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Supro Chorus Test

Das Supro Chorus Pedal hat sich voll und ganz dem gleichnamigen Effekt verschrieben, wie man unschwer an der schlichten Namensgebung erkennen kann. Dabei setzt das analoge Pedal auf zwei MN3007 Eimerkettenspeicher-Chips und arbeitet demzufolge auch in Stereo. Als Extraschmankerl können die beiden Chorus-Kanäle im Panorama gemischt werden, was interessante Klänge verspricht. Außerdem hat der Supro Chorus eine Vibrato-Option an Bord, bei der das unbearbeitete Signal außen vor bleibt.

Supro Chorus Test

Die für ihre legendären Gitarrenamps bekannte Marke erschien 2013 wieder auf der Bildfläche und führt nun auch Effektpedale im Portfolio. Ob das Supro Chorus Pedal die Gitarrenzunft mit vollmundigen Chorus-Sounds zu verwöhnen weiß, wollen wir im folgenden Test herausfinden.

Geliefert wird das 272 g leichte und 64 x 120 x 67 mm (B x T x H) große Pedal in einem Pappkarton. Der pastellfarbene Supro Chorus lässt sich ausschließlich mit einem 9-V-Netzteil betreiben, das nicht Teil des Lieferumfangs ist und hat laut Hersteller eine Stromaufnahme von 100 mA. Eine Bedienungsanleitung liegt ebenfalls nicht bei, kann aber auf der Website des Herstellers abgerufen werden.

Die beiden Eingänge und Ausgänge sowie der Netzteilanschluss befinden sich an der Stirnseite des Geräts.

Supro 1307 Chorus Gehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Das analoge Supro Chorus Pedal bedient sich der Eimerkettenspeicher-Technologie und arbeitet in Stereo.

Auf der Oberseite lässt sich mit einem Kippschalter festlegen, ob der Effekt im Mischverhältnis mit dem unbearbeiteten Signal (Chorus) oder nur das Effektsignal (Vibrato) ausgegeben werden soll. Letztere Option sorgt für eine noch tiefer gehende Modulation. Doch dazu gleich mehr im Praxisteil.

Mit den beiden Potis für Speed und Depth kann wie gewohnt die Modulationsgeschwindigkeit und Tiefe gesteuert werden. Die mit Time und Dimension betitelten Potis haben wiederum interessante Zusatzfunktionen im Gepäck. Time regelt dabei die Verzögerungszeit des Choruseffekts. Im Detail wird hier beim Aufdrehen des Potis auf einem Kanal die Verzögerungszeit verlängert und auf dem anderen reduziert. Mit Dimension steuert man den sogenannten Crossfade, also das Übersprechen der beiden Kanäle. Das Pedal arbeitet mit einem gepufferten Bypass und wird wie gewohnt über einen Fußschalter in Betrieb genommen. Ansonsten glänzt es mit einer sauberen und robusten Verarbeitung.

Supro 1307 Chorus Lackierung
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite setzen sich aus vier Potis, einem Mini-kippschalter und dem Fußschalter zusammen.
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Um den gebotenen Stereochorus in voller Breite zu erleben, schleife ich das Pedal zunächst in den Stereo-Effektweg meines Line6 HX Stomp Modelers ein. Wie sich aber leider schnell zeigt, reagiert es empfindlich auf höhere Eingangspegel und ist demzufolge in diesem Setup nicht gut aufgehoben. Wie so manch anderes Analogpedal sollte man den Supro Chorus demzufolge also am besten vor dem Amp platzieren. Um den Einsatz mit zwei Amps dennoch zu simulieren, entscheide ich mich, das Pedal direkt über die D.I.-Eingänge meines Audiointerfaces aufzuzeichnen und beide Kanäle mit einem identischen cleanen Fender-Style-Amp aus Guitar Rig zu belegen. Die Gitarre meiner Wahl für den ersten Soundcheck ist nun eine Telecaster und wir hören zunächst das Bypass-Signal, gefolgt vom Chorus- und Vibrato-Modus. Alle Potis stehen dabei auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Soundcheck: Bypass -> Chorus -> Vibrato

Aktiviert man das Pedal, wird der Pegel geringfügig angehoben. Außerdem ist der linke Kanal ein klein wenig lauter als der rechte, was bei einem Stereosignal eigentlich nicht sein sollte. Beim Umschalten in den Vibrato-Modus knallt es dann recht gewaltig. In hohen Lautstärken empfiehlt es sich hier also, den Signalweg vorab stummzuschalten. Klanglich kommt das Pedal mit den typischen charmanten Eigenschaften eines Analog-Chorus daher und wirkt im positiven Sinne etwas eiernd und träge. Allerdings ist das Rauschaufkommen besonders im Vibrato-Modus schon sehr auffällig.

Das Supro Chorus Pedal erzeugt einen analog-typischen reichhaltigen Sound und glänzt mit sauberer und robuster Verarbeitung.

Ansonsten reagieren die beiden Standard-Parameter für Speed und Depth gleichmäßig und erlauben eine feinfühlige Abstimmung des Klangcharakters. Aber auch mit den Potis für Time und Dimension kann sehr hörbar Einfluss auf das Klangverhalten der beiden Kanäle genommen werden, wobei es sich lohnt, ein wenig mit unterschiedlichen Einstellungen zu experimentieren. Dabei machen sich die Klangunterschiede übrigens nicht nur im Stereopanorama, sondern auch im Monobetrieb bemerkbar. In den folgenden Beispielen habe ich den jeweils angegebenen Parameter in mehreren Schritten aufgedreht. Alle anderen Potis standen weiter auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Soundcheck: Speed (Chorus-Mode) Soundcheck: Depth (Chorus-Mode) Soundcheck: Time (Chorus-Mode) Soundcheck: Dimension (Chorus-Mode)

Experimentiert man mit den Poti-Einstellungen, lassen sich dem Pedal unterschiedliche Schattierungen entlocken, die einiges dahermachen und sich dabei analog-typisch sehr plastisch präsentieren. Wie schon angesprochen, ist das Rauschaufkommen allerdings stellenweise beachtlich und stört mich besonders im Vibrato-Modus. Auch wenn wir es hier mit einem analogen Pedal zu tun haben, geht das deutlich besser. Hier kommen noch ein paar abschließende Beispiele mit diversen Gitarrenmodellen, verschiedenen Spielweisen und Pedal-Einstellungen.

Audio Samples
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Setting 1: Chorus – Telecaster Setting 2: Chorus – ES-335 Setting 3: Vibrato – Bariton Setting 4: Chorus – Stratocaster Setting 5: Chorus (Mono) – Les Paul
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Der Supro Chorus offenbart im Test die charmanten, etwas eiernden und trägen Modulationen, die für analoge Modulationseffekte so typisch sind. Mithilfe der zusätzlichen Parameter für die Verzögerungszeit und das Übersprechen der Stereokanäle ermöglicht das Pedal darüber hinaus verschiedene Schattierungen, mit denen sich das Experimentieren lohnt. Leider verträgt sich die Schaltung nicht mit etwas höheren Eingangspegeln und auch ein stellenweise sehr deutlich wahrnehmbares Rauschaufkommen muss man in Kauf nehmen.

Supro 1307 Chorus Bodeneffektpedal
Leider verträgt sich der Supro Chorus nicht mit etwas höheren Eingangspegeln und auch ein stellenweise sehr deutlich wahrnehmbares Rauschaufkommen muss man in Kauf nehmen. Klanglich glänz das Pedal aber ansonsten mit analog-typischen, reichhaltigen Modulationen.
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • analog-typischer reichhaltiger Sound
  • Einfluss der zusätzlichen Parameter für Time und Dimension
Contra
  • erhöhtes Rauschaufkommen
  • lautes Geräusch beim Umschalten der Modi
  • Empfindlichkeit auf höheren Eingangspegel
  • Stereosignal nicht ganz gleichmäßig auf beide Kanäle verteilt
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