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Die 4 teuersten musikalischen Flops aller Zeiten

Rockmusik ist voll von Größenwahn. Von Visionen, die alles verändern sollten und Budgets, die alles verschlungen haben. Doch wo Erfolgsgeschichten glänzen, gibt es auch die andere Seite: Alben, die Millionen kosteten, aber kaum jemand hören wollte. Manche wurden missverstanden, andere waren einfach zu früh oder schlicht zu teuer für das, was sie waren.

Von Studio Nova über Adobe Stock

Oasis – Be Here Now (1997)

Für einen Moment waren Oasis die größte Band der Welt. (What’s the Story) Morning Glory? hatte die Britpop-Ära definiert, und die Gallaghers waren sich sicher: Es gibt keinen Weg nach unten. Doch 1997, mitten in Drogenexzessen, Studiochaos und medialem Hype, erschien Be Here Now und die Blase platzte.

Die Aufnahmen im Abbey Road Studio kosteten über eine Million Pfund, eine astronomische Summe für ein Rockalbum in jener Zeit. Noel Gallagher stand unter enormem Druck, den Erfolg des Vorgängers zu übertreffen. Statt minimalistisch zu bleiben, entschied sich die Band für das Gegenteil: alles laut, alles voll, alles maximal. Songs wie D’You Know What I Mean? und All Around the World liefen über sieben Minuten, überladen mit Gitarrenspuren, Feedbacks und Chören.

Das Album startete mit Rekordverkäufen, doch schon nach wenigen Wochen kippte die Stimmung. Kritiker sprachen von Arroganz, Selbstüberschätzung, einer Klangwand ohne Richtung. Rückblickend bezeichnete Noel das Album selbst als „einen aufgeblasenen Albtraum“. Trotzdem ist Be Here Now heute ein faszinierendes Zeitdokument. Das Endstadium des Britpop-Rausches, eingefangen in purem Übermaß.

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Smashing Pumpkins – Machina/The Machines of God (2000)

Ende der 90er standen die Smashing Pumpkins an einem Wendepunkt. Nach den Erfolgen von Siamese Dream und Mellon Collie and the Infinite Sadness wollte Billy Corgan etwas Tieferes schaffen: Ein Konzeptalbum über Erlösung, Spiritualität und die Beziehung zwischen Künstler und Publikum.

Corgan investierte Millionen in aufwendige Studioarbeit, digitale Nachbearbeitung und ein visuelles Gesamtkonzept, das nie vollständig umgesetzt wurde. Der Aufwand, inklusive separater Mixe, Overdubs und begleitender Visuals, verschlang ein Vermögen. Doch die Fans verstanden die Vision nicht.

Die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück, das Label war unzufrieden, und kurz nach Veröffentlichung löste sich die Band auf. Machina wurde zum Sinnbild für Corgans künstlerischen Größenwahn, aber auch für seine Kompromisslosigkeit. Heute gilt das Album unter Fans als unterschätztes Meisterwerk, das schlicht zur falschen Zeit erschien.

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Queen – Hot Space (1982)

Queen waren 1980 auf dem Höhepunkt: The Game hatte sie weltweit in die Charts katapultiert, Another One Bites the Dust brachte Disco-Vibes in die Rockwelt. Doch mit Hot Space gingen sie zu weit. Das Album war teuer, poliert und mutig, aber es verwirrte Fans und Kritiker gleichermaßen.

Aufgenommen in München und New York, mischten Freddie Mercury und John Deacon Funk-, R’n’B- und Pop-Elemente in den klassischen Queen-Sound. Mercury, stark beeinflusst von der Clubszene, drängte in eine modernere Richtung, während Brian May und Roger Taylor skeptisch blieben. Die Sessions zogen sich hin, die Kosten explodierten, und die Stimmung in der Band war angespannt.

Als Hot Space erschien, fielen die Verkaufszahlen in den USA drastisch. Die Tournee verlief schleppend, und die Band zog sich zeitweise zurück. Erst Jahrzehnte später wurde das Album rehabilitiert, als mutiger Vorläufer von Freddies späteren Soloexperimenten. Heute steht es als Beweis dafür, dass Risiko in der Rockmusik zwar teuer, aber manchmal nötig ist.

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The Darkness – One Way Ticket to Hell… and Back (2005)

Als The Darkness 2003 mit Permission to Land auftauchten, war die Rockwelt kurzzeitig wieder glamourös. Ihre Mischung aus Ironie, Falsettgesang und 70er-Jahre-Gitarren machte sie zu Stars und das Label gab für das Nachfolgealbum praktisch einen Blankoscheck.

Produzent Roy Thomas Baker, der schon Queen zur Legende machte, wurde engagiert, um den Sound noch bombastischer zu gestalten. Wochenlange Sessions, teure Arrangements, Orchesteraufnahmen, und ein enormer Kokainkonsum taten ihr Übriges. Das Ergebnis: ein Werk voller Übertreibungen, überbordend, bunt, unberechenbar.

Doch das Publikum war müde vom Retro-Glam-Hype. Kritiker zerissen das Album in der Luft, Sänger Justin Hawkins verließ die Band kurz darauf wegen seiner Drogenprobleme, und The Darkness zerfielen fast vollständig. Heute ist One Way Ticket to Hell… and Back ein kurioses Kapitel der Rockgeschichte: das Album, das zu viel wollte und alles verlor.

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Wenn Erfolg zur Falle wird

Diese Alben zeigen, dass Geld im Rock nicht automatisch Erfolg bedeutet. Oft sind es gerade die Millionenprojekte, die am lautesten scheitern, weil sie zu viel wollen. Zwischen Ego, Erwartungsdruck und künstlerischem Anspruch verlieren selbst die größten Bands manchmal das, was sie einst besonders machte: den rohen, unberechenbaren Kern.

Darin liegt jedoch der Reiz. Denn kein Erfolg ohne Risiko und kein Rock’n’Roll ohne Absturz.

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