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Yamaha PSR-SX900 Test

Yamaha hat mit der PSR-SX-Serie neue Keyboard-Modelle vorgestellt, die direkt unterhalb des Flaggschiffs Genos angesiedelt sind. PSR-SX900 und PSR-SX700 sind als direkte Nachfolger der Modelle PSR-S975 und PSR-S775 anzusehen, die damals die kleinen Brüder des Tyros 5 waren. Auffallendste Neuerung bei den neuen Instrumenten ist vor allem das nun vorhandene Touch-Display und die Menüführung wie beim Genos. Damit besitzt das PSR-SX900 auch viele Funktionen, Voices und Styles des Genos, kostet aber derzeit immerhin mehr als ein Drittel weniger als der Genos.

Yamaha PSR-SX900 Test
Yamaha PSR-SX900 Test


Das Modell eine Stufe unter dem Spitzenmodell war bei Yamaha immer schon ein interessantes Kaufobjekt. Man erhält viele Funktionen des wesentlich teureren Flaggschiffs in einem kompakten Gehäuse mit eingebauten Lautsprechern zu einem wesentlich günstigeren Preis. Im Vergleich zum Vorgängermodell PSR-S975 besitzt das PSR-SX900 jetzt zwei weitere Sub-Outputs, drei Parts für die rechte Hand (bisher zwei), zuweisbare Taster, einen Joystick, eine verbesserte Tastatur, ein optimiertes Lautsprechersystem und auch Features, die selbst im Genos nicht vorhanden sind. Mit dem CHORD LOOPER lassen sich beispielsweise Akkordfolgen aufnehmen und wiedergeben. Wie nahe kommt das PSR-SX900 an den Genos heran? Diese Frage soll hier beantwortet werden!

Details

Erster Eindruck

Das Instrument ist mit 11,5kg angenehm leicht und schnell aus dem Karton gehoben. In puncto Design ist Yamaha beim PSR-SX900 keinen neuen Weg gegangen. Im Gegensatz zum mutig geschwungenen Genos, kommt das PSR-SX900 ähnlich wie sein Vorgänger in einem kantigen, schwarzen Kunststoffgehäuse daher. Lediglich die Ecken sind leicht abgeschrägt und abgerundet. Das Bedienpanel rund um das neue Touch-Display besteht aus einer schwarzen Leichtmetall-Platte, die dem Gerät ein wertiges Erscheinungsbild gibt. Dadurch, dass ein berührungsempfindlicher Bildschirm verbaut ist, fallen viele Taster rund um das Display weg, die beim PSR-S975 noch nötig waren. Im Gegensatz zum Genos hat Yamaha allerdings beim kleinen Bruder nicht auf die Tastenblöcke verzichtet, die zur direkten Anwahl der Style- und Voice-Kategorien dienen. Eigentlich sind sie nicht mehr nötig, ohne sie wäre das Bedienfeld noch übersichtlicher geworden. Immerhin sind es weniger Tasten geworden, man hat durch eine Umstrukturierung mehr Styles und Voices in weniger Kategorien aufgeteilt. Die Anschlüsse auf der Rückseite sind von oben gut erreich- und erkennbar!

Fotostrecke: 2 Bilder Das Design ist kantiger als das des Genos.

Bedienfeld

Das Touch-Display ist mit 7“ kleiner als das des Genos (9“). Die eingebauten Lautsprecher rahmen das Bedienpanel ein. Links von Display liegen wie immer die Taster zur Bedienung des Arrangers, also der Song- und Style-Sektion. Dort befinden sich außerdem der Ein/Aus-Schalter, der Drehregler für MASTER VOLUME und die LIVE CONTROL Regler mit dem Assign Button. Die Steuerelemente für den Audio- und Midi-Recorder sind gegenüber dem Vorgängermodell etwas vereinfacht. Man ruft mit den Tasten PLAYER oder RECORDING das entsprechende Menü auf und kann mit den sechs Transport-Tasten getrennt für Midi- und Audiosongs zusätzlich zur Steuerung im Touch-Display auch hardwaremäßig den Song beeinflussen.
Die zehn STYLE-Tasten dienen dazu, die gewünschte Style-Kategorie (von POP&ROCK bis EXPANSION/USER) aufzurufen. Außerdem gibt es Taster für TEMPO, TRANSPOSE und RESET/TAP TEMPO. Letzteres ist eine sehr praktische Funktion, die man selbst im Genos nicht findet: Durch einfaches Betätigen der RESET-Taste springt der gerade laufende Style zum Taktanfang. Das ist sehr praktisch bei Songs, die unterschiedliche Taktarten beinhalten. Beispiel: „All Night Long“ von Lionel Richie besitzt als Auftakt zum Chorus einen 2/4 Takt („All Night“). Bei „Long“ drückt man dann quasi beim dritten Taktschlag die RESET Taste und der Style beginnt hier wieder auf der Eins und läuft dann normal als 4/4-Takt weiter. Ich bin gespannt, wann der Genos dieses Feature auch verpasst bekommt.
Die beiden LIVE CONTROL Regler lagen beim PSR-S975 noch über den Spielhilfen links neben der Tastatur. Ich finde die neue Position besser, man kann sie mit beiden Händen erreichen. Die neuen CHORD LOOPER Tasten sind auch beim Spielen des Instruments schnell erreichbar. Auf diese Funktion werde ich später im Test ausführlich eingehen. Zu erwähnen sind noch zwei wichtige Taster: MIXER/EQ öffnet den Mixer im Display und DIRECT ACCESS ermöglicht das sehr schnelle Aufrufen des Kontextmenüs einer ausgewählten Funktion. Unterhalb des Touch-Display befinden sich nun sechs frei belegbare ASSIGNABLE-Tasten, auf die man häufig verwendeten Funktionen legen kann. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die neue Touch-Screen mit den ASSIGNABLE Tastern darunter.

Rechts vom Display liegt natürlich das Datenrad mit den obligatorischen DEC-, INC-, EXIT- und ENTER-Tasten, sowie die MENU-Taste zum Aufruf der Übersicht über die meisten Untermenüs. Mit PLAYLIST erreicht man die neue Funktion der entsprechenden Datenbank und mit MIC SETTING/VOCAL HARMONY ruft man das Menü des eingebauten Vocal-Prozessors auf. Waren es beim PSR-S975 noch 15 Kategorien, so kann man jetzt aus 12 Klangfamilien von PIANO & E.PIANO bis EXPANSION/USER auswählen. Die PART-SELECT und PART-ON/OFF-Sektion ist vom Vorgänger übernommen worden, jetzt gibt es einen Part mehr für die rechte Hand, also drei!
Sehr vorteilhaft finde ich, dass alle Bedienelemente, die direkt über der Tastatur liegen, unverändert geblieben sind. Die Steuerung der Styles, die An- und Auswahl der Registrations, die Bedienung der Multipads und der One-Touch-Settings und die +/- Tasten für die Okatvlage der Upper-Parts hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht geändert. Dadurch werden User, die den Umstieg auf die neue Generation wagen, hier keine Probleme mit der Bedienung haben. Sind diese Taster mit einer Funktion belegt, so leuchten sie blau; sind sie aktiv, leuchten sie orange. Gewöhnungsbedürftig dagegen dürfte der Umstieg vom Pitch-Bend- und Modulationsrad auf den jetzt verbauten Joystick sein.
Wie beim Genos gibt es einen MODULATION HOLD-Taster, mit dem der momentane Modulationswert (Y-Achse) eingefroren werden kann. Daneben liegt ein zuweisbarer Taster ROTARY SP/ASSIGNABLE, mit dem normalerweise die Geschwindigkeit des Leslie-Effekts von langsam auf schnell umgeschaltet wird, der aber auch andere Funktionen übernehmen kann. Artikulations-Taster wie beim Genos zur Beeinflussung der Sounds findet man beim PSR-SX900 nicht.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Spielhilfen auf der linken Seite

Anschlüsse

Links vorne befindet sich der Kopfhöreranschluss. Die Anschlüsse auf der Rückseite haben sich im Vergleich zum PSR-S975 etwas geändert. Neben dem Stereo-Audio-Ausgang (2 x 6,3mm Klinke) gibt es jetzt auch zwei weitere Ausgänge SUB (AUX) OUTPUT 1 und 2. Man kann also jetzt bestimmte Klänge wie z. B. den Bass auf einen separaten Ausgang legen. Nutzt man das PSR-SX900 in einer Band, so kann der Soundmann dann den Bass auf einen eigenen Kanal in seinem Mischpult legen und hat so viel bessere Möglichkeiten, die Lautstärken und den Klang dem Raum anzupassen.
Es sind zwei zuweisbare Fußpedal-Buchsen und ein Aux-Eingang (Stereo-Miniklinke) zum Anschluss einer externen Klangquelle vorhanden. Der MIC/GUITAR-INPUT ist in Form einer 6,3mm-Klinkenbuchse ausgeführt und lasst sich mittels eines kleinen Schalters zwischen Mikrofon- und Gitarren-Signalen umschalten. Der Gain lässt sich mit einem kleinen Drehregler einstellen.  Neben einem MIDI-In-Out-Paar gibt es zwei (!) USB-Device-Buchsen zum Anschluss eines USB-Sticks (auch des optionalen USB-WLAN-Sticks UD-WL01) sowie einen USB-Port für die Anbindung an einen Computer. Es gibt keinen Video-Ausgang mehr, dafür muss man jetzt einen der beiden USB-Device-Buchsen und einen optionalen USB-Display-Adapter verwenden.
Der Genos besitzt im Vergleich zum PSR-SX900 einige Anschlüsse mehr, z. B. einen dritten USB-Device-Anschluss, einen Digitalausgang, ein komplettes zusätzliches MIDI-Paar, einen dritten Fußpedal-Anschluss, eine XLR-Combo-Buchse für das Mikrofon und 4 separate Audio-Ausgänge. Das Netzgerät ist beim Genos ins Gehäuse integriert, während man beim PSR-SX900 leider ein externes Netzteil anschließen muss.

Fotostrecke: 5 Bilder Es gibt einiges zum Anschließen auf der Rückseite.
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Praxis

Inbetriebnahme

19 Sekunden braucht das Betriebssystem des PSR-SX900 zum Hochfahren. Das Hauptmenü des Touch-Displays sieht auf den ersten Blick aus wie beim Genos. Die graphische Oberfläche ist sehr übersichtlich, die Bedienung ist sehr intuitiv und man kommt schnell zum Ziel. Im Hauptfenster werden alle wichtigen Bereiche angezeigt, die man beim Spielen braucht. Informationen über die Live-Voices, den Style, die beiden angewählten Songs, die Register-Bank, die Multipad-Bank und die Einstellung des Mikrofons sind sofort sichtbar. Die Voices werden unterstützend durch Fotos dargestellt, die die Klang-Kategorie auch optisch erkennbar zu machen. Genau wie beim Genos kann man sich im Hauptfenster auch Kurzbefehle (Home Shortcuts) ablegen um Funktionen oder Menüs aufzurufen, die man oft benötigt. Hier einige Screenshots der Menüs, die zeigen, wie übersichtlich das GUI (Graphic User Interface) beim neuen PSR-SX900 ist. Das Konzept vom Genos, bei dem die ASSIGNABLE Tasten eine wichtige Rolle spielen, wurde hier übernommen. Dadurch kann der Anwender das Bedienfeld seinen eigenen Bedürfnissen anpassen und oft benötigte Funktionen schnell anwählen.

Fotostrecke: 7 Bilder Das klar gegliederte Hauptfenster.

Die 61-Tasten-Klaviatur des PSR-SX900 mit der Bezeichnung FSB ist im Vergleich zum Vorgänger verbessert worden, besitzt aber im Gegensatz zum Genos (FSX) kein Aftertouch. Die neue Tastatur besitzt einen höheren Anfangswiderstand, einen größeren Hub und soll auch ein komfortableres Spiel ermöglichen, wenn man tiefer in die Tasten greift. Die sogenannten Expansive Soundfield Lautsprecher des Instruments bilden ein 2-Wege-System mit 2 x (15W + 10W) und liefern einen fetten, ausgewogenen Sound. Auch die Audio-Ausgänge wurden verbessert und mit besseren Wandlern ausgerüstet. 

Die neue FSB Tastatur.
Die neue FSB Tastatur.

Voices

Die 128-stimmige Tonerzeugung (Genos: 256) kann auf ca. 1.400 Voices inkl. 56 Drum/SFX Kits zugreifen. Die Wellenformen wurden in Richtung Genos angepasst, man findet also viele Sounds aus dem Flaggschiff auch im PSR-SX900. So wurde jetzt beispielsweise auch der akustische Flügel verbessert (S.Art. Concert Grand). Der Sound der neuen Drums entstand aus den Revo! Drums des Genos, das Wave-Cycling-Verfahren wird im PSR-SX900 allerdings nicht angewendet. Die Effekt-Sektion ist ähnlich wie im Genos, man kann allerdings maximal nur acht Insertion Effects aktivieren, beim Genos sind es 28, also einen für jeden Part.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Auswahlmenü für einen Sound.

Es gibt eigentlich keine Klang-Kategorie, in der die Qualität abfällt. Die meisten Voices sind hervorragend umgesetzt. Das gilt sowohl für die sehr große Zahl an akustischen Instrumenten als auch für die Synthesizer-Sounds. Hier jetzt ein paar Audio Beispiele, bei denen man die sehr hohe Qualität der Voices hören kann. Ich habe nur einzelne Voices angespielt, also keine übereinander geschichteten Sounds. Die Aufnahmen habe ich direkt mit dem internen Audio Recorder erstellt. Die Pianos sind wirklich gut, hier hat es nicht übermäßig viele Presets, aber die vorhandenen sind erstklassig.

Audio Samples
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SA Concert Piano Vintage EP Pop Upright Octave Piano DX Dream

Die Orgeln und Akkordeons sind in vielen Variationen vorhanden. Mir ist aufgefallen, dass das Umschalten des Rotor Speed Parameters mit der neuen Taste oberhalb des Joysticks bei den Organ Flutes, also der Drawbar-Simulation sehr weich und realistisch abläuft. Bei den Sample-basierten Orgel-Presets, die nicht mit der Zugriegel-Simulation arbeiten, ist dieser Umschaltvorgang zu abrupt, was ich als störend empfunden habe. Benutzt man hier den Joystick, ist der Übergang viel angenehmer!

Audio Samples
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Organ Mix Organ Drawbars Akkordeon Mix

Gitarren sind eine große Stärke von Yamaha, was natürlich auch an den gebotenen Effekten der E-Gitarren liegt.

Audio Samples
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Concert Guitar Jazz Guitar Amp Rock Legend

Die Seattle Strings sind aus dem Genos übernommen worden und gefallen mir sehr gut, auch die Bläser lassen aus meiner Sicht keine Wünsche offen.

Audio Samples
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Seattle Classic Seattle Strings Bright Trumpet PopHorns Fall SW Growl Sax Flute Ensemble

Im Bereich Chor, Pad und Synth klingt der PSR-SX900 moderner als der Vorgänger, weil einige neue Wellenformen aus dem Genos übernommen wurden. 

Audio Samples
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Doo Pad Mix Nu Line JS Synth Mix

Im Expansion Bereich des Testgerätes waren Voices und Drum Kits zu finden, die man in die Kategorie „World“ verorten kann. Das folgende Beispiel ist ein Percussion-Drum-Kit mit ausgefallenen Sounds.

Audio Samples
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Ethnic Perc Kit 2

Insgesamt kann man feststellen, dass die Qualität der Voices des PSR-SX900 sehr nah an den Genos herankommt, es gibt beim großen Bruder allerdings mehr Sounds und zusätzlich die Super Articulation 2-Voices sowie die Ensemble-Sektion, um noch authentischere Klänge spielen zu können. Die Voices des PSR-SX900 können im VOICE SET Menü weitreichend geändert und dann im Userbereich abgespeichert werden. Für eine detaillierte eigene Sounderstellung, auch mit eigenen Samples, kommt man auch beim PSR-SX900 nicht an der Software „Yamaha Expansion Manager (YEM)“ vorbei, die man sich auf der Download-Seite von Yamaha herunterladen kann. Diese Software wird auch verwendet, um Expansion-Packs von Yamaha oder Drittanbietern in das Instrument zu übertragen. Es stehen ca. 1 GB an Speicherplatz für Expansion-Voices zur Verfügung.

Styles

Im PSR-SX900 sind 525 Preset-Styles vorhanden. Wie beim Genos sind werksseitig keine Audio-Styles mehr zu finden, man kann sich aber mit der Yamaha-Software „Audio-Phraser“ bei Bedarf eigene Audiostyles erstellen und mit dem YEM auch Audiostyles vom Vorgänger einladen. Die Drums des PSR-SX900 basieren ja wie oben erwähnt auf den Revo!-Drums des Genos, klingen aber nicht ganz so lebendig, weil das Wave-Cycling-Verfahren des Genos beim kleinen Bruder nicht eingesetzt wird. Hier werden also immer dieselben Samples abgefeuert, wodurch das Klangbild etwas statischer ist als beim Spitzenmodell. Trotzdem klingen die Styles sehr ausgewogen und sind sehr geschmackvoll programmiert. Es gibt auch ein paar neue Styles, die es im Genos noch nicht gibt. Hier ein paar Beispiele: 

Audio Samples
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Nature Hiphop Minimal Electro Disco Survival Just RnB Jing Ju Jie Zon Syrtorumba

Die beiden letzten Styles stammen aus der Expansion/User-Style Kategorie. Yamaha hat also auch einige World-Styles aus fernen Kulturen in den PSR-SX900 gepflanzt, denn die PSR-Mittelklasse erfreut sich dort großer Beliebtheit. Im Vergleich zum Vorgänger PSR-S975 sind jetzt viele ’80er Styles dabei, das sind eben die angesagten Oldies der heutigen Zeit. Interessant finde ich die neue Strukturierung der jetzt nur noch zehn Style-Kategorien. Einige Styles sind dadurch in andere Kategorien verrutscht. Zum Beispiel befinden sich die entspannten Chillout-Styles im Ordner „Dance“. Beim Genos findet man sie unter „Pop“. Die Akkorderkennung des Arrangers arbeitet immer absolut zuverlässig und schnell. 

Video-Beispiele: Styles

Nun zeige ich zwei Videos, in denen ich einige Styles live eingespielt habe. Dabei habe ich die Bonus Playlist von Yamahas Download-Seite eingeladen, in der man viele bekannte Songs findet, die man dann mit der passenden Registration sofort spielen kann. Oft habe ich OTS-Tasten verwendet, damit ich auch sofort zum Style passende Sounds spielen konnte.

Style-Video 1

Style-Video 2

Die Style Assembly Funktion des Genos ist auch im PSR-SX900 vertreten. Mit ihr kann man sehr einfach Styles miteinander kombinieren, indem man nach dem Baukasten-Prinzip Elemente aus verschiedenen Styles zu einem neuen User-Style zusammensetzt. Gefällt mir beispielsweise die Bass-Figur eines bestimmten Reggae-Styles, so kann ich sie in einen Country-Style ganz einfach einbauen. Im Style Creator Menü kann man Styles von Grund auf neu erstellen.

Fotostrecke: 3 Bilder Hier wählt man den passenden Style aus.

Chord Looper und Chord Tracker

Diese bei Yamaha Keybords völlig neue Funktion war wirklich überfällig und wird von der Anwender-Gemeinde sehr begrüßt. Korg hat den “Chord Sequencer” schon seit einigen Jahren auf der Feature-Liste. Yamaha setzt mit dem “Chord Looper” eine adäquate Funktion ein, erweitert aber deren Funktionsumfang. Im Prinzip kann man beim Spielen eines Styles durch Betätigen der Taste REC/STOP des Chord Loopers eine Harmoniefolge aufzeichnen und durch nochmaliges Betätigen derselben Taste die Aufzeichnung beenden. Drückt man jetzt ON/OFF, so wird der Chord Loop in Schleife abgespielt. Dadurch muss man sich nicht weiter auf die Akkorde konzentrieren und kann sich voll dem solistischen Spiel beider Hände widmen. Die ACMP-Taste erlischt, und der gesamte Tastaturbereich wird den drei Upper Parts zugeordnet. Mit der linken Hand lassen sich dann auch der Joystick oder die Live-Control-Reglern bedienen, um die musikalische Ausdruckskraft zu erhöhten. Ein erneutes Betätigen der Taste ON/OFF schaltet den Chord Looper aus und die Akkorderkennung wieder an.

Der neue Chord Looper ist eine wirkliche Innovation in der PSR-Serie.
Der neue Chord Looper ist eine wirkliche Innovation in der PSR-Serie.

Neu ist hier, dass man bis zu acht unterschiedliche Akkordfolgen ablegen und zu einer Bank zusammenfassen und abspeichern kann. Man belegt dazu Felder im Touch-Display mit den eingespielten Akkordfolgen und kann so für die verschiedenen Teile eines Songs jeweils eine Chord Loop aufnehmen und einfach zwischen den Akkordfolgen wechseln.

Video-Beispiel: Chord Looper

Im folgenden Video habe ich mit dem Chord Looper zwei verschiedene Pattern erzeugt und verwendet. 

Chord-Looper Video

Ein besonders cooler Einsatz des Chord Loopers ist in Verbindung mit der kostenlosen iOS-App „Chord Tracker“ von Yamaha möglich. Mit dieser App für iPad oder iPhone kann man Popmusik harmonisch analysieren lassen. Wählt man einen Song aus der eigenen Mediathek aus, so wird dieses Audiomaterial automatisch analysiert und der Ablauf des Stücks als Akkord-Schema auf dem Bildschirm dargestellt. Tempo und Harmonien werden recht zuverlässig erkannt. Man kann nun diese angezeigten Akkorde benutzen, um den Song z. B. auf dem PSR-SX900 mit einem passenden Style nachzuspielen.
Übrigens kann man einzelne Akkorde in der App anpassen, verändern und auch den gesamten Song transponieren und schneller oder langsamer machen. Praktisch ist auch eine Wiederholfunktion, mit der man einen Teil des Songs in Schleife laufen lassen kann. Jetzt kommt aber der Clou: Verbindet man das iPad mit dem Keyboard z. B. über WLAN, so kann man nicht nur den Originalsong über die Lautsprecher des Instruments hörbar machen; man kann die Akkord-Folgen der verschiedenen Teile des Songs auch nacheinander in den Chord-Looper übertragen und abspeichern. Dadurch erhält man die Möglichkeit, die einzelnen Teile des Songs auf dem Keyboard zu üben, oder man benutzt den Chord Looper tatsächlich als loopbasierten Begleitautomaten. 

Fotostrecke: 3 Bilder Man kann sich die Akkorde im Chord Tracker anzeigen lassen auf einem Keyboard, …

Registrations und Playlist

Die Gesamteinstellung des PSR-SX900 werden in Registrations abgelegt, die man wiederum in Playlists beispielsweise für ein Set zusammenstellen kann. Diese Art Datenbank hat sich auch im Genos bewährt. Wie schon erwähnt, stellt Yamaha eine Bonus Playlist auf der Downloadseite zur Verfügung, die man über einen USB-Stick in das Instrument einladen kann. So hat man dann schnell die richtige Einstellung für hunderte von bekannten Songs und kann sofort losspielen. Im Gegensatz zum Genos hat das PSR-SX900 allerdings nicht zehn sondern nur acht Registrations pro Bank.

Fotostrecke: 5 Bilder Die komfortable Such-Funktion für Register.

Sonstiges

Ich bin in diesem Test nicht detailliert auf Funktionen eingegangen, die es im Vorgängermodell auch schon gab. So gibt es nach wie vor den MIDI- und Audio-Recorder/Player, Vocal Harmony und Synth Vocoder, eine Arpeggio-Funktion, Multi-Pads auch mit Audio Link und die beliebten Live Control Regler, mit denen man DJ-mäßige Effekte in die Live-Performance einbauen kann. Auch die DJ-Styles mit vorgegebener Akkord-Progression sind weiterhin vorhanden. Auch die Harmonielehre-Funktion CHORD TUTOR ist vom Vorgänger übernommen worden. Neu hingegen ist Bluetooth Audio.

Fotostrecke: 7 Bilder Der MIDI Recorder.
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Fazit

Die Mittelklasse der Entertainer Keyboards hat einen Qualitätssprung erfahren. Das Yamaha PSR-SX900 ist verdammt nah am Genos! Das sehr gute Bedien- und Datenkonzept, der verbesserte Klang und die neuen Funktionen im Vergleich zum Vorgänger sind ein großer Schritt in Richtung Oberklasse. Der Gesamtsound ist großartig. Wenn man auf einige Features des Genos (weitere zwei Sub-Ausgänge, echte Revo!-Drums, großes Live-Control-Bedienfeld mit separatem Display, größere 76er Tastatur mit Aftertouch, zweiter MIDI-Port, dritter USB-Device-Slot, XLR-Mikrofon-Anschluss usw.) verzichten kann, wird man mit dem kompakten und leichten PSR-SX900 eine Menge Spaß haben. Mit dem Chord Looper (auch in Verbindung mit der App ‘Chord Tracker’) und der Style Section Reset Funktion ist er seinem großen Bruder sogar ein Stück weit voraus. Allerdings wird Yamaha dem Genos diese Funktionen vermutlich auch bald spendieren, denn schon beim letzten Upate hieß es: „Die Reise geht weiter“.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr guter Gesamtsound
  • Benutzerfreundliche Bedienung durch Touch-Screen
  • Sehr gut klingendes Verstärker-/Lautsprechersystem
  • Kompakt und leicht
  • Gut spielbare Tastatur
  • 1 GB für neue Wellenformen
  • 3 Upper Parts
  • Chord Looper
  • Bluetooth Audio
Contra
  • Kein Voice Creator im Gerät
  • Akkordprogressionen der DJ-Styles nicht abschaltbar
  • Externes Netzteil
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Yamaha PSR-SX900 Test
Für 2.039,00€ bei
Das PSR-SX900 ist Yamahas neues Mittelklasse-Keyboard und sehr nahe am Genos.
Das PSR-SX900 ist Yamahas neues Mittelklasse-Keyboard und sehr nahe am Genos.

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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Profilbild von Wolfgang.Diehm

Wolfgang.Diehm sagt:

#1 - 21.01.2023 um 13:50 Uhr

1

Hallo.Hier.lst.Herr.Diehm.Findet.Yamaha.Nicht.Blos.Gut.Sogar.Sehr.Gut.Auch.In.Der.Austahtung..Und.Auch.Von.Der.Ouarlität.Und.Auch.In.Der.Top.Oualiätet.Nicht.Blos.Gut.Sogar.Sehr.Gut.Yamaha.Ist.Ein.Bekannter.Herrsteller.Von.Ganz.Deutschland.Und.Europa.Und So.Wie.Die.Firma.Korg.Und.Die.Firma.Roland.Und.Wie.Die.Firma.Wersi.Und.Auch.Die.Firma.Böhm..Und.Auch.Wie.Die.Firma.Akai..Unterschrift.Herr.Diehm.Aus.Kirchheimbolanden.

    Profilbild von Wolfgang.Diehm

    Wolfgang.Diehm sagt:

    #1.1 - 28.01.2023 um 13:05 Uhr

    0

    Hallo.Hier.lst.Herr.Diehm.Gehört.Zu.Denn Keyboarder.Und.Welches.Würd.Ihr.Herr.Diehm.Empfellen..Würde.Ihr.Herr.Diehm.Das.Yamaha.PSR.SX.700.Oder.Das.PSR.SX.900.Empfellen.Herr.Diehm.Gehört.Nicht.Zu Denn.Fortgeschrittenen. Und Herr Diehm.Bräuchte.Ein.Neues.Keybord.Welches..Keyboard.Währe.Für.Diehm.Empfellnes.Wert.PSR.SX.700..Oder.PSR.SX.900.Unterschrift.Herr.Diehm.Keyboarder.Aus.Kirchheimbolanden

    Antwort auf #1 von Wolfgang.Diehm

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