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Yamaha PSS-A50 Test

Praxis

Yamaha PSS-A50 Test – Klangfarben und Arpeggios

Das Yamaha PSS-A50 Test-Gerät ist nach dem Einschalten sofort spielbereit und es ist der erste Sound „Grand Piano“ voreingestellt. Man kann auf der exakt arbeitenden Mini-Tastatur erstaunlich gut spielen und die Anschlagdynamik in drei Stufen einstellen. Das geschieht über die SHIFT-Taste und die entsprechende Taste der Klaviatur. Den Sounds ist automatisch ein leichter Reverb-Effekt beigemischt, der den Klang angenehmer macht und sich nicht verändern lässt. Nur den Bass-Drum Samples der beiden Drumkits wurde kein Hall beigemischt und das ist gut so. Jedem Sound ist auch werksseitig ein passendes Arpeggio-Pattern zugeordnet, wenn man den Arpeggiator aktiviert. Ich habe hier einige Beispiele der Klänge aufgenommen, zuerst jeweils ohne, dann mit Arpeggio.

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Grand Piano Electric Piano 1 Rock Organ Nylon Guitar Slap Bass Strings Pizzicato Strings Clarinet Flute Synth Brass Gemini Punchy Chords Square Lead New Age Pad Marimba Standard Kit Dance Kit

Klangqualität des Yamaha PSS-A50

Die Klangauswahl deckt im Test des Yamaha PSS-A50 alle Bereiche ab, ist aber etwas brav. Ich hätte mir eine größere Anzahl an abgefahrenen Synth-Sounds gewünscht. Die Qualität der Klänge ist – gerade in Anbetracht der Preisklasse – gut. Natürlich sind da auch ein paar Ausfälle dabei, aber zum Jammen und Experimentieren reicht’s! Ich hatte leichte Schwierigkeiten, die richtige Anschlagdynamik einzustellen. Bei Stufe ‚1‘ ertönen einige Klänge schon bei leichtem Anschlag zu laut. Außerdem ist bei leisen Sounds ein leichtes Grundrauschen hörbar. Auch die Drum-Sounds machen Spaß und es gibt 22 coole Beats, die als Arpeggio-Pattern vorliegen.

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Drumbeats Standard Kit Drumbeats Dance Kit

Drückt man dann ARP. HOLD, kann man zu dem Rhythmus mit einem anderen Sound spielen. Der Arpeggiator bietet zum großen Teil wirklich brauchbare Begleitmuster, die auch sehr schnell auf Akkordwechsel reagieren. Praktisch: Hat man beispielsweise ein Klavier-Arpeggio gewählt und ARP. HOLD gedrückt, um dann mit einem anderen Klang darüber eine Melodie zu spielen, dann kann man den Akkord, der dem Arpeggio zugrunde liegt während der Performance ändern, indem man erneut ARP. HOLD betätigt und gleichzeitig eine neue Harmonie. Der Melodie-Klang wird dabei nicht verändert. Auch das Arpeggio-Pattern und das Tempo können während des Spiels mit den +/- Tasten verändert werden.

Motion Effect im Yamaha PSS-A50

Auf einen Sound, ein Arpeggio, oder eine Kombination von Arpeggio und separatem Melodie-Klang kann man einen „Bewegungs-Effekt“ legen. Das ist ein teils synchron zum Tempo verlaufender Effekt, der auf den Filter, die Tonhöhe oder die Amplitude des Klanges wirkt. Dabei sind also beispielsweise Wahwah-, Pitch-Bend- und Tremolo-Effekte möglich und auch komplexe Mischformen. Die Wirkung dieser Klang ist durchaus beachtlich, wie man in folgenden Audiobeispielen hören kann:

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Motion Effect Filter Motion Effect Pitch Motion Effect Komplex

Yamaha PSS-A50 der Phrase Recorder

Der Phrase Recorder im Yamaha PSS-A50 zeigt sich im Test flexibel. Er dient nicht nur dazu, einen einzelnen gespielten Sound aufzunehmen. Vielmehr kann man ein Arpeggio laufen lassen, einen weiteren Klang spielen und diese Kombination komplett mit einem benutzten Motion Effekt als Phrase aufzeichnen. Dafür kann man auch das Metronom einschalten, wenn man möchte. Nachdem man die REC Taste gedrückt hat, blinkt „rec“ im Display und die nächste gespielte Note startet die Aufnahme. Am Ende muss man erneut REC drücken und dabei ziemlich exakt sein. Zum Abspielen drückt man die Start/Stop-Taste und die Phrase wird genau einmal wiedergegeben. Besonders zum Jammen eignet sich die Loop-Funktion ausgezeichnet: Betätigt man gleichzeitig SHIFT und Start, so spielt das PSS-A50 die Phrase in Dauerschleife ab. Allerdings muss man die Aufnahme genau im richtigen Moment starten und stoppen, sonst passt es nicht richtig. Jetzt kann man dazu weitere Klänge spielen, auch synchron mit der Arpeggio-Funktion!

Vier Sounds mit dem Phrase Recorder nutzen

Verwendet man dann ARP. HOLD erneut, so bringt man anschließend einen vierten Klang ins Spiel und legt auf diese beiden Sounds einen anderen Motion Effekt. Das ist dann aber das Maximum der Möglichkeiten. Lediglich die Lautstärke der Phrase stellt man noch ein, das ist dann auch schon alles. Das Prozedere ist auch nicht ganz einfach, man muss das Prinzip erstmal durchschauen. Spaß macht diese Methode des Übereinanderschichtens auf alle Fälle und es entstehen interessante Ergebnisse! Im Grunde bastelt man sich seinen eigenen „Style” aus drei „Tracks“ und spielt dann dazu einen weiteren Sound live. Weiter unten gibt es ein Beispiel-Video, in dem ich zunächst einen Drumbeat mit einem Bass als Phrase aufgenommen habe. Anschließend habe ich die Phrase als Loop abgespielt, darüber ein Square-Synth-Arpeggio gelegt und dazu dann mit einem Pad-Sound gespielt. Zum Schluss habe ich einen Motion Effect eingesetzt, der den Pitch der letzten beiden Sounds nach unten zieht.

Sonstiges

Da das Yamaha PSS-A50 über einen USB-Midi-Anschluss verfügt, kann es auch als Masterkeyboard verwendet werden. Alle aufgenommenen und gespielten Noten werden als MIDI-Daten ausgegeben. Dabei lässt sich der MIDI-Kanal der live gespielten Voice einstellen. Alle vier möglichen geschichteten Klänge senden dann auf höheren Kanalnummern. Mit Parametern wie LOCAL CONTROL ON/OFF, PROGRAM CHANGE ON/OFF oder CONTROL CHANGE ON/OFF wird das Verhalten des PSS-A50 bei eingehenden MIDI-Signalen angepasst. In Verbindung mit einem Computer, auf dem eine Musik-Produktions-Software (DAW) läuft, kann man so das PSS-A50 als Masterkeyboard und auch als Klangerzeuger verwenden. Die vielen Arpeggio-Pattern lasen sich dabei gut als Ideen-Lieferanten nutzen und die erstellten kreativen Sessions können am Rechner weiter bearbeitet werden.

Yamaha PSS A-50 Sound Demo (no talking)

Die erste Hälfte des Videos zeigt die Nutzung der Arpeggios, in der zweiten Hälfte kommt der Phrase Recorder zum Einsatz.

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Profilbild von Tommy

Tommy sagt:

#1 - 11.05.2022 um 14:48 Uhr

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Also ich kann die positive Euphorie die dieses Gerät bei vielen Menschen erzeugt nicht wirklich nachvollziehen! Ich habe es mit dem etwa gleich teuren Akai MPK miniplay verglichen und da zog das Yamaha eindeutig überall den kürzeren! Die Soundauswahl ist sehr kurios, es sind nur wenige wirklich nützliche oder in populärer Musik spielbaren Klänge vorhanden, diese sind auch nicht wirklich interessant oder irgendwie dynamisch spielbar. Die zusätzlichen Funktionen wie Arpeggiator und Aufnahme und so weiter sind alle nur durch extrem umständliches und nerviges Tasten drücken und loslassen und Tasten halten erreichbar, selbst die Lautstärke Taste ist nervig mit ihrem klick klack, ganz normale Drehregler und feste normale Funktionen währen im ganzen zuträglicher! Die Motion Funktion gleicht einem Zufallsgenerator und lässt sich kaum sinnvoll einsetzen, insgesamt kann man alle Funktionen immer nur vorwärts durch steppen, bis man die sich dann gemerkt hat welche einem irgendwann mal gefallen hat ist äußerst lästig und trübt den "Spielgenuss" ungemein. Die Soundqualität ist übel, wenn man über einen Looper mehrere Sounds spielt klingt alles im muffiger. Insgesamt hat dieses Gerät kaum wirklichen Nutzwert, vielleicht für ganz kleine Kinder, die sind dann allerdings mit der f oder e Variante besser aufgehoben da sie über mehr Klänge und eine leichtere direktere Bedienung verfügen! Dazu muss man noch sagen dass die Oberfläche durch hellgraue Schrift auf schwarzem Grund absolut unleserlich ist. Ich habe das Gerät enttäuscht wieder zurückgeschickt, da ich es vom grundsätzlichen Aufbau her interessant gefunden hätte, ein drei Oktaven autarkes MIDI-Keyboard zu haben... Apropos MIDI-Controller, dafür ist es auch fast nicht zu gebrauchen da es über keinerlei Bedienelemente verfügt, die Klänge sind wie gesagt stumpf und langweilig, lassen sich nicht verändern. Das Akai bietet hier wesentlich mehr: 128 zwar etwas angestaubt aber doch sehr umfassende GM Sounds die man mit dem eingebauten Synthesizer Funktionen mit Filter, Reverb, Chorus EQ und eine kleine Hüllkurve umfassend bearbeiten kann und 8 Stück davon als Preset speichern kann! Von den umfangreichen Midifunktionen ganz zu schweigen, dagegen stinkt das Yamaha 50 absolut ab!

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Tommy sagt:

#2 - 11.05.2022 um 14:55 Uhr

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Kleiner Nachtrag, hier gibt es ein kleines Vergleichsvideo von mir: https://m.youtube.com/watch?v=c6ntFeDq81U

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Chefkoch Mugridge sagt:

#3 - 02.08.2022 um 07:42 Uhr

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"Die Klangauswahl deckt alle Bereiche ab, ist aber etwas brav." Genau mit dieser Vorstellung hatte ich mir das gekauft und bin folglich auch mit den Sounds soweit zufrieden (bei den Orgeln hätte ich gerne noch eine bravere Variante gehabt). Insgesamt finde ich das Ding schon ziemlich cool, weshalb ich mir auch noch ein zweites geordert habe, vor allem auch die Tastatur (die Einstelltasten hätte ich allerdings lieber als leisere Silikontasten oder sowas gehabt). Dass man bei dem Preis keine Wunder erwarten kann ist eigentlich klar. Das Einstellen ist allerdings hier und da etwas umständlich und seltsam. Wenn man z. B. die Velocitykurve auswählen will (oder erst recht die Feinstimmung), kann man nicht sofort hören wie sich der Anschlag/Ton verändert - man muß erst die Shift-Taste loslassen. Hätte man solche Einstellungen beispielsweise auf Shift+Soundauswahl und die Regelung auf eine der Reglertastenpaare gelegt, wäre das schon bequemer. Gut, kann man bzw. ich aber mit leben. Was man wirklich aber hätte tun sollen ist unter den Klaviertasten den Kunststoff etwas nach innen ragen lassen. So hat man da ein "Riesenloch" durch das SEHR leicht Staub eindringen kann. Trotzdem finde ich das Teil recht schnuckelig und werde es wohl nie wieder hergeben... :-) ... Eine Bitte hätte ich, wenn es keine Mühe macht: Kann mir jemand mal bitte die Beschriftung über den Klaviertasten sagen? Also in der Form, ich phantasiere mal, A1 (Taste A der ersten Oktave) = Metronom an/aus, F#2 = was weiß ich usw. Ich bin blind und habe auch keinen, der mir das bis Ende der Urlaubszeit vorlesen könnte. Vielen Dank schon mal im Voraus - sicher später auch nochmal. :-)

    Profilbild von Chefkoch Mugridge

    Chefkoch Mugridge sagt:

    #3.1 - 11.08.2022 um 01:49 Uhr

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    Hier mal die Shift+Klaviertasten-Funktionen, die ich rausbekommen habe. Die Ziffern sind die Oktavnummern auf der Klaviatur. Alle Angaben ohne Gewaehr: E1 = Local-Modus an/aus (Klaviatur ein-/ausschalten) A1 = Toene um einen Halbton tiefer A#1 = Tonhoehe wie voreingestellt H1 = Toene um einen Halbton hoeher E2 = Metronom an/aus F2 = Metronom-Takt-Auswahl zurueck F#2 = Metronomtakt wie voreingestellt G2 = Metronom-Takt-Auswahl weiter A2 = Metronom leiser A#2 = Metronomlautstaerke wie voreingestellt H2 = Metronom lauter C3 = Velocity-Kurven-Auswahl Power+C4 = Werkseinstellungen (steht auch in Anleitung) Ich bin nach wie vor begeistert von dem Instrument! Auch die Orgeln finde ich doch nicht zu fett... Ich wuerde sagen, die Sounds sind, wie soll man sagen, so Allround-Standard-Sounds zur Begleitung fuer z. B. Evergreens und auch fuer Solos ohne Extravaganzen - wenn man sich unter der Beschreibung was vorstellen kann. So wollte ich das auch haben - bloss keinen Firlefanz in den Sounds (da gibt's ja zahllose (auch durchaus nervige) Alternativen, wenn einer das will). Zum Beispiel kann man damit zu Uebungszwecken diese schoene Musik begleiten - kann man natuerlich auch mit anderen Keyboards, aber ich meine, es passt mit den schlichten Sounds des PSS A50 ganz gut, oder nicht? :-) Keine Angst, ich spiele nicht dazu; es ist unveraendert :-) : https:://www.youtube.com/watch?v=KqGq1uHqkYA oder diese... https://www.youtube.com/watch?v=N9J47EYwkFM oder... naja usw. :-) Bleibt hier noch das Experiment das Keyboard an einen Gitarren-Verzerrer anzuschliessen - ich hatte in den 90ern mal ein PSS 270, dessen Klavier und Orgel ganz gut an meinem damaligem Effektpedal klang (weiss aber nicht mehr was das fuer ein Effektgeraet war)... Man kann mit dem PSS A50 jedenfalls, und wie man wohl merkt, durchaus Fun haben... :-)

    Antwort auf #3 von Chefkoch Mugridge

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