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Höfner Verythin CT Longscale Bass Test

Wenn der Name Höfner fällt, denken die meisten Bassisten vermutlich sofort an den legendären Violin-Bass. Das ist kaum verwunderlich, denn schließlich hat ein gewisser Paul McCartney diesen Shortscale-Bass als bevorzugtes Instrument für eine nicht ganz unbekannte Band namens The Beatles auserkoren – und dem Instrument damit zu einer immensen Popularität verholfen, die bis heute andauert! Höfner hatte allerdings auch schon in den 60er-Jahren andere Bassmodelle im Programm, wie etwa den superflachen Verythin-Halbresonanz-Bass mit der Bezeichnung 500/7.


In den 70ern wurde die Produktion dieses Modells zwar vorübergehend eingestellt, aber Höfner nahm den Verythin-Shorty vor einigen Jahren für die in China hergestellte HCT-Serie wieder in das Sortiment auf. Für alle Tieftöner, die auf den Sound des extrem flachen Halbresonanz-Basses stehen, aber lieber auf einer herkömmlichen Longscale-Mensur spielen, hatte Höfner auf der Musikmesse den brandneuen Höfner Verythin CT Longscale Bass (HCT 500/8) mit 34-Zoll-Mensur im Gepäck.

Details

Das neue Verythin-Familienmitglied ist derzeit nur in einer Version mit einer hochglänzenden und transparenten “Dark Cherry Sunburst”-Lackierung erhältlich. Das dunkle Finish steht dem neuen Halbresonanzbass allerdings sehr gut zu Gesicht und sorgt in Verbindung mit dem cremefarbigen Binding für eine klassisch elegante Optik. Für den großen Korpus wurde – mit Ausnahme des Centerblocks – nur geflammtes Ahorn verwendet. Sowohl die Decke mit den beiden F-Löchern, der Boden und die gerade mal 31 mm breite Zarge bestehen aus dem hellen Hartholz, für den stabilisierenden Centerblock kommt Fichte zum Einsatz.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf den ersten Blick wirkt der Verythin vertraut, doch die verlu00e4ngerte Mensur …

Genauso klassisch wie der Korpus wurde auch die Halskonstruktion des neuen Verythin-Modells aufgebaut. Die eingeleimte Konstruktion besteht aus zwei Streifen Ahorn und einem Mittelstreifen aus Buche, und auf das Profil wurde schließlich ein Palisandergriffbrett geleimt, in welchem wiederum 20 Bünde und runde Lagenmarkierungen parken. Auf dem Halsrücken kommt ebenfalls das transparente “Dark Cherry Sunburst”-Finish des Bodies zum Einsatz, welches die schöne Maserung des Ahornhalses dezent durchscheinen lässt.
Für den klassischen Look darf ein schickes Binding natürlich nicht fehlen, und so wurden auch die Griffbrettflanken des neuen Höfner-Basses passend zum Korpus mit einer cremefarbigen Umfassung versehen. Der Hals endet schließlich in einer leicht abgewinkelten Kopfplatte, welche den geschwungenen Höfner-Schriftzug, das klassische Torch-Symbol (Fackel) und, unter einer verschraubten Kunstabdeckung, den Halsspannstab für die Justierung der Halskrümmung beherbergt. Außerdem finden wir auf der Kopfplatte vier gekaspselte Tuner im Gotoh-Stil mit Flügeln aus Nickel.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Griffbrett wird von einem schicken Binding eingerahmt, …

Damit sind wir schon mitten im Thema Hardware und knöpfen uns als nächstes die Brückenkonstruktion vor: Höfner verbaut beim neuen Modell eine klassische zweiteilige Brücke, die aus dem eigentlichen Steg sowie aus einem Saitenhalter (Tailpiece) besteht, durch den die Saiten beim Aufziehen gefädelt werden. Für die nötigen Einstellmöglichkeiten wurde bei der klassischen Brücke gesorgt: der Steg kann mit zwei Rändelschrauben an den Seiten in der Höhe für die Saitenlage eingestellt werden, und die Justierung der Intonation geschieht mit jeweils einer Schraube an den vier Saitenreitern.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Steg und das Tailpiece-Stu00fcck bilden zusammen die zweiteilige Bru00fccke, …

Die Klangübertragung wird beim Verythin-Bass von zwei großen Höfner-Humbuckern mit Nickelabdeckungen in der Hals- und Stegposition übernommen. Im Gegensatz zu den populären Violin- oder Club-Bässen, die mit einer etwas speziellen Tonabnehmerschaltung ausgestattet sind, hat Höfner dem Verythin-Modell einfach pro Tonabnehmer einen Lautstärkeregler und eine Tonblende zum Absenken der Höhen spendiert. Ein solches herkömmliches Setup mit Lautstärkereglern und Tonblenden ist sicherlich für die meisten Bassisten vermutlich auch logischer in der Bedienung als die traditionelle Höfner-Schaltung der Violin-Bässe.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf dem Korpus wurden zwei Humbucker aus eigener Fertigung platziert.

An der Verarbeitung des Instruments habe ich, bis auf einen losen Lautstärkeregler, nichts auszusetzen. Auch nach penibelster Inspektion konnte ich keine gravierenden Schlampereien finden, und selbst die Bundierung wurde tadellos vorgenommen. Höfner legt dem Karton übrigens ein Tütchen mit acht zusätzlichen Plastik-Potiknöfen im Retrostyle in Weiß und Schwarz bei – für optische Abwechslung im Cockpit ist also auch gesorgt!

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