Das Novation Launchkey 37 MK4 ist ein preiswertes und zugleich hochfunktionales USB/MIDI-Keyboard, das nicht nur – aber insbesondere – mit Ableton Live hervorragend zusammenarbeitet.

- Exzellente DAW-Integration, besonders in Ableton Live
- Drum-Pads mit Aftertouch in Preisklasse selten
- Viele DAW-unabhängige Spielhilfen
- Acht hochwertige Encoder
- Gute Klaviatur
- kein Aftertouch an der Klaviatur

In Anlehnung an das Launchpad trägt es nicht nur den Namen, sondern auch das Konzept weiter: 16 multifunktionale Pads übernehmen zahlreiche Aufgaben, vom Starten und Stoppen von Clips, über das Umschalten der Encoder, bis hin zu den Performance-Funktionen Arp und Chords. Und natürlich eignen sie sich die Pads hervorragend zum Spielen von Drums!
Familiäre Angelegenheiten: wie ordnet sich das Launchkey 37 MK4 ein?
Die Novation Launchkey-Serie liegt in vierter Generation (MK4) vor und umfasst sechs Keyboard-Größen in drei verschiedenen Varianten: Mini-Keys, Synth-Action und Leicht-Gewichtet. Neu hinzugekommen ist eine weiße Farbvariante, die frischer auftritt und aktuell sogar deutlich günstiger als Schwarz gehandelt wird.
In ihrer Bedienlogik sind alle Modelle weitgehend identisch – die Unterschiede liegen primär in der Klaviatur, sprich eher Art und Größe. So bieten die größeren Varianten ab 49 Tasten leicht gewichtete Tasten, zusätzlich auch neun Fader sowie eine praktische Split-Funktion direkt am Gerät. Allerdings sind die Gehäuse auch spürbar schwerer bzw. sperriger/höher. Eine Version mit 88 Tasten wie bei MK3 gibt es nicht.
Optimum der Mitte
Unser Testkandidat, das Novation Launchkey 37 MK4, ist mit normalgroßen und nicht gewichteten Tasten ausgestattet – eine klassische Synth-Action-Klaviatur mit leichtem Federwiderstand.
Sie spielt sich sich angenehm direkt und ist präzise. Dem leicht gewichteten Keybed der 49- und 61-Tasten-Varianten steht sie in nichts nach, im Gegenteil die Unterschiede sind gering. Anders gesagt: der Aufpreis für die größeren Modelle lohnt der Klaviatur wegen nicht unbedingt.

Subjektiv empfinde ich das 37er als die angenehmere Lösung – schlicht weil es handlicher ist und leiser arbeitet. Gerade im Wohnzimmerbetrieb mit Kopfhörer ist das kein zu unterschätzender Faktor. Außerdem passt es gut in den Schoß! Allesamt sind die Gummi-Taster leuchtend beschriftet, was sie gut im Schummerlicht lesbar macht.
Zusätzlich gibt es eine zweite 37-Tasten-Variante mit Mini-Keys, die noch kompakter ausfällt. Funktional unterscheiden sich beide Versionen nur minimal, spielerisch indes schon mehr: Die Mini-Tasten wirken spürbar fummeliger und sind auch weniger präzise. Selbst die Encoder sind kleiner und enger beinander, hier und da sind außerdem wenige Funktionen ins Menü gewandert. Meine persönliche Faustregel daher:
- Wenn kaum Platz vorhanden ist, nur dann Mini 25
- Wenn es halbwegs passt, ganz klar das 37er mit den normalen Tasten
- Und nur wenn Platz keine Rolle spielt und das Keyboard nicht ständig transportiert werden soll, kann ein 61er die komfortablere Wahl darstellen
Zur besseren Einordnung eine tabellarische Übersicht:
| Mini 25 MK4 | Mini 37 MK4 | 25 MK4 | 37 MK4 | 49 MK4 | 61 MK4 |
| 339 mm breit | 478 mm breit | 461 mm breit | 557 mm breit | 730 mm breit | 895 mm breit |
| 49 mm hoch | 49 mm hoch | 78 mm hoch | 78 mm hoch | 93 mm hoch | 93 mm hoch |
| 25 Mini-Tasten | 37 Mini-Tasten | Synth-Style | Synth-Style | Light-Weighted | Light-Weighted |
| Velocity | Velocity | Velocity | Velocity | Velocity | Velocity |
| Kein Aftertouch | Kein Aftertouch | Kein Aftertouch | Kein Aftertouch | Kein Aftertouch | Kein Aftertouch |
| keine Fader | keine Fader | keine Fader | keine Fader | 8+1 Fader | 8+1 Fader |
| kein Split-Mode | kein Split-Mode | kein Split-Mode | kein Split-Mode | Split & Layer | Split & Layer |
| € 144 | € 144 | € 178 | € 199 | € 243 | € 295 |


Aftertouch & Spielgefühl – Wie gut spielen die Keys?
Keines der Keyboards der aktuellen Launchkey MK4-Serie bietet Aftertouch auf der Klaviatur. Alle Tasten sind lediglich anschlagsdynamisch (velocity-sensitiv). Bei einem kompakten MIDI-Keyboard ohne Piano-Anspruch ist das vollkommen okay, denn in der Regel ist Aftertouch in dieser Preisklasse eher fragwürdig und maximal “binär” umgesetzt.
Aftertouch steht hier also ausschließlich den beleuchteten Pads zur Verfügung: Die 16 Drum-Pads unterstützen dabei sogar polyphonen Aftertouch und eignen sich so hervorragend für ausdrucksstarkes Triggern von Drums, ausgewählten Synths und Effekten. Ich persönlich spiele auch Beats lieber auf einer Klaviatur als Drum-Pads ein, was auch hier gut gelingt!
Encoder & Bediengefühl – wie drehen sich die Regler ?
Ein Highlight der MK4-Serie sind die acht hochauflösenden Encoder, die dank unterschiedlicher Modi schnell in ihrer Funktionsweise wechseln: Mixer-Volumes, Sends sowie auch reichlich Plugin-Parameter. Sie arbeiten sogar beschleunigungssensitiv: langsame Bewegungen ermöglichen also feine Parameteränderungen, während schnelle Drehungen dann größere Werte-Sprünge erlauben.

Gegenüber klassischen Potis gib es außerdem ein weitere Vorteil: keine Parametersprünge nach den Umschaltungen! Touchsensitiv sind die Encoder allerdings nicht – Parametername und Wert erscheinen somit erst nach minimalen Bewegung im kleinen Display, was in der Praxis und beim Musik-machen aber kein wirkliches Problem darstellen. Im Bühnenbetrieb mögen fix zugeordnete Displays indes die besser Wahl darstellen.
Chords ´n Arp
Das MIDI-Keyboard bietet integrierte Spielhilfen, die mit der DAWals auch mit externen MIDI-Geräten funktionieren. Dazu zählen ein musikalischer Arpeggiator, ein umfangreicher Skalenmodus sowie die Chord-Modes Fixed, User und Chord Map, die sich teilweise kombinieren lassen.
Mit der Chord-Map-Funktion stehen vordefinierte Akkordsets zur Verfügung. Die Akkorde werden über die linken Drum-Pads gespielt, während sich über weitere Pads das Spielverhalten in Echtzeit verändern lässt – etwa als Arpeggio, Umkehrung oder als kombinierter Chord-/Bass-Trigger. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wirken spürbar ausgereifter als bei vielen Mitbewerbern.
Zusätzliche Parameter lassen sich über die Encoder steuern und beeinflussen Dynamik und Komplexität der „automatischen“ Akkorde. Zur Auswahl stehen unter anderem Adventure, Explore, Spread und Roll, mit denen sich das harmonische Verhalten schnell und intuitiv formen lässt.

Besonders gelungen ist der User Chord Mode: Eigene Akkorde lassen sich speichern und jederzeit abrufen. So entstehen schnell individuelle Akkordfolgen – auch dann, wenn die eigenen Klavierspiel-Skills begrenzt sind oder man bewusst harmonisch experimentieren möchte.
Was macht Novation Components ?
Novation Components dient als Schaltstelle zur Konfiguration des Controllers. Die Software ist sowohl browserbasiert als auch als Desktop-App verfügbar und ermöglicht Firmware-Updates, individuelle MIDI-Zuweisungen sowie auch das Sichern und Wiederherstellen eigener Patches. Damit lässt sich das Launchkey schnell und unkompliziert an den eigenen Workflow anpassen.























MartY ATARI sagt:
#1 - 29.12.2025 um 15:37 Uhr
37 tasten in Normalgröße sind ein guter Kompromiss finde ich. man kann einfache Akkorde spielen, trotzdem Recht kompakt. sehr interessant. früher gab's mehr Angebot mit 37 tasten.