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Pur Cajon Manufaktur Compact Nuss Cajon Test

Nach der Cajon-Welle der letzten Jahre ist die Landschaft der Cajon-Firmen und -Hersteller um ein Vielfaches gewachsen. Da muss man sich als relativ junger Betrieb – die Pur Cajon Manufaktur wurde im Jahr 2012 gegründet – schon etwas einfallen lassen, um sich aus der Masse hervorzuheben. 

Pure Cajon Manufaktur
Pure Cajon Manufaktur


Die Salzburger Manufaktur Pur Cajon hat sich Qualität sowie Innovation statt Massenproduktion auf die Fahne geschrieben, und das Ganze unter Verwendung nachhaltiger Herstellungsverfahren. Diese Qualität hat ihren Preis, und so geht es preislich beim Pur Einsteigermodell, dem Compact, dort los, wo bei anderen Herstellern das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Das klingt erstmal interessant. Wir nehmen heute das “Compact Cajon Nuss” unter die Lupe,  das erste von zwei Cajon-Modellen, die wir von Pur im Studio haben. Im folgenden Test prüfen wir, ob die Qualität und der Spielspaß den stolzen Preis rechtfertigen.

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Details

Ich bin mir nicht sicher, woher die Compact Serie ihren Namen bezieht, jedenfalls entsprechen die Maße meines Testmodells dem heutigen Standard, und die Instrumente sind nicht kompakter als die meisten anderen Cajons. Der Korpus ist aus massivem elflagigen, 15 Millimeter starken Birkenholz gefertigt, welches mit Ahorn furniert ist. Anstatt des normalen kreisrunden Schalllochs, das wir von anderen Cajons kennen, hat die Öffnung in der Hinterwand bei Pur die Form einer Hand.
Diese Hand ist auch Teil des Firmenlogos, das auf der Instrumentenvorderseite die Schlagfläche verziert. Der Instrumentenkorpus ist rund herum hervorragend verarbeitet, nirgends gibt es scharfe Kanten oder störende Ungleichmäßigkeiten.

Fotostrecke: 4 Bilder Sämtliche Kanten sind sorgfältig abgerundet, und die Schlagfläche steht leicht vom Instrumentenkorpus ab.

Makellose Verarbeitung, wohin das Auge blickt
Die Schlagfläche des Instrumentes besteht aus Ahorn-Nuss-Furnier und sieht, wie auch der Rest des Compact Nuss Cajons, ziemlich edel aus. Alternativ zum Nussholz gibt es die Instrumente der Compact Serie auch mit Ebano und Zebrano. Alle Varianten sind optisch sehr ansprechend und unterscheiden sich preislich nicht voneinander. Anders als bei vielen anderen Cajons ist die Schlagfläche nicht verleimt, sondern ausschließlich verschraubt. Sie ist mit dem Korpus nicht bündig verarbeitet und steht oben deutlich ab. Das ist zunächst einmal ungewohnt, denn die meisten Cajon-Hersteller wählen da einen anderen Weg. An den Seiten finden sich sogenannte Clap Corners, wodurch der Abstand zwischen Korpus und Schlagfläche hier noch deutlicher zu spüren und auch zu hören ist. Es entsteht ein markantes Holz-auf-Holz-Geräusch, wenn man diese Bereiche mit Händen und Fingern spielt.
Wenn man durch die handförmige Öffnung ins Innere des Instrumentes blickt, sieht man zuerst ein Label mit Seriennummer und Unterschrift des Qualitätsprüfers. Im ersten Moment wundere ich mich, dass ich überhaupt keine Snare sehe, aber auf den zweiten Blick findet sich diese, ziemlich unscheinbar und leicht zu übersehen, im unteren Bereich in der Nähe der Bodenfläche. Der Snare-Mechanismus lässt sich auf zwei Arten anpassen. An einer Stellschraube kann man die Intensität des Schnarrgeräusches einstellen, und mit Hilfe eines kleinen Metallgriffs lässt sich die ganze Snare mit einem einfachen Handgriff deaktivieren. 
Unten steht das Cajon auf vier großen Füßen aus Hartgummi, für einen bequemen und rutschfesten Sitz sorgt eine kleine Sitzmatte, die oben auf das Instrument gelegt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Inneren ist ein Sticker mit der Seriennummer und einer Unterschrift des Qualitätsprüfers aufgeklebt.
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Praxis

Das Erste, was mir beim Anspielen des Cajons auffällt, ist die deutlich spürbare Kante zwischen Schlagfläche und Korpus. Es dauert eine Weile, bis ich mich daran gewöhne, aber nachdem ich meine Spieltechnik entsprechend anpasse, ist dies kein Problem mehr. Der Grund für diese eigenwillige Design-Entscheidung ist, dass durch den Abstand zum Instrumentenkorpus eine schnellere Ansprache bei Fingertechniken erreicht wird. Diese Rechnung geht auf, das Instrument spricht in der Tat sehr sensibel auf die leichtesten Berührungen an – eine Freude für jeden Cajonisten, dessen Wurzeln in der Fingerpercussion liegen. Die sogenannten Clap Corners, also die oberen Ecken der Spielfläche, bieten dem ambitionierten Spieler eine weitere Klangvariation. Den Aufprall von Holz auf Holz hört man mit einem deutlichen Klacken, das diesem Feature seinen Namen gibt.
Nun ist es Zeit, mich näher mit dem Innenleben des Instruments zu beschäftigen.
Die Bedienung des Snare-Mechanismus erklärt sich praktisch von selbst, und die Einstellungsmöglichkeiten sind extrem nuanciert. Hier lässt sich wirklich genauestens kontrollieren, wie sensibel die Snare ansprechen soll. Von recht dominant, bei allen Schlägen mitklingend, bis sparsam und differenziert ist alles möglich. Es lässt sich auch eine sehr saubere Trennung von Bass-Schlägen ohne Snare und Tones und Slaps mit Snare erreichen – eine Eigenschaft, die für viele Cajonisten ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines hochwertigen Instrumentes ist. Insgesamt ist hier eine der besten Snare-Mechaniken am Werk, die ich bisher erlebt habe.

Der Snare-Mechanismus lässt sich sehr einfach bedienen und ermöglicht eine präzise Kontrolle.
Der Snare-Mechanismus lässt sich sehr einfach bedienen und ermöglicht eine präzise Kontrolle.

Durch eine einfache Bewegung lässt sich die Snare auch ganz deaktivieren, und man erhält den holzigen Sound eines klassischen peruanischen Cajons – dabei habe ich schon fast das Gefühl, ein anderes Instrument zu spielen. Das Compact Cajon kann mit all diesen unterschiedlichen Einstellungen überzeugen und klingt durch die Bank stimmig und rund. 

Audio Samples
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Die verschiedenen Sounds des Cajons Buleria-Groove Besen-Groove Cajon mit deaktivierter Snare Groove mit deaktivierter Snare
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Fazit

Das Compact Nuss Cajon kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Verarbeitung ist erstklassig, der Sound kraftvoll und differenziert, und die feinen Einstellungsmöglichkeiten der Snare suchen ihresgleichen. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder. Somit sind Pur Cajons vor allem für ambitionierte oder professionelle Spieler interessant, die bereit sind, für Qualität etwas mehr zu bezahlen. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die nicht bündige Lage der Schlagfläche zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die daraus resultierenden speziellen Klangmerkmale werden für den einen ein erwünschtes Qualitätsmerkmal sein, während der andere den Sound eines traditionelleren String Cajons bevorzugen wird. Hier hilft nur anspielen und testen, und das würde ich jedem ans Herz legen, der auf der Suche nach einem hochwertigen Cajon ist. Von mir bekommt das Compact Nuss Cajon eine fast perfekte Bewertung mit klarer Empfehlung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr guter Sound
  • flexibles und sehr gut klingendes Snare-System
  • hervorragende Verarbeitung
  • ansprechendes Design
Contra
  • Versatz von Schlagfläche und Korpus ist gewöhnungsbedürftig
Artikelbild
Pur Cajon Manufaktur Compact Nuss Cajon Test
Für 289,00€ bei
Das Pur Compact Nuss Cajon hat ein ansprechendes Design und einen tollen Sound.
Das Pur Compact Nuss Cajon hat ein ansprechendes Design und einen tollen Sound.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pur Cajon Manufaktur
  • Bezeichnung: PC1279 Compact QS Nuss
  • Herkunftsland: Österreich
  • Abmessungen (H x B x T): 46 x 30,4 x 29,3cm
  • Front- Schlagplatte aus Ahorn-Nuss-Holz
  • Korpus: 15 mm Birken-Ahorn Furnier
  • Rückseite mit Pur-Logo im Resonanzloch
  • hochwertige und flexible Snare-Mechanik
  • Clap Corners in den Ecken der Schlagfläche
  • Zubehör: Sitzauflage
  • Preis (Straßenpreis Dezember 2017 ): EUR 279,-

Seite des Herstellers: pur-cajon.at

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