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Peavey Joshua Homme Decade Too (plus Extension Cabinet) Test 

Mit dem Peavey Joshua Homme Decade Too verpasst der amerikanische Hersteller einem sehr beliebten Übeamp der 80er-Jahre ein Facelift. Vorlage ist der „Decade“, ein kompakter 10-Watt-Transistor-Übeamp, den Josh Homme unlängst als „Secret Weapon“ bezeichnete und dessen Gebrauchtpreise im Zuge dieser Aussage in die Höhe schnellten. Im Unterschied zur knapp 40 Jahre alten Vorlage weist unser Testobjekt jedoch einige Neuerungen auf, darunter Saturation-, Bass- und Top-Boost-Taster sowie eine umfassende Konnektivität. Als Bonus ist optional sogar eine kleine 1×8“-Extension-Box erhältlich. In diesem Review führen wir uns den Peavey-Neuling zu Gemüte.

Peavey Joshua Homme Decade Too & Cabinet Test

Peavey Joshua Homme Decade Too – Das Wichtigste in Kürze

  • Josh Homme Signature-Amp, basierend auf dem Decade aus den 80ern
  • Solid-State-Amp mit 10-Watt-Leistung
  • 1×8“-Celestion-Speaker
  • 3-Band-EQ, Saturation-, Bass- und Top-Switch
  • DI-Out (XLR und Klinke), FX-Loop
  • optionales Extension-Cabinet mit 1×8“ Celestion-Speaker
  • Herstellungsland: China
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Peavey Josh Homme Decade Too
Peavey Josh Homme Decade Too Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Peavey Josh Homme Decade Too Cabinet
Peavey Josh Homme Decade Too Cabinet Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Maße, Gewicht und Bedienungselemente

Der Peavey Joshua Homme Decade Too präsentiert sich in einem kompakten, schwarzen Combogehäuse mit den Abmessungen 180 x 320 x 330 mm und einem Gewicht von lediglich 5,9 kg. Zur Klanggestaltung stehen ein Pre-Gain- und ein Post-Gain-Regler sowie ein 3-Band-EQ zur Verfügung. Während das ursprüngliche Decade-Modell noch über separate Eingänge für Normal und Saturation verfügte, besitzt der Decade Too lediglich einen Input an der Front. Allerdings lässt sich mit dem integrierten Saturation-Switch jetzt das Gain deutlich erhöhen. Ergänzend ermöglichen je ein Bass- und ein Top-Switch gezielte Anhebungen im Tief- bzw. Hochtonbereich. Die Rückseite beherbergt sämtliche Anschlüsse: zwei Speaker-Outs, wovon einer mit dem integrierten 8“-Celestion-Lautsprecher verbunden ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Peavey Josh Homme Decade Too wiegt handliche 5,9kg.

Ein Phasenschalter sorgt dafür, dass bei Verwendung einer zusätzlichen Box Phasenprobleme korrigiert werden können. Zudem stehen ein FX-Loop sowie ein Anschluss für einen optionalen Fußschalter bereit. Letzterer aktiviert sowohl den Effektweg als auch den Saturation-Boost. Neu hinzugekommen ist ein XLR-Ausgang zur direkten Verbindung mit einem Audio-Interface. Der Ausgangspegel ist regelbar, und ein Ground-Lift-Schalter hilft bei der Vermeidung von Brummschleifen. Daneben befindet sich ein unsymmetrischer Ausgang, über den sich die Preamp-Sektion des Decade Too mit einer externen Endstufe koppeln lässt.

Das Gehäuse der Peavey Decade Too Extension Box

Die Extension-Box hat den passenden Look und Formfaktor zum Amp. Das Boxengehäuse ist in einen verchromten Rackständer eingebaut, der dank seiner schwenkbaren Aufhängevorrichtung den Speaker im Strahlwinkel individuell ausrichtet. Wie im Combo arbeitet auch hier ein 1×8“-Celestion-Speaker.

Kannste klappen: Die Extension Box lässt sich bei Bedarf in Richtung des Spielers neigen.
Kannste klappen: Die Extension Box lässt sich bei Bedarf in Richtung des Spielers neigen.
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So werden die Klangbeispiele in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles nehme ich den Decade Too mit einem Audio Technica 4050 Mikrofon ab. Beim Extension-Cabinet kommt ein zusätzliches Shure SM57 zum Einsatz. Zum Abklären der Pedalfreundlichkeit parke ich einen J.Rockett Archer Overdrive vor dem Amp. Die Gitarren werden jeweils angegeben und die Settings könnt ihr dem Video entnehmen.

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So klingt der Peavey Joshua Homme Decade Too 

Schon beim ersten Anspielen fällt der Peavey Decade Too durch einen markanten, leicht angeschmutzten Cleansound auf. Zwar kann er seine Transistor-Architektur nicht verleugnen und der 1×8″-Speaker bringt bauartbedingt eine gewisse Mittenbetonung mit, die etwas nasal-quäkig wirken kann. Und dennoch: Der Sound hat Charakter! Trotz niedriger Pre- und Post-Gain-Einstellungen geht der Amp bei ausgangsstarken Humbuckern schnell in einen leichten Break-Up über. Wer mit Single-Coils oder Low-Gain-Pickups spielt, erhält hingegen glasklare, definierte Cleansounds.

Peavey Joshua Homme Decade Too (plus Extension Cabinet) Test

In der neutralen Stellung aller Regler und ohne aktivierte Schalter wirkt der Klang zunächst etwas bedeckt. Hier kann jedoch der Top-Switch effektiv eingreifen. Dieser hebt die Höhen gezielt an und bringt den Decade Too regelrecht zum Strahlen. Generell bieten Bass- und Top-Switch nicht nur tonale Eingriffsmöglichkeiten, sondern heben auch Pegel und Zerrgrad leicht an. Beim Aktivieren des Top-Switches ist ein leises Knacken hörbar, das jedoch zu verschmerzen ist. Der 3-Band-Equalizer reagiert sehr präzise und ermöglicht eine breite Klangvielfalt, wobei auch extreme Einstellungen zu durchweg brauchbaren Ergebnissen führen.

Der Peavey-Amp trumpft mit echtem Charaktersound

Der Zerrgrad lässt sich sehr feinfühlig dosieren und der Amp deckt eine große Bandbreite ab: von beinahe cleanen Sounds über crispen, transientenreichen Crunch bis hin zu kantigen Fuzz-Texturen bei voll aufgedrehtem Gain. Ein echtes Highlight ist der Saturation-Switch. Wird er aktiviert, hebt er das Gain-Level deutlich an und erweitert die klangliche Palette um dichte, aggressive Zerrsounds, die sich perfekt für dreckige Garage-Rock-Riffs und Leads eignen. Klanglich bewegt sich der Peavey Decade Too klar im Bereich Vintage-, Indie- und Stoner-Rock. Sein leicht rauer, ungeschliffener Charakter verleiht ihm eine charmante Eigenständigkeit. Sucht man nach einem cremigen, röhrenähnlichen Overdrive-Ton, ist man hier jedoch eher fehl am Platz. Und für laute Bandproben oder Bühnenanwendungen dürfte der Decade Too auch etwas zu leise sein. Dafür glänzt er beim heimischen Üben und im Studio- oder Homerecording-Kontext. Gerade für Overdubs, kreative Sound-Layer oder ungewöhnliche Gitarrenspuren ist er hervorragend geeignet.

Audio Samples
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Mid Setting – Les Paul Low Gain – Stratocaster High Gain – Les Paul Pre-Gain Check – Les Paul Sat Switch Off/On – Les Paul Sat Switch Lead – Les Paul Bass Boost – Stratocaster Top Boost – Stratocaster Pedal Check – Les Paul

So klingt der DI-Out und das Extension-Cabinet des Peavey Joshua Homme Decade Too

Nun geht es über den XLR-Out in mein Audiointerface. Weder der DI- noch der Preamp-Out sind mit einer Frequenzkorrektur belegt, weshalb ich eine 4×12“-Speakerfaltung in der DAW zu Rate ziehe. Dieses Szenario funktioniert ganz hervorragend: Der leicht nasale Grundton des verbauten 1×8“-Speakers ist verschwunden und das Low-End kommt deutlich fetter. Will man generell etwas mehr Klangvolumen, erweist sich die optionale Extension-Box als tolle Ergänzung. Insgesamt erhält man etwas mehr Druck, wobei der Speakersound aufgrund des identischen 1×8“-Celestion im Prinzip identisch ist. Die umschließende Metallvorrichtung bietet dem Decade Too einen tollen Halt und auch optisch wirkt das Decade „Full Stack“ sehr ansprechend. Im Soundfile hört ihr beide Speaker simultan abgenommen.

Audio Samples
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DI Out + IR – Stratocaster Combo Cab plus Extension Cab – Stratocaster
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Fazit

Der Peavey Decade ist kein typischer Mainstream-Amp – und genau das macht ihn so interessant. Sein Grundsound ist rau, kantig und besitzt einen markanten Lo-Fi-Charakter, der besonders im Indie-, Garage- und Stoner-Rock-Bereich hervorragend zur Geltung kommt. Die Cleansounds überzeugen vor allem in Kombination mit ausgangsschwächeren Pickups und aktiviertem Top-Boost. Gleichzeitig lassen sich auch dynamische Mid-Gain-Riffs sowie fuzzige High-Gain-Sounds problemlos realisieren. Zwar bringt der kleine 8″-Speaker naturgemäß Einschränkungen im Bassbereich mit sich und klingt in den Mitten leicht nasal, doch das liegt konstruktionsbedingt im absolut vertretbaren Rahmen. Dank des Top- und Bass-Switches sowie eines überraschend effektiven EQs zeigt sich der Decade insgesamt deutlich flexibler, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Der zusätzliche Saturation-Schalter erweitert das Zerrspektrum nochmals spürbar und ermöglicht klanglich eine größere Bandbreite.

Für große Bühnen oder laute Proben dürfte die Lautstärke des Amps allerdings nicht ausreichen, doch im Studio oder als Übungsverstärker spielt er seine Stärken voll aus. Besonders bei kreativen Gitarren-Layern, experimentellen Sounds oder als bewusst eingesetzter Klangkontrast in Produktionen entfaltet er seinen eigenen Reiz. Sinnvolle Ergänzungen wie der Einschleifweg sowie der regelbare DI-Out runden das Bild ab. Ob der aktuelle Hype um den Ur-Decade gerechtfertigt ist, mag Ansichtssache sein. Fest steht jedoch: Wer abseits von klassischen Röhren- oder Modeling-Sounds nach frischen Klangfarben sucht oder einfach nur einen handlichen Übeamp braucht, bekommt hier ein charakterstarkes, solides und preislich attraktives Werkzeug an die Hand.

Charakterstarker Sound, solide Bauweise und preislich attraktiv: der Decade Too ist auch mit dem optionalen Extension Cabinet erhältlich.
Charakterstarker Sound, solide Bauweise und preislich attraktiv: der Decade Too ist auch mit dem optionalen Extension Cabinet erhältlich.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakte Maße und niedriges Gewicht
  • eigenständiger Sound
  • hohe Konnektivität
  • schaltbarer Saturation, Bass- und Top-Switch
Contra
  • 1×8“-Speaker kann etwas nasal wirken
Artikelbild
Peavey Joshua Homme Decade Too (plus Extension Cabinet) Test 
Für 329,00€ bei
  • Hersteller: Peavey
  • Name: Joshua Homme Decade Too
  • Type: Transistor-Combo
  • Herstellungsland: China
  • Regler: Pre- & Post-Gain, Low, Mid, High, DI-Level
  • Schalter: On/Off, Saturation, Bass, Top, Phase, GND-Lift
  • Anschlüsse: Input, 2x Speaker-Out (8 oder 4 Ohm), Footswitch, FX-Loop, Unbalanced Out (je 6,3-mm-Klinke), Transformer-Balanced-Out (XLR)
  • Speaker: 1×8” Celestion
  • Leistung: 10 Watt
  • Abmessungen (L x B x H): 180 x 320 x 330 mm
  • Gewicht: 5,9 kg
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (Stand: August 2025)
  • Extension Cabinet:
  • Speaker: 1×8” Celestion
  • Leistung: 10 W
  • Abmessungen (L x B x H): 180 x 350 x 370 mm
  • Gewicht: 6,8 kgs
  • Herstellungsland: China
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (Stand: August 2025)

Herstellerseite: https://peavey.com

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