John Entwistle (The Who): Der Bassist, der die Rockmusik für immer veränderte

Sex, Drugs and Rock’n’Roll: John Entwistles letzte Nacht auf Erden hätte sich ein Hollywood-Regisseur kaum klischeehafter ausdenken können. Wir wollen uns heute jedoch auf das Leben und das musikalische Wirken des legendären Bassisten der britischen Band The Who konzentrieren. Entwistle – bekannt auch unter seinen Sptznamen „The Ox“ oder „Thunderfingers“ – prägte The Who massiv mit seinem einzigartigen Stil und beeinflusste das moderne Rock-Bassspiel maßgeblich. Sein Basssolo im Hit „My Generation“ von 1965 gilt als das im Rock erste jemals aufgenommene Basssolo. John Entwistle gilt allgemein als „The Man Who Changed Bass Guitar Forever“, da er der erste Musiker war, der das Instrument eher mit dem Mindset eines Leadgitarristen spielte. Darüber hinaus hatte John auch ein immenses Interesse an Equipment und erweiterte seine Sammlung an Bässen kontinuierlich bis zu seinem Lebensende. Genug Gründe also, uns diesem grandiosen Musiker einmal ausführlich zu widmen.

John Entwistle The Who
John Entwistle (The Who): Der Bassist, der die Rockmusik für immer veränderte
(Bildquellen: Tsuni / USA / Alamy Stock Photo; Pictorial Press / Alamy Stock Photo)

John Entwistle: Die Anfänge

John Alec Entwistle erblickte am 9. Oktober 1944 in Chiswick, London, das Licht der Welt. Nach der für diese Zeit eher unüblichen Scheidung seiner Eltern zog er mit seiner Mutter in das Haus der Großmutter. Dort erhielt er mit sieben Jahren erste Klavierstunden, später kamen noch die Trompete und das Waldhorn hinzu.

Von 1956 bis 1960 besuchte John die „Acton County Grammar School“, wo er sich mit einem Gitarre spielenden Jungen namens Pete Townshend anfreundete. Gemeinsam gründeten sie ihre erste Band, spielten Skiffle, Dixieland-Jazz und Blues.

Um aber noch mehr in die Welt des neuartigen und energiegeladenen Rock’n’Roll einzutauchen, griff John in dieser Zeit erstmalig zum E-Bass. Laut seiner eigenen Aussage war der Grund dafür, dass der Bassist lauter spielen konnte als die Bläser – in der Zeit der aufkommenden Rockmusik war dies natürlich ein schlagendes Argument!

Ein anderer Junge an der Schule hieß Roger Daltrey und sang in der Band The Detours. Als dort die Stelle des Bassisten frei wurde, bekam John den Job und drängte darauf, doch auch Pete Townshend als Mitglied aufzunehmen. Der letzte Musiker im Bunde war der Drummer Doug Sandom.

Da jedoch eine andere lokale Band bereits den Namen The Detours für sich beanspruchte, nannte man sich in dieser neuen Besetzung in The Who um. Doug Sandom war ungefähr zehn Jahre älter als die restlichen Bandmitglieder und es gab immer wieder einmal Reibereien mit „den Kindern“, woraufhin Doug schließlich von Keith Moon ersetzt wurde.

John Entwistle The Who
Fotostrecke: 3 Bilder Pressebild aus den 60er-Jahren (Bild: Pictorial Press Ltd. / Alamy Stock Photo)

John Entwistle: The Who

The Who starteten ihre Karriere ungefähr zur gleichen Zeit wie The Beatles und The Rolling Stones. Im Jahr 1963 wurde der Manager Peter Meaden auf die Band aufmerksam.

Meaden versprach der Band Erfolg, änderte den Bandnamen zu The High Numbers, kümmerte sich um einen Plattenvertrag und schrieb die erste Single „I’m the Face“. Der versprochene Erfolg blieb jedoch aus, und das Experiment mit Meaden wurde zeitnah beendet.

Das neue Management von „Track Records“ übernahm und besorgte dem Quartett, das sich nun abermals in The Who umbenannte, einen Auftritt im britischen Fernsehen. Mit diesem erreichte die Band landesweite Aufmerksamkeit – nicht zuletzt aufgrund ihres immensen Energielevels sowie der ohrenbetäubenden Lautstärke:

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Die nachfolgend veröffentlichten Singles wie „I Can’t Explain“ stiegen hoch in die Charts, genauso wie das Debütalbum „My Generation“. Der Titelsong wurde zu einer Art Hymne für die britische Jugendbewegung „Mods“ und enthielt Entwistles legendäres Basssolo, an denen sich bis heute viele Bassleute die Zähne ausbeißen.

Zu dieser Zeit galt es quasi als undenkbar, dass der Bass solistisch gefeatured wurde. John Entwistle setze also eine erste Duftmarke und bewies, dass er aus dem bis dahin bekannten Stereotyp eines Bassisten ausbrechen wollte.

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Am 17. September 1967 spielten The Who in der “Smothers Brothers Comedy Hour” ihren ersten Auftritt im amerikanischen Fernsehen, der “nationwide” übertragen wurde. Dabei flogen nicht nur Instrumente in die Luft, sondern auch das Verständnis davon, was eine Fernsehshow zur damaligen Zeit aushalten konnte.

Am Ende von “My Generation” zündete Drummer Keith Moon eine (deutlich übertriebene!) Ladung “Cherry Bombs” in seiner Bassdrum – kleine, kugelförmige Knallkörper, die in den USA besonders in den 1950er- bis 70er-Jahren weit verbreitet waren. Cherry Bombs sind extrem laut und deutlich gefährlicher als z. B. herkömmliche Silvesterböller. Sie enthalten Pulverladungen, die stark genug sind, um ernsthafte Verletzungen zu verursachen oder kleine Objekte zu zerreißen.

Die Explosion verursachte bei Pete Townshend bleibende Hörschäden, Keith Moon wurde durch Metallsplitter eines zerborstenen Schlagzeugbeckens am Unterarm verletzt, und sowohl das TV-Studio als auch die Zuschauer vor den Fernsehgeräten reagierten mit einer Mischung aus Schockstarre und ungläubigem Gelächter.

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Für die Band hingegen bedeutete dieser Auftritt jedoch den endgültigen Durchbruch in den USA. Von diesem Moment an haftete The Who das Image an, die gefährlichste und zugleich spektakulärste Live-Band ihrer Zeit zu sein.

Als die Szene 1979 im Dokumentarfilm “The Kids Are Alright” wieder auftauchte, war sie längst mehr als nur ein Fernsehskandal – sie war zum Sinnbild geworden für die anarchische Energie einer Band, die buchstäblich bereit war, alles in Schutt und Asche zu legen.

Leider konnten die beiden Nachfolgealben nach “My Generation” nicht an den Erfolg des Debüts anknüpfen. Die ausbleibenden finanziellen Einnahmen im Zusammenspiel mit dem ständigen Zerstören des Equipments brachten The Who bald in eine finanzielle Schieflage.

John Entwistle The Who
Live waren The Who in jeder Epoche ein beeindruckendes Erlebnis!
(Bild: Trinity Mirror / Mirrorpix / Alamy Stock Photo)

Fun Fact: Für kurze Zeit waren Drummer Keith Moon und John Entwistle gar Kandidaten für eine neue Band, die ein gewisser Jimmy Page gründen wollte. Beide glaubten aber nicht daran, dass dieses Projekt – welches wir heute unter dem Namen Led Zeppelin kennen – ein Erfolg werden würde!

1969 erschien „Tommy“, ein von Pete Townshend geschriebenes, komplexes und tiefgründiges Werk, welches den Begriff der „Rockoper“ prägte. Dieses Album wurde ein großer Erfolg und enthielt Hits wie „Pinball Wizzard“ und „I’m Free“.

Es folgten zahlreiche Konzerte, mit denen The Who ihren Ruf als exzellente Liveband weiter untermauerten. Ein Höhepunkt war im Jahr 1969 der Auftritt beim „Woodstock Festival“. 1974 kam es sogar zu einer Verfilmung von „Tommy“, bei der viele bekannte Musiker und Schauspieler mitwirkten.

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„Who’s Next“ war 1971 der Nachfolger und enthielt mit „Won’t Get Fooled Again“, „Behind Blue Eyes“ und „Baba O’Riley“ drei Songs, welche sich zu Klassikern der Rockgeschichte entwickeln sollten. Mit „Quadrophenia“ folgte 1973 die nächste Rockoper.

Leider blieb der kommerzielle Erfolg aus, und auch die anschließende Tour wurde zu einem Desaster. Wegen der Komplexität der Musik musste man mit Backing Tracks arbeiten, was in der Umsetzung zahlreiche Probleme nach sich zog: Die Band wurde musikalisch in ein Korsett gepresst und verlor viel von ihrer immensen Spontanität und unbändigen Energie.

Das Album „Who By Numbers“ flog 1975 bei Kritikern und Publikum durch. The Who entschied sich, eine etwas andere Richtung einzuschlagen, um dem aufkommenden Punk und New Wave etwas entgegenzusetzen.

Das Ergebnis war das 1978er-Album „Who Are You“, das mit dem gleichnamigen Titelsong einen weiteren Klassiker enthielt. Die Aufnahmen waren jedoch stark geprägt von Keith Moons Alkoholsucht, und auch Gitarrist Pete Townshend hatte mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Am 7. September 1978 starb Keith Moon überraschend an einem Medikament, das ihm eigentlich beim Alkoholentzug helfen sollte.

John Entwistle The Who
Keine Angst vor schrillen Bühnen-Outfots: John Entwistle
(Bild: ZUMA Pics, Inc. / Alamy Stock Photo)

In der Folge bröckelte die Band langsam auseinander. Vor allem Pete Townshend verlor das Interesse und widmete sich mehr seiner Solokarriere. Es gab zwar noch zwei weitere Alben und mehrere Tourneen, letztendlich wurde aber 1983 die Auflösung von The Who verkündet.

Lediglich zu bestimmten Anlässen – wie etwa dem „Live Aid“-Konzert von 1985 – kam man noch einmal zusammen. Erst 1999 wurden die Wünsche der Fans erhört, als die Band sich noch einmal zusammen raufte. Man verabschiedete sich von den opulenten Werken, um in kleinerer Besetzung wieder „back to the roots“ zu gehen.

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Nach einem Auftritt im Februar 2002 in der „Royal Albert Hall“ machten sich Fans und Insider Sorgen um den gesundheitlichen Zustand von John Entwistle. John musste sich einem medizinischen Check unterziehen, um festzustellen, ob er für die anstehende USA Tour fit sei. Diesen Test bestand er und flog im Juni 2002 für einen Besuch nach Las Vegas, um anschließend mit der Band zu touren.

Den Abend des 27. Juni verbrachte John mit Freunden. Darunter befand sich auch Eileen Rose, eine exotische Tänzerin (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen US-amerikanischen Singer/Songwriterin!), mit der John schon länger bekannt war.

Im Laufe des Abends verließen beide die Party, gingen in Johns Hotelzimmer, nahmen Kokain und hatten Sex. Irgendwann in dieser Nacht verstarb John Entwistle im Schlaf an einem Herzinfarkt. Er war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 57 Jahre alt.

John Entwistle The Who
Gereift: The Who bei einem Konzert in der “Birmingham NEC Arena” am 8. November 2000.
(Bild: Simeon Meaker / Alamy Stock Photo)

John Entwistle: Weitere Projekte

John Entwistle war kein typischer Session-Musiker, der sich viel auf Alben anderer Künstler verewigte. Sein hoch komplexer Stil sowie sein Basssound waren dafür sicherlich zu speziell und zu vordergründig.

Dafür war Entwistle jedoch äußerst umtriebig, wenn es um seine Solokarriere ging, denn er hegte sowohl als Songwriter wie auch als Sänger Ambitionen.

Bei The Who konnte Entwistle beide Leidenschaften nur bedingt ausleben. Schon 1971 entschied sich der Bassist daher, ein eigenes Album unter seinem Namen zu veröffentlichen. Auf diesem Wege hatte er alle Möglichkeiten, sein eigenes kreatives Potenzial vollends auszuschöpfen.

John Entwistle The Who
John Entwistle war auch als Solokünstler aktiv – bis 1981 erschienen sechs Soloalben des Bassisten.
(Bild: Tsuni USA / Alamy Stock Photo)

Von 1978 bis 1981 erschienen insgesamt sechs Soloalben:

  • Smash Your Head Against The Wall (1971)
  • Whistle Rymes (1972)
  • Rigor Mortis Sets In (1973)
  • Mad Dog (1975)
  • Who’s Ox (1975)
  • Too Late the Hero (1981)

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Erwähnenswert ist noch Johns Mitwirken auf dem Album „Edge of the World“ des Gitarristen Glenn Tipton (Judas Priest). Zudem tourte er 1990 mit Jeff Baxter, Keith Emerson, Joe Walsh und Simon Phillips unter dem Namen „The Best“. Leider kam es bei dieser vielversprechenden Besetzung nie zu einem Studioalbum.

John Entwistle The Who
“John Entwistle “The Ox” mit einem Warwick Buzzard Bass inmitten kräftiger Trace-Elliot-Stacks auf der British Music Fair im Jahr 1991.
(Bild: Odile Noel / Lebrecht Music & Arts / Alamy Stock Photo)

John Entwistle: Musikalischer Stil

John Entwistle trug mit „The Ox“ und „Thunderfingers“ zwei Spitznamen, die bereits einiges über seinen Stil verraten. Er schlug die Saiten teilweise mit allen fünf Fingern an und wanderte im rasanten Tempo über das Griffbrett, daher „Thunderfingers“.

Gleichzeitig wirkte er hinsichtlich seiner Gestalt stoisch und zeigte im Vergleich zu Daltrey und Townshend kaum eine Regung auf der Bühne. Zudem war John mit 1,82 Metern Körpergröße ziemlich groß gewachsen und besaß eine kräftige Statur. Dies brachte ihn den Spitznamen „The Ox“ (Der Ochse) ein.

Entwistle sagte in einem Interview, dass es sein Ziel sei, nicht kopierbar zu sein – was er definitiv erreicht hat. Er veränderte mit seinem ganz eigenen, unverwechselbaren Stil das Instrument E-Bass genauso wie dessen Wahrnehmung durch das Publikum für immer. John brachte einen sehr melodischen Ansatz mit, der dem einer Leadgitarre ähnelte – ein absolutes Novum in den 1960er-Jahren!

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Laut John fand er Bass eigentlich langweilig und wollte daher eher „BassGITARRE“ spielen. Dabei muss man auch stets bedenken, dass Entwistle für seine Art zu spielen auf keinerlei Vorbilder zurückgreifen konnte. Viele Rockgrößen, wie etwa Lemmy Kilmister, bezeichnen Entwistle aufgrund seiner innovativen Herangehensweise als den „Best Bass Player in Rock’n’Roll“. Und wer wird Lemmy schon widersprechen wollen?

John Entwistle The Who
Entwistle mit einem Warwick Streamer Bass (Bild: Warwick)

Hier findet ihr einige typische Stilmerkmale des Bassspiels von John Entwistle:

  • Anschlag mit allen Finger nahe des Griffbretts (Typewriting-Technik; gleicht einer Art Tapping)
  • tweilweise gleichzeitiges Klopfen auf dem Griffbrett, was perkussive Elemente erzeugt, wie z. B. den Backbeat des Grooves
  • gleichwertiger Einsatz der Finger- und Plektrumtechnik
  • schnelles Wandern über das Griffbrett, häufig mithilfe von Leersaiten beim Lagenwechsel
  • sehr niedrige Saitenlage
  • zahlreiche Slides, Hammer-Ons, Pull-Offs, Vibrati, Bendings
  • melodische Interaktion mit den Vocals, Frage-Antwort-Spiel
  • häufige Verwendung der Moll-Pentatonik bzw. Bluestonleiter
  • viele Oktavgriffe (Grundton und Oktave gleichzeitig)
  • viel Verwendung von Leersaiten, häufig in Kombination mit Hammer-Ons und Pull-Offs
  • sehr brillanter Sound; viel Top End
  • häufige Verwendung von Overdrive (anfangs durch Sättigung des Röhrenamps, später durch Bi-Amping)
John Entwistle The Who
Nur eine kleine Auswahl: John Entwistle zwischen einigen seiner Lieblingsinstrumente. Links neben John seht ihr den legendären “Frankenstein” Fender Preci – dem wohl wichtigsten Instrument seiner Karriere.
(Bild: Trinity Mirror / Mirrorpix / Alamy Stock Photo)

John Entwistle: Equipment

Viel, sehr viel! Man könnte problemlos einen ausführlichen Artikel schreiben, der sich ausschließlich mit John Entwistles Equipment beschäftigt. Daher können wir hier nur auf einige Highlights eingehen. Die Reihenfolge ist zeitlich nicht geordnet.

Bässe

  • Zu Beginn mehrere selbstgebaute Bässe
  • 1961 Fender Precision Bass
  • 1966 Fender Precision Bass
  • Epiphone Rivoli EBV232 semi-acoustic bass
  • 1964 Rickenbacker 4001S Bass
  • verschiedene Danelectro Longhorn-Bässe
  • Gibson EB-2
  • Fender Bass VI
  • 1966 Fender Jazz Bass
  • Vox Sidewinder IV V272 Bass
  • Diverse Fender Precision Bässe
  • Hamer Quad Standard 12-string Bass
  • 1967 Rickenbacker 4005
  • 1964 Gibson Thunderbird IV Bass
  • Fender “Explorer-Bird”
  • Custom Peter Cook „Lightning Bolt“ Bass
  • Custom Peter Cook „Flame“ Bass
  • “The Axe” Custom Bass
  • mehrere Alembic Series I Bässe
  • Alembic Explorer Bass
  • Alembic V Bass
  • Modulus Graphite Buzzard
  • Status Graphite John Entwistle Buzzard Bass
  • Lakland Fenderbird
  • Alembic Spyder bass
  • Dean John Entwistle Signature Bass
  • Bach Fenderbird
  • Uvm.
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John Entwistles „Frankenstein Bass“

Eine Besonderheit war der legendäre „Frankenstein“-Bass von John Entwistle – ein Hybrid-Instrument, das er in den frühen 1960er-Jahren aus den Teilen verschiedener Fender Precision-Bässe zusammensetzte.

Durch zahlreiche Umbauten – etwa bei Pickups, Schaltungen und Lackierungen – wurde das Instrument über die Jahre hinweg immer wieder verändert, was ihm den passenden Spitznamen einbrachte. Sein kraftvoller Sound prägte Entwistles virtuosen Stil und machte diesen Bass zu einem zentralen Bestandteil des Sounds von The Who.

Heute gilt „Frankenstein“ als einer der legendärsten E-Bässe der Rockgeschichte. Das Instrument wurde beim Auktionshaus „Sotheby’s“ im Mai 2003 aus Entwistles Nachlass versteigert und von einem unbekannten Käufer aus den USA erworben. Der Zuschlag lag bei etwa 62.400 britische Pfund bzw. ca. 100.000 US-Dollar. Identität des Käufers sowie der aktuelle Verbleib des Instruments sind nicht öffentlich bekannt.

John Entwistle The Who
The Who im Jahr 1964 – John und Pete spielen Instrumente von Danelectro aus den USA.
(Bild: Pictorial Press Ltd. / Alamy Stock Photo)

Warwick Buzzard Bass

Der Buzzard Bass war ein weiterer Meilenstein in Entwistles Equipment-Liste. Im Jahr 1985 wandte sich John Entwistle an Warwick-Chef Hans-Peter Wilfer mit dem Wunsch, einen maßgeschneiderten Bass zu kreieren, der seinen Vorstellungen von Spielbarkeit und Ästhetik entsprach.

Hans-Peter Wilfer entwarf daraufhin das markante Design des Buzzard-Basses. Auf den Namen und den Grundentwurf, welcher der Legende nach auf einer Papierserviette festgehalten wurde, hatte man sich in einer Londoner Bar namens „Meggy’s“ geeinigt.

Der Warwick Buzzard zeichnet sich durch einen durchgehenden Wenige-Hals mit Wenge-Griffbrett aus. Die auffällige Korpusform ist asymmetrisch und erinnert an einen stilisierten Vogel, was dem Bass zusammen mit dem markanten Headstock seinen einzigartigen Charakter verleiht. In späteren Jahren wurde dieses Bassmodell auch noch von dem US-Hersteller Modulus Graphite sowie (noch später) der britischen Company Status hergestellt.

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Verstärker

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John Entwistle The Who
John Entwistle starb viel zu früh im Jahr 2002 mit gerade einmal 57 Jahren.
(Bild: Tsuni / USA / Alamy Stock Foto)

Saiten

Hierzu eine interessante kleine Anekdote: In den frühen 1960er-Jahren spielte John Entwistle zunächst mehrere Danelectro Longhorn-Bässe, die aus den USA nach UK importiert wurden.

Diese leichten, preiswerten Instrumente wurden vom Hersteller erstmals serienmäßig mit den damals noch weitgehend unbekannten Roundwound-Saiten bestückt, wodurch sie einen deutlich helleren und drahtigeren Klang als die zur damaliger Zeit noch standardmäßig mit Flatwound-Saiten ausgestatteten E-Bässe boten. Damit waren die Danelectro-Bässe wie gemacht für Entwistles durchsetzungsstarken Sound.

Da die fragilen Hälse der Danelectros der Saitenspannung jedoch kaum standhielten, begann Entwistle nur kurz darauf, mit der englischen Firma Rotosound an eigenen Roundwound-Saiten zu arbeiten. Im Jahr 1966 entstanden daraus die legendären „Swing Bass 66“-Roundwound-Saiten für E-Bass, welche sich in der Szene rasch als Standard etablieren konnten.

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Damit prägte Entwistle nicht nur den Sound von The Who, sondern gilt auch als Wegbereiter des modernen Basssounds, auf dem seit Jahrzehnten unzählige Rock-, Funk- und Metal-Bassisten aufbauen. Bis heute ist ein Foto von John und Firmengründer James How auf jeder einzelnen „Swing Bass 66“-Packung zu sehen.

  • Fender und LaBella Flatwounds
  • Rotosound Swing Bass 0.45 – 105
  • Maxima Gold Strings

Hier gibt John einen Einblick in seine beeindruckende Instrumentensammlung:

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Hut ab vor dem „Best Bass Player in Rock’n’Roll“!

Thomas Meinlschmidt

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