Anzeige

Palmer Encore Looper Test

Der Palmer Encore Looper präsentiert sich als schlichtes und schnörkelloses Looper-Effektpedal mit kompakten Abmessungen. Ein Fußtaster, ein Regler, eine LED – das sind alle Zutaten, die bei diesem Gerät zum Erzeugen von Loops gebrauchte werden.

Palmer_MI_Encore_Looper_Pedal_006FIN


Effekte und sonstige Spielereien sind nicht an Bord, dafür gibt es zehn Minuten Loop-Aufnahme mit unbegrenzten Overdubs. Das Ganze kann man sich für weit weniger als 100 Euro in sein Board schrauben, und wenn auch Klangqualität und Verarbeitung stimmen, dann sollte das eine feine Sache sein.

Details

Gehäuse/Optik

Das Encore Looper Pedal kommt im pulverbeschichteten Stahlblech-Gehäuse, bei dem das untere U-förmige Blech an der Stirnseite leicht übersteht, wie man es von Palmer kennt, sodass die dort geparkten Anschlussbuchsen etwas besser geschützt sind. Außerdem finden sich am Boden zwei Löcher, mit denen das Pedal bei Bedarf direkt ins Pedalboard geschraubt werden kann. Für einen variablen Einsatz ist die Unterseite mit einer großflächigen Gummierung versehen, auf der das Pedal fest und sicher auf glatten Untergründen steht. Mit den Maßen 60 x 100 x 60 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 249 Gramm ist unser Testkandidat recht kompakt und leicht, und auch die Anzahl der Bedienelemente ist mehr als überschaubar.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Palmer Encore Looper gehört zur Gattung der “Weniger ist mehr”-Effektgeräte.

Auf der Oberseite befinden sich lediglich ein angenehm leichtgängiger Fußtaster (True Bypass), ein Regler für die Loop-Lautstärke (Level) und eine LED, die den Loop-Status in verschiedenen Farben anzeigt. Der Encore kann mit 9V-Spannung betrieben werden, das Ganze wahlweise per Batterie oder Netzstrom mit einem Standard 9V-Netzteil (Minuspol innenliegend). Zum Batteriewechsel muss die Bodenplatte mit vier Schrauben gelöst werden, allerdings würde ich eher den Betrieb am Netzadapter bevorzugen, denn der Encore benötigt 90 mA Strom. Was den Sound anbetrifft, wird nicht gespart, unser Testkandidat schafft eine Aufnahmezeit von 10 Minuten pro Loop und grenzenlosen Overdubs, das Ganze bei 24 Bit unkomprimierter Audioqualität.

Fotostrecke: 3 Bilder Bei der Bedienung kann man eigentlich nichts falsch machen,…

Bedienung

Die Bedienung ist tatsächlich ein Kinderspiel, die Loop-Aufnahme wird gestartet, wenn der Fußtaster gedrückt wird – die LED leuchtet rot. Bei erneutem Drücken des Fußtasters wird der Endpunkt des Loops gesetzt und der Loop wird von vorne abgespielt (Wiedergabe). Jetzt leuchtet die LED grün. Der Overdub-Mode wird aktiviert, wenn der Fußtaster noch einmal gedrückt wird, nun leuchtet die LED wieder rot und es können beliebig viele Overdubs aufgenommen werden. Der Loop wird gestoppt, wenn der Fußtaster zwei Mal kurz hintereinander betätigt wird. Dann blinkt die LED grün. Um einen aufgenommenen Loop endgültig zu löschen, muss der Fußtaster bei gestopptem Loop ca. zwei Sekunden gedrückt gehalten werden. Hält man den Taster bei laufendem Loop zwei Sekunden gedrückt, wird lediglich die letzte Aufnahme gelöscht (UNDO-Funktion). Die Lautstärke des Loops kann mit dem Level-Regler eingestellt werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse für Ein- und Ausgang sowie die Netzteilbuchse sind auf der Stirnseite platziert.
Anzeige

Praxis

Zu Beginn wird der Looper erst einmal auf seine Klangqualität überprüft und zwar unter dem Gesichtspunkt, inwieweit sich der Sound verändert, wenn er im Bypass Mode angeschlossen ist, und auch, wie sich das aufgenommene Signal zum gespielten Signal verhält. Für diesen Versuch kommt der Marshall Plexi (SLP100) zum Einsatz, der an eine 4×12 Box angeschlossen ist und von einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Im ersten Beispiel hört ihr die direkte Verbindung von Gitarre (Les Paul) und Amp. Dann wird der Encore im Bypass-Mode dazwischengeschaltet, um festzustellen, ob es Klangeinbußen bei der Verschaltung des Pedals gibt. Im dritten Beispiel hört ihr dann das Riff mit dem Encore aufgenommen und abgespielt. Der Level-Regler befindet sich in mittlerer Position (12 Uhr), was auch Unity-Gain entspricht.

Audio Samples
0:00
Gitarre direkt in den Amp Palmer Encore im Bypass Mode Aufgenommener Loop

Was die Klangqualität anbetrifft, gibt es nichts zu beanstanden – alles hält sich im normalen Rahmen. Ein leichter Verlust im tiefen Mittenbereich ist beim Bypass-Signal zu verbuchen, aber das ist absolut normal. Das aufgenommene Signal ist in den Höhen etwas abgesenkt, aber auch das ist verschmerzbar. Ehrlich gesagt finde ich bei Loop-Aufnahmen einen leichten Höhen-Cut recht hilfreich, dann bleibt das aufgenommene Signal immer dezent im Hintergrund.

Die Klangqualität mit 24 Bit unkomprimiertem Audio-Signal ist überzeugend, auch bei vielschichtigen Overdubs wird ein transparenter Ton generiert.
Die Klangqualität mit 24 Bit unkomprimiertem Audio-Signal ist überzeugend, auch bei vielschichtigen Overdubs wird ein transparenter Ton generiert.

Von der Bedienung her gibt es auch keine Probleme, der Fußtaster schaltet punktgenau und das Aufnehmen “runder” Loops gestaltet sich recht unproblematisch. Allerdings ist ein akkurater Stopp des Loops nur mit schnellem Doppeltritt machbar, was möglich ist, aber etwas Übung erfordert und bei der Live-Performance eher knifflig ist. In dieser Hinsicht ist man mit einem Looper mit separatem Stopp-Taster natürlich wesentlich flexibler aufgestellt. Auch der Löschvorgang im Ruhezustand macht auf der Bühne keinen Spaß, weil man durch das Treten des Fußtasters den Loop für eine halbe Sekunde startet, bis der Encore erkennt, dass man die Aufnahme löschen möchte. Aber das ist keine Fehlfunktion des Pedals, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass nur ein Taster für alle Funktionen zur Verfügung steht.

Hier hört ihr den Encore nun im “normalen” Einsatz mit einem Loop und mehreren Overdubs. Dabei habe ich einige Tonüberlagerungen gespielt, um zu erforschen, ob das Pedal soundmäßig in die Knie geht oder ob es auch bei Overdubs in einem engen Frequenzrahmen sauber klingt. Auch in dieser Hinsicht gibt es keine Beanstandungen, bei Overdubs bleibt der Sound klar und differenziert. Das Pedal befand sich dabei am Ende der Effektkette, davor ein leichtes Overdrive und Delay. Bei der ersten Runde wird der Loop aufgenommen, dann einmal abgespielt und danach folgen die Overdubs. Damit der Loop etwas im Hintergrund läuft, wurde der Level-Regler auf 11 Uhr eingestellt.

Audio Samples
0:00
Loop Aufnahme mit Overdubs
Anzeige

Fazit

Der Palmer Encore ist ein guter Partner für einfache Loop-Einsätze. Das Pedal ist solide gebaut und kommt mit kompakten Maßen und Gewicht und passt damit noch gut in die letzte freie Ecke auf dem Board. Die Klangqualität mit 24 Bit unkomprimiertem Audio-Signal ist überzeugend, auch bei vielschichtigen Overdubs wird ein transparenter Ton generiert. Die Bedienung mit einem Fußtaster und einem Regler ist einfach, aber beim Bühneneinsatz problematisch, wenn es um punktgenaue Stopps oder das geräuschlose Löschen von Loops im Ruhezustand geht. Allerdings ist das eine Faktor, der bei Loopern mit einem Taster normalerweise zum Tragen kommt. Wer das verschmerzen kann und einen preisgünstigen, einfachen Looper ohne Effekte und Schnickschnack sucht, sollte den Encore auf jeden Fall antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Audioqualität
  • einfache Bedienung
  • kompakte Größe
  • solide, roadtaugliche Verarbeitung
  • UNDO-Funktion
Contra
  • geräuschloses Löschen im „Ruhezustand“ nur bei heruntergeregeltem Volume-Regler möglich
Artikelbild
Palmer Encore Looper Test
Für 45,00€ bei
Der Palmer Encore Looper überzeugt mit sehr guter Audioqualität, einfacher Bedienung und seiner kompakten Größe.
Der Palmer Encore Looper überzeugt mit sehr guter Audioqualität, einfacher Bedienung und seiner kompakten Größe.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Palmer
  • Modell: Encore
  • Typ: Looper Effektpedal
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Regler: Level
  • Schalter: Fußtaster für Aufnahme, Wiedergabe, Stop, Löschen und Wiederherstellen
  • Aufnahmedauer: 10 Minuten
  • Audio: 24 Bit (unkomprimiert)
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromaufnahme: 90 mA
  • Spannung: 9 V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 60 x 100 x 60 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 249 Gramm
  • Verkaufspreis: 79,00 Euro (November 2017)
Hot or Not
?
Palmer_MI_Encore_Looper_Pedal_004FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!