Widow“ sehr gut. Der Sustain wird etwas kürzer, aber der Sound ist immer noch offen und lebendig. Gerade in diesem Bereich macht sich wieder der weichere Rimshot angenehm bemerkbar und es macht einfach nur Spaß, die Mapex zu bearbeiten. Von den mittleren bis zu den hohen Lagen fühlt sich die „Black Widow“ scheinbar sichtlich wohl.

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sehr hohe Stimmung sehr hohe Stimmung im Set

Also ab in den Keller mit der Mietzekatze. In diesen Gefilden angekommen, macht sich allmählich das geringe Volumen des Kessels bemerkbar. Mir gefällt der Sound zwar, aber ich vermisse ein Quäntchen Body – also die vollen Low-End-Frequenzen – und würde für Studiosessions in dem Bereich eher eine volumigere Snare aus dem Regal ziehen. Das ganze wird bei noch tieferer Stimmung noch deutlicher, trotzdem ist es bemerkenswert, wie gut sich die „Black Widow“ auch hier schlägt.

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tiefe Stimmung tiefe Stimmung im Set sehr tiefe Stimmung sehr tiefe Stimmung im Set
Konnte überzeugen: Black Widow
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Fazit

Die „Mapex Black Panther Black Widow“ ist eine für jeden Bereich geeignete Allround-Snare, die sich entsprechend ihrer 14×5 Zoll im tiefen Stimmbereich gut macht und im mittleren bis hohen Tuning dank der „Sound Save Hoops“ richtig aufblüht. Diesen besonderen Hoops ist auch das weiche Spielgefühl zu verdanken, das bei unpräzise geschlagenen Rimshots viel durchgehen lässt und die „Black Panther Black Widow“ auch für Anfänger interessant macht. Die Sahne auf der Torte ist das besondere Design, das zwar dezent daherkommt, aber zumindest bei mir seine unheimliche Wirkung nicht verfehlt hat. Oder anders ausgedrückt: Wäre Herman Munster Drummer, er würde genau diese Snare spielen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr vielseitig
  • einfach zu spielende Rimshots
  • beidseitig gerasterte Snare-Abhebung
  • mitgelieferte Snaretasche
  • individueller Look
Contra
Artikelbild
Mapex Black Panther “Black Widow” Test
Für 279,00€ bei
Runde Sache: Mapex Black Panther Black Widow
Technische Spezifikationen
  • Kesselmaterial: Ahorn
  • Kesselstärke: 5,1 mm
  • Spannreifen: Sonic Saver
  • Anzahl der Spannschrauben: 10
  • Gratung: 5:5
  • Größe: 14 x 5 Zoll
  • Hardware: Black Brushed
  • Finish: Transparent Black
  • Preis: € 416,- (UVP)
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Die Mapex Black Panther Black Widow in ihrer vollen Pracht.

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